Honor Magic V2 im Test: So gut ist das dünnste Foldable
Das Honor Magic V2 ist das dünnste Foldable der Welt – und das teuerste. 2.000 Euro ruft der Hersteller für das faltbare Smartphone auf, das ab sofort auch in Deutschland erhältlich ist. nextpit hat das Honor Magic V2 bereit im ausführlichen Test!
Pro
- Sehr dünn
- Speicher satt
- Angenehme UI
- Honor denkt wirklich grün
- Gnadenlose Akku-Laufzeit
Contra
- Schwer
- Zu teuer
- Bloatware
- Kein Premium-SoC
- Keine IP-Zertifikation
- Foldable-Software fehlt
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Das Honor Magic V2 kostet in der 256-GB-Version in China gerade einmal 8.999 Yuan – je nach Tageskurs um die 1.140 Euro. Natürlich kommt das Honor Magic V2 nicht zu diesem Preis und auch nicht mit dieser Speicherausstattung zu uns. Honor möchte hierzulande 1.990,90 Euro haben, schreiben schon etliche europäische Händler. Dafür gibt es dann auch 16 GB Arbeits- und 512 GB internen Programmspeicher, ohne Option auf Speichererweiterung via microSD-Karte.
Auch farblich geht es bei uns bedeutend unspektakulärer zur Sache: Honor begrenzt sich auf eine lilafarbene matte Glasrückseite und einer schwarzen Kunstleder-Variante. Das passende 66-W-SuperCharge-Netzteil bekommt Ihr für einen obligatorischen Euro dazu. Neben der Gratis Carbon-Hülle, bekommt Ihr innerhalb der ersten 12 Monate einen kostenlosen Display-Tausch von Honor finanziert. Und bei satten 2.000 Euro lässt die ehemalige Huawei-Tochter in dem Aktionszeitraum von 26. Januar, bis zum 29. Februar 2024 noch eine Honor Watch 4 im Wert von 149,90 Euro springen.
Das Honor Magic V2 gehört zu den dünnsten Foldables am Markt. Angesichts des üblicherweise dicken Formfaktors bei faltbaren Smartphones, ist das ohne Zweifel ein Kriterium, dass Positiv zu berücksichtigen ist. Bei einem Preis von knapp 2.000 Euro darf der Kunde aber Anspruch auf den aktuell stärksten Prozessor haben, welcher aufgrund des "alten" Gerätes nicht gegeben ist.
Das massive Gewicht bleibt, liegt aber deutlich unter dem eines Google Pixel Fold (Test). Die Kamera ist nicht auf Flaggschiff-Niveau, aber definitiv im oberen Drittel der Mitbewerber. Unvorteilhaft empfinde ich auch den Aspekt, dass eine Stiftnutzung möglich ist, dieser aber nicht im Gerät selbst untergebracht ist. Genau genommen wird er nicht mal wie bei dem Samsung Galaxy Z Fold 5 (Test) mitgeliefert.
Schlussendlich zerstört ein sehr gutes Testergebnis des Honor Magic V2 nur der Preis, der sich nach fünf Jahren Foldable-Existenz auf dem Markt so langsam relativieren darf.
Honor Magic V2: Design und Verarbeitung
Hat man das 156,7 x 74,1 x 9,9 mm große Smartphone in der Hand, wird einem bis auf das hohe Gewicht von 237 g auf Anhieb gar nicht bewusst, dass es sich um ein aufklappbares Foldable handelt. Denn diese Eckdaten bringt ein herkömmliches Smartphone nahezu auch auf die Waage. Damit dürfte für diesen Formfaktor vermutlich auch die Grenze des Machbaren erreicht sein, denn irgendwo muss ja auch noch der USB-Type-C-Port hin.
Gefällt mir:
- Ist das dünn, Mann
- Hochwertige Verarbeitung
Gefällt mir nicht:
- Keine IP-Zertifizierung
- Lässt sich nicht einfach öffnen
- Ungewöhnliche Tastenanordnung
- Der Sound ist eher semi-spektakulär
Auf der Rückseite begrüßt uns oben links ein rechteckiges Kamera-Array für die Triple-Hauptkamera, was insgesamt schon ganz ordentlich aus dem Gehäuse ragt. Die seitlichen Tasten sind ungewöhnlich positioniert und bieten einen sicheren und satten Druckpunkt. Gemeint ist gar nicht die Höhe, sondern der Aspekt, dass die Lautstärketaste auf der linken Seite und der Power- und Standby-Button samt Fingerabdrucksensor auf der rechten Seite angeordnet sind. Generell ist die Verarbeitung als sehr hochwertig zu bewerten.
