Google muss Sprachauswertungen vorerst stoppen
Google darf in der EU vorerst keine Sprachaufzeichnungen mehr durch Mitarbeiter auswerten. Auch die Praxis anderer Anbieter von Sprachassistenten soll geprüft werden.
Vorerst für mindestens drei Monate, seit dem 1. August, wird Google vorerst keine Sprachaufzeichnungen des Assistenten mehr durch Mitarbeiter auswerten. Das sicherte Google zu, nachdem der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Johannes Caspar, ein Verwaltungsverfahren angestrengt hat. Auch andere Dienste, wie von Apple und Amazon, sollen geprüft werden, denn die seien "hoch risikoreich".
Erst vor kurzem war herausgekommen, dass Google Mitschnitte von Mitarbeitern analysieren lässt, um den Sprachassistenten zu verbessern. Auch Amazon und Apple tun dies. Bei Google sollen einige dieser Aufzeichnungen durch Fehlfunktionen ausgelöst werden und die Mitarbeiter sollen so an personenbezogene Daten gelangen.
Laut dem Hamburgischen Datenschutzbeauftragten ist nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) die Aufsichtsbehörde im Land der EU-Hauptniederlassung zuständig. Im Falle von Google wäre das die IDPC in Irland. Doch für den Zeitraum von drei Monaten können Maßnahmen bei dringendem Handlungsbedarf auch von anderen Mitgliedsstaaten getroffen werden. "Dies ist hier der Fall, denn ein effektiver Schutz Betroffener vor dem Abhören, Dokumentieren und dem Auswerten privater Gespräche durch dritte Personen kann nur durch einen zeitnahen Vollzug erreicht werden.", heißt es dazu.
Es bestünden erhebliche Zweifel, dass Googles Sprachassistent sich an die DSGVO hält, heißt es. "Die Nutzung von Sprachassistenzsystemen muss in einer transparenten Weise erfolgen, so dass eine informierte Einwilligung der Nutzer möglich ist. Dabei geht es insbesondere um die Bereitstellung ausreichender Informationen und um eine transparente Aufklärung Betroffener über die Verarbeitung der Sprachbefehle, aber auch über die Häufigkeit und die Risiken von Fehlaktivierungen. Schließlich muss dem Erfordernis des Schutzes Dritter, die von den Sprachaufnahmen betroffen sind, hinreichend Rechnung getragen werden. Zunächst sind nun weitere Fragen über die Funktionsweise des Sprachanalysesystems zu klären. Die Datenschutzbehörden werden dann über endgültige Maßnahmen zu entscheiden haben, die für einen datenschutzkonformen Betrieb erforderlich sind."
Apple hatte gerade erst bekannt gegeben, dass künftig keine Gespräche mehr mit Siri aufgezeichnet werden. Ob diese Maßnahme nun auch für Amazon umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Laut Google sollen nur 0,2 Prozent der Aufnahmen von Mitarbeitern anstatt der KI analysiert worden sein. Dies diene n
Bis es solche intelligente Lautsprecher gibt, die nur auf Knopfdruck mithören können, kann ich sehr gut auf solche Wohnzimmerspione verzichten.
Und wer glaubt jetzt, dass sich Google daran hält? Kann ja niemand nachprüfen.
Im Übrigen wurde der Kommentar nicht zuende geschrieben. Wie geht es nach "Dies diene n" weiter?
Habe ich mir auch gedacht. Der Artikel hört einfach bei einem Buchstaben auf.. Schon verrückt dass ich immer wieder hierher komme aber die Konkurrenz ist leider nicht viel besser.
Naja, eigentlich müssten wie bek Kamera überwachten Bereichen vor allen auch unbeteiligte dritte informiert werden. Besuche ich als Datensparsamer Mensch jemanden, möchte ich zumindest darauf hingewiesen werden das evtl. meine Gespräche aufgezeichnet werden!
Übrigens zu 0,2%. Nehmen wir mal an man unterhält sich. Dann wechselt der Teilnehmer alle minute. Wird ein gesprächswechsel als Gespräch erkannt (was eigentlich bei Spracherkennung üblich ist), würde jeder 500 Wechsel analysiert werden. Bei etwa 12 Sekunden dauer, wären das alle zwei Stunden.
0,2% heisst nicht, dass es gerade Deine 500 Gespräche sind. Aber m.E. ist es egal ob ein Mensch oder eine Maschine die Gespräche analysiert, eine Frechheit ist es immer.