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Marshall Stanmore Multi-Room im Test: Born to be wild

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© nextpit by Irina Efremova

Nachdem sie mit ihren beeindruckenden Major-II-Kopfhörern für Furore gesorgt hat, will die legendäre Gitarrenverstärker-Marke die Wohnzimmer überall auf eine buchstäblich "smarte" Art und Weise erobern. Als Teil der Multi-Room-Linie intelligenter Lautsprecher bietet der Stanmore eine moderne, analoge Optik. Aber kann der Stanmore auch die Massen begeistern?

Preis und Verfügbarkeit

Marshall's Stanmore Multi-Room wurde am 1. September angekündigt und ist zum Preis von 449 Euro bei Einzelhändlern oder im Marshall-Onlineshop erhältlich. Der Stanmore funktioniert gut allein, ist aber Teil der Multi-Room-Linie, die dazu gedacht ist, drahtlos mit anderen Lautsprechern gepaart zu werden.

 

Design und Verarbeitung

Das Erste, was auffällt, wenn man den Stanmore aus seiner Box holt, ist, wie erfreulich schwer er sich anfühlt. Man bekommt sofort das Gefühl, wie robust er ist. Das Gewicht beträgt 4,7 Kilogramm, das ist eine Menge. Über den Standort sollte man sich früh Gedanken machen: Der Stanmore ist der mittelgroße Lautsprecher des Multi-Room-Sets und er ist etwas sperrig für Küche, Bad oder Schlafzimmer. Die aktuelle Konkurrenz wie Sonos Play:5 und der kommende Google Home Max bieten zu einem ähnlichen Preis eine modularere Philosophie, da ihre Bauart einfach stärker auf die flexible Platzierung und Lautsprecherausrichtung gedacht sind.

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Der robuste Marshall Stanmore. / © NextPit

Aber es wird kein Mangel an Headbangern und Rockern geben, die sich zu diesem kabellosen Lautsprecher hingezogen fühlen, weil Marshall das ikonische Design ihrer charakteristischen Gitarrenverstärker an ein Gerät für den Heimgebrauch angepasst hat. Alles schreit nach hochwertiger Handwerkskunst mit einer fast nahtlos gepolsterten Oberfläche und einem Satz handlicher Lautstärke-, Bass-, Höhen- und Eingangsregler, die auf einer goldfarbenen, gebürsteten Metallplatte montiert sind. Die Bedienelemente sind mit roten LED-Anzeigen ausgestattet, die dem zeitlosen Design eine moderne Note verleihen.

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Die Bedienelemente des Stanmore. / © NextPit

Drahtlos mag hier im Mittelpunkt stehen, aber auch der Stanmore bleibt seinen analogen Wurzeln mit einem 3,5 mm Aux- und Cinch-Stereoeingang für den Anschluss von z.B. Stereo- oder Plattenspieler geschickt treu.

Besonderheiten

Der Marshall Stanmore Multi-Room verdient sich Pluspunkte für die Unterstützung zukunftsweisender drahtloser Streaming-Optionen. Er kann schnell eingerichtet werden, um mit der Google-Home-App verwendet zu werden, da Chromecast integriert ist. Und wenn Ihr Spotify verwendet, könnt Ihr den Lautsprecher auch mit Spotify Connect koppeln, um von der regelmäßigen Nutzung Ihres Telefons oder Tablets bis hin zur Speicherung bestimmter Wiedergabelisten mit der Marshall Multi-Room-App für einen einfachen Zugriff über den Lautsprecher selbst zu profitieren.

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Der Stanmore verfügt über Bluetooth und WLAN. / © NextPit

Der Lautsprecher verfügt außerdem über einige sehr willkommene Komfort-Faktoren. Wenn Ihr etwa Musik von Eurem Smartphone streamt, wird die Wiedergabe nicht durch Telefonanrufe, Nachrichten oder sogar Videowiedergabe unterbrochen.  

Obgleich nichts Besonderes beim Stanmore, bin ich noch zuerst verwirrt durch das Fehlen eines Ein/Aus-Schalters, nachher aber beeindruckt davon, wie das die Alltagstauglichkeit verbessert. Solange der Stanmore eingesteckt ist, wird er immer dann aufwachen, wenn ein drahtloses Signal ihn dazu auffordert.

Mit dieser Funktion werden die wichtigsten Bedienelemente für Ihr Smartphone oder jedes andere drahtlose Eingabegerät zentralisiert und ein redundanter Schritt in der drahtlosen Technologie eliminiert - etwas Fantastisches, von dem sich drahtlose Kopfhörer eines Tages leiten lassen sollten.

Software

Abgesehen davon, wie gut das mit Google Home funktioniert, arbeitet Marshalls Multi-Room-Linie mit der kostenlosen Multi-Room-App, die andere Lautsprecher verbindet und eine Reihe interessanter Funktionen für diejenigen bietet, die über den normalen Gebrauch hinausgehen wollen.

Die App sucht nach anderen Multi-Room-Lautsprechern und ermöglicht Einzel- oder Multi-Modi sowie die zentrale Fernsteuerung der Bässe, Höhen und Lautstärke der einzelnen Lautsprecher.

Auf dem Eingangswahlknopf befinden sich sieben Multifunktions-Knöpfe, mit denen man "Presets" programmieren und speichern kann. Die Multi-Room-App ermöglicht es Euch, diese Presets zu programmieren und zu verwalten, z.B. mit Spotify Playlists, Online-Radiosender und Podcasts. Jedes Preset kann dann einfach abgerufen und sogar über alle angeschlossenen Lautsprecher gleichzeitig gestreamt werden.