Aufgeklappt bietet das Honor Magic V2 eine Größe von 156,7 x 145,4 x 4,7 mm, was wie erwähnt in Bezug auf die Dünne schon sehr außergewöhnlich ist. Das Titanium-Scharnier schließt die beiden in jeder Position verharrenden Seitenteile sicher und ohne einen sichtbaren Spalt. Auffällig ist, dass aufgrund des sehr dünnen Formfaktors, das Aufklappen nicht ganz einfach ist. Eine Kerbe im Rahmen hätte das Problem unter Umständen gelöst. Honor hat den Klappmechanismus auf 400.000 Faltungen getestet, was einer Lebensdauer von bis zu zehn Jahren bei 100 Faltungen pro Tag gleichkommt. Wir haben keinen Grund, diese Aussage anzuzweifeln.
Überrascht war ich, dass Honor dem Magic V2 einen Infrarot-Blaster spendiert, der beispielsweise zum Steuern der heimischen HiFi-Anlage oder dem Fernseher verwendet werden kann. Das V2 ist mit zwei Lautsprechern ausgestattet, dessen Sound aufgrund der dünnen Bauweise ein wenig leidet. Nicht unangenehm, aber ohne Tiefgang. Ein weiteren erwähnenswerten Punkteabzug gibt es für die fehlende IP-Zertifizierung.
Honor Magic V2: Display
Damit wären wir auch schon in der wohl wichtigsten Kategorie bei einem Foldable, dem Display. Auf der Innenseite hat das Honor Magic V2 ein 7,92 Zoll großes OLED-Panel mit einer Auflösung von 2.344 x 2.156 px und einer LTPO-Bildwiederholrate von 120 Hz. Auf der Außenseite gibt es ein 6,43 Zoll großes Display mit identischer Bildwiederholrate und einer Auflösung von 2.376 x 1.060 px.
Gefällt mir:
- Vollwertiges Außendisplay
- Ausreichende Helligkeit
- 120-Hz-Display
Gefällt mir nicht:
- Keine Einstellung für die Display-Auflösung
- Kein Double-tap zum Ausschalten
- Keine 90-Grad-Optimierungen
- Schwer zu öffnen
Beide Displays präsentieren sich in unserem ausführlichen Test als kontrastreich und blick-stabil. Innen beträgt die maximale Helligkeit 1.600 Nits und außen beachtliche 2.500 Nits. Das sollte auch unter direktem Sonnenlicht ausreichend sein, um seiner täglichen Arbeit nachzugehen. Das "Nanocrystal glass 2.0" geschützte Außendisplay bietet zusätzlich eine Unterstützung für einen kapazitiven und druck-sensitiven Stylus, der wie bereits vermerkt, sich nicht im Lieferumfang befindet.
Aufgrund des dünnen Formfaktors des Magic V2 habe ich mich im Alltag dabei erwischt, das Honor-Foldable nur mit dem Außendisplay zu verwenden, was auch wunderbar dank dem 6,43 Zoll großem Panel funktioniert. Doch wir haben ja schließlich ein 2.000 Euro teures Foldable und wollen das auch entsprechend nutzen. Dabei fiel mir immer wieder auf, dass sich das Öffnen (vermutlich ebenfalls wegen der Dünne) als weniger einfach, als bei anderen Foldables gestaltete.
Etwas verwirrend empfand ich die Display-Einstellungen, welche unter "Display size" vermuten lässt, dass man die Auflösung verstellen könnte – das ist aber leider nicht möglich. Weder für das Innen- noch das Außenpanel. Die auf den Screenshots abgebildeten Einstellungen sind lediglich für die Darstellungsgröße, welche man in der Regel für die Schrift kennt, Honor bietet diese Einstellung aber für Schrift und für Schrift und Bild.
Was vermutlich bereits unter die Kategorie Software fällt, ist die fehlende Double-Tap-Funktion zum Ausschalten des Displays. Lediglich das Einschalten des Bildschirms ist so möglich. Ebenfalls ist die Optimierung von Apps für die 90-Grad-Display-Position sträflich vernachlässigt worden. Lediglich die Kamera-App bietet eine alternative Darstellung. Dazu aber mehr in der Sektion Software.
