Apple iPhone 11 Pro Max im Test: Mehr Pro als Contra
Das iPhone 11 Pro ist das erste und gleichzeitig wohl auch letzte seiner Art. Es ist das erste Pro-Modell des iPhone und reiht sich damit in die Riege des iPad Pro, MacBook Pro und Mac Pro ein. Ein „iPhone für Profis“ und alle, die hohe Ansprüche an ihre Arbeit, ihre Hobbys und ihren täglichen Begleiter stellen. Ein iPhone für jene, für die ein Smartphone ein Werkzeug und Instrument ist. Ein iPhone für jene, die gewillt sind für das maximale Feature-Set auch etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Das beste iPhone, das Apple zu bieten hat – oder?
Pro
- Triple-Kamera-System
- Ebenbürtige Frontkamera
- Akkuratestes und hellstes Smartphone-HDR-Display
- Präzise Verarbeitung, hochwertige Materialien
- Schnellere Face-ID-Gesichtserkennung
- Akkulaufzeit
- A13 Bionic mit Top-Leistung
- Wifi 6
- Bluetooth 5.0 mit Beamforming, zwei Antennen für größere Reichweite
Contra
- USB 2.0-Lightning-Anschluss, kein USB-C, kein USB 3.*
- Display nur 60 Hertz, kein Pro-Motion
- Einstiegsmodell mit nur 64 GB
Die besten Tarife werden für Dich geladen...
Apple iPhone 11 Pro Max: Preis und Verfügbarkeit
Das iPhone 11 Pro Max ist bereits im Handel erhältlich. Der Einstieg ist mit 1.249 Euro nicht gerade günstig - dafür gibt es auch nur 64 GByte Speicher. Für 256 GByte werden 1.419 Euro fällig. Die wirkliche Pro-Variante mit 512 GByte kostet dann 1.649 Euro. Apple bietet auch ein Trade-In-Programm an. Wir haben Preise und Kaufmöglichkeiten in einem separaten Artikel zusammengefasst:
Mehr als ein Auslaufmodell
Das iPhone 11 Pro ist aber wohl auch das letzte iPhone dieser Design-Generation, aber mehr als ein Auslaufmodell. Es ist ein iPhone, das Apple mit den Erfahrungen vom iPhone X und iPhone XS entwickelt hat und das darauf aufbaut.
Apple fährt diese Produktstrategie schon seit der ersten iPhone-Generation, hat das Upgrade-Muster der sogenannten S-Klassen-Modelle aber mittlerweile von zwei auf mindestens drei Geräte-Generationen erweitert. Statt jedes Jahr Entwicklungsressourcen für ein grundlegendes Gehäuse-Redesign aufzuwenden, konzentriert man sich alle paar Jahre intensiver auf ein neues Äußeres, baut dann mehrere Generationen darauf auf und rückt folgend den Fokus auf die Weiterentwicklung und Verbesserung der inneren Werte.
Nun kann dies das iPhone 11 Pro auf den ersten Blick als ein langweiliges Update erscheinen lassen. Doch neben der dritten Kamera auf der Rückseite bringt Apples neuestes Top-Modell noch viel mehr fundamentale Neuerungen mit, die uns ab jetzt nicht nur mehrere kommende Generationen begleiten werden, sondern auch wieder branchenübergreifend zu Standardausstattungen werden dürften.
Ja, die Notch ist immer noch da und immer noch so groß. Die Display-Ränder sind ebenfalls … also wenn man sehr genau hinschaut, sind die Ränder sogar um ein paar Mikrometer breiter geworden. Im Grunde sind iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max in alle Dimensionen um ein paar Mikrometer gewachsen im Vergleich zu den direkten Vorgängern.
Die Rückseite der neuen Pro-Modelle ziert jetzt ein mattes Glas-Finish, bestehend aus dem „robustesten Glas in einem Smartphone“, so Apple, das zusammen mit Corning, dem Unternehmen hinter Gorilla Glas, entwickelt wurde. Dieses neue Glas fühlt sich angenehm und hochwertig an, sieht subjektiv gut aus und ist objektiv recht kratzfest. Auch ist es erstaunlich resistent gegen Fingerabdrücke.
Apple bietet die Pro-Modelle in vier Farbe an: Gold, Silber, Spacegrau und ein neues Nachtgrün. Letzterer Farbton hat etwas jagdmännisches und erinnert an britische Wachsjacken. Dezent edel.
