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Drei Dinge, die mich beim iPhone 16 Pro völlig überrascht haben

nextpit iPhone 16 Pro Hands On
© nextpit

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Vergangene Woche hat Apple das iPhone 16 (Vergleich) vorgestellt – und die Präsentation hat mich zunächst ziemlich ratlos und sogar frustriert zurückgelassen. In unserem Podcast „Casa Casi“ haben wir die neuen iPhones und das Event als „irgendwie unterwältigend“ bezeichnet. Während Tim Cook mit der Einführung des iPhone 16 Pro und Apple Intelligence den Start einer neuen Ära ausrief, wurde schnell klar: Deutschland stand ursprünglich nicht einmal auf der Roadmap. Nun kündigte Apple zwar an, doch noch an einer deutschsprachigen Version zu arbeiten – allerdings erst für 2025. Doch nach meinen ersten Tests mit dem iPhone 16 Pro gab es einige unerwartet positive Überraschungen. Hier sind drei Dinge, die mich tatsächlich überzeugt haben.

Der neue Chipsatz A18 Pro ist eben nicht nur für AI

Für Apple Intelligence benötigt man jede Menge Rechenpower, die bei der Pro-Version durch 6 GPU-, 6 CPU- und vor allem durch die 16 Kerne bei der Neural Engine sichergestellt werden. 

„Aber was bringt all die Rechenpower, wenn wir sowieso nicht in den AI-Genuss kommen?“, war mein Gedanke direkt nach der Präsentation. Dass man nicht zu vorschnell Schlüsse ziehen sollte, haben meine ersten Tests mit dem Device dann ergeben. Zum einen ist es Apple mal wieder gelungen, seinen Chip nicht nur deutlich performanter, sondern vor allem auch effizienter zu gestalten. Das bedeutet, viel mehr Performance pro Watt, was wiederum eine sehr viel längere Batterielaufzeit mit sich bringt. Noch kann ich nicht genau sagen, wie viel mehr Saft die Batterie am Ende eines langen Tages noch hat. Apple gibt aber an, dass die Batterie bis zu vier Stunden länger Video-Playback bietet. 

Unabhängig von der Batterielaufzeit ist die Performance des Chips gewaltig und bietet nicht nur jede Menge Gamingspaß bei AAA-Titeln, sondern vor allem auch bei der Fotografie und beim Aufnehmen von Videos. Genau hier hat mich das iPhone 16 Pro dann doch noch abgeholt und aus der Unter- allmählich eine Überwältigung gemacht. Ich persönlich kann übrigens Resident Evil auf dem iPhone empfehlen: geiles Gameplay, geile Grafik, bei der das Raytracing des A18 Pro brillieren kann. Vor einigen Jahren hätte ich mir niemals vorstellen können, dass man ein solches Spiel wirklich in dieser Qualität auf einem Smartphone zocken kann. 

Camera Control ist viel mehr als eine nette Spielerei

Apple ist gerade relativ retro unterwegs. Hat man vor einigen Jahren noch versucht alle haptischen Tasten am Telefon schrittweise verschwinden zu lassen, kommen gerade immer mehr dazu. Letztes Jahr gab es zunächst den Action Button, mit dem sich Aktionen zuweisen und über ein Drücken schnell ausführen lassen. Und in diesem Jahr kommt noch Camera Control dazu – ein Button, bei dem ich mir bei der Präsentation dachte: „Nett, aber braucht das jemand?“. 

Camera Control beim iPhone 16 Pro
Camera Control beim iPhone 16 Pro / © nextpit

Ja, braucht jemand! Mit Camera Control kommen beim iPhone 16 und 16 Pro echte Digitalkamera-Vibes auf, weil sich die Bedienung tatsächlich wie ein echter Auslöser anfühlt. Dabei kann die neue Taste sehr viel mehr, als nur sehr viel schneller Bilder zu knipsen. Drückt man Camera Control komplett nach unten, löst die Kamera blitzschnell aus. Mit einem leichtem Druck öffnet sich der Zoom und drückt man zweimal leicht, erscheint ein Menü mit verschiedenen Kamerafunktionen – je nachdem in welcher Foto-App man sich befindet. Wische ich mit dem Finger über die Taste wie bei einem Trackpad, lassen sich die Menüpunkte entsprechend auswählen beziehungsweise die jeweiligen Funktionen steuern. 

