Motorola Edge 30 Neo im Test: Kompakte Mittelklasse für Netflix-Fans
Das Motorola Edge 30 Neo ist das günstigste Modell der Edge-30-Reihe. Was das 6,28 Zoll große Smartphone auf dem Kasten hat, finden wir jetzt gemeinsam raus: Im ausführlichen NextPit-Test!
Pro
- Großartiges Display
- Ansprechendes Design
- Sehr leicht und kompakt
- Ordentliche Hauptkamera (bei Tag)
- Toller Stereo-Sound
- Akku lädt überdurchschnittlich schnell
- Netzteil im Lieferumfang enthalten
- Wireless Charging
Contra
- SoC vergleichsweise lahm
- Kamerabuckel steht zu deutlich hervor
- Mäßige Nachtfotos und Videos
- keine Speichererweiterung
- kein Kopfhöreranschluss
Kurzfazit
Bei einem Preis von knapp 400 Euro präsentiert sich das Motorola Edge 30 Neo gegenüber dem Flaggschiff Motorola Edge 30 Ultra (Test) natürlich abgespeckt. Das zieht sich durch fast alle Kategorien wie Performance, Kamera und Akku. Dennoch kann das Edge 30 Neo in vielen Disziplinen überzeugen. Das Display ist überragend, der Sound der Stereolautsprecher ist laut und klar – das macht dieses Handy zu Eurem perfekten Video-Streaming-Device.
Dazu sieht es toll aus (bis auf den Kamerabuckel), ist recht kompakt und leicht, lädt zudem schnell mit 68 Watt. Tolle Fotos gelingen, wenn die Beleuchtung gut ist, bei Nachtfotos und Videos müssen wir hingegen schon wohlwollend ein Auge zudrücken. Der Snapdragon 695 hinkt der Mittelklasse-Konkurrenz etwas hinterher, im Alltag kommt Ihr aber dennoch sehr gut zurecht, inklusive Gaming.
Schade ist lediglich, dass es nur eine Ausführung mit 8 GB RAM sowie 128 GB nicht erweiterbaren Speicher gibt. Für dieses Modell werden laut UVP 399,99 Euro fällig, der Straßenpreis liegt allerdings im Bereich von 320 Euro.
Display und Design: Attraktiver Handschmeichler
Mit 6,28 Zoll und den Maßen 152,9 x 71,2 x 7,75 mm ist das Edge 30 Neo angenehm kompakt. Das pOLED-Display überzeugt mich komplett und dazu ist das Gerät mit seiner matten Rückseite und spannenden Pantone-Farben ein echter Hingucker.
Gefällt:
- Überzeugendes AMOLED-Display mit 120 Hz
- kompaktes, leichtes Gerät
- Liegt sehr gut in der Hand
- optisch ansprechendes Design mit spannenden Farben
- LED-Ring ums Kamera-Array für Benachrichtigungen
Gefällt nicht:
- ein reiner Plastikbomber
- weit hervorstehender Kamerabuckel
- kein Kopfhöreranschluss
- Nur IP52
- kein Always-on-Display
Direkt nach dem Auspacken war ich spontan angetan. Ich mag zwar so fette Kamerabuckel gar nicht, aber den Rest des Geräts empfinde ich als äußerst angenehm. Das geht schon bei der Farbe los: Unser Testgerät präsentiert sich in "Very Peri" – etwas, was in der Lila-Veilchen-Abteilung unterwegs ist.
Es ist die Pantone-Farbe des Jahres 2022 und auch für die anderen Farbvarianten hat sich Motorola die Partnerschaft mit Pantone gesichert. Insgesamt stehen vier Farben zur Auswahl, wobei ich dieses "Very Peri" tatsächlich am interessantesten finde. Übrigens drückt uns Motorola die Pantone-Partnerschaft auch prominent aufs Auge, oder besser gesagt, auf die Smartphone-Rückseite, wo sich unten der Pantone-Verweis findet.
