Samsung Galaxy S20 Plus: Das Non-plus-Ultra
Anfang März 2020 zum Marktstart machte Samsung klar, dass das Galaxy S20+ nominell zwischen seine Schwestermodelle S20 (Test) und S20 Ultra platziert werden soll. Im Gegensatz zum Basismodell S20 wartet es mit einem größeren Format, längerer Akkulaufzeit und einem zusätzlichen Fotosensor auf. In unserem Test des Samsung Galaxy S20 Plus findet Ihr heraus, warum genau diese Extras in meinen Augen das Plus-Modell zum besten der drei Geschwister machen, auf das selbst das Ultra nichts mehr draufsetzt.
Pro
- Vielseitige, leistungsstarke Kamera
- Hervorragendes Display
- Starke Performance
- Schlankes und ergonomisches Design
Contra
- Akkulaufzeit geringer als erwartet
- Drosselt wegen Überhitzung beim Spiel
- Keine wesentlichen Unterschiede zum Basismodell S20
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Samsung Galaxy S20+: Preis und Verfügbarkeit
Das Samsung Galaxy S20 Plus ist seit dem 13. März 2020 im Handel erhältlich. Zunächst habt Ihr die Wahl zwischen einer Variante mit 8 oder mit 12 GByte RAM, jeweils aber mit 128 GByte internem Speicher. Später kommt noch eine 5G-Variante mit 12 GByte RAM und 512 GByte internem Speicher hinzu.
Die UVP für die hier getestete Variante des Samsung Galaxy S20 Plus mit 128GB/8GB lag bei 999 Euro; die für 128GB/12GB bei 1.099 Euro. Die 5G-Version startete bei 1.249 Euro. Inzwischen liegen die Straßenpreise deutlich niedriger. Als Farben stehen vorerst nur Grau, Blau und Schwarz zur Auswahl.
Schlankes, sauberes Design
Unser Galaxy S20+ kam in Cosmic Black daher. Und auch sonst gibt sich das Design des Smartphones schlicht. Von Design-Eskapaden wie dem Galaxy Fold und dem Galaxy Z Flip oder auffälligen Farbspielen wie auf der Rückseite des Galaxy Note 10 keine Spur. Es folgt dem Rezept des Basis-S20.
Die glänzende Glasrückseite ist ein Fettfinger-Magnet und wünscht sich eine Schutzhülle. Dasselbe tut die länglich-rechteckige Fotomodul-Insel links oben. Ohne Hülle ist das Smartphone zwar schlank. Flach auf dem Rücken liegend, wippelt es jedoch um die Kamera-Insel.
Wie für den Preis zu erwarten, ist die Verarbeitung perfekt und makellos. Nur das Edge-Display wird an der Vorderseite durch ein winziges Punch-Hole für die Selfie-Cam unterbrochen. Die Abmessungen von 161,9 x 73,7 x 7,8 Millimetern machen das Galaxy S20 Plus dünner und länger als das Basismodell. Durch sein schlankeres Design und die abgerundeten Kanten lässt sich das große Smartphone erstaunlich gut und sicher mit einer Hand bedienen.
Einzig die Lautstärketasten auf der rechten Seite sind für meinen Geschmack etwas zu hoch platziert. Auf der linken Seite des Galaxy S20 Plus gibt es keine Buttons; insbesondere der Bixby-Knopf gefällt durch seine Abwesenheit. Unten finden wir den USB-C-Anschluss, oben die nano-SIM-microSD-Doppelschublade vor. Das Gehäuse ist IP68-zertifiziert und wird durch Gorilla Glass 6 gegen Schläge und Kratzer geschützt..
Ein 120-Hz-Display der Superklasse
Samsung baut die besten OLED-Panels am Markt. In den eigenen Modellen nutzt Samsung den Heimvorteil und kalibriert sie wie kein Konkurrent es kann. Im Galaxy S20 Plus finden wir einen Bildschirm mit 6,7 Zoll Diagonale und einer maximalen Auflösung von 1.440 x 3.200 Pixeln bei einem Seitenverhältnis von 20:9 vor.
Das randlose Dual-Edge-Display ist überdies HDR10+ zertifiziert. Standardmäßig arbeitet es in Full HD+ (also bei mehr als ausreichenden 393 dpi). Die Bildwiederholrate liegt je nach Inhalt bei 60 oder 120 Hz. Ihr könnt auf WQHD+ (524 dpi) hochregeln, müsst dann aber auf 120 Hz verzichten. Im Test des S20+ entschied ich mich für 120 Hz.
