Geschäftsgeheimnisse: Apple geht gegen Buchveröffentlichung vor
Spannende Einblicke in Apples Geschäfte erlaubt ein jüngst veröffentlichtes Buch eines ehemaligen Apple-Mitarbeiters. Das kalifornische Unternehmen ist von der Veröffentlichung alles andere als begeistert und geht nun mit Anwälten gegen die Veröffentlichung vor. Welche Geheimnisse will Apple schützen?
“Die Zeit” berichtete gestern über Apples Bemühungen, ein bereits veröffentlichtes Buch vom Markt nehmen zu lassen. Das Buch mit dem Titel “App Store Confidential” wurde von Tom Sadowski verfasst und erlaubt Einblicke in Apples App-Store-Geschäft. Der Autor war bis November vergangenen Jahres als Manager für den App Store in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich.
Der Klappentext des Buches liest sich vielversprechend:
“Dieses Buch gibt einen ebenso erkenntnisreichen wie unterhaltsamen Einblick in die Welt der App Economy von jemandem, der sich auskennt. Tom Sadowski hat zehn Jahre zunächst das Marketing von iTunes verantwortet, danach das App-Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz […] Spannende Einblicke in die Welt der App-Economy, wertvolle Tipps für App-Entwickler und ein Blick in die Zukunft eines Milliardengeschäfts mit unvorstellbaren Wachstumsraten: das App-Geschäft.”
Für Apple-Fans, App-Entwickler und Wettbewerber scheint dieses Buch hervorragend geeignet zu sein, um sich nie dagewesene Einblicke in Apples erfolgreichstes Geschäft neben dem iPhone zu verschaffen. Apple sieht das wohl ähnlich. Gegen die Buchveröffentlichung geht das US-amerikanische Unternehmen nun mit der Hilfe von Anwälten vor. Demnach fordere Apple den Murmann-Verlag auf, sämtliche bereits im Vertrieb befindlichen Buchexemplare zurückzurufen, sowie sämtliche Buchmanuskripte zu vernichten. Eine Unterlassungserklärung lag laut Medienberichten bei. Verlag und Autor wollen gegen Apples Forderung vorgehen.
“Die Zeit” hat Apple um ein Statement gebeten. Der Konzern sagt: “Apple fördert seit langem eine freie Presse und unterstützt Autoren aller Art.” Der Autor habe jedoch sein Arbeitsverhältnis verletzt. Es seien Geschäftsgeheimnisse verraten worden, die für Apple von erheblichem wirtschaftlichen Wert seien. Das Buch könnt Ihr noch bei Amazon kaufen – als Kindle-Edition oder Taschenbuch. Sollte Apple sich durchsetzen, wird das Buch wohl vom Markt verschwinden. Wer Einblicke in Apples App-Store-Geschäfte haben möchte, kann noch zuschlagen. Das Buch kostet 11,99 Euro in der E-Book-Version und 18 Euro als Taschenbuch. Apples ungewollte Marketing-Maßnahme wird den Verkauf der Bücher wohl enorm in die Höhe treiben. Wir haben zugeschlagen und werden Euch berichten, welche “Geheimnisse” der ehemalige Apple-Mitarbeiter in seinem Erfahrungsbericht preisgibt.
Die Zeit hat eine Podcast-Folge zum Thema produziert. Die könnt Ihr via Soundcloud anhören.
Quelle: Zeit.de
Naja, das Ding ist veröffentlicht, sogar als eBook, das lässt sich nicht mehr einfangen, ganz egal, was da nun drin steht. Apple macht durch solche Aktionen nur Werbung für ein Buch, das ansonsten wohl wesentlich weniger Beachtung gefunden hätte. Da geht's wohl nur darum, mit Nachdruck Prinzipien zu demonstrieren.
@ San Blarnoi: Das spielt eigentlich gar keine Rolle. Apple geht es bei solchen Dingen ums Prinzip. Denn wo will jemand die Grenze zum Banalen ziehen?
Edit: Sorry, ganz falsche Stelle. 😑
Der Autor hätte vor dem Schreiben des Buches eine Deutschkurs besuchen sollen. Lauter Rechtschreibfehler im Buch.
So was übersetzt der Autor i.d.R. nicht selber.
Das Buch wurde doch auf Deutsch verfasst!? Also gab es nichts zu übersetzen.
Wenn wirklich Geschäftsgeheimnisse verraten und gegen Verträge verstossen wurde, soll ihn Apple in Grund und Boden verklagen.
Allerdings stellt sich dann die Frage, wie ein solcher Pfosten überhaupt in diese leitende Position kommen konnte.
auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn oder Job. bin gleicher Meinung, wenn er gegen die nda verstößt. ausser er verdient mit dem Buch mehr als die Konvential hoch ist
Warum ist er ein Pfosten? Mich würde ohnehin wundern, wenn da was drin steht, was man noch nicht weiß.
Öhmm … es sollte bekannt sein, wie Apple auf Vertragsbruch und Geheimnisverrat reagiert. Und jetzt rennt einer ohne Not ins offene Messer? So einer ist eigentlich kein Pfosten … sondern eher ein Vollpfosten.
Ah. Vielleicht ja auch Kalkül.
Kommt ganz darauf an was da drin steht. Vorher sollte man nicht urteilen.
Eben, laut Golem (gestern) gibts da nur Banalitäten und offensichtliches zu lesen.