Gigaset GS5 senior: Deutscher Hersteller präsentiert Senioren-Handy
Das in Bocholt ansässige Unternehmen für Kommunikationstechnologie hat nun das Gigaset GS5 senior offiziell präsentiert. Das Senioren-Handy ist primär auf "aktive ältere Menschen" ausgerichtet. Technisch ist das Device bestimmt kein Highlight, doch unter den Senioren-Smartphones eines der Besten!
Gigaset GS5 senior: Neues Senioren-Handy aus Deutschland
Unter dem Label "Made in Germany" präsentiert der in Bochult ansässige Hersteller von DECT-Telefonen und Smartphones das Gigaset GS5 senior. Der Produktname lässt es schon vermuten, das Android-Smartphone orientiert sich an die ältere Zielgruppe. Und all die Punkte, welche wir in unserer jüngsten Bestenliste zu Bedenken gegeben haben, werden auch hier zum Großteil erfüllt.
- Nicht verpassen: Das beste Senioren-Handy finden
Das Gigaset GS5 senior ist ab sofort für 299 Euro erhältlich. Neben einer aufklappbaren Schutzhülle aus PU-Leder, wird das Smartphone in der Farbe Titanium Grey ausgeliefert. Der IPS-Bildschirm bietet eine 6,3 Zoll große Diagonale mit einer Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixel (FHD+) bei 410 ppi. Als Antrieb hat man sich für einen MediaTek Helio G85 entschieden, dessen maximale Taktrate bei 2,0 GHz liegt. Attestiert wird das Technikpaket mit 4 GB RAM und 64 GB internen Programmspeicher. Dieser kann mittels einer microSD-Karte auf bis zu 512 GB erweitert werden.
Auf der Front gibt es in einer V-Notch eine 8-MP-Kamera mit einer Blende von f/2.0. Auf der Rückseite befindet sich neben einem Fingerabdrucksensor, oben links die vertikal angeordnete Dual-Kamera. Hier stehen eine 48-MP-Haupt- und eine 8-MP-Ultraweitwinkel-Kamera für schicke Fotos zur Verfügung. Mit der Weitwinkel-Kamera können auch Makroaufnahmen erstellt werden. Im Vergleich zu anderen Senioren-Smartphones, ist das schon eine recht solide Ausstattung.
Der 4.500 mAh starke Akku lässt sich, wie bei Ü60-Smartphones durchaus üblich, entnehmen und wechseln. Auch das Gigaset GS5 senior bietet eine SOS- und Notruf-Funktion. Als Nachteil würde ich jedoch bemängeln, dass von Hause aus die Notrufnummer 112 einprogrammiert ist und es keinen dedizierten Hardwarebutton gibt, sondern softwareseitig eine zentrierte Taste.
Weiterhin gibt es kein 5G, dafür aber eine Benachrichtigungs-LED, ein magnetisches Ladekabel, samt 12-Watt-Netzteil, sowie eine analoge Klinkenbuchse. Der magnetische Anschluss wird durch einen Adapter realisiert, welcher in die USB-Type-C-Buchse des GS5 senior eingeführt wird. Die Benutzeroberfläche wurde speziell für ältere Menschen optimiert, was sich unter anderem durch extra große Icons bemerkbar macht. Außerdem gibt es noch ein detailliertes Trainingsbuch mit großen Bildern im Lieferumfang.
Wir hatten Euch ja bereits schon unsere Empfehlungen für ein Senioren-Smartphone vorgestellt. Was haltet Ihr von dem Gigaset GS5 senior? Schreibt uns Eure Meinung in die Kommentare.
Ich finde, dass Smartphones seit ihrer "Geburtsstunde" - nehme hier einfach mal das iPhone aus 2007 mit Touchdisplay etc. - kleine PC's sind. Viele Einstellungen, Untermenüs. Ziemlich anspruchsvoll im Handling, da hier geklickt wird und dort ausgewählt werden muss.
Wenn hier ein Hersteller das ganze Prozedere auf das Wesentliche reduziert, große Displaytasten realisiert, gute Komponenten bei dem Kamerasetup einbaut und das ganze auf ein leicht verständliches "Senioren" Niveau bringt...ich glaube, dann ist das schon ein feiner Zug. Ich finde es gut, weil auch ältere Menschen berücksichtigt werden müssen und nicht allein gelassen werden dürfen im digitalen Leben.
Ich finde das Gerät gar nicht so schlecht. Wäre eventuell etwas für meine Mutter, die sich mit ihrem jetzigen Gerät zunehmend überfordert ist und eigentlich eh kaum Funktionen nutzt.
Eine Sache würde mich aber mal interessieren, im Artikel ist von Ü60 - Smartphones die Rede. Ist das immer noch so? Wenn ich mich mal so im Bekanntenkreis umsehe, sind die Leute zwischen 60 und sagen wir mal 65 bis 67 doch eher Leute, die mit einem Smartphone oder auch mit Computern eher nicht so wirklich überfordert sind. Hat sich die Altersgrenze nicht inzwischen schon verschoben, sodass man vielleicht eher von Ü70-Geräten sprechen sollte? Vielleicht kann ja die Community da mal von ihren Erfahrungen berichten?