Das Gerät ist aber auch ein wahrer Handschmeichler. Erst einmal ist es mit seinen 6,28 Zoll für ein modernes Mittelklasse-Smartphone recht kompakt und mit 155 Gramm angenehm leicht. Zum Anderen fasst sich die matte, etwas raue Rückseite sehr angenehm an, so dass das Device insgesamt sehr gut und sicher in der Hand liegt. Die Kehrseite des geringen Gewichts: Gehäuse inklusive Rahmen sind aus Plastik und somit auch anfälliger bei einem eventuellen Sturz.
Wenn wir schon beim negativen Aspekt sind: Auch bei der IP-Zertifizierung schwächelt das Gerät, IP52 verspricht Euch gerade einmal Schutz vor Spritzwasser. Der Kopfhöreranschluss ist zudem nicht existent, damit bin ich dann aber auch fertig mit Jammern. Trotz Kunststoff ist das Gerät sehr ordentlich verarbeitet, wenngleich die Tasten ein klein wenig Spiel haben. Die halte ich übrigens für perfekt platziert, sowohl der Power-Button als auch die darüber liegende Lautstärkewippe lässt sich mit dem rechten Daumen angenehm erreichen – also zumindest, wenn man Bratpfannen-große Hände hat wie ich.
Vielleicht ist es für die meisten nur eine Spielerei, aber ich mag auch den LED-Ring, den Motorola um die Kamera-Sektion gewickelt hat. Der leuchtet auf oder pulsiert zu verschiedenen Anlässen, beispielsweise wenn Ihr Benachrichtigungen erhaltet, oder das Gerät geladen wird.
Ein wirklich gelungenes Display
Kommen wir jetzt zu dem vermutlichen Glanzstück des Edge 30 Neo: Dem Display! 2.400 x 1.080 Pixel bei einer Ratio von 20:9 sorgen für eine Pixeldichte von 420 ppi. Bilder werden mit 120 Hz adaptiv wiederholt, außerdem nennt die Lenovo-Tochter Motorola eine Abtastrate von 240 Hertz. Damit erstmal genug von den Zahlen. Wer mag, kann die Bildwiederholrate übrigens auch fix auf 60 oder 120 Hz stellen.
Das Panel ist angenehm hell und damit auch im Freien gut ablesbar, sowohl bei der Darstellung der Farben als auch bei den Schwarztönen schnalze ich begeistert mit der Zunge. Oben sitzt mittig das Punch-Hole für die Selfie-Knipse, unten hingegen der In-Display-Fingerabdrucksensor. Für mein Empfinden hätte man ihn ein klitzekleines bisschen weiter oben platzieren können, aber dafür reagiert er relativ flott und zuverlässig.
Ein bisschen schade finde ich, dass es kein richtiges Always-on-Display gibt, sondern lediglich einen Vorschau-Screen, der erstrahlt, wenn neue Benachrichtigungen reinrauschen. Da so ein Always-on-Feature in dieser Preisklasse alles andere als selbstverständlich ist, jammere ich auf hohem Niveau.
Insgesamt gefällt mir das Panel richtig gut, und dank "Widevine L1"-Zertifizierung kommen auch Netflix-Fans auf ihre Kosten, die den Content dort in Full HD genießen können.
Software: (Fast) pures Android
Auf dem Motorola Edge 30 Neo kommt Android 12 in nahezu reiner Form zum Einsatz. Moto My UX erweitert das native Android um interessante Funktionen und Gesten.
Gefällt:
- Pures Android-Erlebnis
- Nützliche Gesten
- Anpassungsmöglichkeiten via Moto-App
Gefällt nicht:
- "nur" Android 12, bei zwei anstehenden Android-Updates
Reines, pures, nacktes, nicht modifiziertes, feinstes Android – wie ich es liebe. Ich weiß, dass viele von Euch stark angepasste Oberflächen wie One UI 5 total schätzen. Ich mag die Software auf meinem Smartphone aber so wie mein Gemüt: Schlicht! Daher bin ich sehr happy, was mir auf dem Edge 30 Neo entgegenblickt, denn die Oberfläche wirkt nicht nur sehr aufgeräumt – sie ist es tatsächlich auch.
