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Tschüss, Kameras: Xiaomi baut Handy mit Wechselobjektiven

Xiaomi 15 Concept
© nextpit

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Xiaomi zeigt auf dem MWC ein Smartphone, bei dem nicht nur das Objektiv austauschbar ist – sondern auch der Bildsensor! Das Xiaomi 15 Concept bekommt dadurch die gleichen Foto-Fähigkeiten wie eine ausgewachsene Systemkamera. Was hinter dem innovativen Smartphone steckt und wie Ihr es vielleicht bald kaufen könnt, verraten wir Euch hier.

Smartphone-Hersteller können sich auf den Kopf stellen, wie sie wollen: Die Physik – und unsere Hosentaschen – setzen nämlich harte Grenzen, was die maximale Größe von Smartphone-Sensoren und -Objektiven angeht. Xiaomi präsentiert dazu jetzt eine Lösung: Für den Normalbetrieb im Alltag hat das Xiaomi 15 Concept das gleiche Kamera-Setup wie das Xiaomi 15 (Test). Aber: Auf der Rückseite des Handys gibt es einen magnetischen Haltemechanismus und zwei Pogo-Pins, über die sich ein zusätzliches Kamera-Modul ans Smartphone andocken lässt. 

Durch dieses Modul bekommt das Handy dann die gleichen Foto-Fähigkeiten wie eine ausgewachsene Systemkamera. Hier bekommt Ihr nämlich einen großen 100-Megapixel-Sensor im Four-Thirds-Format mit ungefähr der doppelten Fläche wie die 1-Zoll-Sensoren in aktuellen Top-Smartphones. Das Objektiv hat eine KB-Brennweite von 35 mm und ein Öffnungsverhältnis von F1.4 – zum Abblenden gibt es eine echte Irisblende inklusive Blendenring rund ums Objektiv.

Für die Verbindung zwischen Kamera-Modul und Smartphone hat Xiaomi eine proprietäre Technologie namens "LaserLink" entwickelt, die einen maximalen Datendurchsatz von 10 Gbps erlaubt und quasi verzögerungsfrei arbeitet. Und ja, wie der Name andeutet, erfolgt die Datenübertragung hier tatsächlich optisch.

Im ersten Test ist wirklich absolut kein Unterschied zwischen den internen Kameras und dem angedockten Modul spürbar – und auch der Serienbildmodus arbeitet blitzschnell mit geschätzt etwa 20 bis 30 Fotos pro Sekunde. Einen integrierten Akku, den Ihr aufladen müsst, hat das Kamera-Modul übrigens nicht: Die Stromversorgung erfolgt über die beiden Pogo-Pins.

Softwareseitig ist die Integration nahtlos: Ihr könnt das externe Kamera-Modul einfach ganz normal über die Kamera-App ansteuern. Dazu gibt es einen eigenen Button, um auf die Extra-Kamera zu wechseln. In der App könnt Ihr dann exakt die gleichen Filter, Effekte & Co. nutzen wie bei den integrierten Kameras. Für die Verarbeitung der Fotos wird der Bildprozessor (ISP) im Xiaomi 15 Concept genutzt – eigene Hardware dafür hat das Andock-Modul nicht. Entsprechend landen die Fotos und Videos auch direkt in der "normalen" Gallery auf dem Handy.

Aktuell ist das Xiaomi 15 Concept noch – Überraschung – ein Konzept. Aber Xiaomi denkt ernsthaft darüber nach, daraus ein marktreifes Produkt zu machen. Das zeigt auch die Entwicklungsarbeit, die bereits in das Smartphone geflossen ist, von den robust wirkenden Modulen bis hin zum proprietären Übertragungsstandard. Und Ihr könnt dabei mithelfen, dass es das Xiaomi 15 Concept (oder ein ähnliches Handy) bald zu kaufen gibt. In dieser Umfrage von Xiaomi könnt Ihr nämlich Eure Meinung abgeben. Und wer weiß: Vielleicht lassen sich die Magnete ja sogar auch mit Qi2-Ladegeräten nutzen? Ihr merkt, ich komme ins Träumen.

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Stefan Möllenhoff

Stefan Möllenhoff
Head of Content Production

Schreibt seit 2004 über Technik und brennt seither für Smartphones, Fotografie, IoT besonders im Smart Home und AI. Ist außerdem ein Koch-Nerd und backt dreimal wöchentlich Pizza im Ooni Koda 16 – macht zum Ausgleich täglich Sport mit mindestens zwei Fitness-Trackern am Körper und ist überzeugt, dass man fast alles selber bauen kann, inklusive Photovoltaik-Anlage und Powerstation.

