Ein Handelskrieg wird persönlich: Huawei-Finanzchefin festgenommen
Huaweis Finanzchefin Meng Wanzhou wurde im kanadischen Vancouver unter dem Vorwurf des illegalen Handels mit dem Iran festgenommen. Der Haftbefehl kam aus den USA, die aktuell einen Handelskrieg gegen China führen und es in zusätzlichen Edikten besonders auf Huawei sowie dessen Konkurrenten ZTE abgesehen haben. Die Festnahme gilt als neuer Tiefpunkt dieses Konflikts.
Am 1. Dezember wurde Huaweis Chief Financial Officer (CFO) Meng Wanzhou in Vancouver festgenommen. Der Haftbefehl stammte aus den USA und war mit dem Verstoß gegen die Handelssanktionen gegen den Iran begründet. Eine Auslieferung in die USA stehe bevor, genau wie eine Anhörung am Freitag, nach der Wanzhou auf Kaution freigelassen werden könnte.
Die Meldung ereilt uns vom kanadischen Magazin Globe and Mail, das sich auf anonyme Quellen aus der Polizei stützt; offizielle Stellungnahmen durch die Behörden gebe es noch nicht. Weiter heißt es dort, die USA werfe Huawei schon seit April den illegalen Handel mit dem mit strengen Sanktionen belegten Iran vor. Huawei hingegen bestreitet die Vorwürfe und beteuert:
“Das Unternehmen hält alle Gesetze ein, die in den Ländern gelten, in denen es operiert. Das schließt auch die Exportregulierungen und Sanktionen ein.”
Auch die chinesische Botschaft in der kanadischen Hauptstadt Ottawa hatte sich zu Wort gemeldet und appellierte an die USA, "den Fehltritt zu korrigieren und die persönliche Freiheit von Frau Meng Wanzhou wiederherzustellen." Auch Kanada müsse nun einen Schaden seiner Beziehung zu China befürchten, geht der Bericht weiter.
Die Spannungen zwischen den USA und China, insbesondere mit Huawei datieren auf das Jahr 2016 zurück, als hochrangige Regierungsmitarbeiter Sicherheitsbedenken gegenüber dem Mobilfunk-Ausstatter äußerten. In einem Eilverfahren Anfang 2018 wurde der Import der Huawei-Smartphones blockiert, so dass der US-Launch des Mate 10 Pro vereitelt wurde.
Doch bislang stießen die USA international auf wenig Gehör mit diesen Vorwürfen, da Mobilfunkbetreiber in Europa und anderen Märkten weiter fleißig LTE- und 5G-Zubehör von Huawei kaufen. Wenn mehr über das Verfahren gegen Wanzhou öffentlich wird, werden sich viele der Vorwürfe seitens der USA vielleicht in Luft auflösen. Oder es wird dem Rest der Welt endlich Beweise liefern.
Via: Techcrunch Quelle: Globe and Mail
Nun gut nach aktueller Lage hat Frau Wangzhou über eine Tochterfirma Namens Skycom vom Embargo betroffene Waren in den Iran geliefert. Das Skycom mit Huawei in Verbindung steht wurde aber vor den Banken verschleiert und wohl auch sonst nicht offiziell gemacht.
Unterm Strich bleibt ein fader Beigeschmack denn diese Handlungsweise lässt nicht darauf schgliessen, das man hier mit gutem Gewissen aggiert hat. Diese Geschäfte sollten unter dem Radar laufen und somit war das Wasser auf die Mühlen der US Fahnder.
Also wenn man hier mit nacktem Finger auf die USA zeigt, sollte man nicht vergessen das Huawei hier auch in sehr trüben Gewässern fischt.
Oder sie haben festgestellt, dass China zwar tatsächlich spioniert, dafür aber nicht die Huawei- sondern US-Technik verwendet. Dafür würden sie nie die Beweise offen legen die Blamage wäre grenzenlos. ;-)
An Huawei und anderen chinesischen Firmen nimmt man dann Rache, weil man die eigentlichen Hacker nicht erwischen konnten.
