Realme GT 3 im Test: Schneller Laden wäre strafbar!
Schneller als das Realme GT 3 ist niemand: Es ist das erste Smartphone, das seinen fest verbauten Akku mit 240 Watt auflädt. Doch das ist nicht das einzige Highlight. Welche spektakulären Features noch unter der Haube stecken, lest Ihr in unserem Test des Realme GT 3.
Pro
- Schnellstes Laden weltweit
- Schickes 144-Hz-Display
- Aufregende RGB-Benachrichtigungs-LED
- Snapdragon 8+ Gen 1
Contra
- Keine Flaggschiff-Kamera
- Keine IP-Zertifizierung
- Kein kabelloses Laden
- Keine analoge Klinkenbuchse
- Kein microSD-Card-Support
Kaufen und Kurzfazit
Das Realme GT3 ist die globale Version des Realme GT 5 und wurde am 28. Februar offiziell auf dem Mobile World Congress 2023 vorgestellt. Ein Termin für den offiziellen Verkaufsstart in Deutschland gibt es noch nicht, aber womöglich hat Realme hier das Verkaufsembargo im Hinterkopf, das Nokia zumindest gegen Oppo und OnePlus erwirkt hat. Eine offizielle Bestätigung dazu gibt es nicht.
Immerhin: Wir haben erfahren, dass das Realme GT 3 mit 8 GB RAM und 256 GB internen und nicht erweiterbaren Programmspeicher 649 Euro kosten wird. Unser Testgerät ist mit 16/256 GB ausgestattet – womöglich folgen hierzulande also weitere Speicher-Optionen. Farblich steht man in Europa mit Schwarz (Booster Black) und Weiß (Pulse White) in den Startlöchern. Die poppige Lila-Version ist vorab nur für das Heimatland China geplant. Sobald wir eine Bezugsquelle kennen, werden wir diesen Artikel aktualisieren.
In jedem Fall lohnt sich das Warten: Das Verkaufsargument schlechthin für das Realme GT 3 ist das mitgelieferte Netzteil, welches irre 240 SuperVooc-Watt liefert. Realme wirbt bei einer Komplett-Ladung mit einem Zeitfenster unter 10 Minuten. Das ist nach unseren Tests etwas zu optimistisch, aber zwischen 10 und 15 Minuten sind auf jeden Fall drin. Das ist natürlich der pure Wahnsinn und dürfte mit eines der Verkaufsargumente schlechthin des Realme GT 3 sein.
Der Snapdragon 8+ Gen 1 ist nur einen Hauch vom aktuellen Qualcomm-Flaggschiff entfernt und liefert mehr als genug Performance. Das 6,74 Zoll große AMOLED-Display bietet eine Auflösung von 2.772 x 1.240 Pixel und eine außergewöhnlich hohe Bildwiederholrate von 144 Hz. Dann bleibt da nur noch die Hauptkamera, welche einer Spitzenbewertung im Weg stehen könnte.
Doch auch hier liefert Realme mit seinem GT 3 erwartungsgemäß ab. Nicht in der Klasse eines Samsung Galaxy S23 Ultra (zum Kameratest) oder dem Apple iPhone 14 Pro (zum Kameratest), aber da sieht sich das GT 3 auch gar nicht. Das Smartphone ist eher ein "Semi-Flaggschiff", und als solches kann ich es Euch in meinem Kurzfazit auch bedenkenlos empfehlen.
Design & Display
Das Realme GT3 ist vom Design her nicht spektakulär. Es hat nicht die beiden Rennstreifen des Realme GT Neo3 (Test) über die gesamte Rückseite, und auch dem Papierdesign des Realme GT 2 Pro (Test) hat man 2023 abgeschworen. Und was soll ich sagen: Ich find's gut so!
