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Auswertung der Umfrage: Würdet Ihr für mehr Datenschutz Geld ausgeben?

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© Dan Nelson/Unsplash

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Während Tech-Unternehmen über die Kontrolle persönlicher Daten und den Schutz der Privatsphäre in Apps und Diensten debattieren, stellt sich die Frage: Was wäre, wenn wir alle selbst die Möglichkeit hätten, unsere Privatsphäre zu schützen - würden wir dafür bezahlen? Diese Frage haben wir an die NextPit-Community weitergegeben in unserer Umfrage der Woche – und die Ergebnisse waren interessant.

Ein von Andrew Lewis geprägter Satz lautet: "Wenn Ihr für etwas nicht bezahlt, seid Ihr nicht der Kunde; Ihr seid das Produkt, das verkauft wird." Das hilft, die aktuelle Debatte um den Datenschutz einzuordnen, in der Werbefirmen und soziale Netzwerke die größere Kontrolle in Frage stellen, die iOS den Nutzern über ihre persönlichen Daten und ihre Surf- und Konsumgewohnheiten gibt.

Als wir unsere NextPit-Leser fragten, ob sie bereit wären, für mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu bezahlen, fanden wir unterschiedliche Ergebnisse in den verschiedenen Bereichen.

Bezahlen fuer Privatsphaere 01
Nur in Deutschland wäre eine Mehrheit zahlungswillig für mehr Privatsphäre. / © NextPit

Während Brasilianer und Franzosen weniger Interesse zeigten, für mehr Privatsphäre zu bezahlen, waren die Leser der englischen Seite ziemlich geteilter Meinung (48/52% für ja bzw. nein).

Die deutsche Community hingegen zeigte sich deutlich besorgter über das Thema. 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereit wären, für Apps und Dienste zu zahlen, die nicht auf ihre persönlichen Daten zugreifen.

Bezahlen fuer Privatsphaere 02
Ihr würdet Euch mit großer Mehrheit für Einmalzahlungen entscheiden. / © NextPit

Bei der Art der Bezahlung habt Ihr Euch einhellig für eine Einmalzahlung statt eines Abo-Modells ausgesprochen. Hier könnte die größere Kaufkraft der europäischen Leser ausschlaggebend zugunsten der Einmalzahlungsmethode gewesen sein. In Brasilien hingegen dürfte die anfallende höhere Summe bei Einmalzahlungen gegenüber Raten (in Anbetracht der niedrigeren Durchschnittsgehälter im Land) den Wert ein wenig gedrückt haben, so dass dort "nur" 67 Prozent für die einmalige Zahlung gestimmt haben.

Viele Leser betonten die Umkehrung der Werte in einer Welt, die die Privatsphäre als ein universelles Recht behandeln sollte. Ein Punkt, an den sich die Franzosen erinnerten, war, dass das Land eine Steuer auf digitale Dienstleistungen hat (auch bekannt als "GAFAM-Steuer", für Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft), die auf Werbung und den Verkauf von persönlichen Daten erhoben wird, aber letztendlich in Form von Preisanpassungen an den Endverbraucher weitergegeben wird.

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Ein Problem bei der Umfragegenerierung verursachte einige Diskrepanzen in den englischen und deutschen Umfragen / © NextPit

Wir haben uns mit der Frage beschäftigt, für welche Art von Daten die Leser am ehesten bereit wären, dafür zu zahlen, dass sie nicht getrackt werden. Hier haben wir dummerweise auf den verschiedenen NextPit-Seiten die dritte Umfrage nicht einheitlich generiert. Deswegen sind die Ergebnisse dieser Frage für die deutsche sowie englische Seite leider nicht aussagekräftig. Sorry dafür! 

In jedem Fall äußerte ein großer Teil der Leser das Anliegen, ihre finanziellen Informationen von den Informationsgrundlagen der Unternehmen fernzuhalten. Der Zugang zu persönlichen Inhalten wie Fotos und Nachrichten wurde ebenfalls häufig genannt, vor allem in Brasilien und Frankreich, während die Leser der englischen und deutschen Seiten auch starke Bedenken bezüglich der Kontaktinformationen äußerten.

