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Meinung: Galaxy S23 Ultra – das einzige Samsung-Flaggschiff für 2023

NextPit Samsung Galaxy S23 Ultra Camera
© nextpit

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Ich habe viel über das Galaxy S23 Ultra von Samsung geschimpft. Ich warf ihm vor, im Vergleich zum Galaxy S22 Ultra nicht genügend Neuerungen zu bieten und viel zu teuer zu sein. Aber nachdem ich das Flaggschiff von Samsung getestet und im Alltag benutzt habe, änderte ich meine Meinung komplett! Ich erkläre Euch, warum.

Das Samsung Galaxy S23 Ultra hat alle Qualitäten des Galaxy S22 Ultra und behebt fast alle seine Mängel. Es ist das EINZIGE Samsung-Smartphone, das Ihr kaufen solltet. Es ist DAS beste Samsung-Smartphone und sogar DAS beste Android-Smartphone, das es derzeit gibt. Und doch brauchte ich einen ausführlichen Test und fast drei Wochen tägliche Nutzung, um das wirklich zu erkennen.

Aber bevor ich Euch sage, warum ich Recht habe, ein wenig Kontext. Bei NextPit bin ich dafür "bekannt", über alles zu meckern. Ein Hersteller hat die Frechheit, sein Smartphone ein bisschen zu teuer zu verkaufen? Und schon geht's los mit einem 3.000 Wörter langen Meinungsartikel, den ich um drei Uhr morgens in Vitriol in giftiger Stimmung schrieb, während ich an meiner Zigarette zog und mehr rauchte als eine Lokomotive aus dem 19. Jahrhundert.

Bin ich einfach nur unehrlich?

Die Sache ist, dass mir bewusst wurde, dass ich mich im Kreis drehte. Ich habe fast bei jeder großen Markteinführung von Samsung oder Apple einen Aufschrei gemacht. Ich jammerte, als Apple sein iPhone 14 Pro Max für über 2.000 Euro veröffentlichte. Und ich wütete mit Tränen in den Augen, als Samsung das gleiche tat mit dem Galaxy S23 Ultra für über 1.400 Euro.

Ich bin sogar davon überzeugt, dass ich nach meinem Pamphlet gegen das Huawei Mate 50 Pro, das ohne Google-Dienste für über 1.000 Euro verkauft wurde, einen negativen sozialen Kredit in China habe.

Aber ernsthaft: Wenn ich mich in einem Artikel mit schlauen Berechnungen über die Preisunterschiede von Smartphones beschäftige, dann gibt es wirklich etwas zu meckern (ich erinnere daran, dass ich in meinem Mathe-Abitur eine 5/20 hatte). Selbst bei meinem ersten Hands-on mit dem Galaxy S23 Ultra fiel es mir schwer, meine Gefühle zur Preispolitik von Samsung zu unterdrücken.

Aber warum änderte ich meine Meinung dann fast so schnell wie ein Politiker nach einem Regierungswechsel?

Hat Samsung mir einen kleinen Scheck unter den Tisch geschoben, damit ich die Klappe halte? Bin ich etwa ein Fähnchen im Wind, das alles und das Gegenteil davon verteidigt, um ein paar wertvolle Klicks abzugreifen? Nein (ich weiß, das ist schwerer zu glauben), oder habe ich wie ein Influencer das Preis-Leistungs-Verhältnis während meines Tests völlig außer Acht gelassen?

Nein, nein und nein. Ob Ihr mir glaubt oder nicht, der Grund ist ein ganz anderer und viel legitimer.

Antoine surft auf einem S23 Ultra - mit einem S Pen als Schwert in der Hand
Sogar dieses Foto auf der Titelseite meines Tests zeigt, dass ich es manchmal etwas übertreibe. / © FrankBoston / Adobe Stock, NextPit

Ich bleibe dabei, dass das Galaxy S23 Ultra zu teuer ist

Ich weiß, dass ich viele Kritiker in den Kommentaren habe (vor allem auf unserer deutschen, aber auch auf der französischen Seite). Ich muss zugeben, dass mich das manchmal demoralisiert. Aber ich weiß, dass das zum Spiel gehört. Ich habe sehr starke Meinungen und meine Artikel sind oft ein wenig spalterisch.

Außerdem ist mir aus Erfahrung bewusst, dass man als Journalist mit einer gewissen Vermutung der Inkompetenz umgehen muss, die manche Leser haben können. Alles in allem ist das normal. Unsere Beziehung ist ziemlich vertikal.

