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Turmbau zu Google: Smart Home in zwei Sprachen steuern

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© nextpit

Werden in Eurem Haushalt oder im Büro zwei oder noch mehr Sprachen gesprochen? Dann könnte sich die mehrsprachige Sprachsteuerung Eurer Smart-Home-Geräte lohnen. Der Google Assistant in entsprechenden Lautsprechern lässt sich wunderbar in mehreren Sprachen verwenden. Wie Ihr ihn dafür einrichtet, zeigen wir Euch in diesem Artikel.

In etlichen deutschen Haushalten, aber auch in vielen Büros wird mehr als eine Sprache gesprochen. Und die Freizügigkeit in Europa leistet ihren Beitrag dazu, dass mehr und mehr Kinder bilingual aufwachsen. Sprachassistenten wie der Google Assistant sind darauf erstaunlich gut vorbereitet. Dies konnte ich beim Selbstversuch nun herausfinden, denn bei uns zuhause wird neben Deutsch auch Italienisch gesprochen.

Der Google Assistant versteht und spricht 30 Sprachen. Das ist nicht nur wichtig, damit Google in all jenen Märkten Fuß fasst. Das ist auch wichtig, um in der Realität einer globalisierten Welt mit großer Freizügigkeit attraktiv zu sein. Eine OECD-Statistik aus dem Jahr 2012 hat gezeigt, dass Zuwanderer zuhause gerne ihre Heimatsprache weiterpflegen.

Infografik: In welcher Sprache Zuwanderer Zuhause sprechen | Statista Mehr Infografiken findet Ihr bei Statista

Auch in unserem Haushalt wird das so gehandhabt, damit das Kind beide Sprachen auf muttersprachlichem Niveau lernen kann. Der Google Assistant steht uns dabei nicht im Wege. Unser Aufbau aus zwei Google Home Max im Wohnzimmer und einem TicHome Mini in der Küche ist komplett bilingual; wobei die Sache einen kleinen Bug hat.

Nur eine Sprache pro Nutzer

Um den Google Assistant in zwei Sprachen zu nutzen, liefert Google zwei Ansätze. Habt Ihr Euren Assistant-fähigen Lautsprecher in der Google-Home-App fertig eingerichtet, übernimmt dieser zunächst die Einstellungen, die Ihr für den Assistant in der Google-App gesetzt habt. Alles synchronisiert sich dann per WLAN über Euer Google-Konto.

In jenen Einstellungen findet Ihr auch die Option, den Assistant in einer zweiten Sprache zu steuern. Achtung: Rührt diese Option nicht an. Sie bringt Euch in Teufels Küche; zumindest sprach mein heimischer Google Home Max hinterher nicht mehr deutsch, auch nachdem ich Italienisch als Zweitsprache in meinen Assistant-Einstellungen wieder entfernt hatte.

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In den Einstellungen der Google-App könnt Ihr die Sprache des Assistants festlegen. Fügt lieber keine zweite hinzu. Es lauern Bugs. / © NextPit

Zweiter Nutzer, zweite Sprache

So lange dieser Bug nicht behoben ist, solltet Ihr die fehlerfreie Alternative nutzen. Diese gilt in der Einrichtung Eures vernetzten Zuhauses ohnehin als Good Practice. Fügt dafür Eure Familienmitglieder Eurem Haushalt / Eure Kollegen Eurem Büro in der Google-Home-App hinzu. Diese können dann Eure Cast-fähigen WLAN-Lautsprecher und Bildschirme sowie Eure vernetzten Lampen auf Zuruf steuern. Und dies eben in ihrer jeweiligen Lieblingssprache.

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Fügt Eurem Google Home weitere Mitglieder hinzu. / © NextPit

Nun können Eure WG-Mitbewohner, Familienmitglieder oder Kollegen die Geräte steuern, jedoch nicht konfigurieren. Ihr bleibt Besitzer und seid als einzige berechtigt, Geräte hinzuzufügen oder zu entfernen. Doch wie geht es weiter mit der Erkennung mehrerer Sprachen?