Gefällt:
- Optimal positionierte Tasten
- Bildwiederholrate eines Gaming-Smartphones (144 Hz)
- Flacher Bildschirm
- Maximale Helligkeit von 1.400 Nits
- Hochwertige Verarbeitung
- Breathing Light
Gefällt nicht:
- Keine IP-Zertifizierung
Das 163,9 x 75,8 x 8,9 mm große und 199 g leichte "Semi-Flaggschiff" der Oppo-Tochter bietet durch seine abgerundete Rückseite und die mittig positionierten Tasten eine ausgezeichnete Haptik. Unser Test-Sample kam in der Farbe Booster Black in die NextPit-Redaktion, was sich durch ein mattes und somit Fingerabdruck-resistentes Design auszeichnet. Auf der Rückseite wird bei dem weißen Modell noch deutlicher das über die gesamte Breite einnehmende Kamera-Array sichtbar.
Doch das Glas, welches auf der rechten Seite auch das sogenannte "Breathing Light" integriert, ist bündig mit der restlichen Rückseite verbaut. Nur die auf der rechten Seite in zwei kreisrunden Öffnungen untergebrachte Triple-Kamera erhebt sich samt länglichem LED-Dual-Blitzlicht aus dem Gehäuse.
Das sogenannte "Breathing Light" ist eine zum Rechteck geformte Multicolor-LED, welche eingehende Benachrichtigungen oder einen schwachen Akku anzeigt oder den Ladevorgang an sich optisch begleitet. Das "Pulse Interface" bietet hier entsprechende Einstellungen. Mir persönlich gefällt die Umsetzung recht gut, da sie im ungenutzten Zustand nur schwer auszumachen ist. Man muss schon mit der Lupe kommen, um die Beschriftung und das an ein Gaming-Smartphone erinnernde Muster zu erkennen.
Das AMOLED-Display des Realme GT 3 hat eine Diagonale von 6,74 Zoll und bietet eine Auflösung von 2.772 x 1.240 Pixel, was über die typische Full-HD-Plus-Resolution hinausgeht. Realme nennt es eine 1,5k-Auflösung, was im Detail betrachtet natürlich Nonsense ist. Eigentlich sind die Marketingfloskeln bei dem "flachen" Bildschirm gar nicht notwendig. Denn mit einer Bildwiederholrate von maximalen 144 Hz steht das Panel im Vergleich mit der Konkurrenz gut da.
Auch die Helligkeit beeindruckt: Das Realme GT 3 erreicht in der absoluten Spitze 1.400 Nits – also in einem kleinen Bereich des Bildschirms. Die maximale Helligkeit ohne direkte Sonneneinstrahlung beträgt beim Realme GT 3 stolze 1.100 Nits (HBM). Die typische Helligkeit wird mit 500 Nits angegeben. Das hört sich erst einmal wenig an, ist aber mehr als genug, um eine einwandfreie Lesbarkeit zu gewährleisten.
Es gibt natürlich auch das klassische Always-On-Display mit seinen unterschiedlichen Designs und optionalen zeitlichen Einstellungen. Apropos Zeit: Das GT 3 bietet auch einen sogenannten "Bedtime Modus", der die Displayhelligkeit runterregelt und die Anzeige auf Schwarzweiß wechselt. Auch werden dann nur Anrufe von ausgewählten Kontakten durchgelassen.
Realme bietet auch umfangreiche Einstellungen, um die Farbgebung des Bildschirms anzupassen. So gibt es beispielsweise einen Vollbild-Modus und Schärfe-Optionen und die Möglichkeit, die Bildwiederholrate manuell zu verändern. Und auch wenn im GT 3 kein Flaggschiff-typisches LTPO-Panel mit variablen 1 bis 144 Hz steckt, so sind dennoch laut Realme im "Automatic-Modus" sieben Bildwiederholraten möglich: 40, 45, 60, 72, 90, 120 und 144 Hz.
Realme GT 3: Software
Das Realme GT 3 kommt mit ColorOS 13 zum Kunden, welches selbstredend auf Android 13 basiert. Das Google-Sicherheitsupdate ist vom 5. Februar 2023. Dabei wird die Oppo-Benutzeroberfläche nur sichtbar, wenn man etwas tiefer in den Einstellungen gräbt. Laut Smartphone läuft hier das "Realme User Interface" in der Version 4.0 (RMX3709_13.1.0.10).