Ich gebe Euch meine Meinung, indem ich NextPit als Plattform nutze. Ihr kennt mich nicht. Es ist normal, dass Ihr meine Legitimität diesbezüglich in Frage stellt. Bis zu einem gewissen Grad finde ich das sogar sehr gesund.

Aber wenn ich sonst in meinen Beiträgen eher im "Ich klage an"-Modus bin, werde ich dieses Mal eine "Ich stehe dazu"-Haltung einnehmen. Ja, ich stehe dazu, zu sagen, dass das Galaxy S23 Ultra das beste Samsung-Smartphone ist, trotz seines Preises von 1.399 Euro, über den ich gemeckert habe.

Und ja, ich stehe dazu, dass ich ihm trotz des realitätsfremden Preises die Note 4,5 von 5 Sternen gegeben habe. Das zeigt, wie sehr mich das Smartphone überzeugt hat. Ich spreche sogar eine absolute Kaufempfehlung aus, und das trotz des Preises.

Das bedeutet aber nicht, dass ich bei meinem Test absichtlich das Budget außer Acht gelassen habe. Für mich ist der Preis ein wichtiger Teil der gesamten Experience. Er ist ein ebenso wichtiges, wenn nicht sogar wichtigeres Kaufkriterium als jedes andere Element auf dem Datenblatt eines Smartphones.

Das Gefühl, etwas für sein Geld zu bekommen, ist entscheidend für den Kaufakt und die tägliche Nutzung des Produkts. Es wäre eine völlige Ketzerei, dies beim Testen eines Smartphones oder bei einer Kaufempfehlung zu ignorieren. Aber es sollte auch nicht zu automatischen Ablehnungsmustern führen, sobald ein Smartphone sehr teuer verkauft wird. Es gibt viele sehr teure Tech-Produkte, die ihren Preis wert sind. Das Galaxy S23 Ultra ist eines davon.

Das Samsung Galaxy S22 Ultra, das Antoine in der Hand hält.
Das Galaxy S23 Ultra behebt fast alle Mängel des Galaxy S22 Ultra. / © NextPit.

Das Galaxy S23 Ultra ist das einzige Flaggschiff von Samsung, das Ihr 2023 kaufen müsst!

"Also gut, Antoine, Du hast seit 20 Absätzen nichts Interessantes mehr gesagt. Komm zur Sache." Okay, nun, ich sagte Euch bereits, dass ich Euch trotz des zu hohen Preises zum Kauf des Galaxy S23 Ultra rate.

Aber eigentlich rate ich Euch, das Galaxy S23 Ultra und nichts anderes zu kaufen. Kein anderes Samsung-Smartphone ist so ausgereift. Nein, nicht einmal das Galaxy Z Fold 4 (Test), das trotz allem immer noch eines meiner Lieblingsprodukte ist.

Tatsächlich verfolgte ich diese Argumentation bereits im Fazit meines Tests des Galaxy S23 Ultra. Dort schrieb ich, dass das Galaxy S23 Ultra das ist, was das Galaxy S22 Ultra hätte sein sollen. Es ist DAS Modell, das die Verschmelzung der Galaxy-S- und Galaxy-Note-Reihe vollendet. Es ist das Modell, das endlich die Benachteiligung europäischer Nutzer beendet, indem es den Snapdragon 8 Gen 2 überall einbaut. Es ist DAS Samsung-Modell, das endlich eine hervorragende Akkulaufzeit bietet, die dem Hersteller immer gefehlt hat.

Und ich ziehe diese Argumentation nicht aus den Tiefen meiner verschiedenen Subjektivitäten. Mein Kollege Rubens hat zum Beispiel ebenfalls die Meinung vertreten, dass die Flaggschiffe von 2023 wahrscheinlich die besten sein werden, die wir in den letzten Jahren gesehen haben.

In seinem ausgezeichneten Artikel bezog sich Rubens vor allem auf die Leistung der neuesten High-End-Chips von Qualcomm, um seine Behauptung zu untermauern. Und zweifellos hat die Integration des "Snapdragon 8 Gen 2"-SoC ins europäische Galaxy S23 Ultra mein Urteil stark beeinflusst.

Es ist unbestreitbar, dass Samsung in diesem Jahr einen technologischen Meilenstein erreicht hat. Es ist das erfolgreichste Samsung-Smartphone seit dem Galaxy Note 10+, das ich 2019 testete. Alles ist Ultra. Die Integration des S Pen? Check. Vielseitiges 200-MP-Fotomodul? Check. QHD+-AMOLED-Display mit 120 Hz? Check. Top Akkulaufzeit, die Lichtjahre von der des Galaxy S22 Ultra entfernt ist? Check.

