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Macht-Missbrauch? Google, Apple und Co. im Fadenkreuz von US-Behörden

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Neue Technologien überschwemmen den Markt und treiben so denn Wettbewerb voran. Da ist es nicht sonderlich unverständlich, dass große Unternehmen wie Amazon, Google oder Apple alles versuchen, um ganz vorne mitzuspielen. Wie sie das tun, ist jetzt allerdings ins Visier der US-Behörde Federal Trade Commission (FTC) geraten.

Dass größere Konzerne oftmals kleinere Start-Up-Unternehmen schlucken, ist gang und gäbe. Im gewöhnlichen Fall sind die Unternehmen dazu verpflichtet, etwaige Übernahmen der Aufsichtsbehörde zu melden. Dies gilt allerdings nicht für alle: Werden kleinere Unternehmen aufgekauft, ist die Übernahme nicht meldepflichtig.

In einer Pressemitteilung von Dienstag gab der Vorsitzende der FTC, Joe Simons, bekannt, dass durch diese Einschränkung wohl mehrere geschäftliche Übernahmen unter dem Radar von Behörden. Zu der Annahme, dass eine große Anzahl an Übernahmen auf Grund der Geschäftsgrößen übersehen wurden, kam die Behörde laut Simons Aussage wohl durch eine Anhörung im Herbst. Befürchtet wird, dass die großen Unternehmen hierdurch ein Schlupfloch gefunden haben, um auf unfaire Weise den Wettbewerb kleiner zu halten. Nun müssen große Technologieunternehmen wie Amazon, Apple, Googles Mutterkonzern Alphabet und Co. Rechenschaft ablegen.

Wieso führt die FTC gerade jetzt solche Untersuchungen durch?

Dass die FTC gerade zu diesem Zeitpunkt auf weitere Untersuchungen der großen Technologieunternehmen drängt, kommt nicht von ungefähr. So haben Regulierungsbehörden in Europa und den USA bereits einige kartellrechtliche Untersuchungen gegen die großen Konzerne eingeleitet. Hierbei soll geprüft werden, ob der Wettbewerb durch die Unternehmen auf unfaire Weise beeinflusst wurde.

Der Direktor des Büros für politische Planung der FTC, Bilal Sayyed, gibt an, dass sich die FTC-Untersuchung speziell auf bisher getätigte Käufe konzentriere. So werde darauf geachtet, ob die Übernahmen dazu dienten, Wettbewerbsbedrohungen zu eliminieren, bevor diese zu groß werden, oder aber zur „Monopolisierung benachbarter Märkte“ geführt hätte.

Was fordert die FTC von den Technik-Riesen?

Für einen genauen Überblick hat die FTC nun also die bekannten Technologiegrößen, wie Alpahbet, Microsoft oder auch Amazon dazu aufgefordert, Informationen über frühere, bisher nicht gemeldete Übernahmen zu übergeben. Hierbei handelt es sich, um die Übernahmen der letzten zehn Jahre. Gegenüber Reportern gab Joe Simons an, dass es sich hierbei um „Hunderte“ Übernahmen handele.

Dabei möchte die FTC vor allem einen genaueren Einblick über die Produktabwicklung und Preisgestaltung nach der Übernahme eines Geschäftes, wie dessen Daten behandelt wurden und ob und inwieweit die übernommenen Vermögenswerte mit aufgenommen wurden.

In seiner Erklärung sagt Simons zu der Untersuchung:

"Diese Initiative wird es der Kommission ermöglichen, einen genaueren Blick auf die Übernahmen in diesem wichtigen Bereich zu werfen und ebenfalls zu bewerten, ob die Bundesbehörden angemessen über Transaktionen informiert werden, die den Wettbewerb schaden könnten. Dies wird uns dabei helfen, die Technologiemärkte, zum Nutzen der Verbraucher, weiterhin offen und wettbewerbsfähig zu halten“. Joe Simons (FTC-Vorsitzender)

 FTC-Untersuchung: Was bedeutet das für die Unternehmen?

Im Grunde handelt sich die Initiative der FTC nicht um eine formelle Strafverfolgung. Laut Simons Aussagen zufolge sind aber bisher noch alle Entwicklungsmöglichkeiten offen und hängen von dem ab, was die Untersuchungen zu Tage fördern werden. So könnte es geschehen, dass die FTC Unternehmen dazu zwingen könnte, vergangene Übernahmen rückgängig zu machen oder bestehende Geschäftspraktiken grundlegend zu verändern.

