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Chinesische Jugendliche bauen nachts Amazon-Geräte

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© nextpit

In Foxconns Fabriken stellen Schüler in Nachtschichten Produkte für Amazon her. Sie sind dort als Praktikanten angestellt. Nachdem dies bekannt wurde, wollen Foxconn und Amazon reagieren.

Die Zeitung The Guardian hat interne Dokumente vom Zulieferer Foxconn gesehen und auch mit Arbeitern gesprochen. Demnach arbeiten mehr als 1.000 Schulkinder in den Foxconn-Fabriken und stellen Amazons Alexa-Geräte Echo und Echo Dot ebenso her wie die E-Book-Reader Kindle.

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Die Schüler werden demnach an Schulen und technischen Colleges im Umfeld der Stand Hengyang angeworben. Sie werden als Praktikanten beschäftigt. Laut den vom Guardian gesehenen Dokumenten bezahlt die Foxconn-Fabrik Lehrer, damit diese die Schüler begleiten. Sie sollen unkooperative Schüler dazu bringen, Überstunden zu leisten. Wenn Schüler sich mehrfach weigerten, die Überstunden zu leisten, dann sollten Lehrer für sie Kündigungen schreiben. Die Schüler helfen zu Hauptproduktionszeiten auch, um andere Arbeitnehmer zu ersetzen.

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An bis zu 3.000 Echo Dots pro Schicht arbeitet ein Schüler laut dem Bericht des Guardian. / © ANDROIDPIT

Chinesische Fabriken dürfen Schüler, die 16 Jahre und älter sind, einstellen. Allerdings dürfen diese weder Überstunden noch Nachtarbeit leisten. In diesem Fall soll es um Schüler zwischen 16 und 18 gehen, die sowohl Überstunden leisten, als auch während der Nacht Geräte zusammenbauen.

Foxconn sagte gegenüber dem Guardian, es habe in der Vergangenheit im lokalen Management manchmal zu laxe Kontrollen gegeben. Man werde sicherstellen, dass das Praktikantenprogramm besser kontrolliert werde und Überstunden und Nachtarbeit ausgeschlossen werden. Foxconn verteidigt allerdings, dass Schüler in den Fabriken arbeiten. Diese erhielten sowohl Arbeitserfahrung als auch Training. Man werde jedoch künftig mehr normale Angestellte einstellen.

  • Moderne Sklaverei: Schattenseiten des Smartphone-Booms

Ein Sprecher von Amazon sagte dem Guardian, man toleriere es nicht, wenn Zulieferer gegen den eigenen Verhaltenskodex verstießen. Stelle man solche Verstöße fest, reagiere man und verlange entsprechende Änderungen. Die Anschuldigungen im Falle von Foxconn untersuche Amazon derzeit.

Laut dem Bericht erhalten die Schüler etwa 2 Euro (16,54 Yuan) die Stunde inklusive Überstunden. Das ist weniger als die gut 2,50 Euro (20,18 Yuan), die erfahrene Arbeiter bekommen. Die Schulen bekommen gut 60 Euro (500 Yuan) pro Monat für jeden Schüler, den sie Foxconn zur Verfügung stellen.

Quelle: The Guardian

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Zu den Kommentaren (26)
Julius Stiebert

Julius Stiebert
Editor

Julius ist seit 2005 als Technik-Journalist tätig, hat aber immer mal wieder Pausen für längere Auslandsaufenthalte eingelegt. Seit Mai 2019 ist er bei AndroidPIT und trägt ein iPhone in der Tasche. In seiner Freizeit fotografiert er auch - nicht immer digital.

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26 Kommentare
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  • 12
    Apache Indianer 11.08.2019 Link zum Kommentar

    All diese Manager der Konzerne lügen, lügen und lügen. Aber auch hier auf dieser Seite wird Werbung für viele Produkte gemacht, die im Dschungel der Lügen produziert werden. Es wird hier auch viel Werbung für 5G und auch für Huawei ... gemacht. Diverse wichtige Themen werden niemals kritisch hinterfragt. All diese Seiten sind Diener und Willgefährten dieser ekelhaften Strukturen, welche die Menschen ausbeuten.