Gefällt:
- Bekannte Usability von OnePlus und Oppo
- Akzeptable Update-Politik
Gefällt nicht:
- Bloatware
Wie bei vielen chinesischen Herstellern – siehe Xiaomi – ist die Update-Politik auch bei Realme nicht eindeutig geklärt. Auf Nachfrage haben wir erfahren, dass das Realme GT 3 mit drei Android-System-Updates und vier Jahren Google Sicherheitspatches rechnen darf. Inwieweit diese regelmäßig erscheinen, dürfte von Smartphone zu Smartphone unterschiedlich ausfallen. Meine persönliche Vermutung ist, dass dies in direkter Abhängigkeit mit den Verkaufszahlen hängen dürfte.
Das Interface ist "luftig", die verschiedenen Elemente sind gut hierarchisiert, und die Navigation ist ziemlich intuitiv. Es gibt das gleiche Shelf-Menü (von oben nach unten auf dem Startbildschirm swipen) wie bei Oppo und OnePlus. Realme bietet zudem auch dynamische Themes, welche gemeinsam mit Android und seinen vielen Personalisierungen implementiert wurde. Man kann unter anderem die dominante Farbe des Hintergrundbildes auf den Rest der Benutzeroberfläche anwenden. Theme-spezifische Icons sind hier allerdings nicht dabei.
Realme GT 3: Performance
Das Realme GT 3 hat keinen Snapdragon 8 Gen 2 verbaut, der als aktueller Premium-Prozessor eigentlich so gut wie in jedem gegenwärtigen Flaggschiff-Smartphone verbaut ist. Nein, das BBK-Tochter-Unternehmen verbaut einen Snapdragon 8+ Gen 1, welcher im Grunde die Speerspitze des vergangenen Jahres (2022) darstellt. Das ist im Grunde eine recht schlaue Idee, welche nicht zwingend jeder Hersteller auf Anhieb verfolgt.
Gefällt:
- Leistungsstarker Snapdragon 8+ Gen 1
- In allen Lebenslagen ausreichend Power
- Schneller LPDDR5x-RAM
Gefällt nicht:
- Unklare Speicherpolitik
- Kein microSD-Card-Support
Wer den aktuellen Flaggschiff-Prozessor von Qualcomm jetzt verbaut, muss auch an den Kunden Flaggschiff-Preise weiterreichen. Und nachdem Qualcomm so etwas wie eine Monopolstellung in Sachen Smartphone-Prozessoren innehat, kann das für den Geldbeutel hässlich enden. Insofern begrüße ich die Entscheidung, den im 4-nm-Prozess gefertigten Snapdragon 8+ Gen 1 im Realme GT 3 zu verbauen. Er hat sich anders als sein Vorgänger auch in Fragen Hitzeentwicklung bewährt und liefert mit seinem ARM-Cortex-X2-Prime-Core geschmeidige 3,2 GHz.
Da es sich um einen Octa-Core-Prozessor handelt, gibt es noch drei weitere Performance-Kerne (2,5 GHz) und vier energieeffiziente Cortex-A510-Kerne (1,8 GHz). Abgerundet wird das Paket von einer Adreno-730-GPU im Realme GT 3. Mit dieser Kombination werdet Ihr die nächsten paar Jahre keinerlei Performance-Probleme haben.
Okay, erzählen kann der MaTT ja viel, werden jetzt einige von Euch denken – und das zu Recht. Weil erzählen kann ich viel und gern; aber zählen, das tun bei einem NextPit-Test nur die harten Fakten. Und so haben wir den 3D-Mark-Wild-Life- und Geekbench-Test über das GT 3 und die verbaute CPU laufen lassen.
Realme GT 3 | Oppo Find N2 | Samsung Galaxy Z Fold 4 | Huawei Mate XS 2 | |
---|---|---|---|---|
3D Mark Wild Life | Maxed Out! | Maxed Out! | 8611 | 5793 |
3D Mark Wild Life Stress Test | Bester Loop: 10.360 Schlechtester Loop: 6393 |
Bester Loop: 10.389 Schlechtester Loop: 6459 |
Bester Loop: 10.332 Schlechtester Loop: 5606 |
Bester Loop: 5782 Schlechteste Schleife: 3267 |
Geekbench 5 | Einfach: 1386 Mehrere: 3946 |
Einfach: 1046 Mehrere: 3556 |
Einfach: 1332 Mehrere: 3947 |
Einfach: 840 Mehrere: 2759 |
Die Benchmark-Ergebnisse sehen erwartungsgemäß sehr gut aus. Dennoch war ein gewisses aggressives thermisches Herunterregeln festzustellen, was zu einem bemerkenswerten Framerate-Verlust führte.
