Wire im Alltags-Check: Produktiver Chat-Client auf mehreren Plattformen
Wire will mehr als ein Instant-Messenger mit Voice- und Video-Chat sein. Screen-Sharing, Datei-Austausch und die Wiedergabe von Medien innerhalb des Chat-Clients sollen den Dienst besonders machen. Wir haben die Produktivitäts-Features von Wire genauer beleuchtet und geben einen Einblick.
Screen-Sharing
Ihr habt ein Problem oder eine Lösung zu einem Computer-Problem, und wollt einem anderen in der Ferne zeigen, was Ihr auf dem Bildschirm seht? Wire lässt dies mit der Screen-Sharing-Funktion zu. Wir konnten das Beta-Feature bislang nur in Gruppenchats unter Windows erfolgreich ausprobieren. Nach einem baldigen Patch soll das Feature für Windows-Computer und Macs auch in 1:1-Chats erhältlich sein.
Das Versenden von Dateien
Versendet beliebige Dateien mit Wire. Tippt dazu auf die Büroklammer unter der Chat-Zeile und wählt die entsprechende Datei im Android-File-Picker. Dieser zeigt Euch Dateien auf dem Smartphone, auf der SD-Karte oder im Google Drive an. Die Dateien dürfen offiziell bis zu 25 MByte groß sein, aber im Test konnten wir auch größere Dateien verschicken.
Ihr könnt Nachrichten nach einem definierten Zeitraum verschwinden lassen
So genannte Timed Messages werden nach einem festgelegten Zeitraum von Eurem und den Geräten der Empfänger gelöscht. Auch ein Screenshot ist in der Andoid-App nicht möglich, wenn eine solche Nachricht abgebildet wird. Damit macht Ihr es schwerer, so gekenntzeichnete Nachrichten aufzuzeichnen beziehungsweise wiederherzustellen.
Textsuche
Wann war noch einmal das Treffen? Sucht im Chatverlauf nach bestimmten Begriffen, um zur Stelle zu springen. So kommt Ihr ganz schnell wieder zum entsprechenden Zusammenhang, in dem das Wort gefallen ist und so helft Ihr Eurem Gedächtnis auf die Sprünge.
In der Android-App gibt es leider noch einen unangenehmen Bug, den wir mit dem Google Pixel (Android O Development Build), dem Google Nexus 6P (Android 7.1.1, März 2017) und dem Honor 8 (EMUI 5.0 / Android 7.0) reproduzieren konnten: Nicht das gesuchte Stichtwort, sondern der darauf folgende Begriff wird markiert. Nicht schlimm, aber unschön. Außerdem gibt es keine globale Suche, in der alle Chats inbegriffen sind. Konkurrenten wie Telegram bieten eine solche Suche an.
Einbindung von Medien (Bilder, Links, Videos)
Wenn Ihr Euch Videos, Bilder oder Links hin- und herschickt, könnt Ihr diese als Vorschau bereits direkt in der App anzeigen lassen. In Android gelangt Ihr über einen Tipp darauf zum jeweiligen Player. In Windows startet die Wiedergabe schon im Chatfenster.
Auch hier vierhielt sich die Android-Version der App wechselhaft. Gelegentlich wurden die Inhalte nicht dargestellt. Stattdessen waren schwarze Flächen zu sehen. Das ließ sich auf dem Pixel und dem Nexus (Software-Versionen siehe oben) nachvollziehen. Immerhin beim Honor 8 wurden Bilder tadellos angezeigt.
Vergeben von Likes für gepostete Bilder/Videos/Links
Besonders in den bis zu 128 Mitglieder großen Gruppenchats lohnt sich die "Like"-Funktion. Wenn jemand ein schönes Bild oder einen witzigen Kommentar schreibt, können Mitglieder den Post wie in Facebook mit "Gefällt mir" markieren. So kann jeder auf den Post reagieren, ohne den eigentlichen Post unter einer Flut von LOLs zu vergraben.
Den eigenen Standort teilen
Wie in jedem guten Messenger ist es in Wire möglich, Euren aktuellen Standort zu teilen. Drückt auf die kleine Kompassnadel im unteren Bildbereich unter dem Eingabefeld und wählt die korrekte Adresse auf der Karte aus, indem Ihr die Nadel entsprechend verschiebt. Leider fehlt hier eine Sucheingabemaske, sodass Ihr nicht gezielt nach einer Adresse suchen könnt. Telegram würde Euch diese Funktion bieten.
Vorläufiges Fazit
Wire kann auf dem Windows-Desktop zeigen, dass der Client eine praktische Hilfe im beruflichen wie privaten Alltag sein kann. Die Android-App hingegen bedarf noch einiger Optimierung. Doch größtenteils handelt es sich hierbei um Schönheitsfehler. Nervig, aber ausräumbar.
Hm, klingt nicht schlecht, überzeugt mich aber nicht. ICQ hat alles was ich bisher brauchte, scheint aber keiner hier in Deutschland zu nutzen. Wir nutzen es firmenintern :)
stimmt ICQ war in den 2000er beliebt, hatte ich auch aber seit 6 Jahren nicht mehr, sind alle weg von da, habe es mal wieder installiert, aber keiner mehr von früher drin.
