Der China-Faktor: Chancen und Hürden für Huawei & Co.
Made in China, kauft doch keiner! Oder? Wenn man den Smartphone-Markt betrachtet, steht unumstößlich fest: Die Chinesen kommen. Global betrachtet sind sie tatsächlich schon längst da. Auf unserem Markt haben es Huawei, Lenovo und Co. aber noch schwer. Doch woran genau liegt das? Müssen sich die Chinesen ernsthaft Sorgen machen oder läuft alles nach Plan?
Mein Bauchgefühl sagt mir ganz unwissenschaftlich: Die meisten Deutschen haben ein schlechtes bis miserables Bild von China, vor allem, wenn es um das Thema Technik geht. “Billig” und “Raubkopie” sind die Schlagworte, die man in dem Zusammenhang oft hört. Dabei ist nicht alles schlecht. Etwas wissenschaftlicher betrachtet ergeben sich zwar echte Hindernisse, aber auch Potentiale für Produkte aus China. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmens GlobeOne.
Denn immerhin 56 Prozent aller in Deutschland Befragten ist es schlichtweg egal, ob ein gekauftes Produkt aus China stammt. Mit 41 Prozent assoziieren erstaunlich viele das Land mit “Innovation und High-End-Produkten”. Das Thema “Raubkopie” ist also offenbar nicht so sehr bei der Bevölkerung angekommen, wie es die mediale Berichterstattung vermuten ließe. Fast jeder zweite (49 Prozent) sieht China vor allem als Herkunftsort des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses, mehr als jedes andere Entwicklungsland.
Das waren die guten Nachrichten...
Lediglich elf Prozent stehen Produkten aus China ausdrücklich positiv gegenüber, nur ein Prozent sogar sehr. Das ist weniger Sympathie als jeder andere in dieser Studie berücksichtigte neue Markt für sich verzeichnen kann, also Russland, Indien, Brasilien und Südkorea. 22 Prozent mögen chinesische Marken hingegen explizit nicht, zehn Prozent sogar gar nicht. Und hier führt China mit Abstand. Und dann wäre da noch das Problem mit der Produktqualität, denn auch dort stellt China einen traurigen Rekord auf: Gerade einmal Zwölf Prozent der Befragten kommt die Assoziation “exzellente Qualität” in den Sinn.
Was ist das Hauptproblem?
Ein schlechtes Image ist also das Hauptproblem, und das scheint sich ganz spezifisch auf China zu beziehen. Denn Südkorea kommt insgesamt deutlich besser bei den deutschen Käufern an (man denke an Samsung und LG). Das zweite Problem betrifft den Bekanntheitsgrad: Lediglich 17 Prozent der Befragten konnten eine chinesische Marke nennen, zuerst Huawei und dann Lenovo (gefolgt fälschlicherweise von Toyota). Insgesamt kennen 62 Prozent Lenovo, womit es die bekannteste in China gegründete Marke ist, und gerade mal 44 Prozent Huawei als zweitbekannteste. Eine südkoreanische Marke können hingegen fast doppelt so viele (32 Prozent) korrekt nennen. Hier landet Samsung auf Platz Eins, LG auf Platz Vier. Erstere kennen ganze 98 Prozent, letztere 94.
Was ist die Realität?
Auch wenn man die chinesischen Marken hier kaum kennt, stehen gigantische Weltkonzerne hinter ihnen, und ihre Präsenz wächst schleichend. Vielen ist nicht bewusst, dass der PC-Hersteller Lenovo bereits heute der größte der Welt ist. Und auch wenn Lenovo-Smartphones und -Tablets hierzulande noch kaum bekannt sind, verkauft der chinesische Gigant mittlerweile sogar mehr davon als Computer. Und Huawei hat beispielsweise 2012 einen beachtlichen Jahresumsatz von 27.5 Milliarden Euro erzielt und ist derzeit der sechstgrößte Smartphone-Hersteller der Welt (ZTE - völlig unbekannt hierzulande - gar der fünftgrößte).
Also?