Während in Deutschland und Frankreich interessanterweise die Gesundheitsdaten unter den gegebenen Antworten hervorstachen, wurden sie bei den Antworten der Brasilianer am wenigsten genannt. Dieses Ergebnis könnte mit den Werbebeschränkungen für Medikamente und medizinische Behandlungen in den brasilianischen Medien zusammenhängen, aber dies ist eine Analyse, die mehr Zeit erfordern würde und den Rahmen dieses Textes etwas sprengen würde.

Fazit

In den Kommentaren wurde stark betont, dass der Datenschutz nicht optional sein sollte und dass der Schutz von persönlichen Daten der Standard sein sollte. Viele deutsche Leser wiesen darauf hin, dass sie die Messaging-App Threema nutzen, die kostenpflichtig ist und auf Anonymität sowie minimalster Datensammlung setzt.

Die Antworten der NextPit-Community in den Kommentaren spiegeln die Zahlen des Beratungsunternehmens Flurry wider, wonach weniger als 15 % der aktiven iOS-Nutzer das Datentracking zulassen, während nur 5 % die Option deaktivieren, die Apps zwingt, um Erlaubnis für den Zugriff auf persönliche Daten zu fragen.

Flurry iOS App Tracking
Untersuchungen zeigen, dass nur 5 % der aktiven iOS-Installationen die Berechtigungsanfrage von Apps zur Aktivitätsverfolgung deaktiviert haben. / © Flurry Analytics

Obwohl die Umfrage auf einem Bruchteil der gesamten iOS-Nutzer basiert – 5,3 Millionen – zeigen die Ergebnisse eine viel größere Besorgnis über Datenschutz und Datenverfolgung als zuvor erwartet. Eine Umfrage vor der Veröffentlichung von iOS 14.5 zeigte, dass 38,5 % der Befragten zulassen würden, dass ihre Daten von Apps auf ihrem Smartphone getrackt werden.

Auf der anderen Seite: Während die deutschen Leser offener für die Möglichkeit waren, für die Monetarisierung von Apps und Diensten im Austausch für die Kontrolle über ihre Daten zu bezahlen – der Fall des bereits erwähnten Threema –, war die Community in anderen Ländern gespaltener, vielleicht bedingt durch ein größeres Vertrauen in die lokalen Datenschutzgesetze. 

Nochmals vielen Dank an alle, die an der Umfrage teilgenommen haben, und an die Leser, die die Umfrage kommentiert haben, um ihren Standpunkt zu erläutern und auf die fehlenden Mehrfachnennungen in der Umfrage auf Deutsch und Englisch hinzuweisen. Wenn Ihr eine Idee für eine kommende Umfrage habt, könnt Ihr diese gerne im Kommentarfeld unten vorschlagen.

Ursprünglicher Artikel vom 7. Mai 2021:

Eines der wohl wichtigsten Wörter im Tech-Jahr 2021 ist sicherlich "Datenschutz"! Als wären die Änderungen in Apple iOS 14.5 nicht genug gewesen, geht kurz danach der Shitstorm um die neuen WhatsApp-AGB weiter. Alle rufen nach mehr Datenschutz, aber was seid Ihr bereit, dafür zu tun? Willkommen bei der Umfrage der Woche!

Apple kündigte 2020 zum ersten Mal an, seinen Kunden in Zukunft mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu geben! Dabei gab Apple den App-Entwicklern ausreichend Zeit, um sich auf die Änderung vorzubereiten. Vor kurzer Zeit ist diese Vorbereitungsphase abgelaufen und das neue Feature hat es nun zur Marktreife geschafft.

Denn die Änderungen sind mit mit dem Update auf iOS 14.5 auf unzählige iPhones gekommen. Natürlich nicht ohne, vorher eine Reihe von Fragen von Werbetreibenden, deren Geschäftsmodell darauf basiert, möglichst viele Informationen über ihre Zielgruppe zu erhalten, aufzuwerfen.