Wem das aber zu wenig ist, dem sei noch die Moto-App ins Gedächtnis gerufen, die sich vorinstalliert auf dem Gerät findet. Mit der könnt Ihr dann zahlreiche Anpassungen zur Personalisierung des Looks vornehmen. Außerdem gibt es weitere praktische Features, die Ihr mittels Gestensteuerung nutzen könnt. So lässt sich beispielsweise ein Screenshot anfertigen, indem Ihr mit drei Fingern aufs Display tippt, oder durch Schütteln die Taschenlampe aktivieren – lieb' ich!
Wollt Ihr mehr über Android 12 erfahren, klickt auf den Link. Apropos Android: Spannend ist natürlich auch, wie es um die Updates bestellt ist. Hier erwarten Euch vermutlich zwei fette Updates, sodass Ihr darauf hoffen dürft, dass das Handy immerhin noch Android 14 erhält. Finde ich ehrlich gesagt mittlerweile ein wenig dürftig. Android 13 dürfte nicht zu lange auf sich warten lassen, danach winkt dann eben nur noch ein großes Update. Auch Sicherheitsupdates sind für zwei bis drei Jahre gesichert.
Damit findet sich Motorola zwar nicht am Ende des Feldes wieder, den ganz dicken Applaus kann man im Jahr 2022 dafür auch nicht mehr einheimsen. Man muss unweigerlich an das Samsung Galaxy A53 denken. Das spielt preislich und technisch in derselben Liga, punktet aber mit vier Jahren Android-Updates und sogar fünf Jahren Sicherheits-Unterstützung.
Was ist noch erwähnenswert? Ganz sicher die "Ready For"-Unterstützung. Damit könnt Ihr das Smartphone im Desktop-Modus kabellos mit Eurem Monitor verbinden. Mit der Rechen-Power eines Motorola-Smartphones und einer externen Tastatur bastelt Ihr Euch in Verbindung mit einem Display sowas wie Euren eigenen Android-Desktop-Rechner. Denkt aber daran, dass Euch beim Edge 30 Neo Hardware-Grenzen durch das schwächere SoC gesetzt sind.
Performance: Unauffällige Mittelklasse
Beim SoC schwächelt das Edge 30 Neo etwas, da hier nur der Qualcomm Snapdragon 695 zum Einsatz kommt. Gepaart mit 128 GB nicht erweiterbaren Speicher und 8 GB RAM erhaltet Ihr aber ein absolut alltagstaugliches Smartphone.
Gefällt:
- Solide Performance
- Stereolautsprecher und Dolby Atmos
Gefällt nicht:
- keine Speichererweiterung möglich
- nur Wi-Fi 5
Da wir die Leistung gerade bereits ansprachen, machen wir da auch direkt weiter. Ihr braucht vom Snapdragon 695 keine Wunder erwarten. Dessen acht Kerne tuckern aber nicht nur gemächlich vor sich hin, sondern sorgen für ausreichend Leistung, damit Ihr im Alltag nicht auf Probleme stoßen solltet.
Im Verbund mit den 8 GB RAM und dem flotten 120-Hz-Display läuft alles angenehm flüssig. Es mag Euch höchstens auffallen, dass Apps etwas weniger schnell starten. Auch Gaming ist mit dem Edge 30 Neo absolut drin. Die getesteten Games Genshin Impact und Asphalt 9 fragten mich beim Starten zwar (gefühlt taten sie das), ob das jetzt echt mein Ernst ist, ließen sich dann aber auf runtergefahrenen Grafikeinstellungen problemlos spielen.
Das Gerät erwärmt sich bei intensiver Nutzung leicht, aber alles in einem normalen, akzeptablen Rahmen. Der Wild Life Stress Test markiert die obere Grenze bei gechillten 34 Grad. Dort seht Ihr allerdings auch, dass sich die Frame-Rate lediglich zwischen 5 und 11 FPS eingependelt hat. Heißt für Euch: Klar könnt Ihr mit dem Gerät auch zocken – für anspruchsvolle Games greift Ihr beim Smartphone-Dealer Eures Vertrauens aber besser etwas höher ins Regal.