Sind vermutlich mal wieder typische Ami-Behauptungen à la "Saddam Hussein hat Chemiewaffen."
Ich denke, die Anschuldigungen können (mal wieder) nicht bewiesen werden. Die Firmenchefs von Huawei sind doch nicht dumm, die wissen natürlich, dass die US-Regierung und die Geheimdienste nur auf einen Fehltritt lauern. Bin sicher die befolgen die Gesetze buchstabengetreu, um ihre Geschäfte nicht zu gefährden.
Die US-Strategie scheint zu sein, so lange Anschuldigungen vorzubringen, bis alle daran glauben. Mit der Wahrheit muss man es da nicht so genau nehmen. China ist ja der Böse.
Beweise für oder gegen etwas heißen ja gar nichts heutzutage, das wird zurechtmanipuliert wie es passt, das gilt natürlich besonders für diese China-USA-Situation, kann man aber auch allgemein für politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen so sehen und die Journalisten (im Allgemeinen) greifen hier oft gerne vor ohne das es Beweise gibt um ne Story zu haben.
Ich werde mein Möglichstes dazu beitragen keine Artikel mehr zu erwerben an deren Ende der Wertschöpfungskette ein amerikanisches Bankkonto steht. Kurz gesagt, mir geht der rotblonde Tölpel gehörig auf den Sack.
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@Ait: Und jetzt mal etwas ernster: sagt dir PRISM etwas? Und am Rande: ein No Spy Abkommen wie es kurzzeitig propagiert wurde, kam dann nie zustande...
das PRISM läuft also munter weiter...
So, nun mal zu deiner China-Phobie: Ja, in China werden Menschenrechte missachtet. In den USA u.a. in Guantanamo auch). Wie also damit umgehen?
Du schreibst ja, "wer das unterstützt..."
Hmmm... Hätte der Westen also jeglichen Handel mit der DDR einstellen sollen? (ich habe gehört, es soll da auch hin und wieder Probleme mit den Menschenrechten gegeben haben). Wem wäre das wohl auf die Füße gefallen?
In erster Linie den Bürgern der DDR.
Im Gegensatz zur Behauptung einiger "Romantiker", ist der Ostblock und die DDR übrigens nicht zusammengebrochen, weil die Menschen so schön "Wir sind das Volk" gerufen hat, sondern weil sie schlicht und ergreifend Pleite waren.
Das ist aber nichts, was sich für China abzeichnet, ganz im Gegenteil. Hier kann man tatsächlich nur auf einen "Wandel von innen" setzen.
Und den erreicht man sicher nicht, wenn man China "abschneidet".
Und noch weniger, wird man das erreichen indem man chinesische Produkte zu "Schurkenprodukten" erklärt, ohne jegliche Beweise. Denn genau das findet auch die chinesische Bevölkerung nicht lustig, die ja auch stolz auf ihre Technologie ist, selbst bei aller Armut.
Dass eine chinesische Staatsbürgerin sich für einen angeblichen Verstoß gegen amerikanische Sanktionsbestimmungen vor US-Gerichten verantworten muss, der weder vom Staatsgebiet der USA ausging, noch US-Bürger betroffen hat, sondern zwei souveräne Dritt-Staaten, sollte zu denken geben. Dies wirkt wie der Versuch, US-Recht als in der ganzen Welt für verbindlich zu erklären.
Die USA selber würden vermutlich höchst empört darauf reagieren, wenn man z.B. Vietnam-Veteranen ausserhalb der USA festnehmen und wegen angeblicher Kriegsverbrechen anklagen würde.
Die Argumenation ist ja: "Mit n den USA gefertigte Produkte... darf kein Handel mit dem Iran betrieben werden.". Das kommt in dem Artikel hier leider zu kurz. Wobei man sich auch hier die Frage stellen kann, wie weit man für exportierte Artikel eine weitere Verwendung und den entsprechenden Weiterverkauf unter Strafe stellen kann?