Der Gesamteindruck ist einfach hervorragend, wie eigentlich immer bei Samsungs Top-Smartphones. In Apps und Menüs bewegt sich alles wahnsinnig flüssig und die Farben knallen richtig. Die 120 Hz bedeuten für mich im Vergleich zu den 90 Hz auf meinem Hauptgerät OnePlus 7T keinen frappierenden Unterschied. Wer jedoch zuvor mit 60 Hz unterwegs war, wird das Galaxy S20+ allein schon wegen des 120-Hz-Displays nicht mehr aus der Hand legen wollen.
Die Kollegen von Frandroid haben das Display des Galaxy S20+ durchgemessen. Im "lebendigen" Farbmodus hat es eine DCI-P3-Farbraumabdeckung von 142 Prozent. Das DCI-P3-Spektrum repräsentiert das Farbspektrum, das das menschliche Auge theoretisch sehen kann. Erreicht ein Display über 100 Prozent, sollte dessen darstellbares Farbspektrum also ein weitgehend naturgetreues Bild ermöglichen.
Samsung kündigt eine maximale Helligkeit von 1.200 nits an. Die Kollegen von Notebookcheck haben nachgemessen und kamen auf 740 Candela pro Quadratmeter (=nits). Nur das iPhone 11 Pro Max kann noch heller aufdrehen (790 nits). Allerdings müsste man sich schon an einen extrem sonnigen Ort begeben, damit es auf derlei Leuchtkraft wirklich ankommt.
Dank der grandiosen Bildschirmausnutzung von 90,5 Prozent und dem dezenten Loch für die Selfie-Cam kann man gut ins Film- oder Spielgeschehen eintauchen. Zu schade, dass 120 Hz beim Gaming noch nicht zum Tragen kommt, da die meisten Android-Spiele bei 30 fps deckeln. Nichtsdestotrotz sieht alles Gras auf dem Display des Galaxy S20+ einfach ein bisschen grüner aus.
OneUI 2 steckt voller Wunder
Als wichtiges Alleinstellungsmerkmal in Samsung-Smartphones gilt die Software-Oberfläche OneUI. Seine vielen Fans zeugen davon, dass ein Stück weit Kundenbindung daran hängt. Im Laufe der Jahre ist es Samsung gelungen, einfache und intuitive Bedienung mit einem enorm erhöhten Funktionsumfang gegenüber der Konkurrenz zu verbinden.
Da ich jedoch von OnePlus' OxygenOS komme, bin ich Samsungs OneUI 2 gegenüber ein wenig voreingenommen. Ich bevorzuge eher OnePlus' rohe, nüchterne und aufgeräumte Art. Es ist wie das Arial Black unter den Android-Oberflächen. OneUI hingegen erscheint mir durch seine verspielten App-Icons und das auffällig-farbenfrohere Layout eher wie Comic Sans.
Meinen subjektiven Eindruck von der Oberfläche bei Seite, halte ich OneUI 2 für äußerst angenehm zu bedienen. Samsung ist meines Erachtens jedoch etwas aufdringlich dabei, mich zur Nutzung seiner hauseigenen Apps zu bewegen; also Browser, Samsung-Account, etc. …
Es gibt einen Einhand-Modus, der die Displaygröße virtuell reduziert. So kommt Ihr in Apps und auf Websites leichter mit dem Daumen an die Schaltflächen in den oberen Ecken. Das ganze aktiviert Ihr über eine der vielen Wischgesten über den virtuellen Home-Button unten in der Mitte.
Es gibt Einstellungen für alles! Insbesondere der Display-Bereich ist umfangreich. So könnt Ihr etwa
- die Berührungsempfindlichkeit auf 240 Hz erhöhen, um das Display auch mit Handschuhen zu bedienen
- einen "Schutz vor versehentlicher Berührung" aktivieren
- Blaulichtfilter einschalten und justieren
- die Bildwiederholfrequenz ändern
- das Always-on-Display einschalten und konfigurieren
- SmartStay einschalten (per Selfie-Cam schaut das Galaxy S20+ nach, ob Ihr aktuell auf das Display schaut; falls ja, wird das Display über die Abschaltautomatik hinaus angelassen).
Im Abschnitt "Wartung" könnt Ihr den Status Eures Samsung Galaxy S20 Plus überwachen. Das heißt, RAM-Nutzung kontrollieren per McAfee-"Virenschutz" nach Malware suchen.
Das Galaxy S20+ ist für den DRM-Standard Widevine L1 zertifiziert. Somit könnt Ihr Netflix, Disney+ und Co. in voller Qualität genießen.