Das neue Triple-Kamera-System ist in die neue Glasrückseite eingelassen und der quadratische Bereich drumherum ist keine Einfassung, sondern Teil desselben Stückes Glas, das nur ein anderes Finish aufweist. Ja, die Kameras stehen etwas heraus, wenn auch nur um Haaresbreite. Persönliche finde ich das Design der Triple-Kamera ansprechend. Den Kommentaren nach zu urteilen sieht das freilich nicht jeder so. Auch nicht mein Kollege Shu, der beim Anblick des Kamera-Systems an seinen geliebten Induktionsherd erinnert wird. Mich erinnert es an einen Objektiv-Revolver alter Film-Kameras aus den Anfängen des Fernsehens. Apple will die Kameras offensichtlich gar nicht verstecken, sondern sie ihrer Leistung entsprechend hervorheben. Geschmäcker sind verschieden.
Design beschreibt aber nicht nur, wie etwas aussieht, sondern auch wie etwas funktioniert. Einer der größten Design-Makel des iPhone 11 Pro und Max-Modells betrifft nicht das Aussehen, sondern tatsächlich die Funktion. Das erste iPhone namentlich für Profis ist mit einem USB 2.0 Lightning-Anschluss ausgestattet. Jedes andere Pro-Gerät in Apples Portfolio inklusive des iPad Pro verfügt über einen mindestens mit USB 3.0 kompatiblen USB Typ-C Anschluss.
Das bedeutet, dass wenn man all das Foto- und Video-Material, das man mit den beeindruckenden Kameras des iPhone 11 Pro gigabyteweise aufnehmen wird, in unkomprimierter verlustfreier Form lokal vom iPhone auf bspw. einen Rechner ziehen will, man entweder den kabellosen Airdrop-Weg gehen oder alles durch eine USB-2.0-Kabelverbindung quetschen muss. Und das 2019. Glücklicherweise ist Airdrop mittlerweile eine solides Feature, aber es steht auch nicht immer als Option zur Verfügung.
Und seien wir ehrlich, ein großer Teil derer, die sich für ein iPhone 11 Pro entscheiden und so viel Geld dafür auf den Tisch legen, sind sogenannte „Pros“ und wollen und werden Gigabytes an Fotos und Videos damit aufnehmen. Beim regulären iPhone 11 könnte ich noch darüber hinwegsehen, aber nicht bei diesem Modell, dem Apple das „Pro“-Namensiegel verliehen hat. So viel Courage Apple auch bei der Verbreitung von USB Typ-C bewiesen hat, besonders bei seinen MacBook-Modellen, die nur über USB-C-Anschlüsse verfügen, so unverständlich ist Apples Festhalten an USB 2.0 Lightning besonders bei diesem iPhone-Modell.
Vielleicht müssen wir beim iPhone 11 Pro sprichwörtlich in den sauren Apfel beißen, weil Apple nächstes Jahr Lightning auch beim iPhone zu Grabe tragen könnte und man in Cupertino deshalb Lightning jetzt kein neues Leben einhauen wollte. Beim ersten iPad Pro ging es aber auch.
Erwähnt sei auch noch die IP68-Zertifizierung der Pro-Modelle. Im Gegensatz zur branchenüblichen Wasserdichte bis zwei Meter, verspricht Apple vier Metern bis 30 Minuten.
Das beste Smartphone-Display zurzeit
Wo wir schon beim Stichwort Ehrlichkeit sind, besser als die Experten von DisplayMate können wir Displays nicht testen. Laut deren Analyse ist das Super Retina XDR Display des iPhone 11 Pro (Max) das mit Abstand beste Display in einem Smartphone. Das überrascht auch nicht wirklich, gelten Apples Displays seit vielen Jahren produktübergreifend als die besten der Branche.
Das bisher höchste A+ Rating von DisplayMate erreicht das Super Retina XDR Display unter anderem Dank präziser Kalibrierung ab Werk. Es erreicht eine typische Maximalhelligkeit von 800 nits und eine maximale Helligkeit von 1200 nits. Damit ist dieses Display rund 50 Prozent strahlkräftiger als die meisten anderen Displays aktueller Top-Flaggschiff-Smartphones. Dieser Umstand hilft deutlich sichtbar bei der Verwendung des iPhone 11 Pro im Freien, bei direkter Sonneneinstrahlung und allgemein in hellen Umgebungen. Außerdem bietet dieses OLED-Panel ein beeindruckendes Kontrastverhältnis von 2.000.000:1. Gepaart hat Apple diese Werte mit absoluter Farbtreue, Unterstützung für HDR10 und Dolby Vision.