Audio

Marshall behauptet, dass die Multi-Room-Linie das lauteste Drahtlossystem auf dem Markt ist, und so wie meine Ohren das sehen oder besser hören, kann ich durchaus bestätigen, dass das während des Testzeitraums mit dem Stanmore bewiesen wurde. Ich drehte sowohl das Gerät als auch die Lautstärke des Telefons auf Hochtouren und konnte es kaum zwei Minuten lang in meinem relativ geräumigen Wohnzimmer aushalten.

Der Stanmore leistet zwar gute Arbeit, aber selbst mit Bass und Höhen bei neutralen Einstellungen kam es zu einer Klangverschlechterung bei etwa 90 Prozent Lautstärke. Es ist ziemlich beeindruckend, wenn man bedenkt, wie laut das tatsächlich ist, und wie viel niedriger die Verzerrungsschwelle normalerweise für Lautsprecher dieser Größe und Leistung ist. Und ich habe nie irgendwelche Ausfälle oder Störungen erlebt. Ja, den Marshall-Speaker zu benutzen, ist wie beim Konzert in der ersten Reihe zu stehen.

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Der Lautsprecher für Rockmusik. / © NextPit

Marshall erhielt seinen Namen für seine warmen, druckvollen, röhrengetriebenen Gitarrenverstärker und -boxen, die von einem Pantheon legendärer Rockbands wie Led Zepplin oder Black Sabbath verwendet werden. Obwohl das in der Theorie wirklich attraktiv klingt, muss ich sagen, als tägliches Konsumgut, erwartete ich von dem Stanmore, dass er diesen Charakter geschmackvoll mit einem breiteren Spektrum an Musik aufrechterhält.

Der Stanmore kommt sowohl mit verlustbehafteter als auch mit verlustfreier Rock- und Popmusik am besten zurecht, aber verändert den Klang von Jazz, Klassik und elektronischer Musik leicht - alles Musikstile, die für eine größere Bandbreite und Dynamik bekannt sind.

Obwohl die physischen Bass- und Höhenregler ein nützliches praktisches Element darstellen, stellte ich fest, dass es nicht ausreicht, diese beim Hören bestimmter Musikstile zu optimieren, um den hartnäckigen Mitten und Tiefen zu entkommen, die bestimmte Klänge überlagern. Das wäre nicht so wild, wenn es nicht die Tatsache gäbe, dass man beim Sonos Play:5, der nur geringfügig teurer ist, ein viel reicheres Klangspektrum erhält.

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Klein, aber wahnsinnig laut. / © NextPit

Abschließendes Urteil

Mit der Multi-Room-Serie liefert Marshall immer mehr Gründe, sie im Consumer-Bereich ernst zu nehmen. Der Stanmore bietet eine gesunde Mischung aus klassischem und modernem Home-Audio-Design und wird sich gut für diejenigen eignen, die etwas Warmes und Kraftvolles suchen, um ein smartes Speaker-Setup mit modernen Verbindungsmöglichkeiten zu starten.

Der Knackpunkt für mich ist, dass der Stanmore einfach nicht darauf ausgelegt ist, ein vielseitiges Klangwunder zu sein. Obwohl die Lautsprecher-Ausstattung mit der Konkurrenz nahezu identisch ist, wurde der Stanmore mit einem klaren Klang-Ziel entwickelt und hat damit einen definierten Einsatzzweck: Rockmusik. Damit verschenkt der Stanmore etwas von seinem großartigen Potenzial und verändert in manchen Fällen die Klänge von Musik, die für diesen Lautsprecher nicht geeignet ist.

Bei einem Verkaufspreis von 449 Euro würde ich zweimal darüber nachdenken, den Stanmore Multi-Room zu kaufen, weil ich Musik außerhalb des rockigen Bereiches mag. Aber wenn ich mich jetzt daran erinnere, dass ich den Lautsprecher aus der Box genommen habe und darin einen Umschlag mit dem Titel "Long live rock n'roll" gefunden habe, so kann man mit Sicherheit sagen kann, dass Marshall sein Marketing korrekt ausgerichtet hat, um größtenteils das richtige Publikums anzuziehen. Unabhängig davon ist der Stanmore Multi-Room eine sehr solide Wahl und unter dem Strich einfach "Born to be wild".

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Testnote
Test: KTC G27P6
 
 
 
 
 
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Zu den Kommentaren (1)
Steffen Herget

Steffen Herget
Senior Editor

Steffen ist seit 2009 in der bunten Welt des Technik-Journalismus aktiv und seit März 2017 bei Android PIT. Android hat eine Weile gebraucht, um sich gegen iOS und vor allem Windows Phone durchzusetzen, gegen die Flexibilität und Vielseitigkeit des Google-Systems ist am Ende aber kein Kraut gewachsen. Gute Displays und Kameras und ordentliche Akkus sind für ihn wichtiger als das letzte Bisschen mehr Taktfrequenz.

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  • Thomas Grube 13
    Thomas Grube 11.12.2017 Link zum Kommentar

    Der Hersteller ist bekannt für seine sehr guten Versterkern und nun legt Marschal auf Lautsprechern die sich sehen lassen.Habe Version kleiner von Marschall aber der Klang sowie die Bedienung ist mega alleine es ist sehr hochwertig Verarbeitete Box die alles hat was man möchte.Ob mehr Bass oder doch mehr Höhe geht hier.Die Musik kommt in einem Klang raus wie bei großen Lautsprechern Klar aber und nicht verzert.Kann jedem Empfehlen wenn der auf gute Musik legt nimmt Marschall

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