Vergessen wir nicht, mehr als die Hälfte aller Deutschen interessiert sich nicht dafür, ob das Smartphone aus China kommt, das heißt, hier gibt es riesiges Potential. Mit anderen Worten: Das Hauptproblem bleibt unterm Strich die Unbekanntheit, und das lässt sich mit Geld beheben, wie Samsung stetig beweist und HTC derzeit zu replizieren versucht. Nun, da Huawei sich den westlichen Markt ganz explizit als Ziel gesetzt hat, werden die Marketing-Ausgaben in unsere Richtung also entsprechend steigen. Das Ascend P6, das gerade zum "European Consumer Smartphone of the Year" gewählt wurde, war erst der Anfang. Ich für meinen Teil bin gespannt. Denn wenn so billige Raubkopien aussehen, halte ich Qualität und Originalität eindeutig für überbewertet.
Quelle: GlobeOne
@Marc
Wir hatten das Know-how und die Industrie, aber da Alle immer nur billig, billig, billig haben wollen, müssen wir nun mit den Konsequenzen leben ( Wanderarbeiter, die zu unserem Wohl unter sklavenartigen Bedingungen leben müssen!). Aber es geht zumindest teilweise auch ohne "Made in China" - zumindest bei Klamotten und Lebensmitteln funktioniert es mit ein bisschen guten Willen ganz gut.
@Marc
Das ist noch die Frage. Das Motoralla X ist ja auch Made in USA und ist bezahlbar.
Gegenfrage wer könnte sich überhaupt noch real made in germany leisten. wohl kaum jemand! !!
@Seyhun
Ein wahres Wort!
Das was viele in Deutschland lebende nie verstanden haben,
Die Welt besteht nicht nur aus Deutschland!
Und ich empfehle euch mal Urlaub über weiter Strecken als Sylt uns Co zu machen.
Hier verwechseln viele "hergestellt in China unter Vorlagen des nicht in China ansässigen Herstellers" mit "in China hergestellt von einem in China ansässigen Hersteller"!
Das sind 2 verschiedene paar Schuhe!
Es gibt Ausnahmen auch unter den chinesischen Herstellern, welche top Produkte auf qualitativ hohen und technisch gutem Niveau hervorbringen aber die Tatsache ist, dass auch prozentual gesehen, der größte Müll aus China kommt!
Und wer das nicht wahr haben will, der verschließt einfach die Augen vor der Realität!
Noch dazu ist China immer noch mit Abstand auf Platz 1 der Produktpiraterie, auch das lässt sich nicht leugnen!
Mal davon ab, das zwischenzeitlich wohl alle bekannten Elektronik-"hersteller" bestenfalls nur noch Entwickler und die Hersteller eben die Chinesen sind über die so gerne hergezogen wird...
Eben dieser Personenkreis möge sich aber beizeiten doch über die Herkunft von "Made in Germany" informieren.
Hallo Andy N./ jerniel/ Adrian/ Benjamin S. und alle anderen Verfechter der “Ich kauf nichts aus China“ Fraktion.
Ich habe keine Ahnung, auf welchem Stern Ihr lebt, die reale Welt ist es jedenfalls nicht.
Es gibt (leider) kein Smartphone oder Tablet in dem nicht zumindest chinesische Bauteile
enthalten sind. Gefertigt werden zur Gewinnmaximierung über 85% dieser Geräte in Fernost.
Egal ob da ein angebissener Apfel oder das Logo eines der anderen sogenannten Weltmarken drauf ist.
Das ist die traurige Realität.
Wer dies wissen will, muss nur ein bisschen recherchieren. Google ist da ganz hilfreich
R817 Real, T29, was kann das sein? Na natürlich "OPPO"!
Kaum ein Smartphone des chinesischen Herstellers ist hier zulande bekannt. Wenn man aber den Namen "FIND5" erwähnt, weiß jeder: DAS ist eines der besten Geräte auf dem Markt...mit eigenem Design, "eigener Hardware", eigenem UI, eigener community, eigenen ROMs.
Wer das Find5 mit Sätzen wie "viele produzieren nur Müll!" oder "Es ist leider eine Tatsache, dass der größte Anteil der gefälschten und kopierten Elektronik Produkte aus China kommen" in Verbindung bringt, verkennt einiges.