Honor Magic V2: Software
Auf dem Honor Magic V2 ist das hauseigene MagicOS 7.2 vorinstalliert, welches auf Android 13 basiert. Ja, richtig gelesen: Wir schreiben Ende Januar 2024 und es gibt kein Android 14. Nachdem Honor von Huawei verkauft wurde, ist dem Unternehmen wieder die Verwendung von den Google Mobile Diensten (GMS) und die Verwendung des Funkstandards 5G erlaubt. Beides unterstützt das Honor Magic V2. Der Google Sicherheitspatch ist vom 1. Dezember 2023 und somit top aktuell.
Gefällt mir:
- GMS inkl. Google Play Store
- IR-App
Gefällt mir nicht:
- Update-Politik verbesserungswürdig
- Keine 90-Grad optimierten Apps
- Keine "Tablet"-optimierten Apps
- Themes fast alle kostenpflichtig
- Unnötiges starten der Chat-Apps im Window-Modus
Bezüglich der garantierten Unterstützung von Software-Updates heißt es aus Honor-Munde, vier System-Upgrades und fünf Jahre Google-Sicherheitsupdates. Keine Frage, das ist einem 2.000-Euro-Smartphone nicht würdig. Schon gar nicht in Zeiten, wo Google und Samsung mit sieben Jahren System-Updates um die Ecke kommen. Schnell noch zum Thema Bloatware und dann geht es auch schon an das Eingemachte:
Mit Software und Anwendungen von Drittanbietern hält sich Honor relativ zurück. So würde ich das Office-Tool WPS nicht als Bloatware deklarieren, wenngleich auch hier ein kostenpflichtiges Abo-Model im Fokus steht. Jedoch von den Apps "Booking.com" und "TikTok" fühle ich mich bei einem Anschaffungspreis von knapp 2.000 Euro schon persönlich beleidigt. Auch dass nahezu jedes Theme im sehr übersichtlichen Themes-Manager kostenpflichtig ist, hätte man sich sparen können. Gibt Euren Kunden meinetwegen ein Guthaben von 20 Euro im Manager, um sich ein ansehnliches Design zurechtzubasteln.
So, jetzt aber Tacheles! Leute! Ihr verkauft hier ein (zugegeben dünnes) Foldable, welches im aufgeklappten Zustand Tablet ähnliche Bedingungen gewährleistet. Wo ist der Stylus? Wo sind die 90-Grad optimierten Anwendungen und wo zum Geier sind generell Tablet optimierte Anwendungen? Ihr wisst nicht, was ich meine? Dann schaut doch mal beim OnePlus Open (Test), dem Samsung Galaxy Z Fold 5 (Test) oder dem Google Pixel Fold (Test) vorbei. Die zeigen Euch (Honor) dann, wie man ein Foldable mit sinnvollen Anwendungen bereichert.
Eine positive Meldung habe ich aber auch: Es gibt noch eine App für den IR-Blaster, womit Ihr praktisch eine Universal-Fernbedienung auf Eurem Foldable habt.
Honor Magic V2: Performance
Honor verbaut in dem Magic V2 den letztjährigen Qualcomm-Prozessor Snapdragon 8 Gen 2. Im Samsung Galaxy S24 Ultra (zum Test) beispielsweise steckt bereits der neue Snapdragon 8 Gen 3. Bei den Foldables ist Honor aber trotzdem vorne mit dabei: Es handelt sich praktisch um den gleichen Prozessor, der auch im Samsung Galaxy Z Fold 5 verbaut ist – wenngleich die Südkoreaner eine leicht gepimpte Version des SoCs bieten.
Gefällt mir:
- Prozessor ist ausreichend performant
- Keine großartige Hitzeentwicklung
Gefällt mir nicht:
- Noch kein Snapdragon 8 Gen 3
Ich muss wieder auf den Preis von 2.000 Euro zurückkommen: Natürlich erwartet ein Kunde eines so teuren Smartphones den neuesten und besten Flaggschiff-Prozessor, welcher zumindest von Qualcomm der Snapdragon 8 Gen 3 wäre. Im Alltag wird den Unterschied niemand merken. Spiele wie Dead Trigger 2, Real Racing 3 oder PUBG laufen wie geschnitten Brot – egal ob auf dem Außen- oder dem großes Innen-Display.
In einem Benchmark-Test wie dem 3DMark oder Geekbench sieht die Sache natürlich ein wenig anders aus.