Voice Match ist der Schlüssel zur Spracherkennung

Google Assistant kann bis zu sechs Personen bloß anhand ihrer Stimme unterscheiden. Im Falle von Familien gestaltet sich das mitunter als trickreich, da sich die Stimmen von Vätern und Söhnen, Müttern und Töchtern oder Geschwistern oft aus Sicht der Maschine zum Verwechseln ähneln. In unserem Haushalt betrifft es aber nur meine Frau und mich, so dass Assistant uns zweifelsfrei unterscheiden kann.

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Meine Tochter wird auch vom Google Assistant in zwei Sprachen beschallt. Noch antwortet sie nicht. / © NextPit

Nehmen also Familienmitglieder oder Mitbewohner die Einladung in Euer Google-Home-Zuhause an, wird die Google-Home-App sie gleich fragen, ob sie Voice Match aktiveren wollen. Nach mehrmaligem Einsprechen von "Okay Google" oder "Hey Google" ins Smartphone können die smarten Lautsprecher in Eurem Haushalt oder Büro jeden von Euch wie oben erklärt anhand seiner Stimme erkennen.

Und dann wendet der Google Assistant Eure jeweiligen Präferenzen an; sprich steuert er Euer jeweiliges Netflix- oder Spotify-Konto (oder dergleichen) und nicht das eines Mitbewohners oder Kollegen; und er spricht eben Eure jeweilige Sprache.

Dasselbe gilt freilich für die Steuerung von Licht und anderen vernetzten Geräten. Statt "Mach das Licht an!" sagt meine Frau "Acendi la luce!" Welches Licht gemeint ist, weiß der Assistant anhand der Raumzuweisungen, die ich in der Google-Home-App gemacht habe. Die gelten unabhängig von ihrer Sprache; aus dem vorkonfigurierten Wohnzimmer wird dann automatisch ein Salotto.

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Der preiswerte TicHome Mini liegt bei uns in der Küche und gehorcht in unserem Fall auf Deutsch sowie auf Italienisch. / © NextPit

Okay Google, ascoltami! Ein System mit Macken

Neben der reinen Bequemlichkeit für jeden, Google in der Muttersprache zu bedienen, hat es im Falle der Streaming-Angebote auch pragmatische Gründe: Wenn meine Frau italienische Hits in Spotify sucht, erhält sie dank der Spracheinstellung viel bessere Treffer als ich. Wenn wir hingegen Songs von "Die Ärzte" hören wollen, muss ich das in Auftrag geben.

Gelegentlich gibt es jedoch witzige Fehler. So begannen wir eine Runde Akinator auf Italienisch. Mitten im Spiel dann wechselte offenbar die Sprach-Engine des Assistant von der italienischen auf die deutsche. Er sprach daraufhin zwar weiter Italienisch, dann aber mit schwerem deutschen Akzent.

Und dann gibt es noch den oben erwähnten Bug mit meinen zwei zum Stereo-Paar vernetzten Google Home Max, die Deutsch kurzerhand verlernt haben. Nachdem ich Italienisch als zweite Assistant-Sprache eingerichtet hatte, verstanden sie mich zwar in der neuen Sprache. Dafür war meine Muttersprache plötzlich wie aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Das Problem konnte ich lösen, indem ich mein Google-Konto von den Lautsprechern entfernte und es wieder hinzugefügt hatte.

Fazit: Die smarte Zukunft ist weltoffen

Trotz seiner überwiegend lustigen und behebbaren Macken zeigt der Google Assistant, dass er auch für mehrsprachige Bedienung taugt. Das kann nicht nur in bilingualen Familien sondern auch in internationalen Büros helfen (wobei dort die Limitierung auf sechs Nutzer zu knapp sein wird). Dennoch reagiert die Spracherkennung empfindlich auf einen ausländischen Akzent. Und da freut man sich doch umso mehr, wenn man jeden bei dem Spaß an der neuen Technik einschließen kann.