Sätze wie: "Ich kaufe nichts aus China" find ich spitze.Du trägst dann also wohl auch keine chinesisch hergestellte Kleidung, hast kein Smartphone oder sonstige Technik...FAKT IST: China produziert heute fast alle zuzuliefernden Teile! Man kommt einfach nicht dran vorbei, dass selbst wenn "designed in california" und "assembled in USA" drauf steht die meisten Teile im Gerät in China produziert werden. Nenn mir bitte ein Smartphone, dass KOMPLETT ohne chiniesische Zulieferer produziert wird. ich nehme also an du besitzt das Fairphone? ;)
Firmen wie Lenovo, Oppo und Xiaomi zeigen, dass China weitaus mehr kann als "dreckig kopieren". Wir sollten unsere Vorurteile hin und wieder vielleicht mal über Bord werfen und anerkennen, dass in, um, aus China sehr viele gute Produkte oder auch nur Produktteile stammen, die wir alle täglich nutzen (hallo Mr Internet!).
Dass Menschen dort nicht angemessen bezahlt werden ist uns auch allen klar. (das ist in Südkorea etc aber kaum anders) Nun haben wir aber kaum eine Wahl, wenn wir nicht an die 1000€ für ein smartphone wie dem HTC MIni zahlen wollen. Auch wenn wir es uns manchmal wünschen dass dann alle Menschen glücklich wären, so funktioniert die Welt 2013 nicht.
würde ja gern mal wissn was son iphone zum Beispiel kosten würde wenn es direkt aus den usa kommt . könnte sich wohl kaum noch wer leisten.
es soll ja in china recht gute handy schmieden geben. nur kennen wir die meisten kaum. mal nen samsung galaxy mit 2 sim Slots warum nicht. das is bei denen doch gang und gebe. und das das iphone dort gebaut wird stört doch auch keinen. kann mir vorstellen das noch ganz andere namenhafte hersteller dort produzieren lassen. weil es einfach billiger ist. ist ja nich alles nur Müll was von da kommt.
China ist nicht gleich billig. Auch Made in Germany ist nicht mehr die Garantie für Qualität. Wir leben in einer globalisierten Welt, meine Damen und Herren.
Mein Huawei Ascend P6 leistet gute Dienste und sieht dem eierphone meiner gnädigsten gar nicht soviel ähnlicher als einige Samsung oder sony-geräte vor 2 Generationen.
Und wer nicht Made in China kauft um den europäischen Raum zu unterstützen, der träumt auch vom Weltfrieden....
Für die Qualität ist China oder nicht China auch egal. Wenn die hier auf dem europäischen Markt etwas verkaufen wollen müssen sie die hiesigen Regeln einhalten. Dazu gehören auch diverse Zertifizierungen.
Anders sieht es auch wenn man Geräte direkt aus China importiert. Deshalb ist die häufig zu hörende Argumentation: Das gibt viel billiger als "China-Gerät" Blödsinn. Bei solchen Geräten muss man wirklich aufpassen dass es nicht mal explodiert etc.
Aber das Design selbst (Platinenlayout, Mechanik, Gehäuse, Materialien etc) spielt doch die große Rolle, nicht wo es produziert wird. Außerdem wird die Qualitätskontrolle und die Produktion aus dem Ausland koordiniert. Am Ende bleibt hier nur noch: Nach Anweisung zusammenbauen.
Und selbst dann müssen die Firmen viel Investieren um Qualität zu produzieren.
@Oliver Hy
Es ist ein Unterschied, ob in einer chinesischen Fabrik unter den Augen von Apple Ingenieuren produziert wird, oder eigenentwickelte Produkte wie bei Huawei, dort ist die Produktqualität starken Schwankungen unterworfen.
"Aber Südkorea ist nicht China und Südkorea hat einige hochqualitative Produkte."
Auch koreanische Hersteller (Samsung) oder amerikanische Herstelle (Apple, Amazon etc.) lassen in China herstellen.
Samsung ist jetzt kein gutes Beispiel für Qualität, mein S3 war mein letztes Samsung.
Aber Südkorea ist nicht China und Südkorea hat einige hochqualitative Produkte.
Andy weißt du eigentlich was du da schreibst?
Südkoreas (Samsung) Handys gehen weg wie warme Semmel, war rum sollte das bald mit Cinas sein.
Hinter Lenovo steckt auch IBM, aber selbst Lenovo wird immer schlechter.
Aids China kommt viel Müll und Chinesen fehlt anscheinend das Gefühl für Qualität.
Das sieht man einerseits an den Produkten (der gute alte Heißkleber kommt wahrscheinlich nirgends so häufig zum Einsatz wie in China, gerne auch mal mit Pappe als Füllmaterial), aber auch von Berichten, von denen die in China produzieren.
Huawei for president!