In der Kategorie Performance schauen wir uns auch noch die Verteilung des Speichers an. Wir hatten es bereits bei der Thematik Preise erwähnt: Realme redet bislang ausschließlich von 8 GB LPDDR5X RAM und 256 GB internen UFS-3.1-Speicher. Wir haben jedoch 16 GB RAM und 256 GB Programmspeicher in unserem Testgerät. Im Heimatland China hingegen bietet man auch noch 8/128, 12/256, 16/512 und sogar 16 GB RAM und 1 TB NAND-Speicher an. Warum zum Tag der offiziellen Vorstellung und Verteilung der Teststellungen noch nicht klar ist, welches Land wie viel Speicher erhält, ist uns schleierhaft.
Eine Speichererweiterung via microSD-Karte gibt es nicht. Auch wenn ich dies bei den negativen Punkten aufführe: Als echten Nachteil sehe ich das bei 256 GB Speicher nicht.
Realme GT 3: Kamera
Das Realme GT 3 hat eine Triple-Kamera auf der Rückseite verbaut, auch wenn man uns durch die zwei kreisrunden Öffnungen etwas anderes glauben machen möchte. Es gibt eine Hauptkamera mit 50 MP auf Basis eines IMX890-Bildsensors von Sony. Dazu gesellen sich eine 8-MP-Ultra-Weitwinkel- und eine 2-MP-Makro-Kamera, welche auch als Mikroskop-Kamera fungiert. Die Selfie-Kamera, die sich oben links im Display (Punch Hole) befindet, hat eine Auflösung von 16 MP.
Gefällt:
- Irgendwie die Mikroskop-Kamera
- Tagesaufnahmen wissen durchaus zu gefallen
Gefällt nicht:
- Kamera-Setup-ist allgemein Mittelklasse
- Keine Verbesserung zum Vorserien-Modell
Es wird eigentlich schnell deutlich, dass sich Realme zum Kamera-Setup nicht besonders viele Gedanken gemacht hat. Es gibt die zum Vorjahresmodell identische 50-MP-Hauptkamera mit einer äquivalenten Brennweite von 24 mm, Blende von f/1.9, optischer Bildstabilisierung sowie "Phase Detection Auto Focus". Der Sensor kommt wieder im 1/1.56-Zoll-Format.
Die 8-MP-Ultra-Weitwinkel-Kamera (112 Grad) ist im Grunde schon ein Schlag ins Gesicht, wird aber noch durch eine 2-MP-Makro-Kamera getoppt. Damit das nicht allzu lächerlich wirkt, hat man ihr noch das Gimmick der Oppo-Ära vergangener Jahre spendiert. Okay, ich gebe zu, dass Realme mich mit der Mikroskop-Funktion bekommen hat, da ich die Ergebnisse einfach immer wieder faszinierend finde.
So sind es am Ende aber auch nur die Tagesaufnahmen, die wirklich überzeugen können. Das Foto mit dem menschenleeren Gang innerhalb eines Hochhauses zeigt, dass der Parkett-Fußboden bis zum Ende hin schön detailreich ist. Selbst die hintere Tür ist noch knackscharf zu erkennen.
Die Weitwinkel-Aufnahmen sind für sich allein okay. Im Vergleich zu der Hauptkamera haben die Farben rein gar nichts miteinander zu tun. Zoomaufnahmen sind bis zur 5-fachen Vergrößerung noch okay. Aufnahmen in 10-facher oder sogar 20-facher Vergrößerung dienen nur noch der Aufklärung, wer oder was sich dort genau befindet.
