Samsung Galaxy A6 (2018) im Test: Mittelklasse können andere besser
Mit dem Galaxy A6 (2018) hat Samsung sein Mittelklasse-Angebot aktualisiert. Die bisherigen A-Modelle aus 2018 zeigten bisher sehr schön, wie gut die Mittelklasse mittlerweile geworden ist und für die meisten Anwender ausreicht, aber was hat nun das neue A6 (2018) zu bieten?
Pro
- Dolby-Atmos-Sound
- Gute Akkulaufzeit
- Gesichtserkennung zum Entsperren
Contra
- Nicht wasserdicht
- Kein USB Typ-C
- Langsames Aufladen
Die besten Tarife werden für Dich geladen...
Die A-Klasse ist noch immer zu teuer
Das Samsung Galaxy A6 (2018) wurde im Mai vorgestellt und ist im Samsung-Shop zu einem Preis von 309 Euro zu haben. Mittlerweile ist der Straßenpreis aber deutlich gesunken. Das Galaxy A6 (2018) ist in drei Farben erhältlich, Schwarz, Lavendel und Gold.
Kein Risiko beim Design
Optisch werden sich Samsung-Fans schnell zu Hause fühlen , denn das Smartphone nimmt viele bekannte Design-Aspekte der A-Serie aus 2018 auf. Seine Herkunft ist klar, und trotz mitunter großer Preisunterschiede sind sich die Smartphones der Serie sehr ähnlich. Zumindest auf den ersten Blick, denn technisch hinkt das A6 seinem großen Bruder, dem A8, natürlich hinterher.
Auf der Vorderseite ist das aber nicht wirklich zu erkennen. Mit einer Größe von 149,9 x 70,8 mm ist es fast gleich groß, ist aber mit 7,7 mm etwas dünner. Es ist auch leichter als das Schwestermodell: 159 Gramm. Dies ist vor allem auf die Verwendung von Aluminium statt Glas auf der Rückseite zurückzuführen. Über dem Bildschirm sind die Sensoren auch etwas unterschiedlich angeordnet. Auch das Gitter vorm Lautsprecher sieht anders aus, es ist tiefer eingelassen.
Oben und unten befinden sich auf der Rückseite dünne Streifen. Diese sind bei Metallrückseiten nötig, damit der Mobilfunkempfang gewährleistet ist. Seit dem Einzug von Glasrückseiten werden sie immer weniger. Ob das einem gefällt oder nicht, ist natürlich Geschmackssache. Was das Layout von Fingerabdrucksensor und Kamera betrifft, kennen wir es schon vom A8. Beide sind zusammen in einem Rahmen eingefasst, dessen Kanten angenehm abgerundet sind. In der Praxis ist der Fingerabdrucksensor auffällig schneller als die Gesichtserkennung.
Ein Klinkenanschluss ist noch vorhanden, dem A6 liegen auch die passenden Kopfhörer bei. Leider fehlen dafür aber andere Komponenten: Samsung verwendet bei diesem Smartphone leider kein USB Typ-C und keine IP-Zertifizierung, was das A6 ein bisschen zum schwarzen Schaf der A-Serie macht. Es ist natürlich nachvollziehbar, dass Samsung dieses Modell nicht auf das Level eines A8 hebt, gleichzeitig ist es aber merkwürdig, dass es nicht zumindest die selben Features bietet, wie die Vorjahresmodelle.
Ein solider Bildschirm mit Luft nach oben
Keine Überraschung: Auch das Galaxy A6 (2018) ist mit einem Super-AMOLED-Bildschirm ausgestattet, Samsungs Parade-Technologie. Hierbei kommt die gleiche Diagonale, also 5,6 Zoll, und das gleiche 18,5:9-Format zur Verwendung wie beim A8. Insgesamt kann das Display des A6 aber nicht mit dem des größeren Bruders mithalten. Die HD+-Auflösung (720 x 1.480 Pixel) ist an sich ok und liegt auf einem Niveau mit dem A3 aus 2017. Die Pixeldichte beträgt 294 ppi.
In der Praxis kann man mit diesem Bildschirm gut arbeiten, er bleibt auch in den meisten Situation gut ablesbar. Kenner werden aber schnell feststellen, dass es bessere AMOLED-Displays auf dem Markt gibt. Immerhin kann man in den Einstellungen noch die Farben anhand vier verschiedener Modi einrichten. Bei der adaptiven Darstellung, welche standardmäßig eingerichtet ist, könnt Ihr noch festlegen, ob die Farben eher warm oder eher kalt sein sollen. Insgesamt kann man sagen, dass das Display an sich eine anständige Figur macht , es könnte aber durchaus besser sein.
Die Galaxy-S9-Oberfläche im Galaxy-A-Gehäuse
Samsung liefert das A6 (2018) mit Android 8.0 Oreo und seiner neuesten Oberfläche aus : Samsung Experience 9.0. Es ist wie so häufig bei Samsung-Smartphones mit so mancher Bloatware beladen. So finden wir einige eigene Apps, die leider nicht deinstalliert werden können, Googles Apps und ein paar von Microsoft vor - Word, Excel und Powerpoint. Auch Facebook ist vorinstalliert und kann nicht einfach deinstalliert werden.