Und all diese Elemente des Datenblatts spürt man bei der Benutzung. Das ist es, was mich dazu brachte, meine Meinung zu ändern. Wenn man das Galaxy S23 Ultra nutzt, merkt man, wie sehr sich Änderungen, die auf den ersten Blick inkrementell erscheinen, auf das Nutzererlebnis auswirken können.

Das Galaxy S23 Ultra ist nicht ohne Fehler ...

Dennoch bedeutet meine Hyperpositivität gegenüber dem Galaxy S23 Ultra nicht, dass das Smartphone perfekt ist. Abgesehen von seinem Preis, der immer noch ein Manko ist, wie ich noch einmal betonen möchte, gibt es auch weitere negative Punkte.

Das Kameramodul zum Beispiel. Es ist unbestreitbar das vielseitigste auf dem Markt, aber die Schärfe bleibt für ein Handy dieses Kalibers auf der Strecke. Versucht, ein Foto mit sich bewegenden Objekten zu machen, und Ihr werdet sehen, was ich meine. DxOMark reiht es bei der Fotoqualität nur auf Platz 10 ein, hinter den iPhones.

Das "schnelle" Aufladen ist so langsam, dass Samsung meiner Meinung nach nicht mehr das Recht haben sollte, es legal als "fast charging" zu bezeichnen. Und trotz der rohen Leistung ist Samsungs Thermal Bridging ziemlich präsent. Auch wenn ich ein progressives Thermal Throttling, das sich auf Samsung-Art stabilisiert, vorziehe, als das völlige Fehlen von Thermal Throttling, um Benchmark-Ergebnisse zu pushen.

... aber es ist mir egal und das solltet es Euch auch sein

Aber das alles interessiert nur die Nerds. Ja, tut mir leid, ich muss mir selbst treu bleiben und diesen Beitrag damit beenden, meine Kritiker zu verderben.

Denkt, was Ihr wollt. Verwendet jede abwertende Bezeichnung, um mich zu verunglimpfen. Aber diese winzigen Mängel sind der breiten Öffentlichkeit, der Kernzielgruppe von Samsung, völlig egal. Und für diese Art von Nutzern schreibe ich.

Versteht mich da bitte. Das ist kein billiger Seitenhieb auf unsere treusten Leser. Aber wenn Ihr zu ihnen gehört, dann wisst Ihr genauso gut wie ich, dass Ihr meine Meinung zu einem Smartphone nicht braucht. Ihr braucht meine Tests und meine Kaufempfehlungen nicht. Vielleicht kennt Ihr Euch mit Tech besser aus als ich.

Ich wende mich daher an Menschen außerhalb dieser Nische. Die Menschen, auf die Samsung angewiesen ist, um seine Ziele zu erreichen. Ziele, die vorsehen, dass mehr als 50 % der Verkäufe des Galaxy S23 auf das Galaxy S23 Ultra entfallen werden.

Und diesen Leuten sage ich, dass das Samsung Galaxy S23 Ultra seinen Preis mehr als wert ist. Ganz ehrlich: Wartet Ihr auf Preissenkungen für das Galaxy S22 Ultra? Lasst das bitte! Wartet lieber auf Preissenkungen für das Galaxy S23 Ultra. In drei Monaten werdet Ihr es sicherlich um die 1000 Euro bekommen können.

Rückseite des Galaxy S23 Ultra mit Blick auf die Kamerasektion
Das Galaxy S23 Ultra ist das Magnum Opus von Samsung, ich werde es nicht mehr hergeben. / © NextPit

Es ist das Samsung-Flaggschiff mit der mit Abstand besten Akkulaufzeit. Die Leistung des Qualcomm-SoCs übertrifft die des Exynos 2022 im S22 Ultra. Ihr erhaltet ein Jahr lang Android- und Sicherheitsupdates dazu. Das 200-MP-Kameramodul bleibt auch in diesem Jahr eine der besten Entscheidungen. Vergesst das Galaxy S22 Ultra. Vergesst das Galaxy S23 und Galaxy S23+. Und vergesst sogar das Galaxy Z Fold 4 (ich sag Euch das mit einem kleinen Stich im Herzen, ich gebe es zu).

Kurz gesagt: Wollt Ihr ein Samsung-Smartphone der Spitzenklasse, dann kauft das Galaxy S23 Ultra. Findet in unserem Beitrag heraus, wo Ihr das S23 Ultra mit oder ohne Vertrag kauft. Und wisst Ihr was? Geht über unsere Affiliate-Links. So viel zu meiner Kaufempfehlung. Ob es Euch gefällt oder nicht.