Eine Frage, die ich mir so noch nicht gestellt habe. Ich übernehme meist die Studien der Smartphone-Hersteller. Emporia und Doro sind da sehr akribisch.
Aber vielen Dank, ich werde mal mehr darauf achten!
Ich persönlich kenne auch keinen mit 60+, der wirklich auf so ein Gerät angewiesen wäre, oder es wollte, ohne darauf angewiesen zu sein. Wer in diesem Jahr 60 wurde, hatte immerhin 15 Jahre Zeit, sich mit Smartphones auseinander zu setzen. Er konnte lernen, dass daran nichts wirklich kompliziert ist, sondern dass die Geräte für einfache, intuitive Bedienung ausgelegt sind, und jedes Smartphone, egal ob Android oder iPhone, in den Einstellungen auch körperliche Einschränkungen berücksichtigt, indem es ermöglicht, Schrift- und Icongröße zu verändern. Bei Notfallfunktionen liegen iPhones mit speziellen Funktionen wie Sturzerkennung, einfacher Notrufauslösung und ggf. sogar Notfrufen über Satellit m.M. nach derzeit vorne, aber Apps wie "Nora" statten auch jedes Android-Gerät mit einer speziellen Notruffunktion die leicht zu bedienen ist, aus.
Befremdlich finde ich allerdings, dass Telefone, die speziell für einfache Bedienung, schlechteres Augenlicht und mit speziellen Notruffunktionen ausgestattet sind, als "Senioren-Telefone" zu bezeichnen, insbesondere in Zeiten besonderer Dünnhäutigkeit was "politische Korrektheit" betrifft, wie den gegenwärtigen.
So könnte die Verbindung des Begriffs mit den Geräteattributen suggerieren, das Ältere generell schlecht sehen, auf einfach bedienbare Geräte angewiesen sind (weil sie vermeintlich mit normalen Geräten überfordert sind), und wegen ihres Alters besonders auf Notfallfunktionen angewiesen sind. Diese Generalisierung ist Unfug, und in Verbindung mit einer fixen Altersgrenze (Ü60) wird diesem Unfug noch die Krone aufgesetzt.
Als ob jemand mit 59 oder 60 noch für normale Geräte geeignet wäre, ab 61 dann aber nicht mehr.
Personen, die schlecht sehen, gibt es in allen Altersgruppen, und ich kenne wesentlich mehr die U30 sind, als Ü60, die keine Ahnung haben was Sideloading ist, den freien Speicherplatz ihres Gerätes nicht ermitteln können, oder überhaupt nur die exakte Bezeichnung ihres Gerätes nennen können (weiss nicht, es ist von Samsung).
Wenn ein Magazin wie Nextpit Wert auf politische Korrektheit legt, und dies durch Gendering zum Ausdruck bringt, sollte es auch auf unterschwellige oder unbewusste Formen der Altersdiskriminierung verzichten, insbesondere indem es Älteren Eigenschaften oder Unfähigkeiten unterstellt, die in dieser Altersgruppe vielleicht auf einen größeren Anteil zutreffen, aber eben längst nicht auf alle.
Absolut wahre Worte. Danke!
Im Internet schwirren noch ein paar Diskussionen zum Thema Senioren-Handys und wie intuitiv sie zu bedienen sind, die unter anderem auch ich auf areamobile.de geführt habe.
Da gab es bei den von mir eingerichteten Geräten, auch Emporia und Doro, nicht viel, was intuitiv gewesen ist. Ganz im Gegenteil, teilweise wirklich sehr umständlich, wo ich selber Schwierigkeiten hatte, z. B. eine zweite Telefonnummer für eine schon bestehende Nummer einzurichten.
Das ist zwar mittlerweile gut 10 Jahre her und es ist durchaus möglich, dass die Geräte wirklich viel besser geworden sind, aber zu der damaligen Zeit, waren viele Androiden einfacher zu bedienen. Einzig die Notfalltaste gab es nicht. Aber sonst habe ich die Geräte nicht wirklich empfehlen können.
Und "Angst"/Unbehagen, einen Androiden oder iPhone einzurichten, braucht man doch auch nicht zu haben. Meistens gibt es schon Hilfe im Freundes- und Bekanntenkreis, oder es gibt Kurse für Anfänger, z. B. an der Uni.
Wo Michael K. die politische Korrektheit erwähnt: Ich wäre schon ziemlich sauer, wenn man mich als Opa bezeichnen würde, und das noch nicht Mal in Anführungszeichen. "Doch Palm-, Qtek 1010- und HTC-Hero-Konsorten begleiteten den Opa der NextPit-Liga schon sein ganzes Leben lang."
Fragen Sie mich das in 10 Jahren wieder. Das Gerät scheint sich an Erstkäufen zu richten, die bisher noch kein Smartphone hatten.
Ja, so ungefähr. Noch genauer an ältere Menschen (Senioren), die bisher noch kein Smartphone hatten.
Vielleicht kennt man da ja den ein oder anderen in der Verwandtschaft, dem man beratend zur Seite stehen könnte.