    In der Nacht soll der Mensch in Ruhe schlafen und vor der Nachtruhe muß der Mensch zur Ruhe kommen, damit der Schlaf erholsam werden kann. Es ist absolut unakzeptabel die Menschen auszubeuten und dann sich hinter allerlei Ausflüchten und Lügen zu verschanzen. Allerdings bemerke ich auch dieser zynischen und halb-zynischen Kommentare hier und in anderen Kolumnen. Ich würde sagen, viele Leute sind seelisch richtig krank und kaputt.


  • Conjo Man 52
    Conjo Man 09.08.2019 Link zum Kommentar

    Bei Denen bauen nachts die Jugendlichen Amazon Geräte, bei uns Blödsinn.

    RedwelthGelöschter Account


    • 5
      pengoDot 10.08.2019 Link zum Kommentar

      Na, dann gibt es ja kaum einen Unterschied...


  • Gianluca Di Maggio 58
    Gianluca Di Maggio 09.08.2019 Link zum Kommentar

    Alles etwas komisch aber immerhin werden sie bezahlt. Ganz unfreiwillig werden diese wohl kaum da mitmachen. Liegt zwar unter dem Stundenlohn aber besser als nix, zumal diese Schüler vermutlich mit allem versorgt werden und das Geld dadurch zur eigenen Verfügung haben. 19 Yuan ist wohl der Mindestlohn in Shanghai, so weit drunter ist das nicht mal wenn ich bedenke wie manche hier in Deutschland verarscht wurden was das angeht.

    Gelöschter Account


  • 77
    Gelöschter Account 09.08.2019 Link zum Kommentar

    Praktikanten arbeiten für lau?... Ist doch in unserer Wirtschaft🙄 nicht anders. Statt als Fachkräfte werden bei Zeitarbeitsfirmen auch nur Helfer geordert, die für billig Lohn die Arbeiten verrichten die eigentlich eine besser bezahlte Fachkraft verrichten soll. Praktikanten sind meist noch besser, weil kostenlos. Gibt auch Firmen, die eine Einstellung versprechen und kostenlose Probearbeiter nach 1-2 Wochen aber wieder raus werfen. So kann man auch Geld sparen. Viele nutzen auch die Möglichkeit vom Arbeitsamt, sich billig Löhner kommen zu lassen. Kenn ich zumindest von Zeitbuden zu genüge, die auch nicht 😡besser sind. Nur Geld geil. Bezahlen dich als Helfer und rechnen beim Kunden hinterm Rücken als Fachkräfte ab. Auch werden gerne Überstunden nicht bezahlt. Jobcenter vermitteln 1 Euro-Jobber zu Arbeiten, die nicht für jene Maßnahmen gedacht sind. Sind nicht alle Zeitbuden so aber die meisten verarschen von vorn bis hinten. Könnte noch mehr hier mich aufregen zu dem Thema,... Aber ich explodiere 🤯sonst. Die elendigen🤬 in vielen Firmen, die die arbeitende Bevölkerung ausnutzen .Der Mindestlohn ist einerseits gut aber unterstützt das Bescheißen noch mehr. Die Firmen müssen mehr Lohn zahlen aber durch steigende Kosten und geringere Einkommen, steigende Konkurrenz gehen viele auch pleite oder Bescheißen die Arbeiter um Kosten zu sparen im Kampf zu überleben. Der Schwarzmarkt nimmt auch zu.Braucht sich kein Arbeitgeber wundern, wenn die Arbeitnehmer auch mit betrügen anfangen. Ein elendiger Kreislauf.😵

    krakikrakitrixiMarcel.tommyGelöschter AccountMomosymbianConjo ManGelöschter AccountMichael K.Tenten


    • 5
      pengoDot 10.08.2019 Link zum Kommentar

      Stimmt leider alles. Wo bleiben hier die staatlichen Kontrollen, in China wie bei uns?
      Aber zumindest bei uns ist wohl das Prinzip: Kontrolliere die Privatleute, die kleine Leistungen vom Staat erhalten, und schaue besser gar nicht erst hin bei "der Wirtschaft".
      Der chinesische Staat ist da ehrlicher: Er ist an vielen (allen?) Betrieben beteiligt, und man kann ja nun kaum realistisch verlangen, dass sich die Partei selbst kontrolliert.
      Gewaltenteilung und unabhängige Gerichte sind eine Errungenschaft, weil/obwohl sie den Bürgern Macht verleiht. Macht den Bürgern? Sicher nicht in China. Siehe aktuell Hongkong.

