Realme GT 2 Pro: echter Geheimtipp gegen Samsung & Co.?
Realme eröffnet den Smartphone-Reigen auf dem MWC mit dem Realme GT 2 und dem Realme GT 2 Pro. Das Realme GT 2 Pro ist dabei das erste echte High-End-Smartphone des Herstellers, das einen ernsthaften Strategiewechsel markieren soll.
- Realme stellt mit dem Realme GT 2 und GT 2 Pro zwei neue Oberklasse-Smartphones vor
- Das Realme GT 2 Pro bietet mit Snapdragon 8 Gen 1 & Co. nahezu Vollausstattung
- Beide Smartphones kommen zum 11. März für 749 beziehungsweise 549 Euro in den Handel
Das Realme GT 2 Pro mit Snapdragon 8 Gen 1 wird in Deutschland ab 749,99 Euro erhältlich sein. Das Realme GT 2 bietet "nur" einen Snapdragon 888 und ein etwas schwächeres Display, kostet dafür aber 200 Euro weniger. Beide Smartphones werden ab dem 11. März zum Kauf angeboten.
Ihr ahnt es schon: Das Realme GT 2 Pro ist das spannendere Modell, und um dieses Smartphone wird sich der Artikel in erster Linie drehen. Das kleinere Realme GT 2 ist dabei technisch sogar weitgehend identisch, vom Design über den 5000-mAh-Akku bis hin zu Realme UI 3.0. Die wesentlichen Abstriche gibt's beim SoC (Snapdragon 888 5G statt 8 Gen 1) und beim Display (120-Hz-Display mit Full-HD+ statt 2K-Auflösung).
Dem ersten Eindruck nach hat es Realme mit dem GT 2 Pro geschafft, ein echtes Flaggschiff zu einem attraktiven Preis auf die Beine zu stellen – das neue Smartphone wirkt massentauglicher als das erste Realme GT – und macht sich drauf und dran, OnePlus in seinen jungen Jahren nachzueifern.
Ein Design aus "Papier", aber nicht von Pappe
Das Realme GT 2 Pro ist in drei Farben erhältlich: Paper White, Paper Green und Titanium Blue. Warum aber "Paper"? Weil der Hersteller mit dem Industriedesigner Naoto Fukasawa zusammengearbeitet hat, um eine Beschichtung aus biobasiertem Polymer zu entwickeln, die "auf dem Konzept der Papierkunst basiert". Es soll zwölf Monaten Forschung und 63 Prototypen gekostet haben, bis es Realme gelang, eine Schale aus einem nachhaltigen Verbundmaterial zu entwickeln, das nach ISCC+ zertifiziert ist. Das Zertifikat gewährleistet die Rückverfolgbarkeit von Materialien und ist damit sowas wie der IP-Index für Nachhaltigkeit.
Zum Einsatz kommt dabei das Material LNP ELCRIN von SABIC. Dieses wird aus Abfällen oder Rückständen von Biomasse gewonnen. Es imitiert Papier, spart Gewicht und reduziert den CO2-Fußabdruck des Realme GT 2 Pro um zwei Kilogramm CO2 pro Kilogramm biobasiertem Copolymer.
Der Realme GT 2 Pro soll aber nicht nur in Bezug auf die Materialien nachhaltig sein. Der Hersteller möchte auch eine bessere Haltbarkeit der Komponenten und damit der Leistung des Smartphones gewährleisten. Daher verfügt das Realme GT 2 Pro über eine größere Wärmeableitungszone, um die Leistung des Snapdragon 8 Gen1 SoC zu maximieren.
Da wir die Neigung der High-End-Chips von Snapdragon zur Überhitzung kennen, ist dieses Temperaturkontrollsystem eindeutig nicht überflüssig.