All das funktioniert so viel besser, als ich gedacht habe und bietet – dank API für Entwickler, die Camera Control direkt ansprechen können – ein Füllhorn an Fotofunktionen in den verschiedenen Apps. 

Die neuen Funktionen rund um Fotos und Videos sind beeindruckend

Und jetzt schließt sich der Kreis: Mit dem A18-Pro-Chip, Camera Control und den neuen Funktionen, die Apple mit dem iPhone 16 (Pro) präsentiert hat, wird das iPhone zu einer echten Digitalkamera.

Ich will nicht zu sehr auf das neue Kameramodul eingehen. Mein Kollege Stefan hat die neue iPhone-Knipse sowieso genau unter die Lupe genommen. Schaut Euch den Artikel auf jeden Fall an. 

Was mich wirklich beeindruckt hat, sind die neuen Videofunktionen der Pro-Version. Videos werden in 4K und 120 fps in Dolby Vision aufgenommen. Die Wiedergabegeschwindigkeit von Videos lässt sich nachträglich bearbeiten und beispielsweise um die Hälfte auf 60 fps, ein Viertel (25 fps) oder ein Fünftel (20 fps) drosseln. Wobei niedrigere Frameraten natürlich nicht mehr so supersmooth aussehen wie eine Zweifach-Zeitlupe mit 60 fps. So lassen sich insgesamt tolle Slow-Motion-Aufnahmen aus vorhandenem Material erstellen. 

Auch Color Grading und professionelle Workflows für die Bearbeitung von Videos sind mit dem iPhone in atemberaubender Geschwindigkeit möglich. Übrigens lässt sich an das iPhone 16 Pro auch ein externes Laufwerk hängen, damit die riesigen Dateien nicht das iPhone verstopfen. 

Viele dieser Videofunktionen dürften vor allem für die echten Profis sein, die anstatt mit teurem Videoequipment mit einem iPhone Videomaterial aufnehmen und produzieren wollen. 

Apple hat beim iPhone 16 Pro aber auch eine Funktion, die nicht nur für die Profis, sondern durchaus für alle Video-Amateure sehr interessant sein dürfte – und mich beim Testen umgehauen hat – und zwar die neuen Audiofunktionen. 

Die vier Mikrofone des iPhone 16 Pro nehmen sowieso erstmal tollen Sound auf. Durch Computing und Machine-Learning-Algorithmen lässt sich beispielsweise in windigen Umgebungen das bekannte Rauschen des Windes herausfiltern, sodass man die Dinge, die man hören will, auch hören kann. Das funktioniert tatsächlich unglaublich gut. 

Richtig spannend ist aber Spatial Audio und die Funktion Audio Mix. Videos können standardmäßig mit Spatial Audio aufgenommen werden. Hört man die Videos später mit Airpods an, hat man diesen räumlichen Effekt und man hat ein wenig den Eindruck, man sei dabei. Probiert das selber mal aus - es ist echt abgefahren. 

iPhone 15 Pro und iPhone 16 Pro
Links das iPhone 15 Pro und rechts das iPhone 16 Pro. Auf den ersten Blick hat sich nicht so viel getan. Aber der Schein trügt... / © nextpit

Audio Mix ist eine neue Funktion, die es aktuell nur auf dem iPhone 16 Pro gibt. Dabei analysieren Algorithmen, was Stimmen und was Hintergrundgeräusche sind. Bei der In-Frame-Option könnt Ihr beispielsweise die Stimme des Sprechers fokussieren und die anderen Stimmen herausfiltern. Total cool ist aber die Studio-Option, mit der es sich anfühlt, als ob verschiedene Sprecher direkt Studiomikrofone hätten. Die Stimmen sind klar und deutlich und ohne Hintergrundgeräusche zu hören, obwohl in der Originalaufnahme Dinge zu hören sind, die man dann vielleicht nicht möchte. 

Ich hab diese Option ein paar Mal ausprobiert und bin mir sicher, dass alleine das für uns in der Redaktion bei Interviews oder Podcasts in der Zukunft absolut praktisch sein wird. Ob wir auf der nächsten Messe unser Shotgun-Mic daheim lassen können, muss der Praxistest allerdings noch zeigen.

Es gibt auch noch eine Cinematic-Option, bei der der Fokus auf den Stimmen liegt und Hintergrundgeräusche nach hinten verlagert werden. Diese Option habe ich aber noch nicht probiert. 