Ehrensache, dass der dunkle Modus, gleich zwei Gesten-Navigationssysteme, ein nativer Bildschirmrekorder und der Konzentrationsmodus an Bord sind. In letzterem könnt Ihr Benachrichtigungen bestimmter Apps für einen bestimmten Zeitraum blockieren.
Die Masse an Einstellungen kann Samsung-Neukunden erschlagen. Doch mit ein wenig Geduld erweist sich die Oberfläche als intuitiv. Vor allem ist die Oberfläche anpassungsfähig. Und besonders das macht sie wohl zum großen Erfolg für Samsung.
Spitzenleistung, trotz Exynos 990
Das ist der größte Zankapfel in jeder Samsung-Flaggschiffreihe. Der vor allem in den europäischen Modellen verwendete Chipsatz Exynos 990 wurde von einem Teil der Tech-Community und der Fachpresse stark kritisiert.
Alle sind sich einig, dass zum Beispiel die in den Vereinigten Staaten verkaufte Version mit Snapdragon 865 eine überlegene Leistung bietet. Aber Samsung verteidigt seinen selbstgebauten Chipsatz und sorgt dafür, dass die Unterschiede nicht wahrnehmbar sind.
Ich kann mich nicht zum Performance-Unterschied äußern, da ich nur die Exynos-Version getestet habe. Im Benchmark-Vergleich hingegen schneidet das Galaxy S20+ sehr gut ab. Das OnePlus 8 Pro (Test) mit dem besagten Chipsatz Snapdragon 865 bekommt jedoch mehr Punkte in denselben Tests.
Vergleich der Benchmark-Ergebnisse des Samsung Galaxy S20+
Samsung Galaxy S20 | Samsung Galaxy S20+ | OnePlus 8 Pro | Huawei P40 Pro | |
---|---|---|---|---|
3D-Mark Sling Shot Extreme ES 3.1 | 6187 | 6658 | 7122 | 6073 |
3D-Mark Sling Shot Vulkan | 5285 | 6259 | 6613 | 5427 |
3D-Mark- Sling Shot ES 3.0 | 7462 | 7739 | 8864 | 3965 |
Geekbench 5 (Single/Multi) | 896/2737 | 911/2776 | 887 / 3313 | 754 / 2997 |
PassMark-Memory | 22045 | 23146 | 27118 | 16489 |
PassMark-Disk | 36311 | 87454 | 50083 | 65028 |
Während meines Tests erwies sich das Samsung Galaxy S20 Plus als leistungsstark, aber bei meinen ersten Spiele-Sessions hatte ich einige Probleme. Vom Datenblatt beeindruckt, drehte ich natürlich auf WQHD+ auf und regelte die Grafikeinstellungen von Call of Duty Mobile aufs Maximum. Doch traten dort immer wieder starke FPS-Einbrüche auf.
Auch nach dem Wechsel zurück zu Full HD+/120 Hz und Herunterregeln der Grafik-Einstellungen von Hoch auf Mittel sowie ausgeschalteten Extras wie Ragdoll, dynamische Schatten usw. traten noch Ruckler auf. Vielleicht erkennt Ihr in meinem Mitschnitt die Mikroruckler (oben: Full HD+/120 Hz, hohe Grafik; unten: Full HD+/120 Hz, mittlere Grafik).
Da auch das Leeren des Caches im Recovery-Modus nicht gegen die Performance-Probleme half, sah ich mich zum Wiederherstellen der Werkseinstellungen (Reset) des Smartphones gezwungen. Diese harten Maßnahmen lösten immerhin die Leistungsprobleme. Nun jedoch wurde das Galaxy S20+ beim Spielen ziemlich heiß. Die Bauweise des Smartphones ließ die Hitze nach Beenden einer stressigen Anwendung jedoch schnell wieder verfliegen.
Seit dem Reset nutze ich das S20+ mit Full HD+ und 120 Hz. Alles läuft reibungslos ohne jeglichen Framedrop. Ich will diese Probleme noch nicht in meine Bewertung einfließen lassen, da die Software auf unserem Testmuster nicht mit der Version übereinstimmt, mit der das finale Galaxy S20+ in den Handel kommt.
Ich fand jedoch mehrere Forenbeiträge, in denen Benutzer von ähnlichen Probleme mit der Exynos-990-Version berichten. Selbst Samsungs Game Booster konnte trotz seiner versprochenen Leistungsoptimierungen nicht die oben erläuterten Auffälligkeiten beheben.