Samsungs Oberfläche hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und hinterlässt mittlerweile einen angenehmen Eindruck. Als Sicherheitspatch befindet sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels, Anfang Juli 2018, auf dem Stand von April 2018. Ein nettes Feature, das nicht ganz so viele interessieren wird: Das A6 (2018) ist nach wie vor mit einem FM Radio ausgestattet, die Kopfhörer fungieren als Antenne.
Grundsolide Mittelklasse-Performance
Die Grenze zwischen A- und J-Serie ist doch recht schwammig, nutzen doch das J7 (2017), J5 (2017) und das A3 (2017) alle den Exynos-7870-Prozessor. Dieser SoC wurde speziell für die Mittelklasse entwickelt, um mit dem Snapdragon 625 konkurrieren zu können. Er wird mit 14 nm gefertigt und soll für eine bessere Akkulaufzeit sorgen als noch der Vorgänger 7580, der in 28 nm gefertigt wurde. Seine acht Cortex-A53-Kerne liefern eine maximale Taktrate von 1,6 GHz. Auch die GPU kennen wir schon ganz gut, denn sie kommt auch im Galaxy J7 und im Honor 9 Lite zum Einsatz. Aber wie gut funktioniert das alles in der Praxis?
Im Alltag läuft das A6 grundsätzlich sehr sauber ohne längere Denkpausen . Nur wenn man es etwas unter Stress setzt, merkt man, dass dann doch etwas Leistungspotenzial fehlt. Die 3 GByte RAM ermöglichen ein recht schnelles Multitasking, die 32 GByte interner Speicher reichen wohl für die meisten Nutzer aus. Leistungshungrige Spiele sind auf diesem Smartphone natürlich kein Genuss. Ping Pong King ist überhaupt kein Problem, bei PUBG geht das A6 dann aber doch etwas in die Knie.
Auch bei den Benchmarks zeigt sich, dass das A6 schnell an seine Grenzen kommt.
Nun auch in der Mittelklasse Dolby Atmos
Das Galaxy A6 (2018) ist mit einem einzigen Lautsprecher ausgestattet, der sich am rechten Rand oberhalb des Power-Buttons befindet. Der Sound ist für diese Klasse überraschend gut , auch wenn ihm natürlich etwas Bass fehlt. Gleiches kann leider nicht über die beiliegenden Kopfhörer berichten. Wer wirklich gerne Musik hört, sollte auf sie verzichten und gleich auf bessere umsteigen. Immerhin bietet das A6 (2018) sogar Dolby Atmos, wenn Kopfhörer angeschlossen sind.
Bei Telefongesprächen konnte ich keine großen Probleme feststellen, auch wenn Umgebungsgeräusche etwas besser herausgefiltert werden könnten. Auch hatte das Mikrofon ab und zu Probleme, meine Stimme gut aufzunehmen.
Samsung Galaxy A6: Kamera
Samsung setzt beim A6 (2018) auf die gleiche Hardware wie beim A8 (2018). Wir finden also einen 16-Megapixel-Sensor vor wie hinten vor, beide Kameras werden von einem LED-Blitz unterstützt. Die Blende ist hinten mit f/1.7 etwas besser als vorne (f/1.9).
Wenn das Licht mitspielt, macht die Kamera ganz gute Bilder , hat aber manchmal die Tendenz, Farben unnatürlich darzustellen. Das ist besonders ärgerlich, wenn man eine Szene besonders wegen ihrer Farben einfangen will. Ein automatischer HDR-Modus muss erst in den Optionen aktiviert werden. Überraschenderweise ist die Detailwiedergabe gut. Schlechte Lichtverhältnisse sind für Smartphone-Kameras oft ein Problem, und das Galaxy A6 (2918) stellt hier keine Ausnahme dar. Kurz gesagt, die Kamera macht einen soliden Job, aber auch nicht mehr.
Samsung ist auch auf den AR-Zug aufgesprungen und liefert die Funktion “Stickers”. Hier könnt Ihr z.B. Gesichtern Hasenohren aufsetzen, Pasta aus dem Mund fallen lassen und vieles weiteres. Diese Filter funktionieren mit der Front- und Rückkamera gleich gut. Es macht zwar Spaß, die Frage ist nur, wie oft man eine solche Funktion tatsächlich nutzt.
Die Frontkamera ist im Stande, anständige Selfies zu schießen. Es gibt auch einen Porträtmodus, der einen guten Job macht, allerdings nicht immer auf Anhieb. Ab und zu sind mehrere Anläufe nötig, um wirklich ein gutes Ergebnis hinzubekommen.
Ihr könnt in der Kamera auch den Pro-Modus aktivieren, um mehr Kontrolle über Eure Fotos zu bekommen. Hier könnt Ihr Weißabgleich, ISO-Wert und Belichtung anpassen.