3D Touch, Apples drucksensitive Display-Technologie, ist nicht mehr Teil des Aufbaus. An dessen Stelle tritt „Haptic Touch“, ein Zusammenspiel aus Taptic Engine (dem verbauten Linear-Aktor) und Software. Diese Kombination soll das Nutzererlebnis von 3D Touch weitgehend imitieren, ohne die für 3D Touch notwendig Hardware, schafft es aber leider nicht ganz. Ich habe 3D Touch gerne genutzt, besonders für die Trackpad-Funktion der Tastatur, um den Cursor zu setzen. Der Verzicht auf die 3D-Touch-Hardware hat aber auch Platz für einen größeren Akku geschaffen. You win some, you lose some.
Auflösungen, Bildschirmgrößen und die Pixeldichte von jeweils 458 ppi sind unverändert im Vergleich zu den Vorgängermodellen. Folglich 5,8 Zoll OLED mit 1125 x 2436 Pixel Auflösung beim iPhone 11 Pro und ein 6,5 Zoll OLED-Display mit 1242 x 2688 Pixel beim iPhone 11 Pro Max. Jeweils mit True-Tone-Technology, die den Weißwert automatisch dem Umgebungslicht anpasst, sowie erweitertem Farbraum.
An diesem Display gibt es nicht wirklich etwas zu meckern, außer vielleicht, dass die Notch immer noch ein Stück von diesem tollen Bildschirm für sich beansprucht. Wären doch nur alle Displays um uns herum so gut.
Face ID entsperrt schneller
Ohne jemandem jetzt Honig ums Maul schmieren zu wollen, ist Apples Face ID immer noch der Maßstab für sichere, mobile Gesichtserkennung. Ähnliche Lösungen bieten zwar viele Hersteller in ihren Smartphones an, aber nur äußerst wenige gehen die extra Meile um Gesichtserkennung auch so sicher, verlässlich und trotzdem einfach in der Bedienung zu machen wie Face ID es ist. Die Notch ist daher ein notwendiges Übel, noch zumindest.
Die weiterentwickelte Sensorik im iPhone 11 Pro und Max-Modell soll das Entsperren per Gesichtsscan um bis zu 30 Prozent schneller machen. Im Alltag fühlt sich das Prozedere durchaus ein klein wenig schneller an. Wo eine Verbesserung deutlicher bemerkbar ist, ist bei den erweiterten Scan-Winkeln. Gemeint ist damit nicht unbedingt, wie anfangs angenommen, die Neigung des Gerätes relativ zum Gesicht, sondern vielmehr die Rotation. Sprich, man muss die Gerätefront jetzt nicht mehr so exakt und parallel auf sein Gesicht ausrichten, um das iPhone erfolgreich zu entsperren.
iOS 13 bringt Dark Mode und mehr Privatsphäre
Apples offizielles PDF-Dokument mit allen Neuerungen in iOS 13 umfasst 28 A4-Seiten, und selbst darin wird nicht sehr ins Detail gegangen. Daher überfliegen wir hier nur die wichtigsten neuen Features:
iOS 13 bringt einen systemweiten Dark Mode mit , der sich entweder automatisch nach Tageszeit oder manuell permanent ein- und ausschalten lässt. Er umfasst auch zahlreiche Apps von Drittanbietern, die sich einfach in das Dark-Mode-System einklinken können. Ein Dark-Mode-Schalter für alles.
Die offiziellen Kamera- und Fotos-Apps von iOS 13 wurden überarbeitet, auch um die neuen Kamera-Funktionen unterbringen zu können. Die neue Fotos-App kuratiert automatisch das gesamte Foto- und Video-Material, auch dank der Neural Engine, sortiert es, gruppiert es zu Events und präsentiert es vergleichsweise übersichtlich.