      Gelöschter Account


  • 32
    Gelöschter Account 09.08.2019 Link zum Kommentar

    Schon Traurig....Eigentlich klebt an jedem Smartphone und an fast allen Elektrogeräten "Blut"....Gewinnmaximierung und Geiz ist Geil....

    MomosymbianSarahGelöschter Account


  • 22
    U Mü 09.08.2019 Link zum Kommentar

    Und,wird eine Alexa weniger verkauft so als Boykott? Eher nicht. Entzieht Amazon Foxconn den Produktionsauftrag? Auch nicht. Alles ohne Konsequenzen und systemisch

    winnipupengoDotGelöschter AccountPit123


    • 34
      Pit123 09.08.2019 Link zum Kommentar

      BESTER Kommentar und ALLE wichtigen Argumente drin! DANKE! 💪

      pengoDotGelöschter Account


    • 104
      Tenten 09.08.2019 Link zum Kommentar

      Und welche Konsequenzen zieht der Konsument daraus? Große Bestürzung, wenn sowas in den Medien berichtet wird, natürlich ist da jeder sofort ein Gutmensch. Und zwei Tage später beim Media Markt ist alles vergessen und man kauft nur noch billig, billig, billig. Sorry, aber diese Empörung über die Zustände in anderen Ländern kann ich nicht für voll nehmen, solange überall nur der Geiz regiert. Die meisten sind ja noch nicht mal bereit, 2,50 € für eine gute App auszugeben, lieber wird irgendwo runtergeladen und riskiert, sich was einzufangen.

      trixiGelöschter AccountpengoDotGelöschter AccountMomoSarahNobody


      • 3
        mikl0 10.08.2019 Link zum Kommentar

        Welches Smartphone, TV, Monitor etc. wäre das genau, welches man bei MM kaufen kann, das unter guten Arbeitsbedingungen produziert wurde?
        Dem Kunden dafür die Schuld zu geben ist Nonsens.
        Wäre das Produkt fair produziert würde der Kunde mehr bezahlen, aber immernoch das günstigste Angebot nehmen.


      • 104
        Tenten 10.08.2019 Link zum Kommentar

        Hat man ja gesehen, wie gut sich das Fairphone verkauft hat. Doch, es ist Schuld des Konsumenten, denn nur er kann wirklich etwas bewirken. Vielleicht gibt's keinen Monitor, der fair produziert wurde, aber das gibt es sehr wohl in anderen Bereichen wie Lebensmittel oder Kleidung. Und da sieht man ja sehr gut, wie toll der Kunde fair produzierte Produkte unterstützt, nämlich so gut wie gar nicht. Deine Theorie ist also falsch. Der Grill darf etliche hundert Euro kosten, aber das Fleisch darauf muss möglichst billig sein. Und gäbe es fair produzierte Monitore, würde die auch kaum jemand kaufen. Wir sind eine Gesellschaft aus Heuchlern, geben uns betroffen, wenn wir mit der Situation derer konfrontiert werden, die wir so schamlos ausbeuten, tun aber nichts dagegen, sondern unterstützen dieses System kräftig weiter. Und natürlich ist es die Schuld des Konsumenten, denn wir spielen dabei mit und unsere Kaufkraft ist schließlich der Motor für diese Ausbeutung.


      • 3
        mikl0 10.08.2019 Link zum Kommentar

        Ich verstehe durchaus was Du meinst und stimme Dir auch fast komplett zu. Solche Probleme liesen sich aber durch Regulierung vermeiden.
        Ich kaufe zB. gerne Wurst aus antibiotikafreier Züchtung. Ganze 5 Packungen von über 200 verfügbaren Packungen sind aus solcher Haltung zu haben.
        Auch Trigema bekommt man nicht wirklich leicht. Warum muss oder soll der Kunde das entscheiden? Zumal es fast unmöglich für ihn ist.