Guter Akku, aber ohne schnelles Aufladen
Der Akku des Galaxy A6 (2018) misst 3000 mAh, und sollte damit für ein 5,6 Zoll großes Smartphone ausreichend bemessen sein. Er macht sich im Alltag auch ganz gut. Einzig anspruchsvolle Aufgaben, wie längere Spiele-Sessions, verkürzen die Akkulaufzeit erheblich. In der Praxis ist ein Tag Laufzeit an sich kein Problem , bei wirklich zurückhaltender Nutzung können es auch mal an die zwei Tage sein.
Die schlechte Nachricht: Das Galaxy A6 (2018) lädt langsamer auf als eine Schildkröte im Gegenwind laufen kann. In einer Zeit, in der wir es gewohnt sind, praktisch bei jedem Smartphone eine Schnellladetechnologie vorzufinden, ist das sehr enttäuschend. Auch in dieser Preisklasse ist das nichts besonderes mehr, wie allein das Moto G6 mit seinem Turbo Power zeigt. Das Galaxy A3 hatte zwar auch keine schnelle Aufladung, dafür aber das A5. Beim A6 hatte ich ehrlich gesagt auch damit gerechnet.
Samsung Galaxy A6: Technische Daten
Abschließendes Urteil
Samsung bietet uns hier das sprichwörtliche schwarze Schaf der Galaxy-A-Serie: Es ist eigentlich der Schwan der J-Serie, technologisch das beste der Reihe, kann aber mit der bisherigen A-Serie einfach nicht mithalten. Trotzdem ist es aber kein schlechtes Smartphone und bringt vieles mit, was man sich wünschen würde. Sogar die Kamera weiß mitunter zu überraschen. Dazu kommt Dolby Atmos und eine gute Akkulaufzeit.
Aber die Konkurrenz schläft eben nicht und für diesen Preis und weniger gibt es ein Moto G6 oder ein Honor 7X, die einfach mehr fürs Geld bieten.
Von Samsung kann man nur Oberklasse kaufen.
Alles andere lohnt sich nicht. Weder vom Preis, noch was die Ausstattung angeht. In dem Bereich sind andere Hersteller weit vorn.
Im allgemeinen und speziell mit Sicht auf Samsung ist das A6 für mich absolut repräsentativ für neue Phones im Jahr 2018. Stagnation oder sogar Rückläufigkeit bei Inovationen, Ausstattung und Design und das zu maßlos überteuerten Release-Preisen.
Sieht das nicht insgesamt bei Smartphones so aus?
Alle warten auf the next big thing und schrauben ansonsten ein bisschen an der Evolution herum.
Gutes Telefon aber ohne schnellladefunktion ohne usb c das macht den Preis nicht gerecht.da ist Moto G besser und Nokia.
"Als Sicherheitspatch befindet sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels, Anfang Juli 2018, auf dem Stand von April 2018."
Ich weiß nicht wann ihr den Test genau gemacht habt, aber der Juli Patch ist seit dem 6. Juli verfügbar.
"...und das Galaxy A6 (2918) stellt hier keine Ausnahme dar."
Das Gerät ist 900 Jahre voraus. :)
Wird wohl schnell auf 230-250 Euro fallen dann ist es doch O.K
Sehe ich nicht so. Das Mi A1 meines Bruders hat Full HD, mehr RAM, mehr internen Speicher, eine bessere Kamera und kommt auch mit Aluminium für 169,-€. Samsung sinkt zwar relativ fix im Preis, trotzdem sind die einfach viel zu teuer.
Aber lieber ein Samsung, als so ein Chinagedöns
Daran merkt man dass du noch nie ein Xiaomi Gerät in der Hand hattest. Die sind alles, aber ganz sicher kein Gedöns.
Schade nur, dass das Xiaomi Mi A1 - anders als das Samsung A6 - kein NFC hat.
Dafür hat das Mi A1 Infrarot. ;p
Ja, oder eben das Moto G6 mit NFC und Fast Charge für knapp 200€.
Ausserdem dabei: "echtes" Dual Sim. Den SD450 SoC des Moto G6 gibt es
zudem erst im 370€ teurem A6+.
Zum Bezahlen ist Infrarot nur leider nicht geeignet ... ;-)
Du hast mal so gar keine Ahnung von Xiaomi.
Ja aber Ottonormalverbraucher kennt doch Xiaomi überhaupt nicht . Die gehen zu MM oder anderen Läden und suchen sich ein Gerät aus .
Echt witzig, dass dieses Ding da Dolby Atmos kriegt, aber das S8 und Note8 haben es nur in der Beta gesehen, als Test für das S9.
HD+ auf 5,6" für über 300,-€ in 2018 ist komplett indiskutabel.
Immerhin ist es aber ein AMOLED-Panel. Und zwar eine von Samsung ^^
Wahrscheinlich noch mit Pentile-Matrix. :D
Ein sehr großer Teil der Smartphonenutzer (zumindest in den Industrienationen) ist in einem Alter, wo die Augen mit den ca. 300ppi ohnehin nichts mehr anfangen können.
Wer mitte 20 ist oder das Smartphone auch im Cardboard nutzen will, der kauft eben was anderes.
Bei Samsung zahlt man eben auch den Namen und das Image mit.