Mein erster Eindruck von der Leistung der Galaxy S20 Plus ist also ein gemischter. Aber nach ein wenig Tüftelei, die ich jedem Laien zutraue, ist die Performance des S20+ eines 1.000-Euro-Flaggschiffs durchaus würdig. Software-Updates werden ihr übriges tun, um sie weiter zu verbessern.
Trotz falschem Zoom richtig gute Kamera
Die Kamera-Ausstattung des Samsung Galaxy S20 Plus ist weitgehend identisch mit jener in der Basisversion des S20. Sie wird jedoch durch den ToF-Sensor ergänzt, der bessere Tiefen-Informationen bereitstellt. Diese kommen insbesondere dem Porträt-Modus zugute. Den Ton gibt jedoch das Kamera-Trio aus 12-MP-Ultraweitwinkel-, 12-MP-Weitwinkel- und 64-MP-Teleobjektiv an.
Das Kamera-Setup des Samsung Galaxy S20+
Ultra-Weitwinkel | 12 MP | 1,4 μm | F/2.2 |
Teleobjektiv | 64 MP | 0,8 μm | F/2.0 |
Weitwinkel | 12 MP | 1,8 μm | F/1.8 |
ToF | 0,3 MP | F/1.0 | |
Selfie-Kamera | 10 MP | 1,22 μm | F/2.2 |
Hauptsensor
Bei guten Lichtverhältnissen sind die Fotos wie zu erwarten sehr gut. Die vielen erhaltenen Details sind scharf umrissen, die Farbmetrik harmonisch; wenngleich die Farbsättigung Samsung-typisch etwas hoch ausfällt. Und das fällt nicht bloß auf dem Display des S20+ auf.
Wie auch bei vielen Konkurrenz-Smartphones der Preisklasse erkennt die Software die Szene und entscheidet für Euch, wie belichtet und fokussiert werden muss. Der Himmel ist blauer denn je, das Gras ist grüner denn je. Während mich die übergriffige KI in ihren Anfängen in früheren Modellen wie dem Galaxy S10 noch gestört hatte, ist sie nun im S20+ reifer geworden und kann meistens ein natürlich anmutendes Ergebnis abliefern.
Die Optimierungen und künstlichen Verschönerungen arbeiten noch nicht so neutral-zurückhaltend, wie sie es etwa bei den neuen iPhones tun. Aber sie erzeugen immer wieder Schnappschüsse auf Postkarten-Niveau . In den folgenden Aufnahmen erkennt Ihr vielleicht auch, dass der Weißabgleich etwas zu warm abgestimmt ist und einen minimalen Gelbstich verursacht. Das Blau des Himmels ist zudem im Verhältnis zur Realität deutlich satter.
Darüber hinaus fiel mir bei der Belichtungsautomatik nichts Negatives auf. Der Dynamikumfang ist auch bei komplexen Aufnahmen sehr groß. In den dunkleren Bereichen der Aufnahme bleibt ein guter Detailgrad erhalten, und selbst im vollen Sonnenlicht kommt es nicht zur Überbelichtung.
Nachts oder bei schlechten Lichtverhältnissen bleibt das Ergebnis zufriedenstellend. Die Software glättet das Bild, um Rauschen zu reduzieren, was jedoch nicht restlos gelingt. Natürlich verlieren in nächtlichen Aufnahmen die Farben an Leuchtkraft. Der Nachtmodus erweist sich immerhin als effektiv, wie der Vergleich zeigt:
Ultra-Weitwinkel-Sensor
Tagsüber liefert der Ultraweitwinkel-Sensor in Bezug auf die Farbmetrik genau dieselbe Qualität wie der Hauptsensor; der Detailgrad hingegen fällt etwas geringer aus. An den Bildrändern ist eine Verzerrung sichtbar, doch liegt das in der Natur eines Ultra-Weitwinkels. Urteilt, selbst, ob Ihr darauf steht:
Oben ist erkennbar, dass Ultra-Weitwinkel und Hauptsensor farblich harmonieren. Das Blau des Himmels ist auf beiden Fotos gleich, die Farben ebenso lebhaft und die Belichtung in beiden Fällen treffsicher. Abgesehen von einem gewissen "Fischaugen"-Effekt bleiben die Aufnahmen insgesamt jedoch ausgewogen.
Nachts hingegen enttarnt sich der Ultra-Weitwinkel-Sensor als Schönwetter-Kamera. Das gilt für das Galaxy S20+ aber genau wie für die meisten seiner Konkurrenten. Die beste Software-Verarbeitung der Welt kann einem überforderten Sensor keine Wunder abringen.