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Zu den Kommentaren (22)
Antoine Engels

Antoine Engels
Head of Editorial nextpit France

Schwarzer Gürtel beim Lesen von Datenblättern. OnePlus-Fanboy in der Remission. Durchschnittliche Lesezeit für meine Artikel: 48 Minuten. Fact-Checker für Tech-Tipps in seiner Freizeit. Hasst es, von sich selbst in der dritten Person zu sprechen. Wäre in einem früheren Leben gerne JV-Journalist gewesen. Versteht keine Ironie. Head of Editorial bei NextPit France.

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22 Kommentare
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  • Tim 121
    Tim 23.02.2023 Link zum Kommentar

    "Ich jammerte, als Apple sein iPhone 14 Pro Max für über 2.000 Euro veröffentlichte."
    Finde solche Aussagen irgendwie immer komisch, weil sowas suggeriert, dass das der Startpreis ist. Das wird noch deutlicher, wenn im Satz unmittelbar danach dann bei Samsung von 1400€ gesprochen wird.
    Wenn man bei Apple die größte 1TB-Variante des Pro Max schon so hervorhebt, dann doch gefälligst auch das vergleichbare Modell bei Samsung. Das kostet nämlich keine 1400€ sondern 1820€.

    Ansonsten kann man sich bspw. das Ergebnis von DxO sonst wo hinstecken. Fotografie ist und bleibt subjektiv und lässt sich kaum objektiv mit irgendwelchen Parametern bewerten. Und vor allem lässt sich sowas Vielseitiges wie Fotografie nicht in einer einzigen Zahl zusammenfassen, wie DxO es gern hätte.
    Ob nun die iPhones besser sind oder Samsung, Google oder was auch immer - ist und bleibt subjektiv. Da sollte man ernsthaft nichts auf irgendeinen Test geben, der sagt, dass das Ultra nur auf Platz 10 landet.

    Caro


    • Gianluca Di Maggio 58
      Gianluca Di Maggio 24.02.2023 Link zum Kommentar

      "Ansonsten kann man sich bspw. das Ergebnis von DxO sonst wo hinstecken."

      Da geb ich dir recht. Objektiv sind die iPhones definitiv nicht vorne. Das mag vielleicht von der Farbwiedergabe stimmen aber in den mehr "technischen" Kategorien halten die absolut nicht mit. Video fließt da viel zu stark in die Endwertung ein.


  • Gianluca Di Maggio 58
    Gianluca Di Maggio 23.02.2023 Link zum Kommentar

    Die DXOmark Ergebnisse kann man getrost ignorieren. Wer sich die Ergebnisse der iPhones genauer anguckt wird geschockt sein wie mies die Bilder aussehen. Die Videos sind top und das fließt da massiv in die Wertung ein und verfälscht sie, genau wegen sowas ist DXOmark so verhasst. Sie sind, so macht es den Eindruck, biased.

    Caro


  • Olaf Gutrun 57
    Olaf Gutrun 22.02.2023 Link zum Kommentar

    Habe mal den ersten Tag im Sparmodus getestet. 14h unterwegs, 5h Display on und noch 68% Akku.

    Das Thermal Trothling kann man mit Samsungs Thermal Guardian übrigens beeinflussen.

    Ich selber habe es recht agressiv stehen da ich es mag wie schön kühl es bleibt. Im Bedarfsfall kann man ebenso mehr Temperatur zulassen.


  • 7
    R. F. 22.02.2023 Link zum Kommentar

    Leider ist dies kein guter Artikel.
    Wir erfahren zwar viele Details über die Befindlichkeiten des Autors, dass eigentliche Thema wird aber in Nebensätzen abgehakt. Die enthaltenen Informationen bekomme ich in jedem längeren Foren Post geliefert. Aber schön, dass er sich das mal von der Seele reden konnte.

    MiKe


    • 70
      Michael K. 22.02.2023 Link zum Kommentar

      Es ist ein Kommentar, und "Meinung" steht ja auch groß in der Überschrift. Es liegt in der Natur von Kommentaren, dass sie subjektiv, und damit eben aus der Perspektive dessen, der sie schreibt, verfasst werden dürfen (aber nicht müssen). Objektivität sollte man bei Gerätetests erwarten können, die (idealerweise) aus einer neutralen Testerperspektive heraus verfasst werden. Erkennt man bei solchen Tests die persönlichen Vorlieben des Testers, kann man einen Qualitätsmangel darin sehen. Das sind dann aber eben auch keine Kommentare.