Mit der neuen Privatsphärenschutz-Funktion „mit Apple anmelden“ tritt Apple in Konkurrenz zu Google, Facebook und Co. die bereits seit Jahren ihre Nutzer in andere Dienste mit einem Klick einloggen lassen. Apples Pendant setzt jedoch vollends auf Privatsphäre, verschleiert die Mail-Adresse des Nutzers und soll insgesamt Werbe- und Social-Tracking übergreifend erschweren, gleichzeitig aber das Registrieren bei Online-Diensten und Apps erleichtert. Insgesamt dürfte dieser Vorstoß Apples Analytics-Firmen wie Google, Facebook und andere Tracker nicht freuen.
Auch Siri wurde weiter verbessert. So hören sich die Stimme von Apples sprachgesteuerten Assistenten nun etwas natürlicher an. Auch bietet er nun bessere proaktive Vorschläge für Inhalte und Apps an. Zudem versteht sich Siri noch besser mit Apples Shortcuts-Automations-App. Nicht wirklich ein Siri-Feature, aber doch angelehnt, ist die neue Sprachsteuerung in iOS 13. Unter den Bedienungshilfe versteckt sich diese Funktion, mit der sich das gesamte iOS mitsamt so gut wie allen Drittanbieter-Apps ausschließlich per Sprache steuern lässt.
A13 Bionic schlägt sich gut
Das iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max werden jeweils von Apples neuestem, hauseigenem A13-Bionic-Chip angetrieben. Dessen 6-Kern-CPU setzt sich aus zwei Hochleistungskernen mit maximaler Taktrate von 2,66 GHz und vier stromsparenderen Kernen zusammen. Erstere bezeichnet Apple intern als „Lightning“ – also Blitz – und Letztere als „Thunder“ – Donner. Wenn euch also jemand fragen sollte , welche Technik in den neuen iPhones steckt, könnt ihr allen Ernstes „Blitz und Donner“ sagen.
Um die Grafikleistung kümmert sich ein ebenfalls von Apple entwickelter Quad-Core-Chip. Auch verbessert hat Apple laut eigener Aussage seine Neural Engine im A13. Damit ist ein Acht-Kern-Chip gemeint, der ein künstliches neuronales Netzwerk beherbergt, eine künstliche Intelligenz, wenn man so will. Diese kommt systemweit zum Einsatz, meist gewollt unbemerkt, wird aber beispielsweise auch für die Echtzeit-Analyse von Foto- und Videoaufnahmen verwendet, unter anderem für Funktionen wir HDR und Motiverkennung.
Der A13 ist nach dem Vorgänger A12 der zweite von Apple entwickelte SoC, der im 7-Nanometer-Verfahren von TSMC gefertigt wird. Laut Apple bietet der A13 Bionic eine um 20 Prozent gesteigerte Leistung im Vergleich zum A12, verbraucht dabei aber rund 30-40 Prozent weniger Energie. Selbes gilt auch für die GPU.
iPhone 11 Pro Max im Benchmark-Vergleich
Samsung Galaxy Note 10 | OnePlus 7 Pro | iPhone 11 Pro Max | |
---|---|---|---|
3D Mark Sling Shot Extreme ES 3.1 | 4.905 | 5.374 | 5.396 |
3D Mark Sling Shot ES 3.0 | 4.872 | 6.958 | 5.419 |
3D Mark Ice Storm Unlimited ES 2.0 | 53.189 | 65.808 | 96.915 |
Geekbench 5 (Single / Multi) | 704 / 2.283 | 733 / 2.748 | 1.338 / 3512 |
Im Alltag bedeutet das kürzere Lade- und Renderzeiten. Es gibt nur wenige Szenarien, in denen man den A13 wirklich ausreizen kann. Der Leistungspotenzial schlummert in der Regel. Während meiner Tests hatte ich kein einziges Mal das Gefühl, dass die Leistung nicht genügt oder mich das iPhone 11 Pro Max bei dem ausbremst, was ich mit ihm tun möchte.
Ein Mysterium ist bislang noch die tatsächliche Größe des verbauten Arbeitsspeichers. Vier Gigabyte sind bestätigt, zwei weitere Gigabyte sollen sich noch irgendwo verstecken, laut Apples Entwicklungsumgebung Xcode, und ausschließlich dem Kamera-System zur Verfügung stehen. Die konnte iFixit im Teardown nicht finden.