Der Mann hinter Wire ist Janus Friis, der Gründer von Skype. Da Skype bekannterweise Hintertürchen in seiner App für Geheimdienste aller Art eingebaut hat, wäre ich mir bei Wire da auch nicht so sicher.
@Blowfly
Na dann schon mal besten Dank für erste Hinweise.
Der Sourcecode von Wire ist seit mitte 2016 frei verfügbar - Hintertürchen wären somit leicht zu identifizieren....
da kannst du dir nur sicher sein, wenn du den Sourcecode selber kompilierst....
Hallo,
ich bin Julian und arbeite bei Wire.
Wire hat mit Skype nichts zu tun. Janus Friis ist Teil des Investorenkollektivs 'Iconical', welche in Projekte wie das unsere investieren. Zur Finanzierung unseres Dienstes werden wir noch in diesem Jahr zusätzliche Premium-/Business-Funktionen vorstellen.
Der Code unserer Clients ist bereits seit letztem Jahr auf GitHub öffentlich einsehbar und in den nächsten Wochen veröffentlichen wir ebenfalls unseren Server-Code.
Im Februar 2017 wurde die Verschlüsselung und dessen Implementierung von unabhängigen Sicherheitsexperten auf Herz und Nieren überprüft – das Ergebnis war "High Security".
Mehr dazu hier: htt[!das hier löschen, damit der Link funktioniert!]ps://medium.com/wire-news/wires-independent-security-review-61f37a1762a8?source=user_profile---------10-----------
Viele Grüße,
Julian :-)
Der Source-Code kann so sicher sein wie er will - wenn ich nur eine (bereits fertig) kompilierte App vorgesetzt bekomme, weß ich doch gar nicht ob die App auch aus dem Source-Code kompiliert wurde. Wer sagt mir denn ob das, was ich als (Wire)App vorgesetzt bekomme, auch aus dem ursprünglichen Source-Code kompiliert wurde und nicht aus einem leicht veränderten Code ?
darum kann sich jeder selbst seinen Client kompilieren, der Code ist auf htt[!diesen Teil löschen, damit der Link funktioniert!]ps://github.com/wireapp/ veröffentlicht 😉
Es wurde nicht die gesamte App geprüft, sondern nur der isolierte Verschlüsselungsteil. Was die App sonst noch treibt und was mit den Meta-Daten angestellt wird, wurde nicht geprüft.
Also bei Telegram wird ja des Öfteren deren Geschäftsmodell durch Spenden bezweifelt, daher würde mich mal das Finanzierungsmodell von Wire interessieren. Wird dies nicht auch durch Spenden gewährleistet? Eventuell kann ja Julian von Wire selbst, dies einmal näher erläutern.
Hallo,
sehr gerne :-)
Wir sind von Iconical finanziert. Iconical ist ein Investorenkollektiv aus Designern, Entwicklern und Unternehmern, welche in Projekte wie das unsere investieren. Noch in diesem Jahr werden wir zusätzliche Premium-/Business-Funktionen anbieten.
Viele Grüße,
Julian
@Julian
"Noch in diesem Jahr werden wir zusätzliche Premium-/Business-Funktionen anbieten."
Erstmal vielen Dank für deine Antwort aber was genau ist mit diesen Funktionen zu erwarten und was genau kann man darunter verstehen?
Genaue Features können wir noch nicht verraten, aber diese werden in Richtung Produktivität und Teamwork gehen 😉
Ja wire ist besser als Whatsapp. Dennoch kommt es an Telegram nicht ran
Und warum nicht?
Es wäre schön, wenn man in Wire sehen kann ob der Nutzer die Nachricht gelesen hat oder online ist. :)
Sonst aber ist es ein sehr guter Messenger!
Ich nutze mit einigen Kollegen Wire schon seit einiger Zeit und finde es sehr praktisch. Insbesonder die Tatsache das es ein gute Desktop version gibt die dann zudem auch noch mit den Akkounts of Handy oder Tablet übereinstimmt ist sehr gut. Die Zeichenfunktion auf Tablet und co. ist auch sehr nützlich, aber leider nicht auf dem Desktop verfügbar. Auch das pasten von Bildern aus einem in einen anderen Chat könnte mit der Desktopversion deutlich einfacher sein.
Ein paar Hintergrundinfos zu Wire findet man hier: https://www.kuketz-blog.de/wire-messenger-hintergrundinformationen/
Im Übrigen ist der Blogeintrag aus dem September 2016, die Nutzungsbedinungen von Wire aus dem Juli 2016 und die Datenschutzrichtlinie von Wire aus dem Januar 2017. Inwiefern sich vom Blogeintrag bis heute Dinge geändert haben, könnte vielleicht als Addendum zu dem hier kommentierten Artikel recherchiert werden. Ich denke, das könnte ein spannendes Thema für die AndroidPIT-Redaktion werden. Uneingeschränkt empfehlen würde ich besagten Messenger jedenfalls nicht.
Hallo Frank,
der verlinkte Blogeintrag besteht größtenteils aus Falschinformationen. Wir haben den Betreiber des Blogs bereits darauf aufmerksam gemacht.
Viele Grüße,
Julian von Wire