      Matthias Zellmer


  • 28
    BuddyHoli 22.02.2023 Link zum Kommentar

    Uff, dieser Beitrag ist harter Tobak. Beginnen wir mit dem größten Gegensatz: Ich werde das Samsung Galaxy S23 Ultra nicht kaufen. Auch kein anderes Galaxy, nicht einmal ein anderes Samsung. Ich besaß die letzten Ultra-Generationen und bereue jeden einzelnen Kauf. Ich besaß auch das Fold 3 und konnte das Fold 4 eine Weile an meinem Leben teilhaben lassen. Und ich kenne die Nutzererfahrung mit dem Flip 3, welche die einzige ist, die aus meiner Sicht halbwegs positiv ausfällt.

    Sämtliche Ultras sind ziemlich genau nach zwei Jahres kaputt gegangen und nicht etwa durch mechanische Einflüsse, sondern durch Probleme mit oder an der Hardware. Bei meinem Fold 3 löste sich nach wenigen Monaten das Display von der Falte, obwohl ich es nie wirklich intensiv nutzte, sondern eher hin und wieder mal draufschaute, da der Formfaktor mir nach einigen Wochen Benutzererfahrung zuwider war. Große Displays sind toll, aber die Art und Weise, wie komprimiert das Fold 3 (und auch 4) Anwendungen und Spiele auf dem Frontbildschirm darstellt und die Art und Weise, wie die gleichen Anwendungen und Spiele auf den Hauptdisplay zwar größer, aber nicht mehr vollständig angezeigt werden und die Art und Weise, wie durch den fast quadratischen Screen einfach nur Platz beim Anschauen von Medien verschwendet wurde, hat meine Fold-Begeisterung extrem gebremst. Dazu dauerte die Reparatur des Samsung Fold 3 über den Samsung Service fast 3 Monate und beim Ausfüllen des Retourscheins und dem Protokoll (online mit einem Samsung Mitarbeiter) stellte sich heraus, dass die Website an vielen Stellen so schwach ist, dass am Ende fast alles direkt vom Samsung-MA in die PDF eingeflippert wurde. Meine Begeisterung von Samsung hält sich in Grenzen und ich bin inzwischen allem überdrüssig geworden, mit Ausnahme der Buds, aber auch die werden in Kürze gegen Wertigeres eingetauscht.

    Ich gebe zu, dass das S23 Ultra neue Maßstäbe setzt, danke CPU, Kameras, Software, Stift... und trotzdem sind für mich deine "Nerd"-Themen echte NoGos. Besonders der Akku und besonders wenn man eine Aussage trifft wie: Die Kameras sind toll, aber die Bilder könnten schärfer sein. Schärfe ist das, was wir mit dem menschlichen Auge auch ohne professionelle Fotografen zu sein, direkt wahrnehmen. Der Casual-Handyfotograf mag Schwächen im Farbraum, nicht ganz perfekten Zoom oder mangelnde Helligkeit/Dunkelheit oder Fokussierung verzeihen, aber ganz sicher keine Unschärfe.

    Also: Abgesehen davon, dass ich niemals wieder irgendein Samsung Gerät kaufen werde (egal ob Smartphone, TV, Kühlschrank oder Uhr), lässt mich (dein) Hype um das Ultra echt völlig kalt. Und wir sollten eines nicht vergessen: Nur weil das Samsung S23 Ultra das erste Gen 2 CPU Modell ist und möglicherweise in vielerlei Hinsicht neue Maßstäbe setzt... das werden andere Modelle im Laufe des Jahres auch. Es wird weitere Flagships geben. Von anderen Herstellern. Und genau die werden dann für mich interessant.

    MiKe


    • 36
      Tobias G. 22.02.2023 Link zum Kommentar

      Man muss Antoines Meinung ja nicht teilen, das tue ich in einigen Punkten auch nicht. Beim Preis sind wir uns aber wohl alle einig, und das nicht nur bei Samsung. Ich als selbsternannter Nerd überlege mir ernsthaft, in Zukunft kein Flagschiff mehr zu kaufen. Irgendwo muss die Kosten/Nutzen-Rechnung vertretbar bleiben. Das ist sie schon lange nicht mehr.

      Vielen Dank für diese ehrlich (und nicht im Rausch ;) geschriebene Meinung, Antoine.

      Michael K.