Die iPhones und iPads sind generell weniger RAM-hungrig als Android-Geräte und können auch mit wenig besser haushalten, daher hinken etwaige Vergleiche.
Besser als erwartet
In die Notch eingelassen sowie neben dem Lightning-Port findet sich jeweils ein Lautsprecher. Neu ist dieses Jahr ein Audio-Virtualizer für ein „immersiveres Erlebnis“, das Apple „Spatial Audio“ nennt. Die Stereo-Lautsprecher unterstützen auch offiziell Dolby Atmos.
Ich erwische mich schon beim Schmunzeln wenn jemand zwei kleine Smartphone-Lautsprecher mit Dolby Atmos in Verbindung bringt. Nichtsdestotrotz klingen sie für das, was sie sind, erstaunlich gut. Ich habe mir eines Abends den gesamten Film „The Martian“ in Super-Duper-Dolby-Atmos-HDR-iTunes-Extra-Ausführung auf dem iPhone 11 Pro Max ohne Kopfhörer zu Gemüte geführt und es war ein besseres Erlebnis als erwartet.
Sehr gute Kamera
Den neuen Kameras des iPhone 11 Pro und Pro Max haben wir einen eigenen umfangreichen Kamera-Test gewidmet. Der Umfang desselbigen würde dieses Review sprengen. Kurz gesagt: sie sind sehr gut.
Mehr Akku, als man denkt
Wir versuchen bei Reviews ja nicht wie Fanboys zu klingen, auch wenn wir Technik lieben, sondern das jeweilige Produkt seriös und objektiv zu beurteilen und fundierte Meinungen einfließen zu lassen. Aber manchmal muss und kann man Dinge einfach nur beim Namen nennen und sagen, wie es ist. Die Akkulaufzeit des iPhone 11 Pro Max ist schlicht und ergreifend fantastisch.>
Im Rahmen meines Kamera-Tests habe ich an einzelnen Tagen mehrere Gigabyte an Fotos und Videos aufgenommen, diese Videos auf dem iPhone 11 Pro geschnitten, Fotos bearbeitet, alle Aufnahmen permanent und primär über LTE in die iCloud und parallel zu Google Fotos synchronisiert, Youtube-Videos und Musik gestreamt und was man sonst noch alles macht.
Da ich einen unlimitierten LTE-Vertrag besitze, habe ich generell alle Hintergrundprozesse und -aktualisierungen für das mobile Internet freigegeben und dadurch seit Beginn meines Tests des iPhone 11 Pro vor rund anderthalb Wochen einen mobilen Datenverbrauch von über 77 GByte angehäuft.
Über achteinhalb Stunden Screen-on-Time bzw. Bildschirmzeit ohne (!) Stromsparmodus mit fast ausschließlicher LTE-Nutzung sind bei intensiver Nutzung des iPhone 11 Pro Max kein Problem. Ich tat mich zeitweise wirklich schwer den Akku des iPhone 11 Pro Max innerhalb eines Tages in die Knie zu zwingen, damit ich die Schnellladefunktion testen konnte. Bei vergleichsweise normalem, alltäglichem und konservativem Nutzungsverhalten mitsamt Stromsparmodus kann man locker zwei Tage ohne Ladegerät auskommen. Und das trotz eines deutlich leistungsstärkeren Apple A13 Bionic und des aktuell hellsten Smartphone-Displays.
Nun sind die für den kommenden 5G-Mobilfunkstandard nötigen Modems zumindest derzeit noch äußerst stromhungrig, weshalb man sie aktuell auch nur in entsprechend großen, hochpreisigen und mit riesigen Akkus bestückten Flaggschiff-Smartphones findet. Apple scheint aber was das Power-Management betrifft gewappnet für die 5G-Stromfresser in kommenden iPhones zu sein.
Apropos Schnellladefunktion: Apple legt den Pro-Modellen erstmals ein USB-C-Ladegerät mit 18 Watt Leistung und ein USB-C-auf-Lightning-Schnellladekabel bei. Mit dieser Kombi lässt sich ein iPhone 11 Pro in einer halben Stunde auf 50 Prozent aufladen, ein iPhone 11 Pro Max braucht knapp 5 Minuten länger, also 35 Minuten auf 50 Prozent. Diese Werte wurden auch in unserem Test beim Max-Modell erreicht.