Honor Magic V2 (Snapdragon 8 Gen 2) |
Samsung Galaxy Z Fold 5 (Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy) |
Google Pixel Fold (Tensor G2) |
Google Pixel 8 Pro (Tensor G3) |
Redmagic 9 Pro (Snapdragon 8 Gen 3) |
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3DMark Wild Life |
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Ausgereizt |
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3DMark Wild Life Stresstest |
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Geekbench 6 |
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Hier zeigt sich im direkten Foldable-Vergleich mit dem Samsung Galaxy Z Fold 5, welches ebenfalls einen Snapdragon 8 Gen 2 (wenngleich leicht gepimpt) an Bord hat, bei dem das V2 deutlich schlechter abschneidet. Ein Vergleich mit dem Snapdragon 8 Gen 3 aus dem von uns getesteten Redmagic 9 Pro, ist natürlich jenseits von Gut und Böse. Nur zum Beispiel: Im Geekbench 6 stehen sich im Single-Core 1.438 satten 2.253 Punkten und im Multi-Core-Score sogar 4.020 und 7.036 Punkte gegenüber.
Schlussendlich gab es auch keinen Grund zu klagen, was die allgemeine Hitzeentwicklung anbelangt. Gerade auf dem Sektor hatte ich aufgrund der flachen Bauweise im Vorfeld meine Bedenken. Wenn ich jetzt darüber nachdenke: Ist das am Ende der Grund für den veralteten Prozessor?
Honor Magic V2: Kamera
Ich hatte es bereits beim Thema Design angeschnitten: Die rückseitige, vertikal angeordnete Triple-Kamera ragt sichtlich aus dem Gehäuse. Das deutet schon darauf hin, dass es sich bei dem System um etwas Hochwertiges handelt.
Gefällt mir:
- Durchweg gute Tagesaufnahmen
- Für ein Foldable top
Gefällt mir nicht:
- Alles über 10x Zoom
- Aufnahmen sind etwas farblos
Auf dem Datenblatt geben sich eine 50-MP-Hauptkamera mit einer Blende von f/1.9 und eine weitere 50-MP-Kamera zu erkennen. Diesmal aber mit einem Ultraweitwinkel-Objektiv ausgestattet und einer Blende von f/2.0. Ein kleiner Leckerbissen auf dem Gebiet eines Foldables ist die dritte Kamera, die einen 20-MP-Telezoom bietet. Hier gibt es eine Blende von f/2.4 und wie bei der Primärkamera eine optischer Bildstabilisierung.
Für die beiden Frontkameras – je eine pro Display – bietet Honor zwei Weitwinkel-Kameras im Punch-Hole-Design, mit je 16 MP und einer Blende von f/2.2. Die Position der innen liegenden Frontkamera, mittig auf dem rechten Seitenteil, würde ich für Videokonferenzen eher als ungünstig bezeichnen, aber sei es drum. Die Fotos mit der Selfieknipse wissen im Grunde durchweg zu gefallen. Wenngleich das Foldable ja den unschlagbaren Vorteil liefert, auch Selfieaufnahmen mit der Hauptkamera und mithilfe des Außendisplays zu erstellen.
Wie fast bei jedem Smartphone gefallen auch beim Honor Magic V2 die Fotos bei Tagesaufnahmen. Dabei fallen uns weder Ultra-Weitwinkel-Aufnahmen noch Zoom-Fotos unangenehm auf. Keine Farbunterschiede oder gar Verzerrungen am Rand. Eigentlich alles schön. Tatsächlich würde ich die Fotos fast schon als ein wenig "farblos" bezeichnen.
Doch ist das die Winter-Stimmung oder mein bereits persönlich durch Xiaomi-Smartphones verdorbener Geschmack? Um Euch ein eigenes Urteil erlauben zu können, habe ich zur Sicherheit noch drei Vergleichsfotos mit dem Samsung Galaxy S23 Ultra als Referenz geschossen.
Zu guter Letzt wären da noch die Makro- und Portraitaufnahmen. Letztere lassen sich bei der Erstellung im Grad Ihrer Tiefenschärfe verstellen. Die Testfotos zeigen beide Maximum-Variationen. Bei den Makro-Aufnahmen braucht der Fotograph schon ein, zwei Anläufe, um den richtigen Abstand zu erwischen, damit entsprechendes Motiv optimal getroffen wird. Doch bei den Ergebnissen lohnt sich am Ende der Aufwand, oder was meint Ihr?