    • Carsten Drees 29
      Carsten Drees
      • Staff
      22.02.2023 Link zum Kommentar

      Danke für den ausführlichen Kommentar und Deine Meinung dazu. Ich kann das auch in weiten Teilen nachvollziehen, selbst wenn ich es nicht so ganz teile. Ich will auch nur noch eine Sache dazu sagen: Wenn Antoine hier fehlende Schärfe bemängelt, dann ist das durchaus schon Jammern auf hohem Niveau. Schau Dir die Fotos im Testbericht an und Du wirst sehen, dass wir es hier mit wirklich tollen Resultaten zu tun haben. Er nennt ja das Schärfe-Problem im Kontext mit sich bewegenden Objekten. Es beherrscht also dieses spezielle Szenario nicht besonders, liefert sonst aber richtig ab. Platz 10 bei DxOMark bedeutet halt auch nicht, dass man mit dem S23 Ultra keine scharfen Fotos knipst, sondern dass mit 140 Punkten eben 9 Punkte bis zum Thron fehlen. Aber klar - für diesen Preis schaut man da eben genauer hin und erwartet auch logischerweise mehr, gerade wenn es deutlich günstigere Smartphones in dieser Kategorie besser hinbekommen.
      Ich wollte nur etwas mehr differenzieren, dass es hier nicht um eine Kack-Kamera geht, sondern um eine sehr gute Kamera, die weltweit derzeit nur von wenigen Geräten übertroffen wird. :)

      CaroMatthias Zellmer


      • 62
        René H. 22.02.2023 Link zum Kommentar

        Ein Smartphone ist ein Smartphone, kein Fotoapparat. Deshalb werde ich persönlich auch nie über schlechte Fotoqualität bei Smartphones schimpfen. Es gab mal Handys mit "echter Fotofunktion", wurde aber nicht angenommen, also braucht m.E. auch niemand zu schimpfen. Wer "richtig gute" Fotos möchte, nimmt einen Fotoapparat (vielleicht sogar ein Retro-Gerät, mit Rollfilm) und lernt "richtig fotografieren ohne digitale Assistenten".


      • Olaf 46
        Olaf 22.02.2023 Link zum Kommentar

        Grundsätzlich stimme ich zu, allerdings verbringen Heerscharen von "echten Fotografen" nicht selten Stunden damit, um ihre Fotos am Rechner mittels Lightroom, Photoshop und Co. zu optimieren. Diesen Schritt ersparen einem gute Smartphones meist bereits mit der internen Fotobearbeitung. Und das wissen sehr viele Nutzer durchaus zu schätzen, die eben nicht Stunden am Rechner verbringen möchten. Ich gehöre übrigens auch dazu, gleichwohl ich bereits analog fotografiert und in meinem Leben auch den einen oder anderen Fotokurs besucht habe.

        CaroMichael K.MüliTenten


      • 7
        R. F. 22.02.2023 Link zum Kommentar

        Persönlich warte ich seit einigen Jahren das mal etwas spannendes passiert, eine wirkliche Neuerung, die sich in Alltag und Berufsleben integriert und Mehrwert bietet. Für mich ist die Kamera Thematik absolut sekundär und es langweilt mich, wenn sich in jedem Test oder Video 2/3 um die Kamera dreht. Daneben gibt's dann Vergleichsbilder und Abstimmungen zu Vergleichsbildern und Videos zu den Vergleichsbildern, die Vergleichsbildern gemacht werden.
        Ich habe immer mehr den Eindruck, die Leute kaufen Kameras mit ein bisschen Smartphone drumherum.
        Auch diese endlosen Pixel Peeping Diskurse in den Foren langweilen mich zu Tode. Vor allem wenn man liest, welch unrealistische Szenarien dort aufgemacht werden. Für Leute die keine Fotografie Profis oder deren Leben sich nicht um Shutter Lags und verwaschene Konturen im tiefsten Höllenschlund dreht, absolut uninteressant.

        Thomas S.McTweetOlafTenten


      • 62
        René H. 22.02.2023 Link zum Kommentar

        <<< Diesen Schritt ersparen einem gute Smartphones meist bereits mit der internen Fotobearbeitung. >>>
        Ich bezweifle ein wenig, dass das mit Fotobearbeitung am PC mithalten kann.


      • 36
        Tobias G. 22.02.2023 Link zum Kommentar

        @R.F.: Smartphones bieten halt nichts grundlegend neues mehr, was nicht schon jahrelang ermüdend beworben wurde. Und mittlerweile sind sie bei der Kamera angelangt. Schnellere Prozessoren und mehr RAM locken doch niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Aber auch der Kamera-Fokus wird irgendwann vorbei gehen und es wird etwas neues gefunden.