Unten seht Ihr, wie digitales Rauschen die Szene bestimmt. Der Nachtmodus belebt ein paar Farben, zaubert jedoch keine Details aus dem Nichts hervor.
Teleobjektiv
Beim Zoom geht Samsung einen anderen Weg als viele seiner Konkurrenten. Geht der Markttrend hin zu Tele durch längere Brennweite, wählt man für das Galaxy S20+ hingegen einen 64-MP-Sensor mit einem Brennweiten-Äquivalent von 27 mm (Der Hauptsensor hat 26 mm). Es handelt sich also um ein herkömmliches Weitwinkelobjektiv, das durch Beschneiden des Bildes zoomt, und so einen dreifachen Zoom simuliert.
Mein Kollege und Foto-Spezialist Stefan erklärt es besser als ich in seinem Kamera-Test des Samsung Galaxy S20 Ultra. Beim Heranzoomen erfasst das Teleobjektiv nur ein Viertel des 64-Megapixel-Bildes, um damit einen dreifachen Zoom zu erzielen. Das Resultat ist ein 16-Megapixel-Foto, das effektiv mit optischem Zoom aufgenommen wurde.
Solange wir also unter der Schwelle des 3x-Zooms bleiben, liefert das Samsung Galaxy S20 Plus trotz Fake-Zoom einen echt guten Detailgrad. Dank optischer Stabilisierung verwackelt nichts. Weitere Vergrößerungsstufen erkaufen wir uns jedoch mit verlorenen Details.
Mit dem Samsung Galaxy S20 Plus könnt Ihr bis zu 30x zoomen. Aber dieser Modus ist ohne Stativ eher nutzlos.
ToF-Sensor und Selfie-Kamera
Auch wenn er als Alleinstellungsmerkmal des Samsung Galaxy S20 Plus angepriesen wird, habe ich den ToF-Sensor (Time of Flight-Sensor) im wahren Leben fast nie benutzt. Er ermöglicht es dem Smartphone, jede Szene in 3D zu "kartografieren". Die so erstellte Tiefenkarte dient hinterher dafür, den Hintergrund unscharf zu stellen und Objekte im Vordergrund besonders hervorzuheben. Der Porträtmodus wird mit besonders überzeugendem Bokeh und scharfen, sauberen Umrissen erzeugt.
Die Selfie-Kamera arbeitet ohne ToF-Sensor, bietet dennoch einen Porträtmodus. Dieser arbeitet dennoch sauber und treffsicher. Besonders um die Haare herum trennt sich üblicherweise die Spreu vom Weizen. Genau da macht das Galaxy S20 Plus keinen Fehler und es kann den Baum von meiner Frisur unterscheiden.
Solide Akkulaufzeit nur mit 60 Hz
Der 4.500-mAh-Akku sollte beim Samsung Galaxy S20+ für gute Laufzeit sorgen. Im täglichen Einsatz musste ich es alle anderthalb Tage aufladen. Der stressigste Tag im Test des Galaxy S20 Plus startete morgens mit den Grafik-Benchmarks, ging nachmittags mit dem Fotoshooting weiter und war fast dauerhaft bestimmt von GPS-Navigation und Spotify-Streaming – alles machbar mit einer Akkuladung.
Etwas wissenschaftlicher wird es dann mit dem PCMark-Akku-Benchmark. Dieser braucht knapp 13 Stunden, um das Samsung Galaxy S20 Plus von 100 auf 20 Prozent zu entladen. Dies gilt jedoch nur, solange der Bildschirm mit 60 Hz arbeitet. Regelt man auf 120 Hz hoch, sinkt das Ergebnis auf neun Stunden. Dieses Ergebnis ist weiterhin sehr gut, jedoch nicht hervorragend.
Der oben geschilderte Praxis-Einsatz eines Power-Users wäre also im 120-Hz-Betrieb kaum machbar. Dementsprechend kann es ratsam sein, die Akkulaufzeit über die Display-Einstellung zu verlängern.
Ihr könnt das Galaxy S20+ mit 25 Watt am USB-C-Kabel schnellladen. Binnen einer Stunde ist es vollständig aufgeladen. Über die Induktionsspule könnt Ihr es mit 15 Watt drahtlos aufladen. Ihr könnt auch andere Geräte mit bis zu neun Watt drahtlos auf dem Rücken des Galaxy S20+ aufladen.
Samsung Galaxy S20+: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Innerhalb des Trios der S20-Reihe stellt das S20+ die goldene Mitte dar. Samsung findet die Balance. Denn gegenüber dem hundert Euro günstigeren Basismodell wartet es mit deutlich verbesserter Akkulaufzeit auf. Der ToF-Sensor ist ein verzichtbares Extra; das um 0,5 Zoll größere Display hingegen ein willkommenes Plus.