Nachtaufnahmen sind so weit in Ordnung, aber keine große Überraschung. Somit bleibt nur zusammenfassend zu wiederholen: Die Kamera ist Durchschnitt, aber nicht mehr und auch nicht weniger.
Realme GT 3: Akku
Der Akku ist bei Kunden, zusammen mit dem Anschaffungspreis und der Kamera, eines der wichtigsten Kaufkriterien. Dessen ist sich auch Realme bewusst, was man bei einer Gesamtkapazität des fest verbauten Akkus von 4.600 mAh erst gar nicht meinen mag. Doch die Sensation ist das TÜV Rheinland zertifizierte "Safe Fast-Charge"-System mit satten 240 Watt. Hier gibt der Hersteller an, das Realme GT 3 unter 10 Minuten von 0 auf 100 Prozent aufzuladen.
Gefällt:
- 240 Watt SuperVoocCharge
- Gute Laufzeit von knapp 2 Tagen
- Nochmal: 240 Watt SuperVoocCharge
Gefällt nicht:
- Variierende Ladezeiten
- Kein kabelloses Laden
Die schlechte(n) Nachricht(en) zuerst: Zum einen haut das mit der angegebenen Ladezeit von unter 10 Minuten nicht wirklich hin. Zum anderen gibt es kein kabelloses Laden beim Realme GT 3. So, schon mal zwei Punkte, die nicht so genial sind. Doch je nachdem, in welcher Situation man den Akku lädt, gibt es auch unterschiedliche Ladezeiten. So konnte ich also Zeiten von 13 bis 18 Minuten ausmachen, um den Akku von 0 auf 100 Prozent aufzuladen.
Realme selbst gibt zu, dass für die magische 10-Minuten-Schwelle diverse Umstände gewährleistet sein müssen. Beispiele: Der "Smart rapid Charge"-Mode muss eingeschaltet sein, das "Breathing Light" dafür ausgeschaltet sein und die Temperatur des Smartphones inklusive Raumtemperatur unter 25 Grad liegen. Zur Sicherheit gibt es noch ein Video für Euch, das recht gut einen Mittelwert darstellt. Allerdings startet das Video bei einer Kapazität von 10 Prozent. Die anderen Tests wurden tatsächlich erst ausgeführt, als das Smartphone von allein runtergefahren ist, weil der Akku restlos leer war.
Zu guter Letzt habe ich natürlich auch noch die Laufzeit für Euch, wie lang der Akku denn wirklich durchhält. Denn dafür laden wir ja schließlich das gute Stück auf. Dazu verwenden wir traditionell den "Work 3.0 Battery life"-Test, der mit einer Bildschirm-Helligkeit von 200 Nits und im Flugmodus bei einer Kapazität von 100 Prozent gestartet wurde.
Und so dauerte es 13 Stunden und 34 Minuten, bis der Test bei einer Restkapazität von 20 Prozent stoppte. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy S23 kommt mit einem 3.900 mAh starken Akku auf 13 Stunden und 44 Minuten. Im täglichen Gebrauch kam ich auf knapp zwei Tage. Sprich 9 Prozent standen am Abend noch auf der Anzeige. Die Nutzung würde ich als durchschnittlich bezeichnen. Hardcore-Nutzer sollten aber sicher einen Tag schaffen.
Realme GT 3: Technische Daten
Technisches Datenblatt | |
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Gerät | |
Illustration |
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Design |
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Bildschirm |
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Speicher |
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CPU / GPU |
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Kamera |
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Video |
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Software |
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Akku |
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Audio |
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Abmessungen & Gewicht |
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Konnektivität |
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Abschließendes Urteil
Realme galt lange Zeit als preiswerter Hersteller mit performancestarken Smartphones primär für den indischen Markt – fast so wie einst Xiaomi. Dem Prinzip versucht man bei einem Preis ab 649 Euro für – na sagen wir mal ein Semi-Flaggschiff – nach wie vor treu zu bleiben.
