OnePlus für Kamera-Nerds: Xpan-Modus im Check & Interview mit Head of Imaging
OnePlus arbeitet bei der Entwicklung seiner Handykameras mit Hasselblad zusammen! Nachdem die Kooperation erste Auswirkungen auf die Modelle OnePlus 9 und OnePlus 9 Pro hatte, lieferten die Unternehmen jüngst den Xpan-Modus nach. Dieser orientiert sich an einer eher untypischen analogen Kamera. Zur Feier des Launchs stand uns Hsiaohua Cheng, Head of Imaging bei OnePlus, zudem Rede und Antwort.
Mit der Entwicklung neuer Inhalte, die wir auf Bildschirmen sehen, hat sich auf das Bildformat über die letzten Jahre verändert. Waren Displays einst eher für Dokumente gedacht und eignete sich da ein eher quadratisches Format (4:3), stehen heutzutage Fotos und Videos im Fokus. Das Format 16:9 wird auch als Breitbild bezeichnet, in den letzten Jahrzehnten gab es aber deutlich bereite Formate.
Geht Ihr ins Kino oder kauft Euch das Xperia 1 Mark III von Sony, seht Ihr ein Display im 21:9-Format. Der Kamerahersteller Hasselblad entwickelte im Jahr 1998 zusammen mit Fuji die Hasselblad Xpan, die mit den Formaten 24x65mm oder 24x36mm Panoramabilder ohne nachträgliches Stitching ins Hosentaschenformat bringen soll. Genau 23 Jahre später hat Hasselblad diese Formate zusammen mit OnePlus weiterentwickelt.
Xpan-Modus im OnePlus 9 und OnePlus 9 Pro
Für die Entwicklung des OnePlus 9 und des OnePlus 9 Pro schlossen sich Hasselblad und OnePlus zusammen und entwickelten eines der besten Kamera-Handys des Jahres. Die Expertise Hasselblads wurde dabei besonders auf eine getraue Farbwiedergabe angewandt, verrät Hsiaohua Cheng gegenüber NextPit im Interview. Hierfür wurden die Sensoren des OnePlus 9 (Pro) nicht nur in den Laboren des Kameraherstellers getestet und gemessen, es wurden auch hunderte lebensnahe Szenen ausgewertet, um die Farbwiedergabe bei sogenannter Computational Photography zu optimieren.
Als neues Feature steht Euch auf dem OnePlus 9 (Pro) der neue Xpan-Modus zur Verfügung. Ihr erreicht ihn, wenn Ihr in den orangenen Hasselblad-Auslöser in der Kamera-App nach oben schiebt. Vergangenes Wochenende bin ich zum Wandern in die märkische Schweiz gefahren und habe ein wenig mit dem Modus herumprobiert.
Das superbreite Format, für das OnePlus die Ultraweitwinkelkamera nutzt, ist für Hobbyfotografen echt interessant. Allerdings kam es an den Rändern zum Teil zu einigen Verzerrungen. Eine Person, die ich fotografierte wuchs beispielsweise im Hochformat plötzlich um 1-2 Köpfe. Diesem Problem versucht OnePlus mit sogenannten Freiform-Linsen entgegenzuwirken. Auf den Sensor zugeschnitten setze OnePlus dafür eine rechteckige Linse zwischen Ultraweitwinkelobjektiv und Kamerasensor, so Hsiaohua Cheng gegenüber NextPit. Diese Linse breche das Licht dann so, dass Verzerrungen trotz des breiten Sichtfeldes und dem großen 1/1,5-Zoll-Sensor komplett eliminiert werden können.
Für ein bisschen mehr Kreativität sorgt der Modus und erst ist genauso schnell erreichbar, wie damals bei der originalen Xpan. Allerdings müsst Ihr für die Aufnahme ein wenig Zeit mitbringen, da OnePlus eine Filmentwicklung per Animation simuliert. Innovativ war an der originalen Kamera, dass man das Panorama-Format ohne Filmwechsel aktivieren kann. Und das geht bei den OnePlus-Smartphones noch immer!
Wie geht die Kooperation mit Hasselblad weiter?
Schade also, dass der neue Modus und die Hasselblad-Optimierungen aktuell nur auf den beiden teuersten OnePlus-Modellen bereitstehen. Aus diesem Grund haben wir Hsiaohua Cheng noch um eine Stellungnahme zur Zukunft der Kooperation mit dem Kamerahersteller gebeten. Auf die Frage, ob wir Hasselblad-Features bald auch auf den günstigeren Nord-Modellen zu sehen bekommen, antwortet die Head of Imaging folgendes:
Bei jedem Smartphone, das wir produzieren, müssen wir das Kamerasystem auf die individuelle Hardware zuschneiden. Unsere Partnerschaft mit Hasselblad fokussiert sich dabei auf unsere Premium-Flaggschiff-Smartphones und so wird es auch in den weiteren drei Jahren, die in der Partnerschaft angedacht sind, weiterhin sein. – Hsiaohua Cheng, Head of Imaging bei OnePlus
Kurz zusammengefasst: Kamera-Nerds, die ein Faible für Hasseblad haben, müssen also auch in Zukunft zu den teuersten OnePlus-Modellen greifen. Dafür bestätigte uns Hsiaohua Cheng jedoch, dass die Hasselblad-Ingenieure in späteren Geräten auch bei der Hardware mitmischen sollen. Die erste Phase besteht aus dem Fein-Tuning der Farben, die zweite bezieht sich auf die Sensorkalibrierung und die Dritte auf Custom-Hardware-Developments.
Weitere Beispielbilder des Xpan-Modus
Wie gefallen Euch die Bilder des Xpan-Modus und habt Ihr Ender der 90er mit der Kamera gearbeitet? Lasst es mich in den Kommentaren wissen und diskutiert mit mir über analoge und digitale Fotografie!
Habt Ihr Lust, den neuen Xpan-Modus selbst auszuprobieren? Dann findet Ihr nachfolgend tagesaktuelle Preise zum OnePlus 9 und zum OnePlus 9 Pro.
Also wenn ich das richtig verstehe, ist das eine Tonne an Marketing-Blabla, um ein einfaches 21:9 Format für Bilder mit optionalem Schwarzweiß-Filter zu verkaufen... Was genau soll daran jetzt besonders sein? Das kann so ziemlich jedes Handy.
Ich habe selten an Smartphones sowas überflüssiges wie das Hasselblad-Branding und solchen Schwachsinn wie den Xpan-mode gesehen.
Wem nützt der Mode der nicht auch einfach das Bild der UWW Kamera selbst croppen und auf schwarz weiß umstellen kann?
OnePlus hat mittlerweile auf traurigste Weise den Fokus verloren
Also ein schmaler Ausschnitt aus dem UW-Bild, völlig unzureichend korrigiert und in die Breite gezogen? Die Verkäufe von teuren Systemkameras gehen wohl nicht so gut, wenn namhafte Hersteller sich zu sowas herablassen müssen.