Ab der 50-Prozent-Marke geht es dann aber merklich langsamer voran, wohl um den Akku zu schonen und seine Lebensdauer zu erhöhen. Nach einer Stunde erreicht man je nach Rahmenbedingungen zwischen 78 und 80 Prozent Ladung. Für eine vollständige Ladung von 0 auf 100 Prozent muss man rund 2 Stunden einkalkulieren.
Außerdem haben wir noch getestet, ob die Aufladung mit Apples optionalem 30-Watt-USB-C-Netzteil etwas schneller gelingt, dem ist aber nicht so. Kabellos lassen sich alle aktuellen iPhones aufladen, wenn auch nicht so schnell wie manches Smartphone der Konkurrenz.
Das wahre Pro-Modell
In Zeiten, in denen gefühlt alle Hersteller nur so mit „Pro“-Modellen um sich werfen, ist das iPhone 11 Pro (Max) eines der wenigen, das den Namenszusatz auch verdient. Das Kamera-System ist das Beste, das sich derzeit in einem Smartphone finden lässt. Die Qualität der Fotos und Videos erinnert in einigen Situationen an jene von spiegellosen Systemkameras der Mittelklasse , von der größeren Vielseitigkeit eines iPhone 11 Pro Max ganz zu schweigen.
Das Super-Retina-XDR-Display ist eine sprichwörtliche Sehenswürdigkeit, trotz unveränderter Notch. Die Akkulaufzeit ist schlichtweg beeindruckend. Und der A13 Bionic hat genügend Leistung für alles, was man jetzt und auch noch in drei Jahren mit dem iPhone 11 Pro (Max) tun möchte.
Weniger zukunftssicher ist hingegen der Lightning-Anschluss mit seiner USB 2.0 Übertragungsgeschwindigkeit. Damit hat man schon jetzt nicht wirklich Freude, geschweige denn in drei Jahren. Auch wenn die iPhones nächstes Jahr voraussichtlich zu USB-C wechseln, so hätte Apple gerade bei diesem ersten Pro-iPhone zumindest Lightning mit USB 3.0 verbauen können, wie schon damals beim ersten iPad Pro.
Davon abgesehen ist das iPhone 11 Pro (Max) ein grundsolides Gerät für Nutzer mit hohen Ansprüchen. Das Design kennen wir so ähnlich zwar schon ein paar Jahre, und dass es die halbe Branche kopiert hat, hilft da auch nicht wirklich. Das neueste iPhone vereint aber alles, was Apple im vergangenen iPhone-Jahrzehnt gelernt hat, und kombiniert es mit aktuellster Technik – bis auf den Port.
Apple plant ja nun endlich im 1.Q 2020 ein SE2 mit der Technik vom 11er im Gehäuse des 8er zum Preis um die 500€ mit „nur“ einer Kamera und Touch ID Homebutton wie auch 4,7 Zoll Display. Im Grunde ein IPhone 8 von außen. Der Verlust der physischen Home-Taste war der größte Fehler der Smartphone-Industrie überhaupt, genauso wie die immer mehr werdenden schmaleren Ränder ums Display.
Wenn dieser Unfug (genau wie die viel zu dünnen Handys) wieder korrigiert würde, würde ich das sehr begrüßen!
Kann ich das Bild mit dem Wassertropfen als wallaper haben, danke sehr
Hier: https://drive.google.com/file/d/18Mx4dRf6fliHDqw8brOF3JK3mC3eJSBY/view?usp=drivesdk
Die "Contras" in den Bewertungen sind ja mal richtig dicke Minuspunkte .
#####dadurch seit Beginn meines Tests des iPhone 11 Pro vor rund anderthalb Wochen einen mobilen Datenverbrauch von über 77 GByte angehäuft.####
77gb für Bildchen, Filmchen, Musik. Dazu ewiges hin/herkopieren zwischen den Geräten. Das Netz ist ja auch eine riesige CO2-Schleuder. Wenn das die Greta wüsste....... ;)
Habe es mal bei O2 ausprobiert und bin vom iPhone total angetan. Bei der 11er Generation hat Apple wieder gute Arbeit geleistet. Die Kamera hätte man etwas unauffälliger gestalten können aber die Qualität scheint zu stimmen. Das Display ist auch top bis auf die Notch und die schmalen Rahmen.Verstehe nicht warum „nur“ 60 Hertz ein Kontra sein soll?!