Letzteres ist das beste, das mir je unterkam. Schon von meinem OnePlus 7T bin ich hohes Niveau gewöhnt. Doch das Display des Samsung Galaxy S20 Plus halte ich wahrlich für überragend gut. Es hat mich so begeistert, dass ich deswegen glatt zu Samsung wechseln würde.
Dies täte ich trotz der Software-Oberfläche, die für meinen Geschmack etwas überladen und verspielt wirkt. Ich kann aber ihre Fürsprecher verstehen, da die Anpassungsfähigkeit und der Funktionsumfang von OneUI erstaunlich groß ist.
Es kommt nicht oft vor, dass ich 1.000-Euro-Smartphones empfehle; zumal ich sie nie selbst kaufen muss. Doch hier scheint das Preis-Leistungs-Verhältnis tatsächlich zu stimmen. Aber einen Vorbehalt habe ich noch: Ich konnte das ein wenig günstigere OnePlus 8 Pro (Test) noch nicht ausführlich testen. Das könnte sich als wichtigster Konkurrent entpuppen.
Falls das Samsung Galaxy Note 10 (Test) Euch noch nicht überzeugt hatte, könnte das Samsung Galaxy S20 Plus für Euch das Flaggschiff-Smartphone der Wahl sein. Sind Euch beide etwas zu groß und müssen es nicht neun Stunden Akkulaufzeit sein, solltet Ihr einen Blick auf das dann gleich gute Basis-Galaxy S20 (Test) werfen.
Am 29. Juni 2020 fand die Ablöse des S8+ durch ein S20+ in der Farbe Blue Cloud statt. Dazu ein Original Samsung Clear View Cover in der gleichen Farbe. Eine Kombination, die das tolle S20+ maximal schützt UND gut aussieht.
Hab hier grad gelesen, dass die Bildwiederholrate 120 deutlich zu Lasten der Ladekapazität geht. Beim Vergleich direkt nacheinander sehe ich bildmäßig keinen wirklichen Bedarf, hier auf 120 hochzudrehen.
Eine Frage noch zum > "Superschnellladen":
Bewirkt die regelmäßige Verwendung dieses Modus eine merkbare Einbuße der Akku Lebensdauer ? Seit dem Kauf schaue ich, dass ich zu Hause am Abend lade, wenn die Zeit keine Rolle spielt. Nur wenn ich ungeplant weg muss und die Akkuanzeige zufällig mal niedrig ist, lade ich mit der maximal möglichen Leistung.
Generell ist das S20+ eine ganz tolle Maschine mit einem fantastischen Display und einer funktionellen Bedienung, trotz der beachtlichen 6,7". Die Einstellmöglichkeiten sind bei dieser Softwareversion schon deutlich mehr als beim S8+.
Fazit: Freue mich sehr, dass ich mich für das S20+ entschieden habe. Bei meinem Mann wird sich im August d.J. Ähnliches vollziehen, wenn er sein Note8 durch das Note 20 ersetzen wird.
MfG ~ Erika
Dieses S20+ ist ein ernsthafter Kandidat für die Nachfolge des S8+ meiner Gattin. Über das tolle Display konnte ich unlängst in einem Media Markt staunen. Alles in Allem eine starke Fortetzung dieser S-Linie.
Bräuchte und wollte ich keinen Stift, würde ich vom Note nur zu diesem Phone greifen.
Ein tolles Gerät aber ich tendiere eher zu Samsung's S10, A51 und A71.
Das Non-Plus Ultra...vor allem in der Preispolitik. Heiliges Kanonenrohr.
Non-Edge AMOled Display, zügiger Mittelklasse SoC, 4GB RAM, 128GB int Speicher erweiterbar mit SD Karte, dazu ein höherwertigeres sinnvolles Kamerasetup mit ausfahrbarer Frontkamera, Klinke, USB-C, Stereo-LS, 4000er Akku und ich wäre glücklich und mit Sicherheit keine 1000€+X los.
Schönes Gerät aber die Frage: wer braucht sowas?
Das hatten wir ja letztes Jahr schon, das einige über den Exynos rumheulen. Bei Tests, die ich gesehen habe war ne 3/4 h eher Schluss als beim QSD und die DOT ist wahrscheinlich im Vergleich zu andere Flagships auch nicht so schlecht. Das bestätigen augenscheinlich viele Besitzer des S20.