Das gelingt dem Realme GT 3 bei Prozessor, 240-Watt-Schnell-Ladetechnologie, "Dolby Atmos"-Stereo-Lautsprechern und 144-Hz-Display mit 1,5K-Auflösung durchaus. Auch die Verarbeitung samt "Multicolor Breathing Light" für Benachrichtigungen gefällt. In Detailfragen, wie einer IP-Zertifizierung, der eher durchschnittlichen 50-MP-Triple-Kamera und dem fehlenden kabellosen Laden zeigt das GT3 jedoch, dass der Weg zum echten Flaggschiff weit ist.
Und so bleibt das Realme GT 3 ganz klar ein Kompromiss-Smartphone, welches seine Zielgruppe eher bei Jugendlichen sucht, welche es prinzipiell eilig haben – Jugendliche ohne Bedürfnis nach überragender Fotoqualität, aber nach Power beim Laden und beim Zocken. Somit hat das Smartphone seine Berechtigung auf dem Markt und bekommt sogar 3,5 Sterne, weil es für den Preis exakt das bietet, was man heutzutage erwarten kann. Obendrauf bietet es mit der Mikroskop-Kamera, dem 240-Watt-Charging und der smarten Benachrichtigungs-RGB-LED ein paar außergewöhnliche Features.
Wer aber auf die eher vernachlässigten Kriterien großen Wert legt, ist vermutlich mit einem OnePlus 11 (zum Test) oder sogar dem Samsung Galaxy S23 (zum Test) besser bedient – muss dann aber auch knapp 350 Euro mehr abdrücken.
Eigentlich müssten ja die ersten Erfahrungen über einen längeren Zeitraum hinweg eintrudeln. Die Geräte chinesischer Hersteller bieten ja nun nicht erst seit gestern das (Ultra-) Schnellladen an. Jetzt natürlich nicht mit 240 Watt, aber doch im Bereich 45 Watt plus X (67 Watt, 100 Watt, etc.). Steht ein Xiaomi Mi 10 Pro nach drei Jahren mit seinem 65 Watt-Laden akkutechnisch mittlerweile wirklich schlechter da als ein Galaxy S20 Plus mit seinen 25 Watt? Oder wird hier seit Jahren eher eine Scheindiskussion auf Basis physikalischer Akku-Begebenheiten geführt und es ist bei beiden Geräten aktuell gar kein wirklicher Unterschied zu verzeichnen? Vielleicht habt ihr ja in der Redaktion noch irgendwo entsprechende Smartphones und könnt einmal vergleichen? Ich fände da die Praxis weitaus spannender als die beständig diskutierte Theorie.
Wir haben das Thema in der Redaktion schon angesprochen, gerade wegen der unterschiedlichen Ergebnisse beim Test. Wir überlegen gerade einen optimalen Testaufbau. Da wird also noch was zum Thema Schnellladen kommen.
Lebensdauertests sind sehr aufwändig und damit teuer, weshalb man sie auch bei anderen Produktgruppen, wie Leuchtmitteln, nur selten findet. Sie mit nur einzelnen Exemplaren durchzuführen bringt auch nichts, das könnten Frühausfaller oder zufällig besonders langlebige Ausreißer sein, weshalb man immer mehrere Geräte zusammen mit denen anderer Hersteller als Vergleichsgeräte testen sollte. Um den Einfluss auf die Schnellladung einzuschränken, wären zudem vergleichende Tests der schnellladefähigen Geräte des selben Herstellers mit Exemplaren erforderlich, die zwar schnellladefähig sind, aber trotzdem langsam geladen werden. Die von einem Hersteller verbauten Akkus könnten generell langlebiger oder weniger langlebig sein, mehr oder weniger unabhängig davon, wie sie geladen werden. Zudem müssten die am Test beteiligten Geräte auch ansonsten unter den gleichen kontrollierten Bedingungen, wie einer gleichen Entladungsgeschwindigkeit durch vergleichbare Nutzungsintensität und gleichen Ladebedingungen (von der Schnellladung natürlich abgesehen) wie einer Ladung zwischen stets 10% und 90% (oder um den Test zu verkürzen zwischen 0 und 100%), da beides ebenfalls großen Einfluss auf die Zyklenzahl hat.