Honor Magic V2: Akku
Das Honor Magic V2 ist mit einem 5.000 mAh starken Akku ausgestattet. Der ist laut Honor mit einer Dicke von nur 2,72 mm der dünnste Dual-Silizium-Kohlenstoff-Akku auf dem Markt. Das Huawei-SuperCharge-Netzteil mit einer Leistung von 66 W bekommt Ihr gegen einen obligatorischen Euro dazu, sofern Ihr Euren Wunsch bei der Bestellung äußert.
Gefällt mir:
- Beste Foldable-Laufzeit
- 66-W-SuperCharger für 1 Euro
Gefällt mir nicht:
- Kein kabelloses Laden
- FastCharge haben wir schon schneller gesehen
Wie Ihr es von Eurer Test-Redaktion Nummer Eins erwartet, haben wir uns natürlich sowohl mit der Ladegeschwindigkeit, als auch der Beständigkeit des sehr dünnen Akkus des Honor Magic V2 beschäftigt. Aber zuerst ein, zwei Worte zu dem prinzipiell fehlenden Huawei 66-W-SuperCharger. Denn den musste ich erst einmal in der nextpit-Redaktion suchen, um einen glaubwürdigen Geschwindigkeitstest durchführen zu können.
Am Ende tat es auch ein etwas stärkeres Honor-Ladegerät. Sichtlich verärgert, wollte ich schon als ersten Reflex einen negativen Gummipunkt verteilen, als mir auffiel, Moment mal: Für einen Euro bekommst du das Netzteil doch! Noch grüner kann man doch gar nicht mehr agieren. Also Rolle rückwärts – top Entscheidung Honor! Apple und Samsung: Nehmt Euch bitte ein Beispiel an dem chinesischen Konzern!
Jetzt aber zu den Fakten. Jetzt wollt Ihr natürlich wissen, wie schnell die zwei Akkus des Honor-Foldable aufgepumpt sind. Und da war ich in der Tat ein wenig enttäuscht. Nach den ersten 5 Minuten mit 10 Prozent Kapazität noch euphorisch, ließ ich mir die Stimmung nach 20 Minuten mit 41 Prozent nicht vermiesen. Bei einer halben Stunde und gerade einmal 61 Prozent auf dem Tacho änderte sich die Stimmung jedoch allmählich, um in einer satten Stunde in einer Art Resignation bei einem vollen Akku zu enden. Ja – ist jetzt kein Beinbruch, aber ich war vielleicht ein wenig von der Konkurrenz wie Realme oder Xiaomi verwöhnt.
In meiner knapp einen Woche, die ich mit dem Honor Magic V2 24/7 verbringen durfte, hat mich die Akku-Laufzeit tatsächlich am meisten überrascht. Ein Tag Betrieb ist trotz starker Beanspruchung überhaupt kein Thema. Das musste mir natürlich auch der "PC Mark Work 3.0"-Batterietest bestätigen.
Also die Bildschirmhelligkeit auf 200 Nits kalibrieren, den Akku auf 100 Prozent aufladen und das Device in den Flugmodus versetzen. Derart für den Wettkampf eingestellt, lieferten der Test uns 14 Stunden und 57 Minuten. Okay, sagen wir einfach 15 Stunden, was unter uns Gebetsschwestern schon eine echte Ansage ist. Für ein Foldable ohnehin. Hut ab Honor, hat mich also mein Gefühl nicht getrübt.
Honor Magic V2: Technische Daten
Spezifikationen | |
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Produkt | |
Bild | |
Display |
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SoC |
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RAM |
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Speicher |
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OS |
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Kamera |
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Frontkamera |
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Akku |
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Konnektivität |
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Abmessungen und Gewicht |
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Abschließendes Urteil
Das Honor Magic V2 macht mir das finale Testurteil nicht leicht. Es ist das erste Foldable, das ich trotz erhöhtem Gewicht dennoch aufgrund des großen Außendisplays und vor allem wegen der unglaublichen Dünne auch als Daily Driver verwenden würde – und das sage ich mit einem Motorola Razr 40 Ultra (Test) als Daily Driver.
Das Honor Magic V2 ist nämlich das erste Foldable, bei dem ich wirklich gern das große Innen-Display genutzt habe. Auch die Akku-Laufzeit ist nicht nur überraschend, sondern auch überragend. Dem gegenüber steht eine unverbindliche Preisempfehlung von satten 2.000 Euro, die, machen wir uns nichts vor, schon ein gehöriges Loch in die Haushaltskasse reißt. Foldables sollten nach fünf Jahren Verfügbarkeit deutlich preiswerter sein.