      • Olaf 46
        Olaf 22.02.2023 Link zum Kommentar

        Korrekt, aber darum geht es mir gar nicht. Was Smartphone-Forografie betrifft, so treffen in Tech-Foren Enthusiasten innerhalb einer Blase aufeinander. Oder, mit Antoines Worten: Nerds, die noch dazu Fotos bis ins Tausendstel auseinanderdividieren.

        Dies ist den weitaus meisten Menschen aber piepegal. Die machen Schnappschüsse von ihren Kids und Enkeln, den Haustieren und natürlich von Tante Erikas Geburtstag. Das Faszinierende dabei: Das war auch schon in den 70ern und 80ern egal, als die Enthusiasten von heute halt diejenigen waren, die ihre Fotos vom Strandurlaub auf Dia gezogen haben.

        Wäre (semi-) professionelle Fotografie ein Thema, das die Massen bewegen würde, ich hätte meine Fotokurse vermutlich mit mehr Menschen geteilt als der stetigen Handvoll, die wir immer waren.

        Auch die stundenlange Arbeit mittels Lightroom. - und die damit verbundene Qualität, die ein Ergebnis da idealerweise liefert - wissen nur Menschen zu schätzen, die sich damit beschäftigen. Das Gros der Leute interessiert sich herzlich wenig für chromatische Aberrationen und Lens Flares. Die machen ihren Schnappschuss, das Bild gefällt ihnen, und gut ist. Da wird nicht mal hineingezoomt, was ja gerade bei Smartphone-Aufnahmen so beliebt ist und wo der 10fach-Zoom des Galaxy Ultra bis in absurd kleine Ausschnitte hinein begutachtet wird.

        Ja, das Foto einer Vollformatkamera, händisch bearbeitet, wird beim Zerlegen dem Ergebnis eines Smartphones (noch?) stets überlegen sein. Nur: Außerhalb des angesprochenen Kreises der Enthusiasten interessiert das so ziemlich niemanden, der seine Digitalknipse längst gegen ein Smartphone ausgetauscht hat. Und von einem - nennen wir es ruhig mal elitären - kleinen Zirkel, der zuvor die Wahl der 0815-Digitalknipse belächelt hat, nun wegen des Smartphones belächelt wird.

        Übrigens gilt bei einem guten Foto nach wie vor: Der Mensch gestaltet, nicht sein Werkzeug. Wobei das mittlerweile Dank KI-Algorithnen und Rechenpower sich zumindest dahingehend geändert hat, dass es ein richtig verkacktes Foto nur noch bei denen gibt, deren Talent halt überall liegen mag, nur nicht beim Fotografieren. Aber solange es Spaß bereitet, ist doch alles in Ordnung.


      • 62
        René H. 22.02.2023 Link zum Kommentar

        Ich persönlich habe noch nie ein Foto nachbearbeitet. Ich sehe auch keinen Sinn darin. Will ja keinen Preis gewinnen.

        Matthias Zellmer


      • 70
        Michael K. 22.02.2023 Link zum Kommentar

        Die verbauten Kameras gehören zu den technisch anspruchsvollsten Teilfunktionen eines Smartphones, insbesondere im High-End-Bereich. Dazu müssen sich diese Kameras ständige Vergleiche mit ihren spezialisierten klassischen Pendants gefallen lassen, die aufgrund dieser Spezialisierung große konstruktive Vorteile haben, wie sehr große hochwertige Optiken, und entsprechend größeren Sensoren, die Smartphones entsprecjend mit aufwändiger Bildbearbeitung auszugleichen versuchen müssen, was auch erstaunlich gut gelingt, auch wenn die aufwändige Bildnachbearbeitung auch spezialisierten Kameras prinzipiell zur Verfügung steht, und dort teilweise auch schon vorzufinden ist.
        Bei anderen Teilfunktionen, wie Displays gibt es zwar auch noch Unterschiede zur Mittelklasse, sie fallen dort aber nicht mehr so gravierend aus, und wirken sich noch weniger stark aus. Die bessere SoC-Leistung im High-End-Bereich ist zwar nie ein Nachteil, wirklich erforderlich aber insbesondere in Zusammenhang mit der Bildnachbearbeitung. Bei der Akkulaufzeit fährt man in der Mittelklasse mitunter sogar besser.
        Wer also keinen Wert auf Fotos höchster Qualität legt, kann ohne allzu viele Nachteile mit einem Mittelklasse-Gerät viel Geld sparen.
        Die Fotofunktion an sich sehe ich allerdings schon als großen Vorteil von Smartphones (die man allerdings schon mit Feature-Phones bekam), erweitert sie die Funktion als Kommunikationsgerät um die eines Faxgeräts, das zwar auch ebenfalls Fotos, Skizzen usw., also Bildinformation generell übertragen kann (allerdings keine Videos), das i.d.R. aber auch nur in eher mäßiger Qualität. Der Hauptaspekt liegt eben im Informationsgehalt eines Bildes und nicht in seiner Qualität.
        Und so nutze ich eben auch die Kameras der von mir erworbenen Mittelklasse-Geräte: 99% der Fotos sind abfotografierte Skizzen, Dokumente oder Bauteile ohne großen Qualitätsanspruch und von meist nur geringer Lebenserwartung. Nur ein kleiner Teil hat tatsächlichen Erinnerungswert und wird archiviert. In den Urlaub nehme ich dann allerdings noch eine spezialisierte Kamera mit, die ich dafür dank fehlender Vernetzung jahrzehntelang nutzen kann, auch ganz ohne Softwareupdates.