Aber gut, so oder so ist das Vorgehen mehr als Zweifelhaft.
Und natürlich scheint die Motivation eine ganz andere...
Man sollte das Thema in den nächsten Tagen aufmerksam verfolgen.
Ich glaube, es geht weniger um US-Bauteile in Huawei-Produkten, (Diese sind ja nach Bezahlung in das Eigentum des Käufers übergegangen und meistens wiederum in China gefertigt worden^^. Ausserdem haben Bauteile in Telekommunikationsanlagen i.d.R. keine strategische Bedeutung, und können überall frei gekauft werden.) sondern generell darum, dass die US-Administration glaubt, Drittfirmen und Drittstaaten vorschreiben zu können, mit wem sie Handel treiben dürfen, und mit wem nicht. Das ist vielleicht noch einigermaßen legitim, wenn eine Sanktionierung dann auch nur Handelsmaßnahmen betrifft, die Administration also sagt: "Wer mit unseren Feinden handelt, muss mit Einschränkungen im Handel mit uns rechnen". Denn mit wem die Amerikaner Handel treiben und mit wem nicht, bzw. unter welchen Bedingungen, ist natürlich deren Sache, es sei denn, sie würden dadurch gegen Abkommen verstoßen, die sie selber unterschrieben haben.
Aber dass Bürger von Drittstaaten für Verstöße gegen US-Bestimmungen auf dem Gebiet von Drittstaaten, in denen US-Recht keine Gültigkeit hat, zur Verantwortung gezogen werden, sobald die US-Justiz ihnen habhaft wird, wirkt für mich dann doch sehr anmaßend.
Eigentlich müssten sich die US-Gerichte für nicht zuständig erklären, und vielleicht kommt es ja auch dazu.
Wieso angeblich? Die Kriegsverbrechen der Amerikaner (nicht nur in Vietnam) sind ja wohl kaum abzustreiten.
Aber jeder Einzelne gilt erst mal so lange als unschuldig, bis ihm seine Schuld nachgewiesen wurde.
Sind gerade im Fall USA schon längst bewiesen und dokumentiert, aber der Schurkenstaat USA befreit seine Landsknechte von jeder Haftung. In Ausnahmefällen kommen Verbrecher vor Gericht, aber nur vor ein amerikanisches und auch nur wenn das Ganze zuviele Wellen schlägt.
Also ich kauf am liebsten Smartphones von den Chinesen, die Amis spinnen doch.
Ganz klar haben die ammis meiner Meinung nach einen an der Waffel!
Die essen doch nur Donuts. ;-)
Wenn das mal nicht noch einen Cyberkrieg auslöst 🙈
Die Amis sind doch echt bekloppt. Spionieren doch selbst alles aus was geht und meinen sie wären die einzig freie Nation auf Erden und sie hätten das Recht dazu. Andere Nationen dürfen halt keine andere Meinung oder sich gegen sie Stellen und schon gibt es Sanktionen oder sie setzt irgendwelche Gerüchte in Umlauf.
Seit über 5 (!!!) Jahren ermitteln die USA gegen Huawei... Andauernd wird vor Spionage gewarnt, jeder Ausrüstungsgegenstand x mal kontrolliert usw.
Gefunden wurde nichts; Beweise: Null.
Also entweder ist der chinesische Geheimdienst der westlichen Welt 20 Jahre voraus und kann seine Spionageprogramme unauffindbar machen... Oder: Huawei ist sauber.
Am Ende betreiben die USA hier seit Jahren einen "kalten Krieg" und die verbündeten sehen zu oder folgen sogar fragwürdigen Empfehlungen.
Natürlich kann und muss man die Geschäftsbeziehungen mit China aufgrund der Menschenrechtsverletzungen immer hinterfragen, aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Wenn die Chinesen die Möglichkeit hätten, unauffindbare Schadcodes oder Spyware in ihre Hardware unterzubringen, dann müsste man sich doch auch Sorgen um all die Firmen machen, die bei Foxconn und Co produzieren lassen und deren Geräte dort "geflasht" werden.