Schauen wir auf die Konkurrenz in der Preisklasse, stellen wir fest, dass auch da einige Modelle mehr zu bieten haben. Gerade das Pixel 6a (Test) dreht da förmlich Kreise ums Edge 30 Neo. Der Vollständigkeit halber habe ich auch das Moto-Flaggschiff Edge 30 Ultra (Test) mit in die Tabelle gestopft. Dort seht Ihr dann nämlich, was Euch Motorola bietet, wenn Ihr tiefer in die Tasche greift.
Motorola Edge 30 Neo | Motorola Edge 30 Ultra | Samsung Galaxy A53 | Xiaomi Redmi Note 11 Pro | Google Pixel 6a | |
---|---|---|---|---|---|
3D Mark Wild Life | 1.205 | 8.108 | 2.280 | 1.096 | 5.762 |
3D Mark Wild Life Stress Test | Bester Loop: 1.208 Schlechtester Loop: 1.109 |
Bester Loop: 10.250 Schlechtester Loop: 6.101 |
Bester Loop: 2.298 Schlechtester Loop: 2293 |
Bester Loop: 1.099 Schlechtester Loop: 1.094 |
Bester Loop: 4.941 Schlechtester Loop: 2.860 |
Geekbench 5 | Single: 1.208 Multi: 4310 |
Single: 1.325 Multi: 4.310 |
Single: 1155 Multi: 3356 |
Single: 505 Multi: 1.754 |
Single: 1.038 Multi: 2.890 |
Aber wie gesagt: Der Hobel ist auch mit dem Snapdragon 695 absolut alltagstauglich. Was sonst noch? Angesichts der Tatsache, dass Ihr mit 128 GB nur eine einzige Speicheroption habt, ist es äußerst ärgerlich, dass Ihr den Speicher nicht erweitern könnt. In den Kartenslot könnt Ihr lediglich zwei Nano-SIM-Karten stopfen. Darüber hinaus ist selbstverständlich NFC an Bord, mit Wi-Fi 5 und Bluetooth 5.1 hängt Ihr wieder ein wenig hinterher. Dafür funkt Ihr immerhin im 5G-Netz.
Der Sound fällt in Testberichten oft hinten rüber, bzw. wird stiefmütterlich behandelt. In diesem Fall will ich aber erwähnen, dass Ihr auf dem Edge 30 Neo sowohl laute, als auch recht ordentlich klingende Stereolautsprecher und Dolby-Atmos-Support vorfindet. Ihr merkt schon: Tolles Display, Stereo-Sound – diese Kiste ist perfekt für all diejenigen, die mobil gerne mit Netflix, YouTube und anderen Streaming-Plattformen die Zeit totschlagen.
Kamera: Teils durchwachsen, teils brauchbar
Die Hauptkamera mit 64 MP sorgt bei gutem Licht für so manchen tollen Schnappschuss. Dazu gesellt sich eine 13-MP-Ultraweitwinkel-Knipse, während vorne ein 32-MP-Shooter sitzt.
Gefällt:
- Gute Hauptkamera bei Tag
- Ordentliche Ultraweitwinkelkamera
- keine unnützen 2-MP-Möchtegern-Kamerasensoren
Gefällt nicht:
- Mäßige Resultate bei Nacht
- Der Zoom ist richtig schwach
- Videos maximal mit FHD
Ich glaube, hier möchte ich mich kurz fassen. Einfach aus dem Grund, weil vermutlich niemand dieses Smartphone kauft, der beabsichtigt, damit hochwertige Fotokunst zu produzieren. Stattdessen bekommt Ihr hier ungefähr das, wofür Ihr bezahlt: Eine Knipskiste, die für so manch gelungenen Schnappschuss taugt, solange das Licht mitspielt.
