Dr. Nitsche definitiv (besser kann man es nicht erklären), Dr. Stenz: also ich weiß nicht ...
Soviel Halbwahrheiten (von vielen) habe ich in einer ernsthaften Diskussion in einem ernsthaften Fach-Forum noch nie gesehen.
Das Kabel lässt immer soviel Strom durch wie kommt. Ist der Strom zu hoch, brennt es durch.
Richtig. Jedes Kabel "trägt" je nach Bauart und Querschnitt eine bestimmte Stromstärke und erwärmt sich dabei. Übersteigt die produzierte Wärme die an die Umgebung abführbare, erwärmt es sich (wobei die abführbare "Menge" mit der Differenz zwischen Kabel- und Umgebungstemperatur steigt). Aber zur Beruhigung: Ein USB-Kabel durchzubrennen schafft kein normales Handynetzteil.
Das Handy merkt das an einer abweichenden PIN-Belegung und die wird durch das Verlängerungskabel nicht durchgereicht.
Ach wirklich. Ein USB-Kabel oder eine USB-Verlängerung hat vier Pins, von denen (vereinfacht gesagt) zwei für Strom und zwei für Daten verwendet werden. Es wird elektrisch 1:1 verlängert. Punkt. Das ist auch die Erklärung, warum der UMTS-Stick von Herrn Weber funktioniert
Ich hätte mich munter an der Kaffeesatzleserei beteiligt, hätte ich nicht inzwischen ein kleines Zwischensteckerchen im Haus, das Strom und Spannung vom Netzteil anzeigt. Zusammen mit einigen Messungen im heimischen Bastelkeller kann ich bestätigen, dass sowohl die Spannungsstabilität der Netzteile als auch die Spannungsverluste über dem Kabel erheblich variieren. Damit entbehren auch Aussagen wie
Gibt es eine 1 zu 1 Pin-Belegung und die Leitung ist entsprechend dimensioniert, spielt die Verlängerung überhaupt keine Rolle.
jeglicher nachvollziehbarer Grundlage. Jede Verlängerung verändert das Gesamtergebnis, es sei denn, die Verlängerung besteht aus 1,5 qmm-Leitung ... Auch die Steckverbinder haben teils gruselige Verluste.
Seltsamerweise kann man das Verhalten nicht immer klar vorhersagen. Die hier "getesteten" Samsung Galaxy Note, S3 und S5 belasten in jedem Fall die Netzteile in Stufen und testen deren Verhalten. Mit einem original Kabel und Netzteil erzielt man dabei fast immer die besten Ergebnisse. Besonders interessant ist dabei, dass die Samsung-Netzteile mit einer Art Vorauskorrektur arbeiten, um die Kabelverluste zu kompensieren. Nachvollziehbar steigt die Ausgangsspannung von ca. 5 V unter Belastung auf teilweise 5,35 V und mehr an. Das geht zwar nicht an die vom Note 4 zitierten 9V heran, aber die Richtung stimmt. Das S5 hat das übrigens definitiv noch nicht. Über 1,7 Ampere erreiche ich zwar auch, aber die Spannung bleibt unter 5,5 Volt.
Umgekehrt zeigt sich, dass viele billige "5V 2A"-Wandler etwa fürs Auto nicht mal das Porto wert sind, wenn ihre Ausgangsspannung schon bei 700 mA unter die 4,5-V-Grenze fällt. Dabei gehen die Ausfälle von noname bis Marke.
Ich habe viele Kombinationen von Netzteilen und Kabeln ausgetestet und habe die optimalen an den wichtigen Stellen im Einsatz. Dabei sind mir Kombinationen von 5,15V und 600mA genauso untergekommen wie 4,8V und 800mA. Das Messgerät sitzt hinter dem Netzteil und vor dem Kabel - da ist es klar, dass die Kabelgüte auch eine Rolle spielt: im ersten Fall ist sie grottig, im zweiten prima. Wer 15 Euro übrig hat und ein bisschen Ahnung Spannung, Strom und Leistung, sollte sich so ein Messdingens auch mal zulegen...
Noch'n Nachtrag: In meinem Auto nutze ich ein gutes 5V-Steckerchen mit einer Dose in der Nähe des Handys und eine extra kurze Leitung. 0,9A sind da immer drin beim Note. Mehr schafft das Originalnetzteil auch nicht.
— geändert am 18.03.2015, 08:05:27
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