        Matthias ZellmerOlaf


      • 62
        René H. 22.02.2023 Link zum Kommentar

        <<< Wer also keinen Wert auf Fotos höchster Qualität legt, >>>
        und/oder auf einen Stylus verzichten kann...


      • Olaf 46
        Olaf 23.02.2023 Link zum Kommentar

        Genau das ist der Knackpunkt, neben der fantastischen UVP, natürlich: Ich war kein Note-Nutzer (habe selbst das Note 8 besessen und habe mir fürs S21 Ultra damals das Samsung-Case mit integriertem Stylus geholt: Beide Male habe ich den Stift in etwa Null genutzt.) und werde vermutlich auch nie einer werden. Da dieses Extra aber auch in den Endpreis mit einfließt, würde ich schon mal einen Teil des Geldes in etwas investieren, das mir persönlich vollkommen am Allerwertesten vorbei geht


      • Carsten Drees 29
        Carsten Drees
        • Staff
        23.02.2023 Link zum Kommentar

        "Ein Smartphone ist ein Smartphone, kein Fotoapparat. "

        Ein Smartphone ist ein Telefon, eine Kamera, ein Stadtplan, eine Spielkonsole, ein Kalender und noch viele Dinge mehr.
        Es ist okay, wenn Du es so siehst und nicht mit dem Smartphone fotografierst. Dennoch sieht es der Großteil der Leute anders als Du - die Hersteller würden nämlich nicht viel Geld in die Entwicklung und das Implementieren immer besserer Kameras stecken, wenn es niemanden interessieren würde.
        Ich fotografiere seit den Achtzigern – allerdings nicht, weil ich einen künstlerischen Anspruch dabei habe, sondern weil ich irgendwas festhalten will für mich. Nen Urlaubsort, eine Party oder ähnliches. Damals wurden Fotoapparate für die Masse nicht verkauft, weil die Leute das beste, professionellste Bild knipsen wollten – sondern, weil es nichts unkomplizierteres gab als eben eine Knipskiste, die deutlich klober war als heutige Smartphones. Blättere doch mal die Familienalben durch und berichte von der Qualität der Bilder, die mit nder Pocket-Kamera gemacht wurden. Da ist das, was ich mit einem Samsung-Handy heutzutage anstellen kann, spannender.

        Wer "richtig gute" Fotos will, hat neben dem Smartphone vermutlich auch noch eine Kamera. Aber Leute sind unterschiedlich und gewichten eine Kamerafunktion im Smartphone halt auch unterschiedlich. Ich befülle hin und wieder meinen Instagram- oder Facebook-Feed, mache manchmal Storys, manchmal knipse ich nur privat für mich und meine Freunde, wenn ich zum Beispiel eine gemeinsame Party festhalte. Manchmal mache ich sogar ganz absurde Dinge mit der Cam. Ich knipse im Laden zwei Produkte und frage eine Freundin, welches von beiden ich jetzt besser kaufen sollte. Oder ich mache ein Foto, nur weil ich mich später orientieren möchte und daher den exakten Standort festhalten will.

        Ich verstehe jeden, der einen anderen Anspruch an eine Kamera hat und deswegen mit Handy-Fotos nichts anfangen kann. Teil der Geschichte ist aber eben auch, dass die Masse der Smartphone-Besitzer da anders tickt.

        Olaf

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