Mein Fazit

Der Schock, dass Apple ein iPhone ankündigt und die wichtigsten Funktionen – nämlich Apple Intelligence – es nicht hierher zu uns nach Deutschland schaffen sollen, steckt mir noch immer etwas in den Knochen. Der anfängliche Frust weicht aber allmählich – nicht nur, weil Apple Intelligence es nun doch irgendwann 2025 (wahrscheinlich wird es dann Dezember und wir halten das iPhone 17 in unseren Händen) hierher zu uns schafft. Vielmehr haben mich die neuen Pro-Funktionen des neuen iPhones dann doch so positiv überrascht.

So ausgelutscht das klingen mag: Das iPhone 16 Pro ist aus Apples Sicht wirklich "the best iPhone we've ever built" – und der Abstand zum Vorgänger ist nicht mal so winzig wie vermutet.

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Zu den Kommentaren (5)
Fabien Röhlinger

Fabien Röhlinger
Co-Founder

Smartphones und ich – das ist seit 2007 eine echte Symbiose. Mobiltelefone haben mich an sich schon immer interessiert. Aber der Start des iPhones hat bei mir sowas wie einen Booster gezündet. Im Jahr 2009 habe ich dann AndroidPIT gegründet. Die Idee war, dass Android das Gegengewicht zu Apple und iOS schaffen würde. Aus AndroidPIT wurde dann im Jahr 2019 NextPit. Es gab tatsächlich noch keine Generation des iPhones, keine der Apple Watch oder des iPads, die ich ausgelassen hätte. Viele meiner Arbeitsprozesse basieren auf den vielen Möglichkeiten, die Apple-Geräte bieten.

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5 Kommentare
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  • 39
    dieCrisa vor 17 Stunden Link zum Kommentar

    "...viel mehr Performance pro Watt..."

    Und nicht zu vergessen: es gibt mehr Gewicht pro Euro, mehr Display pro RAM, mehr MP Ultraweitwinkel pro Nits, ....

    Es gibt also viel mehr iPhone! Ich bin überwältigt. The best iPhone ever built. Das ist nicht nur 1:1 Tim Cook Propaganda, das ist mehr; viel mehr. Und so anders - also: innovativ.

    Beim kleinen iPhone ist´s dann umgekehrt: weniger USB-Übertragungsrate pro Performance, weniger fps pro Watt, .... Das wird dann sicher als willkommene Entschleunigung verkauft.

    Oleole


  • route 9 24
    route 9 vor 17 Stunden Link zum Kommentar

    Das Gerät an sich wird sicher wieder toll werden. Da bin ich überzeugt. Das 16 pro habe ich schon bestellt. Aber seine veralteten Strategien und auch deren abgehobene Einstellung wird Apple von Grund auf ändern müssen - und zwar so schnell wie möglich, sonst sehe ich in Zukunft dunkelgrau, oder wie Apple sagen würde: "black-titanium"

    TentenFabien Röhlinger


  • Olaf Gutrun 57
    Olaf Gutrun vor 19 Stunden Link zum Kommentar

    Also wenn wir nun schon bei Performance pro watt sind, das ginge noch besser.

    UFS 4.0 ermöglicht es, 6 Megabyte pro Sekunde pro Milliampere zu lesen, wodurch mit derselben Energie 46 Prozent mehr Daten ausgelesen werden können als noch mit UFS 3.1 wie bei den neusten Iphones.

    Eine sequentielle Lesegeschwindigkeit von bis zu 4.200 MB/s, beim Schreiben von Daten sollen möglich sein. In der Theorie ermöglicht UFS 4.0 aber doppelt so schnelle Leseraten und 1,6 Mal höhere Schreibraten als UFS 3.1 und das mit weniger Energiebedarf.

    Bei Samsung steht übrigens schon Ufs 4.1 in den Startlöchen. 3.1 bekommt die Mittelklasse...


    • 104
      Tenten vor 19 Stunden Link zum Kommentar

      "In der Theorie..."

      Ja genau, in der Theorie. In der Praxis scheint mir außer dir niemand ernsthaft Probleme damit zu haben. Aber Moment, Praxis mit einem iPhone hast du ja gar keine eigene.

      route 9


    • route 9 24
      route 9 vor 17 Stunden Link zum Kommentar

      Da isser wieder, der Olaf mit seinem Ufs-Spam. Es mag ja die neuere Technik sein, aber das braucht doch in Wirklichkeit kein Mensch. 🤷

      Tenten

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