Kein Hersteller ist halt in allen Bereichen vorn, dafür bekommt man das beste Display, die besten Speicher-Chips, eine gute Kamera und das im Vergleich geringste Gewicht.
Welche Tests hast du denn gesehen? Deine eigenen vielleicht. Kein einziger wirklich Kein einziger Reviewer hatte beim exynos bessere Laufzeiten als beim Snapdragon.
Hab korrigiert, der QSD ist natürlich effizienter
Ich war anfangs echt angepisst vom Akku beim normalen s20, aber seit dem letzten update bin ich mega zufrieden damit und habe tatsächlich sogar richtig gute Laufezeiten.
Z.b 2h Navigieren 13% Akku weg.
9h Hotspot 50% Akku weg
3Tage Laufzeit mit 5h Display on. Und das im performance modus mit 120hz.
Alles im Dual sim Betrieb wohlgemerkt.
Wenn ich es will sind 3 Tage zuverlässige Laufzeit kein Thema mehr.
Abends 60% kein Thema über den nächsten Tag zu kommen, wird es echt knapp, läuft es umso länger auf niedriger Auflösung und reduzierter Cpu.
Positiv viel mir auch auf, das es auch im Sparmodus noch sehr schnell und flüssig arbeitet, muss mal gesagt sein.
Kann mich jedenfalls nicht mehr beschweren im Gegenteil.
Besonders Hilfreich beim Akku sparen sind Bixby routines, einmal persönlich programmiert spart man viel Energie.
Mein phone erkennt voll automatisch welche Leistung gerade gefahren werden soll. Navigiere ich, läd es gerade, schlafe ich, arbeite ich.
Habe alles automatisiert, z.b beim laden dunkles display, Energiesparmodus, sync an. ( Dadurch läd es noch schneller bei weniger erwärmung.) Man kann sich jedenfalls alles automatisieren wodurch nur die Verbraucher gerade aktiv sind, die man braucht. Mein Phone Synct sich z.b nur noch am Lader nicht aber wenn ich unterwegs bin.
Bt geht erst an wenn der usb meines Autos erkannt wird, genau wie gps, nach der Autofahrt ist aber alles wieder aus. Ab 30% geht meins automatisch aus dem powermodus heraus, die auflösung senkt sich herab, und vieles mehr. Ohne das ich rum fummeln muss, komme ich dann auch mit nur noch 30% sehr lange hin.
Lohnt sich jedenfalls sehr sich die Bixby routines zu nutzen zu machen. Unter root nutzern war solch ein tool als Tasker bekannt, tolle Sache das es mit Samsung ohne root möglich ist.
Weiteres lob muss ich am Samsung ausprechen, das man Apps in den Standby und sogar tiefschlaf zwingen kann, das geht über das Akku Menü oder das optimierungs widget.
Man spart super viel Akku wenn unwichtige Apps ungenutzt deaktuviert bleiben und nur wenn man sie öffnet aktiv werden.
War bisher nur mit root umsetzbar, feine Sache das Samsung den nutzern mehr gestattet, sind die einsparmöglichkeiten gigantisch, viele leute checken garnicht das ihr Phone andauernd von Apps aus dem deep sleep geweckt werden und man dadurch einen erhöten standby drain haben.
Gut das man dies nun ohne root in den Griff bekommen kann.
Deshalb Daumen hoch an Samsung 👍
Auch wenn es Akku kosten wird, freue mich auch das kommende Update 120Hz auf max Auflösung. So gut wie nun das Akku bei mir ist, wirds auch auf max auflòsung ausreichen.
Derzeit verbraucht es bei mir z.b 6% Akku bei 35minuten Internetsurfen.
Alles andere als schlecht...
Anfangs war es ganz schlimm, teils um 12 uhr Mittags fast leer und so gut wie nichts getan. Darum kam auch die Exynos so in die Kritik.
Definitiv mega schnell und so flüssig wie ich es noch nie hatte. 120herz und eine Touch abtastrate von 240herz machen die Bedienung schon echt toll.
Nie wieder 60 Herz.
Viele Tester sagen das auch 90Herz Geräte diese flüssigkeit nicht amsatzweise so rüber bringen.
Mittlerweile nach updates, Begeisterung pur. Die Kinderkrankheiten hätten trotzdem nicht sein dürfen.
Daraus resultierende diskussionen snapi oder exynos hätte Samsung sich sparen können.
Denke das nun ein exynos Gerät sogar länger laufen könnte als die Amerikansichen.
Naja vllt lernen die mal raus oder warten auch mal 4wochen länger mit dem Rollout neuer Geräte.