Einen großen Spielraum lässt die FTC den Konzernen jedenfalls nicht. So ist Simons zufolge die Definition von Erwerb in dieser Untersuchung sehr weit gefasst: Hierzu zählen Wettbewerbsverbotsvereinbarungen, die Aneignung großer Datenmengen und Lizenzabkommen.

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Zu den Kommentaren (7)
Kirsten Holst

Kirsten Holst
Redakteur

Ursprünglich in Hannover geboren, hat es mich letztendlich nach Berlin verschlagen, und frei nach dem Spruch „Ich bin gekommen, um zu bleiben”, bin ich dann eben auch einfach geblieben. Ich bin ein total audiophiler Mensch – „Ein Tag ohne Musik, ist ein vergeudeter Tag!”

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7 Kommentare
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  • 77
    Gelöschter Account 12.02.2020 Link zum Kommentar

    Irgendwie muss man ja sich behaupten um nicht unterzugehen.


  • 36
    Gelöschter Account 12.02.2020 Link zum Kommentar

    Google, Apple oder Amazon sind Unternehmen, die von unzähligen Menschen geliebt werden, weil sich einfach verdammt gut sind. Sogar Microsoft hat es geschafft, das Kostüm des Buhmannes weitgehend abzulegen.

    Wenn alle ein iPhone, mit Google suchen oder bei Amazon einkaufen wollen, dann liegt das in diesem Fall eher am guten Produkt, als an der Übernahme von einigen popeligen Startups. Aber das werden die Behörden ja vielleicht selbst noch herausfinden.

    TentenGelöschter AccountTim


  • 70
    Michael K. 12.02.2020 Link zum Kommentar

    Eine große Konkurrenz dürften die meisten übernommenen Startups für die Techriesen nicht gewesen sein, denn sonst wären sie keine Start-Ups gewesen. Der Hauptgrund für die meisten solcher Übernahmen dürfte eine exquisite Technologie sein, die solche Start-Ups, nicht selten Ausgründungen von Universitäten, entwickelt haben, und danach zu vermarkten versuchten.
    Oft sind für solche Übernahmen aber Preise weit über deren (damaligen momentanen) Wert gezahlt worden, und niemand wusste vor der Übernahme, ob das Start-Up wirklich genug Kapital aufgetrieben hätte und genug Langatmigkeit gehabt hätte, die Technologie selber zu einem Erfolg zu machen.
    Man sollte also solche Übernahmen nicht allzu kritisch sehen.
    Eine Rückabwicklung solcher Übernahmen könnte zudem äußerst problematisch sein, da es nicht selten Start-Ups waren, deren Übernahme wesentliche Technologiebestandteile in die Produkte der übernehmenden Unternehmen einbrachten.
    Und was soll den durch Rückabwicklung wiederherstellen Start-Ups mitgegeben werden? Eine drei oder fünf Jahre alte Technologie, ohne die Weiterentwicklung der übernehmenden Firmen, kann heute völlig uninteressant sein.

    TentenGelöschter AccountTim


  • 39
    Thor217 12.02.2020 Link zum Kommentar

    SO lange es nicht so einseitig Bleibt wie das beid er EU immer rüber kommt und wirklich alle ihr Fett ab bekommen finde ich das OK.
    von den EU Behörden hört man ja imme rnur das etwas gegen Microsoft oder Google läuft, eber nicht mal ne Untersuchung gegen Apple. Die wirkebn dadurch wie die reinsten Unschulkdlämmer, dabei sammeln die genauso fleißig Daten und Missbrauchen mit dem App-Store für iOS ihre Marktmacht.


  • 19
    holladiewaldfee 12.02.2020 Link zum Kommentar

    Was Missbrauch zu Machtmissbrauch macht.


  • Andreas V. 53
    Andreas V.
    • Admin
    12.02.2020 Link zum Kommentar

    Google, Apple, Amazon und Co. haben genauso wenig ihre Marktmacht missbraucht, wie es Absprachen zwischen den Tankstellenketten bezüglich der Spritpreise gibt ... und der Preiserhöhungen direkt zu Reisewellen ... alles nie passiert :D

    NobodyRonny Wholladiewaldfee


  • 62
    René H. 12.02.2020 Link zum Kommentar

    Ich bezweifle das etwas Brauchbares dabei herauskommt. Am Ende zahlt der Steuerzahler Untersuchungen die keine Ergebnisse bringen. Dem "Gesetz der Marktnatur" kann nur mit Gesetzesänderungen beigekommen werden. Aber wenn das US-Gesetz sagt, dass kleine Übernahmen nicht gemeldet werden müssen, muss sich der Staat nicht wundern (der hat schließlich das Gesetz erlassen).

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