"Verstehe nicht warum „nur“ 60 Hertz ein Kontra sein soll?!" Weil andere Smartphones 90 Hz haben oder haben werden. Z.B. das Pixel 4 oder OnePlus 7T. Aber für die normale alltägliche Nutzung dürfte das keinen Unterschied machen, nur in eher seltenen Spezialfällen.
Bin vom OP7P zum 11 Pro und muss ehrlich sagen, der Unterschied auf so einem kleinen Display ist mm2 vollkommen irrelevant.
Ich bin da vollkommen deiner Meinung Nookiezilla. Aber auf dem Papier steht bei der Konkurrenz eben ein Theoretisch besserer Wert. Und es gibt genügend Leute die auf die reinen Papierwerte und nicht auf die eigenen Erfahrungen setzen. Der Autor hier scheint eben einer davon zu sein.
Was hat die Displaygröße mit den Hertz zu tun?
Wenn man einmal mit einem ProMotion-Display gearbeitet hat, wie im iPad Pro, dann will man nicht zurück.
Ich würde auch nicht mehr darauf verzichten wollen – auf dem iPad. Aber dort musst du auch eine viel grössere Fläche bewegen. Ich vermute, das macht den Unterschied bei der Wahrnehmung aus. Beim iPhone hat mich die Darstellung nie gestört.
Mich stört es auch nicht, aber schön wärs trotzdem.
Dann hätte aber höchstwahrscheinlich die extrem gute Akkulaufzeit stark gelitten ^^
Das ROG2 schafft offenbar in etwa gleiche Nutzungszeiten - mit niedrigerer Auflösung und mal eben so 50% größerem Akku...
Ich habe das iPhone 11 Pro Max seit einer Woche. Kurz davor wollte ich mir eine Sony RX100 VII als Reisekamera kaufen. Das hat sich erledigt. Von nun an nehme ich (zum ersten Mal überhaupt) nur noch das iPhone zum Fotografieren. Das Apple-Teil hat mir die Anschaffung einer Kamera für 1500.- erspart!
Zur Datenübertragung: Wir teilen uns in der Familie 2 TB iCloud-Speicher für 10.– pro Monat. Wenn ich von einem Ausflug zurückkomme, warten alle Bilder und Videos längst am Mac. 😎 Kabel? Nein danke!
Davon abgesehen: Sehr schöner Test, toll und sachlich geschrieben! 👍🏻
Danke für das Feedback! Freut mich, dass der Test gefällt!
Zur Datenübertragung: Das setzt natürlich eine permanente und schnelle Internetverbindung voraus. Die hat man nicht unbedingt wenn man unterwegs ist. Auch hat nicht jeder unlimitiertes mobiles Internet. Als „Pro“ muss man flexibel sein. Kunden und andere Mitarbeiter arbeiten vielleicht mit anderen Plattformen, in anderen Umgebungen, da ist mit Airdrop auch Essig. Ich hasse Kabelgedöhns wie kein Zweiter, aber als „Pro“ brauchst du eine akzeptable Fallback-Lösung, und die ist das Kabel.
Ich bleibe dabei: das iPhone 11 (Pro) ist das erste iPhone, was mir wirklich von Grund auf gefällt.
Das Pro könnte ich mir sogar als nächstes Phone vorstellen, wenn nun endlich die Akkulaufzeit stimmen sollte.
Wie waren den bei euch die (Ø-)Akkulaufzeiten?
Ich habe heute den ganzen Tag mit dem iPhone 11 Pro Max gearbeitet, es um kurz nach halb 8 vom Stecker genommen, jetzt, knapp 9 Stunden später ist der Akkustand bei 57 Prozent, bei permanenter LTE-Verbindung. Wie im Artikel beschrieben, bin ich ein Heavy-User, mit allen Software-Schleusen geöffnet. Wenn ich mich auf ein normales Level drossele, schaffe ich locker zwei ganze Tage Laufzeit. Durchschnittlich kannst du mit 7-8 Stunden Screen-on-Time rechnen – bei intensiver Nutzung.
Das nenne ich mal Zauberhafte Zeiten für ein iPhone.
Dank dir für deinen Beitrag Ben.
„ wenn nun endlich die Akkulaufzeit stimmen sollte“
Die stimmen mehr als genug. Selbst bei meinem Pro nicht Max.