Habt Ihr schon einen Sprachassistenten in einer zweiten Sprache genutzt? Was ist Eure Story dazu und auf welche witzigen Macken seid Ihr gestoßen? Hinterlasst gerne einen Kommentar zum Thema digitale Sprachassistenten.

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Zu den Kommentaren (7)
Eric Ferrari-Herrmann

Eric Ferrari-Herrmann
Senior Editor

Eric ist seit 2014 bei AndroidPIT. Seine alte Tech-Leidenschaft wird allmählich unterwandert von der Liebe zu mehr Nachhaltigkeit, Privatsphäre und dem Wunsch nach einer Zukunft für alle.

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7 Kommentare
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  • Ingo Leschnewsky 18
    Ingo Leschnewsky 16.12.2018 Link zum Kommentar

    Nur eine Sprache pro Nutzer ist scheiße. Und das nicht nur für die zweisprachig aufwachsende Tochter.

    Ich hatte von Anfang an das Problem, das unser (zuerst nur auf deutsch eingestellter) Google Home Probleme mit englischen Musiktiteln hatte: Sie wurden oft nicht verstanden und/oder wie deutsch ausgesprochen. "Ich spiele Jelloff Supp-Marine von den Be-Atles."

    Das ist inzwischen besser geworden, vermutlich auch, weil ich Englisch als Zweitsprache angegeben habe. Doch passiert es immer mal wieder, dass eines unser inzwischen zahlreichen Geräte unerwartet auf englisch umschaltet.

    Die Mehrsprachigkeit ist vermutlich ein harter Brocken für Google, und einer der wesentlichen Gründe, weshalb viele Features, die in den USA veröffentlicht werden, meist erst sehr viel später nach Deutschland kommen. Die deutsche Sprache ist und bleibt eine Herausforderung, z. B. die "geteilten Verben": Während man auf englisch einfach "turn off the music" sagt, heißt es auf deutsch "schalte die Musik aus", d. h. der eine Teil des Verbs steht im Deutschen am Anfang, der andere am Ende des Satzes. Das ist nicht leicht für automatische Spracherkennung. Daher habe ich mir eine schreckliche Befehlssprache für Google Home angewöhnt, die aber besser funktioniert: "Musik ausschalten!"

    Nun bin ich erst einmal gespannt, wann endlich auch die durchgängige Unterhaltung auf deutsch verfügbar sein wird. Bisher kann man leider nicht von einer Unterhaltung sprechen, meist brülle ich nur kurze Befehle, damit ich verstanden werde. Aber gestern bei der (deutschen) Google-Werbung im Fernsehen ist Google Home gleich angesprungen und hat den Titel abgespielt, der in der Werbung angesagt wurde...


  • 70
    Michael K. 16.12.2018 Link zum Kommentar

    Wäre mal interessant zu wissen, wie der Assistent mit Dialekten wie Schwäbisch oder Plattdeutsch zurecht kommt.


  • 5
    Peter Berliner 15.12.2018 Link zum Kommentar

    Und was macht jetzt die Schalterindustrie, Jobs abbauen oder eine smarte Umschulungsaktion. Ist es wirklich alles nachhaltig smart oder nur eine Spielerei. Schöne Grüße aus Paderborn Nixd..... :-)


  • 77
    Gelöschter Account 15.12.2018 Link zum Kommentar

    Die Bilder gefallen 👌


  • 24
    H G 15.12.2018 Link zum Kommentar

    Was werden die ersten Worte der Tochter sein?
    Mama, Papa oder OK Google?

    Gelöschter Account


    • 77
      Gelöschter Account 15.12.2018 Link zum Kommentar

      Alexa


    • DiDaDo 98
      DiDaDo 15.12.2018 Link zum Kommentar

      "Alexa, stelle einen Wecker auf 1Uhr, auf 2Uhr, auf 3:30, und auf 4 Uhr! Dann muss ich nicht mehr von alleine schreien, sondern die Alten werden von alleine wach."

      Gelöschter AccountGelöschter Account

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