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5 Kommentare
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  • Olaf Gutrun 58
    Olaf Gutrun vor 2 Stunden Link zum Kommentar

    Coole Sache, so könnten die Dinger irgendwann die echte Cams vllt sogar überholen.

    Aver auch hier gilt, die wenigsten werden ständig mit wechselobjelriven herum rennen und wenn man das tut, kann man auch gleich die dslr mit nehmen oder nicht?

    Die beste Cam ist noch immer, die die man mit hat und die dann auch sofort bereit ist.

    Gamechanger sehe ich hier nicht.


  • 37
    Tobias G. vor 17 Stunden Link zum Kommentar

    Sehe das ähnlich wie Michael K., wenn man eine Art Standard schaffen könnte, dann wäre das tatsächlich eine Überlegung für mich. DIe meisten möchten wohl nach ein paar Jahren nicht gleich die Objektive mit dem Phone mit entsorgen.
    Mir persönlich sind Kameras zu klobig für unterwegs, und meist zu teuer für ihren (bei mir) seltenen Einsatz. Die separaten Objektive könnten da etwas entgegenkommend sein.


    OT: Ich bin begeistert von der Überschrift, und dann noch das Sahnehäubchen im humorisierten Clickbait-YT-Videotitel. Stark :D

    Michael K.


  • 70
    Michael K. vor 18 Stunden Link zum Kommentar

    Mit den Vorteilen einer Systemkamera übernimmt das Konzept leider auch deren Nachteile, Größe und Sperrigkeit, zumindest wenn man die Wechselobjektive auch nutzen will.
    Dazu kommen noch ein paar weitere. Die propritären Wechselobjektive passen eben nur auf zukünftige Xiaomi-Smartphones, wenn das Konzept nicht noch von anderen Herstellern lizensiert wird. Und bei guter Qualität dürften diese Objektive, so wie die anderer Hersteller auch, nicht gerade billig werden. Nur sind deren Wechselobjektive nicht so eingeschränkt, was die Nutzung mit Wettbewerbsprodukten angeht, so dass das Risiko geringer ist, auf teurem "Edelschrott" sitzen zu bleiben, wenn ein Hersteller beschließt, zukünftig das Konzept nicht weiter zu verfolgen, und das eigene Gerät den Geist aufgibt.
    Smartphones mit besonders großem Objektiv gab es schon, ebenso welche mit anderen Zusatzmodulen. Wirklich durchsetzen konnte sich nichts davon.


    • Olaf 47
      Olaf vor 17 Stunden Link zum Kommentar

      Ich stimme dir zu, was das Problem betrifft, wenn ein Hersteller das Konzept nicht weiter verfolgt. Und selbst wenn er erfolgreich damit ist, so bindet man sich doch vermutlich langfristig an einen Anbieter, da ja irgendwann die Software des Smartphones nicht mehr aktualisiert wird und für die teuren Objektive weiterhin ein Träger benötigt wird.

      Was die Sperrigkeit betrifft, sehe ich da allerdings keine Not. Denn das Konzept-Phone beinhaltet ja scheinbar auch das normale Kamera-Setup (hier: Xiaomi 15). Also würde ich die Objektive nur dann mitnehmen, wie ich es auch heute schon tue: Wenn icb bewusst auf Fototour gehe. Vorteil: Ich nehme nur Wechselobjektive mit, keinen Kamerabody. Denn dafür habe ich ja das Smartphone, welches ohnehin immer an Bord ist.

      Michael K.


  • Olaf 47
    Olaf vor 20 Stunden Link zum Kommentar

    Interessantes Konzept, welches eine (hier: Micro Four Thirds-) Systemkamera tatsächlich ersetzen würde - sofern es die ebtsprechende Anzahl an Aufsteck-Objektiven gäbe, denn bis auf Zoom-Objektive sind alle anderen ja spezialisierte Festbrennweiten. - hier eben 35 mm. Aber ich bin mir sicher: Wenn du, Stefan, als Foto-Fuchs (Ich sage nur: Feuerspucker!😁) das Konzept schon nicht übel fandest, dann steckt darin tatsächlich Potenzial.

    Gerry Kobold

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