Um die Testdauer solcher Tests zu verringern, testen Testhäuser gerne unter besonderen Bedingungen, wie in einer Wärmekammer bei erhöhter Temperatur. Das erfordert aber nicht nur eine sehr genaue Kenntnis des tatsächlichen Einflusses der besonderen Bedingungen auf die Zyklenzahl, sondern verbietet sich bei Akkus schon deshalb, weil das BMS den Ladevorgang bei einer erhöhten Temperatur abbricht, oder ggf. bei Schnellladung die Ladegescheschwindigkeit verringert.
Statt derartige Test selber durchzuführen, die wie beschrieben sehr aufwändig sind, wenn sie aussagekräftig sein sollen, könnte es sinnvoller sein, die Zusammenarbeit mit einem Testhaus wie der Stiftung Warentest zu suchen. Eine Alternative wäre, die Statistik zu bemühen. Eine Anfrage bei unabhängigen Reparaturwerkstätten über die Anzahl der Akkutauschreparaturen bei verschiedenen Geräten könnte ein Bild über den Einfluss der Ladetechnik vermitteln. Zwar wird sich die Werkstatt nicht darum kümmern (können), wie viele Zyklen der einzelne Akku nun auf dem Buckel hat, oder unter welchen Umständen er genutzt und geladen wurde, aber bei tausenden getauschten Akkus je Typ und Hersteller kann.man hoffen, dass der Mix bei verschiedenen Herstellern vergleichbar ist, aus der Ausfallhäufigkeit der Akkus also tatsächlich der Einfluss der Ladegeschwindigkeit erkennbar wird.
Nicht zuletzt könntet ihr eine Leserumfrage zu dem Thema durchführen.
Das wäre tatsächlich mal interessant. Allerdings ist das superschnelle Laden jetzt ja auch nicht mehr so neu, und zumindest 67 Watt schnelles Laden gibts jetzt auch schon gut 2 Jahre. Wenn da wirklich was schlecht für den Akku wäre müssten sich jetzt auch die negativen Erfahrungen damit zeigen.
Und von toten oder explodierenden Akkus hat man bisher noch nichts gelesen.
Das ist in etwa das Meeting-Protokoll, was wir zu dem Thema hatten ;)
Mich interessiert es ja wirklich, ob bei solchen Ladeleistungen der Akku nicht leidet, wie hoch die Temperatur vom Akku beim laden ist und ob die noch im gesundem Bereich für den Akku bleibt, wie die Kapazität vom Akku nach 2 Jahren aussieht und ob Samsung mit ihren 25/45W die klügeren sind oder ob Samsung es nicht schafft oder kein Interesse daran hat, auch höhere Ladeleistung anzubieten.
Wäre schnelles laden mit der richtigen Technik für die Gesundheit des Akkus nicht anders als bei dem 25/45W von Samsung, würde ich mir wünschen, Samsung würde auch schnelleres Laden entwickeln. Ich bin da aber kritisch und ehrlich gesagt komme ich auch gut mit den 25W meines S23 klar.
Samsung (und auch Apple) wären natürlich in der Lage, schnelleres Laden anzubieten.
Ich bin aber der Meinung es kommt nicht von ungefähr, dass genau die beiden NICHT auf diesen absurden Zug aufspringen, sondern eher konservativ bei ihren ~25W bleiben.
Mich würden aber die technischen Details interessieren. Spannungen, Ströme, Temperatur, Langzeitwirkung auf die Akkukapazität. Solche Dinge.
Laut internen Labortests von Realme soll er Akku nach 1600 Ladezyklen noch 80% Kapazität haben. Labortests sind natürlich keine Reallifetests und in wieweit man das glauben kann, weiss ich auch nicht.
Technische Details zu konkreten Akkutypen könntest Du noch an ehesten in den Datenblättern der Akkuhersteller finden, die aber eben auch nur unter den dort angegebenen Randbedingungen gelten. Kommen propritäre Ladeverfahren ins Spiel, wie im vorliegenden Fall, dürften diese Details Betriebsgeheimnis der entsprechenden Gerähersteller bleiben.