Wer unbedingt den Snapdragon Chip haben möchte: S20 bei Amazon.us bestellen für 999$ ( 921€) mit Ear buds und unlocked. Ganz problemlos.
Da habe ich meines auch bestellt. Zwar das Ultra aber ging problemlos. Hatte es vorher mit Exynos und der Unterschied ist riesig. Hoffe Samsung lernt aus dem Desaster und baut die Chips künftig in Mittelklassegeräte.
Man kann eigentlich nur das Gegenteil hoffen. Qualcomm nutzt sein Fast-Monopol jetzt schon enorm aus... Wenn Samsung dann auch noch komplett auf QSD setzen würde, wäre das alles andere als toll. Die sollten lieber nur Exynos nutzen und die Software anständig anpassen - wie damals beim S6.
Wieso sollte man hoffen das Samsung weiterhin nur auf den Exynos setzt? Und warum sollte ein Monopol von Qualcomm für uns schlecht sein? Mit dem Exynos scheint es ja überall super zu funktionieren, bei jedem anderen Hersteller auch. Auch bei Samsung. War nicht einmal der Grund Exynos /Snapdragon Verteilung die, weil es vom Exynos nicht genug Prozessoren gab?
Ich würde ja gar nicht meckern wenn Samsung ausschließlich auf den Exynos setzt. Dann kommen keine Neider auf und niemand fühlt sich ungerecht behandelt. So allerdings arbeitet Samsung extrem am negativen Image.
@Peter
Erstmal ist es nicht "weiterhin". Samsung hat zuletzt beim S6 nur auf Exynos gesetzt. Seit dem immer diese dämliche Doppelschiene.
Und wieso das Qualcomm-Monopol schlecht ist? Weil die der maßgebliche Grund sind, wieso 2020 die Geräte allesamt noch mal deutlich teurer geworden sind. Und das wird garantiert nicht besser, wenn Qualcomm (im Android-Bereich) noch weniger Konkurrenz hat.
@Tim, das kann schon gar nicht der Grund sein. Huawei wurde auch teurer, die haben einen eigenen Prozessor und es fehlen sogar die Google Dienste. Trotzdem teurer. Und alles was in großen Stück produziert wird, ist bekanntlich auch günstiger. Mengenrabatt.
Huawei hat den Lattenschuss auch nicht mehr gehört. Facelift p30 für 800€, lächerlich.
Oder ein nicht pro p40 für 800€ ob p30pro oder p40 beide kosten mehr als ein s20, si d aber technisch mal echt unterlegen. Besonders beim Display, ram und speicher ist Huawei mal richtig hinterher...
Ja Rolli mit dem kleinen problemchen das Samsung angeblich diese Phones hier nicht mit Garantie bedient, nachteile im deutschen Mobilnetz kònnen auch daraus resultieren.
z.b ist sogar eine gebrandete deutsche Version oft besser ans netz angepasst als die freie internationionale und die aus den usa ist definitiv schlechter auf das deutsche netz angepasst.
Ich wùrde einfach mal abwarten, wer sich mit Samsung auskennt weiß, das ca alle 4 wochen neue modem und auch cpu treiber weltweit erscheinen, mal in dem Land mal dort.
Man muss solche updates abwarten macht so gut wie immer viel aus. Auf höchstform ist jetzt z.b ein Galaxy s10! Was aber normal ist.
Kann den Shitstorm snapy oder exynos nicht mehr hòren.
Am schlechten stamdby war ja angeblich die hach so schlechte exynos schuld, war es doch ein Software fehler mit standbydrain wodurch das Geràt nie ganz ein schlief.
Jetzt sie da auch die Welt wieder anders aus, bin gespannt auf folgende benchmarks, die exynos kann genauso den snapi noch ùnerholen.
Die ganzen Tests waren zu voreilig, definitiv, oder wenn man es anders sieht, Samsung zu flink mit der Erscheinung.
Naja ich halte die Exynos jedenfalls für deutlich besser als ihr nachgesagt wird, beim Akku erlebe ich ja nun gerade Spitzenwerte und das das Ding im Sparmodus auch am rennen ist, kann man nur positiv der Exynos zuschreiben.
Ein Sparmodus den man fast nicht merkt, ist mir bis jetzt auch noch nicht unter gekommen.
gelöscht
Und wieder ist die Akkulaufzeit die Achillesverse.
Selbst beim "besseren" Modell mit den Snapdragon Prozessoren schneidet der Akku in den Tests unter OP, Huawei und Apple ab.
Wann kriegt Samsung dieses Problem endlich in den Griff?