      • 9
        Giga Tom 10.08.2019 Link zum Kommentar

        Kannst Du ausschließen, dass sowas vorkommt, wenn man teuer, teuer, teuer kauft?


      • 104
        Tenten 11.08.2019 Link zum Kommentar

        @Mikl0 und Giga Tom
        Genau das meine ich, ihr seid genau diese Leute, die Betroffenheit heucheln, aber selbst nichts daran ändern wollen. Verantwortlich sind immer nur die anderen. Der eine hat Ausreden, der andere möchte, dass andere sich drum kümmern und "regulieren". Na toll!


      • 3
        mikl0 12.08.2019 Link zum Kommentar

        @Tenten
        Ich mache mir sehr viel Gedanken über das was ich kaufe und über die Herkunft. Genau deshalb weiß ich auch wie schwer es ist solche Produkte zu kaufen.

        Ich kaufe Produkte von Liqui Moly, Canton und Technisat. Auch Werkzeug von Hazet, Wiha und Stahlwille ist in meinem Besitz. Trinke fast ausschließlich Leitungswasser und probiere weitestgehend auf Plastik zu verzichten. Achte bei Lebensmittel auf Bio und Fairtrade.
        Natürlich ist vieles auch nicht FAIR von dem was ich kaufe. Viel zu oft ist es aber auch nicht möglich ein faires Produkt zu kaufen.
        Versuche doch mal deine elektrischen Geräte, virtuell gegen ein faires Produkt, zu ersetzen.
        Wie soll der Kunde den fair Kaufen, wenn über 90% eben nicht fair ist? Warum dulden die Hersteller diese unethischen Arbeitsbedingungen und warum darf ich und andere das nicht kritisieren?
        Warum sind Deine Heuchler schuld aber nicht diejenigen die das ganze erst möglich machen?
        Dein Argument mit billig billig ist auch gerade bei Elektronik und Kleidung totaler quatsch. Selbst mehrere tausend Euro teure Geräte kommen aus Schwellenländern.

        Was machst DU eigentlich oder wie stehst Du dazu?


  • 7
    Hans Müller 09.08.2019 Link zum Kommentar

    Das ist moderne Sklaverei und es wird immer so bleiben weil die Aktionere immer mehr Geld haben wollen und die Menschen sind denen egal. 😢

    Ist schon schlimm genug das erwachsen das machen müssen, jetzt sind auch noch Schüler im Spiel.

    Gelöschter Account


    • 36
      Gelöschter Account 09.08.2019 Link zum Kommentar

      “… und die Menschen sind denen egal.”

      Ehrlich gesagt, sind mir die Chinesen auch egal. Kein Mitleid. Das ist vermutlich der einzige Punkt, wo ich mit chinesischen Fabriken einig gehe.


    • 31
      Michael P 09.08.2019 Link zum Kommentar

      Es sind nicht nur Aktionäre... auch die Kunden, die alles billig haben wollen. Dann wird die Ware natürlich auch möglichst kostengünstig hergestellt... und dann sind alle entsetzt "huch, ach kostengünstig wird durch menschenunwürdig erreicht". Solange aber der Großteil der Käufer Kaufentscheidungen am Preis und nicht an ethischen (umweltfreundlichen, ...) Herstellungsbedingungen orientiert, haben Unternehmen ja auch wenig Anreize das anders zu handhaben.

      NobodyTenten


  • Conjo Man 52
    Conjo Man 09.08.2019 Link zum Kommentar

    Unter diesen Bedingungen kann eine "faire" Marktwirtschaft unter den Ländern mit gerechten Löhnen, Arbeitsbedingungen letztlich nicht erreicht werden. Kein Wunder also, dass alle in Ländern mit solchen Bedingungen produzieren lassen und die Brocken hier teuer verkaufen...alles gut und schön, nur bei den hart schuftenden Menschen kommen die hohen Verkaufserlöse nicht anteilig an(!)

    Aber das ist ja nicht erst seit diesem Artikel bekannt...traurige Welt, aber Amazon wird schon reagieren...(wer's glaubt)

    pengoDotSarahU Mü

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