Etwas mehr Informationen zu Schnell- und Superschnellladeverfahren kannst Du z.B. in diesem Artikel finden:
https://batteryuniversity.com/article/bu-401a-fast-and-ultra-fast-chargers
Die dort gemachten Angaben beziehen sich tendenziell auf verschiedene Akkutypen und -Technologien, beziehen sich aber nicht auf ein ganz konkretes Modell.
So hängt die Schnellladefähigkeit in erster Linie vom Akkudesign ab. So gibt es Designs für "Powerakkus" die die Schnellladefähigkeit auf Kosten der Kapazität begünstigen, und Energieakkus, bei denen es umgekehrt ist. Wenn die verbauten Akkus aber in etwa die selbe Kapazität haben, und wie die Tests zeigen, auch die Laufzeiten der Geräte auf dem
Niveau des Wettbewerbs sind, kann man weder davon ausgehen, dass andere Akkutypen als bei selbigem verbaut wurden, noch dass die Akkus nur teilgeladen werden, was auch eine Möglichkeit wäre, der Lebensdauerverkürzung durch die Schnellladung entgegenzuwirken, aber wie bei "Powerzellen" dann eben auf Kosten der verfügbaren Kapazität.
Gerne wird auch immer wieder behauptet, die Akkulebensdauer hänge in erster Linie von der Temperatur bei Ladung und Betrieb ab. Das ist zwar nicht falsch, aber eben auch nicht vollständig. So unterliegen auch elektro-chemische Vorgänge einer gewissen Trägheit und fehleingelagertes Lithium und Dendritenbildung sind auch bei Idealtemperatur möglich, wenngleich nicht in dem selben Maß wie bei hohen, und was gerne vergessen wird, auch niedrigen Temperaturen. Dass schnelles Laden dieser Trägheit nicht entgegenkommt, sondern vielmehr ihre negativen Seiteneffekte verstärkt liegt auf der Hand, und auch die gezeigten Diagramme zeigen eine Verkürzung der Zyklenzahl mit dem Ladestrom. Die Zyklenzahl bei 3C ist augenscheinlich deutlich geringer als bei 1C. Wird im vorliegenden Fall mit 240 W geladen und die durchschnittliche Ladespannung sei 4 Volt (um eine nur grobe Betrachtung durchzuführen, und insbesondere auf höhere Mathematik zu verzichten), würde der Akku mit 60 Ampere geladen. Das wäre bei einem 4000 mAh Akku eine Ladeleistung von 15C. (Was sich auch bei zwei parallelen Akkus mit je 2000 mAh nicht ändern würde).
Zwar könnte eine ausgeklügelte Ladetechnik da noch etwas an Zyklen herauskitzeln, doch wie der Artikel sagt, sind Wissenschaftler und Batteriefachleute da eher skeptisch.
Grundsätzlich halte ich die Möglichkeit nicht schlecht, schnell laden zu können, bin aber der Meinung, das sollte man dann aber auch nur nutzen, wenn es in einer konkreten Situation die Notwendigkeit dafür gibt, also wenn man z.B. vergessen hat zu laden, und sein Gerät unbedingt braucht. Wenn immer möglich, sollte man dagegen langsam laden. Das ist auch das Fazit im verlinktem Artikel. Leider ermöglicht kaum ein Smartphone die Ladegeschwindigkeit, oder noch besser die zur Verfügung stehende Ladezeit vorzugeben, obwohl das rein in Software möglich wäre. So ist zu befürchten, dass die Superschnellladung doch in den meisten Fällen zum Einsatz kommt, möglich wäre natürlich noch, ein zweites leistungsschwächeres Ladegerät zu verwenden.
Quelle: batteryuniversity.com
"...absolutes Killer-Feature."
Würde das der Akku auch denken, wenn er denken könnte?
Naja für den Akku ist es buchstäblich auch ein "Killer"-Feature. Das stimmt schon
Ist nicht für Leute die um 20:30Uhr ins Bett gehen oder nach dem Zähneputzen das Gerät aufladen ! Ist für Leute die sonst nichts im Leben haben außer den ganzen Tag auf die Kiste zu schauen und die nicht mal für 1-2 Stunden ohne können .
Ich hätte nie gedacht, dass dieser Satz so triggering wäre lol.