Samsung C-Lab: VR-Projekte auf dem MWC ausprobiert
Samsung hat sich das Thema VR schon seit einigen Jahren auf die Fahne geschrieben. Aber was ist (Gear) VR ohne Apps und Anwendungsszenarien? Eben. Im Rahmen des MWC hat Samsung Projekte aus dem C-Lab vorgestellt, die das Thema VR und AR mit interessanten und nützlichen Zwecken verbinden.
Die Creative Labs (C-Lab) hat Samsung im Jahr 2012 gegründet. Mitarbeiter können hier vom Konzern unterstützt Ideen konkretisieren und realisieren. Herauskommen sollen im Idealfall kommerzielle Produkte. Es ist also beinahe ein kleiner Startup-Accelerator. Im Vorfeld des MWC hatte Samsung einige Projekte vorgestellt und wir haben uns diese einmal genauer angesehen und wollten wissen, was dahintersteckt.
Monitorless
Monitorless ist eine AR-Anwendung, die derzeit aber mit einer Gear VR demonstriert wird. In das Blickfeld des Users blendet Monitorless Anwendungen oder Videos ein. Aktuell sorgt die Kamera des Smartphones für die Erfassung der Umgebung. Wer mag, kann die Fenster mit einer Transparenz versehen oder sie in der Umgebung platzieren.
Im Live-Eindruck erschien die Technik schon recht ausgereift. Die Anwendungen laufen aber nicht auf dem Smartphone, sondern auf einer Cloud-Infrastruktur, sodass man sich seinen eigenen Arbeitsplatz einfach überall mit hinnehmen kann.
Später soll Monitorless als Smartglass ganz ähnlich wie Microsofts HoloLens erscheinen. Wann aber der gezeigte Prototyp wirklich einsatzbereit ist, blieb auf der Messe unklar.
Relúmĭno
VR kann auch beim Thema Gesundheit eine wichtige Rolle spielen. Relúmĭno hat sich des Problems angenommen, dass eine bestimmte Form der Sichtbeeinträchtigung das Sichtfeld vernebelt und ausgraut. Man kann so praktisch nichts mehr erkennen. Relúmĭno will hier Abhilfe schaffen: Die Kamera des Smartphones nimmt die Umgebung auf und Relúmĭno rechnet das Livebild so um, dass der erblindete User die Umwelt besser erkennen kann. Um das auszuprobieren, musste ich mir eine darauf abgestimmte Brille aufsetzen.
Dann die Gear VR mit Relúmĭno auf den Kopf und über die ergrauten Augen und tatsächlich: Plötzlich war die Umgebung wieder einigermaßen erkennbar. Besonders gut hat das bei kontrastreichen Motiven geklappt. Sicher ist der neue Blick nicht so scharf, wie gewohnt, aber zumindest erheblich verbessert.
Wirklich beeindruckend waren allerdings die Verbesserung bei Texten: Hier schaffte es Relúmĭno, einen sonst nicht sichtbaren Text für den Sehbeeinträchtigten so hervorzuheben, dass die Buchstaben wirklich sehr deutlich lesbar waren.
Klar ist, dass die Anwendung nicht bei allen Sehkrankheiten helfen kann. Spannend ist aus meiner Sicht, dass sich die VR-Technik hier als Hilfe im Alltag erweisen kann.
TraVRer
Simpel, aber eigentlich genial. Das war mein Eindruck von TraVRer. Eigentlich handelt es sich nur um einen Player für selbstgedrehte (360-Grad-)Videos, der auf dem Smartphone läuft, gerne aber auch mit einer - wie könnte es anders sein? - Gear VR zusammenarbeitet.
Aber anstatt nur das Foto oder Video anzuzeigen, wertet die App auch in der Datei gespeicherte Ortsangaben aus. Und so kann man eine kleine Tour durch beispielsweise Barcelona mit der Gear 360 aufnehmen und zusätzlich sieht man am auf einem kleinen Kartentisch, wo diese Aufnahme erfolgte - bei Videos wird sogar der genau Weg angezeigt.
Außerdem gab es die App VuildUs zu sehen, die den Klassiker umsetzt: VuildUs erfasst die Dimensionen Eurer Wohnung oder eines Zimmers und hilft bei der Auswahl von Möbeln. Neben diesen Projekten gibt es noch eine Menge weiterer VR-Projekte, die aber nicht live präsentiert wurden.
Ist bei diesen C-Lab-Projekten etwas für Euch dabei oder lassen sie Euch kalt?
Das 1. und 2. finde ich super! Das wird bestimmt echtes Potenzial haben.