Das soll jetzt aber nicht schlimmer klingen, als es tatsächlich ist. Bei guter Beleuchtung sind die Bilder sowohl detailreich als auch von der Farbgebung sehr natürlich. Die Hauptkamera kann sogar mit optischer Bildstabilisierung aufwarten. Wem die Pixel-Binning-Resultate nicht reichen, der kann die 64-MP-Option in den Einstellungen ziehen. Einen Pro-Modus gibt es natürlich ebenfalls, wobei die Kamera-App ansonsten eher nicht durch Komplexität auffällt.
Einen fetten Pluspunkt vergebe ich zudem dafür, dass Motorola uns nicht so schwachsinnige 2-MP-Sensoren für Makro und Bokeh aufs Auge drückt, die nichts anderes können, als auf dem Spec-Sheet nett auszusehen. Dafür übernimmt die 13-MP-Ultraweitwinkel-Kamera noch den Makro-Nebenjob. Die Makro-Aufnahmen überzeugen mich jetzt nicht sonderlich, sind aber allemal besser als diese 2-MP-Kameras, die wirken wie aus 'nem Überraschungsei.
Auch die Ultraweitwinkel-Ergebnisse überzeugen bei Tageslicht mitunter. Allerdings hab ich da das Gefühl, dass der Autofokus manchmal doch ein bisschen unentschlossen hin und her hüpfte.
Ansonsten erinnern die beiden Kameras an das Konzept eines jeden guten Horrorfilms: Tagsüber passiert nichts Außergewöhnliches, aber sobald die Sonne untergeht, wird's haarig. Das gilt in diesem Fall für beide Sensoren, die sich sichtlich abrackern, auf Nachtfotos noch irgendwo ein paar klitzekleine Details und ein bisschen Dynamik aufzutreiben. Holt Ihr Hilfe in Form des Nachtmodus, werden die Resultate tatsächlich ein klein wenig besser. Dafür sind die Ergebnisse dann insgesamt auch etwas sehr blass, wenn Ihr mich fragt.
Vorne verrichtet die 32-MP-Cam souverän ihren Job, ohne übermäßig zu glänzen, oder zu enttäuschen. Auch ohne Tiefenkamera gelingen nette Porträtbilder (je nachdem, was das Motiv halt hergibt), und auch der Hintergrund wird zuverlässig unscharf gestellt. Für alles weitere werft einen Blick auf die Galerie. Nochmal: Tagsüber bekommt Ihr hier eine echt "okaye" Kamera, aber wer zum Motorola Edge 30 Neo greift, tut das eher nicht wegen der herausragenden Kameratechnik.
Das gilt übrigens auch für Videos: Von 4K oder gar 8K will man hier nichts wissen. Ihr habt lediglich die Möglichkeit, in Full HD zu filmen mit wahlweise 30 oder 60 FPS.
Kleiner Akku? No one cares!
Auch der Akku sticht aus der Mittelklasse-Masse positiv heraus. Das tut er aber nicht mit der eher überschaubaren Kapazität von 4.020 mAh, sondern durch das sehr flotte Quick-Charging mit 68 W und der Möglichkeit, auch drahtlos zu laden.
Gefällt:
- Schnelles Quick-Charging mit 68 Watt
- Ladegerät im Lieferumfang enthalten
- Wireless Charging
Gefällt nicht:
- Der Akku ist nicht der Größte
In der Klasse unter 400 Euro haben wir es meistens mit Smartphones zu tun, die über einen 5.000-mAh-Akku verfügen. In der Hinsicht stinkt das Edge 30 Neo mit 4.020 mAh deutlich ab. Das passiert dann halt, wenn man das Smartphone 7,75 mm dünn baut.
Im Test allerdings fiel die geringe Kapazität gar nicht mal negativ auf. Selbst die Benchmarks verorten die Akkulaufzeit bei 120-Hz-Nutzung oberhalb von 11:30 Stunden. Auch bei etwas intensiverer Nutzung kommt Ihr also ganz gechillt über den Tag. Außerdem kümmert mich die Kapazität doch gelinde gesagt einen Scheiß, wenn ich dank 68-Watt-"Turbo-Power"-Charging nach fünf Minuten schon wieder von 0 auf 25 Prozent komme.