Und der Preis ist es letztendlich auch, der dem Magic V2 eine sehr gute Bewertung kostet. Die Kamera ist nicht auf Flaggschiff-Niveau, aber auf jeden Fall im oberen Segment angesiedelt. Gerade wenn man berücksichtigt, dass einem faltbaren Smartphone aufgrund der baulichen Bedingungen, eine deutlich geringere Tiefe für die Sensoren und Optiken zur Verfügung stehen.
Ich muss am Ende meines Tests tatsächlich so hart urteilen und komme nur auf 3,5 von 5 Sternen. Aber für diejenigen, die 2.000 Euro ohne Probleme in ein Smartphone investieren können, ist das Honor Magic V2 trotz "älterem" Flaggschiff-Prozessor eine Empfehlung. Allen anderen empfehle ich noch zu warten, bis der Markt sich hier nach unten reguliert.
Ich würde sagen der Snapdragon 8 Gen 2 ist ein Premium-SOC, das als Contra zu nennen ist merkwürdig.
Sehe ich im Grunde genauso. Das Contra kommt aufgrund des Tatbestandes, dass wir hier ein 2.000 Euro Smartphone haben, wo im Grunde nur ein Flaggschiff-Prozessor der neuesten Generation verbaut sein darf.
Die Leistung steht außer Frage.
Schlussendlich gibt es aber den Punktabzug aufgrund der fehlenden optimierten Foldable-Software und dem heftigen Preis. Wollen wir nicht vergessen, dass Honor erst noch seinen Platz am Markt finden, muss und nur wenig Leute Vertrauen zu der ehemaligen Huawei-Tochter haben.
Du vergisst aber einen wesentlichen Punkt.
Das Magic V2 hatte den aktuellsten Prozessor als es erschienen ist, da gab es noch keinen Gen 3.
Nun ist es, aus diversen Gründen, so das wir in Europa erst jetzt offiziel das Gerät kaufen können, während mittlerweile schon ein Gen 3 auf den Markt kam.
Wenn ein Auto zb. mit dem besten 200PS 2.0l Diesel den es gerade gibt vorgestellt wird, du es bestellst, 9 Monate Lieferzeit hast und in der zwischenzeit wird ein neuer besserer 2.0l Diesel mit 220PS vorgestellt..
Kritisierst du das dann auch, dass sie dir denn nicht einbauen ?
Wir leben in einer schnellen Welt, dein TV ist drei Monate nach kauf überholt, und du kannst ihn trotzdem noch unverändert kaufen.
Wenn wir jetzt nochmal zu dem Prozessor des Magic V2 zurückgehen:
Das sind doch nur Nuancen zwischen Gen 2 und 3, die von uns wohl keiner merken wird. Irgendwann muss man auch mal aufhören ständig dem neusten hinterherzujagen, sonst kommt man nie an.
Ich habe mir das Magic V2 jetzt mal bestellt, kommt heute und soll mein Fold 4 ersetzen.
Endlich ein Gerät das ein perfekt großes Frontdisplay hat, dünn ist und allgemein alles richtig macht, was mich am Fold 4 gestört hat.
So, genug Text.
Küssle aufs Brusthaar.
Das Teil kostet also hierzulande rund 2.000 Euro und damit knapp das Doppelte dessen, was in China dafür aufgerufen wird. Gut, dass dies bereits zu Beginn erwähnt wurde, denn das war genau der Zeitpunkt, wo ich dankend abgewunken habe und aus der Lektüre ausgestiegen bin. Denn nichts, aber auch wirklich gar nichts rechtfertigt eine solche Teuerung. Nachvollziehbar wären vielleicht zwischen 200 und maximal 400 Euro Aufpreis, aber 850?! Man kann natürlich auch versuchen, Käufer:innen hierzulande zu veralbern - ob das jedoch für reißenden Absatz sorgt, wage ich mal zu bezweifeln.
Wobei ich zur Entschuldigung von Honor anmerken muss, dass es sich in China um ein kleineres Speichermodell handelt. Aber ja, so eklatant dürften auch die Unterschiede nicht sein.
Es gibt einen 20% Gutschein, dann ist man bei 1600€.
Dazu bekommt man die Honor Watch 4, ein Schnellladeadapter, eine extra Hülle, 1 Jahr lang einen gratis Display tausch, einen 500€ Gutschein für das nächste faltbare Handy bei Honor, 0% Finanzierung und hat ein Gerät mit 16GB Ram und 512GB Speicher.
Wenn man das jetzt alles beachtet, sind die 1600€ fair.