LTPO-2.0-Bildschirm mit 120 Hz, 1400 Nits und 10 Bit
Der 6,7-Zoll-Bildschirm ist eines der spannendsten Features des Realme GT 2 Pro. Wir haben es hier mit einem 2K-AMOLED-Flachbildschirm zu tun, der auf der LTPO-2.0-Technologie basiert. Das soll dem Realme GT 2 Pro eine präzisere variable Bildwiederholrate zwischen 1 und 120 Hz ermöglichen. Ebenfalls an Bord ist ein Gaming-Modus, um die Touch-Sampling-Rate beim Zocken auf bis zu 1000 Hz zu erhöhen – eine ziemlich verrückte Zahl.
Der Bildschirm des Realme GT 2 Pro unterstützt auch 10-Bit-Farbtiefe und bietet eine maximale Spitzenhelligkeit von 1400 nits. Über die Vorzüge von 10-Bit-Farben haben wir unter anderem bereits in unserem Test des Oppo Find X3 Pro berichtet. Und sonst? Gibt's eine Schicht aus Gorilla Glass Victus von Corning, 2K-Auflösung von 3216 x 1440 Pixel und eine Pixeldichte von 525 ppi. Damit sind alle Anforderungen für ein Premium-Display erfüllt.
Eine Triple-Kamera mit dem ersten 150°-Ultraweitwinkel
Das Realme GT 2 Pro hat eine Triple-Kamera auf der Rückseite. Die Hauptkamera setzt auf einen Sony IMX766 mit 50 Megapixeln. Das Modul kennen wir beispielsweise aus dem OnePlus 10 Pro – es bietet einen omnidirektionalen PDAF auf allen Pixeln. Das Kameramodul hat eine optische Bildstabilisierung für Fotos und eine elektronische Bildstabilisierung für Videos.
Die Ultraweitwinkel-Kamera bietet ebenfalls 50 Megapixel, kommt aber mit einem Samsung JN1 und bietet ein gewaltiges 150°-Sichtfeld. Zum Vergleich: Die meisten Ultraweitwinkel-Kameras kommen auf 120 Grad. Außerdem könnt Ihr mit der 40x-Vergrößerung des Moduls auch mikroskopisch kleine Fotos schießen, was der Kollege Ben am Find X3 Pro wirklich geliebt hat – und Oppo beim Find X5 Pro zu seinem Leidwesen aufgegeben hat.
Keine 200-W-Aufladung, aber bis zu vier Jahre lang Updates
Nachdem kurz vor dem MWC 2022 Gerüchte über eine 200-W-Ladetechnologie aufgetaucht waren, war die Präsentation heute eine kleine Enttäuschung. Zumindest den uns bislang vorliegenden Informationen nach wird das Realme GT 2 Pro einen 5000-mAh-Akku haben und SuperDart-Laden mit 65 Watt unterstützen.
Es ist gut möglich, dass Realme während des MWC 2022 noch die schnelle Ladetechnologie an sich vorstellen wird – oder zumindest mit Partnern unter der Hand darüber spricht. In wenigen Stunden bis Tagen wissen wir mehr und werden den Artikel dann entsprechend aktualisieren.
Was gibt's sonst zu sagen? Das Realme GT 2 (Pro) wird mit Realme UI 3.0 laufen, das auf Android 12 basiert, wie das Realme 9 Pro+, das ich gerade getestet habe. Realme garantiert übrigens drei große neue Android-Versionen sowie vier Jahre Sicherheitsupdates. Dies ist eine deutlich umfangreichere Update-Politik, als sie der Hersteller bislang angeboten hat. Realme folgt damit jenem Trend, den Samsung bei Android-Updates seit einiger Zeit forciert.
Ich schnitze meine Smartphones generell aus dem thailändischen riesen Bambus und bestelle die Innereien der Umwelt zur liebe einzeln.
Ist das Material denn zukunftssicher? Wenn sich die Rückseite irgendwann auflöst oder schmierig wird wäre das schon echt frustrierend.
In sechs Wochen komplett kompostiert :D
Aber guter Einwand – ich würde allerdings davon ausgehen, dass Realme das Material ausreichend vor Verwitterung geschützt hat, so dass sich da über die Jahre nichts auflöst. Aber ja: Es wäre natürlich hochpeinlich, wenn doch.