Nach 25 Minuten Druckbetankung war die Kiste schon wieder bei 75 Prozent, vollgeladen ist sie in weniger als 40 Minuten. Wer mag, kann das Gerät auch kabellos laden dank Qi-Support. Das geht mit gerade einmal 5 Watt deutlich weniger flott. Die Kirsche auf der Akku-Torte ist dann schließlich das Ladegerät, welches beim Kauf im Lieferumfang enthalten ist.
Motorola Edge 30 Neo: Technische Daten
Technische Daten | |
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Name des Geräts | |
Abbildung | |
Display | 6,28-Zoll-pOLED, Auflösung 2.400 x 1.080 Pixel (FHD+), 120 Hertz Bildwiederholfrequenz |
Maße | 152,9 x 71,2 x 7,75 mm |
Gewicht | 155 g |
SoC | Qualcomm Snapdragon 695 5G |
Speicher | 8 GB LPDDR5 RAM 128 GB UFS 2.2 ROM |
Software | Android 12 | Moto My UX |
Erweiterbarer Speicher | – |
Hauptkamera | 64 MP | f1.8 Blende | 1,4 µm Pixelgröße | OIS |
Ultraweitwinkel-Kamera | 13 MP | f/2.2 Blende | 1,12 µm Pixelgröße | 120° Blickwinkel | Makro |
Selfie | 32 MP | f/2.4 | 1,4 µm Pixelgröße |
Video | FullHD bei 30/60 fps |
Audio | Stereo-Speaker | Dolby Atmos |
Akku | 4.020 mAh |
Aufladen per Kabel | Max. 68 W, Wireless Charging (Qi) |
IP-Zertifizierung | IP52 |
Sicherheit | In-Display-Fingerabdrucksensor, Face Unlock |
Konnektivität | 5G, Wi-Fi 5 (WLAN 802.11a/b/g/n/ac), Bluetooth 5.1, NFC, USB-C, A-GPS, GLONASS, Galileo |
Farben | Black Onyx, Very Peri, Ice Palace und Aqua Foam |
Fazit zum Motorola Edge 30 Neo
Ein bisschen zwiegespalten bin ich ja nach dem Testen des Motorola Edge 30 Neo tatsächlich schon. Auf der einen Seite ist das Gerät schön kompakt, bietet ein richtig tolles Display und guten Sound. Damit wird das Handy zum perfekten Begleiter, wenn Ihr gerne unterwegs Videos streamt.
- Weiterlesen: Das sind die besten kompakten Smartphones des Jahres 2022
Dann geht es aber los mit den Widersprüchen: Das Smartphone sieht toll aus und fasst sich gut an, ist aber ein reiner Plastikbomber und lediglich IP52-zertifiziert. Die Kamera ist tagsüber sehr ordentlich, nachts eher so "lass ma nicht drüber reden". Das SoC hechelt der Konkurrenz hinterher, dennoch passt die Performance im Alltag. Der Akku ist klein, hält dennoch ausreichend lange und ist flott wieder geladen. Ihr bekommt schönstes Vanilla Android, aber nur noch Updates bis Android 14.
Ganz ehrlich: Wenn ich das alles Revue passieren lasse, dann sehe ich trotz der Widersprüche ein richtig feines Smartphone der U-400-Euro-Klasse. Angesichts der starken Konkurrenz werdet Ihr viele Geräte finden, die dieses oder jenes besser können. Aber das Edge 30 Neo nähert sich längst der 300-Euro-Marke an und für diesen Preis könnt Ihr bedenkenlos zuschlagen – wenn Ihr denn nicht gerade Profi-Fotograf seid, der sein Hauptaugenmerk ab sofort auf Smartphone-Fotografie legen will.
Was sagt Ihr denn? Haltet Ihr meine 4-Sterne-Wertung für übertrieben? Welche Geräte in dieser Preisklasse würdet Ihr vorziehen wollen? Schreibt es mir in die Comments!