Entgegen aller Erwartungen selbst von uns (skeptischen) Redakteuren bei NextPit hat Google angekündigt, auch unter Android mehr Transparenz beim Zugriff auf persönliche Daten von Nutzern zu schaffen. Wie genau das ausschauen wird, ist aber noch nicht klar. Es bleibt also abzuwarten, ob Apps auch hier bald erst um Erlaubnis fragen müssen, um Nutzerdaten zu sammeln.

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Mit diesen Hinweisen informiert Euch Apple neuerdings über die Nutzung personenbezogener Daten. / © Apple

Falls dem so ist, wird es langsam aber sicher eng für die Unternehmen, die mit dem Verkauf von Daten Geld sammeln. Was wäre also, wenn Unternehmen für die vollständige Deaktivierung des Nutzerdaten-Trackings eine Zahlung für die Privatsphäre der Nutzer verlangen würden – wärt Ihr bereit, dafür zu bezahlen?

Würdet Ihr für mehr Privatsphäre Geld ausgeben?
Ergebnisse anzeigen

Anwendungen wie die WhatsApp-Alternative Threema verlangen beispielsweise eine einmalige Gebühr von 3,68 € für einen ziemlich sicheren Datenschutz. Im Gegenzug verspricht das Unternehmen, so wenig Kundendaten wie möglich zu speichern und bietet damit nicht nur Privatsphäre, sondern auch Anonymität.

Wenn andere Apps und Dienste das gleiche Engagement anböten und Ihr die Möglichkeit hättet, Euch für ein Bezahlmodell zu entscheiden, würdet Ihr Euch dann für einen Pauschalbetrag oder ein Datenschutz-"Abonnement" entscheiden?

Würdet Ihr für mehr Privatsphäre per Abo oder Einmalzahlung zahlen wollen?
Ergebnisse anzeigen

Die Diskussion um die Sammlung und Nutzung personenbezogener Daten durch Websites und Online-Werbenetzwerke mag nach der Verabschiedung von Datenschutzgesetzen wie der europäischen DSGVO an Dynamik gewonnen haben. Aber traditionell war dies in einigen Ländern wie Deutschland und anderen nordeuropäischen Ländern schon immer ein Problem.

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Der Schutz der Privatsphäre wird in wohlhabenden Ländern mehr respektiert / © BestVPN.org

Diese jüngsten Gesetzgebungen werfen zum Beispiel Fragen über die Verwendung von Cookies im Internet auf. Denn in einigen Fällen geben auch sie Euch, den Nutzern, das Datenschutz-Zepter in die Hand. Beim Besuch einer Webseite müsst Ihr dann entscheiden, welche Nutzerdaten Ihr mit der Webseite teilen wollt

Manche Menschen scheinen sogar die Sammlung bestimmter Browser-Muster im Austausch für die Anzeige von personalisierter Werbung und Angeboten zuzulassen.

Vor diesem Hintergrund: Wenn Facebook oder ein anderes soziales Netzwerk oder eine App die Option anbieten würde, den Zugriff auf ihre Daten oder deren Aufzeichnung im Austausch gegen eine Zahlung oder Mikrotransaktion abzulehnen: Welche Arten von Nutzerdaten würdet Ihr für Geld beschützen wollen? Hier ist natürlich eine Mehrfachauswahl möglich.

Welche Daten würdet Ihr schützen, auch wenn es mit Kosten verbunden ist?
Ergebnisse anzeigen

Mit der Einführung der neuen Datenschutzbestimmungen von WhatsApp in der nächsten Woche – am 15. Mai – wird das Thema wahrscheinlich wieder zahlreich auftauchen, auch hier auf NextPit. Bleibt also auf unserer Website und in den sozialen Medien auf dem Laufenden, um weitere Artikel zu diesem Thema zu lesen. Die wichtigsten Artikel gibt's schonmal in dieser Tabelle:

WhatApp: AGB-Änderung am 15. Mai

Die umstrittene AGB-Änderung bei WhatsApp tritt am 15. Mai in Kraft. Diese Artikel solltet Ihr jetzt kennen.
Artikel Warum ist das wichtig?
WhatsApp zwingt Euch nun dazu, Daten mit Facebook zu teilen Hier erfahrt Ihr, warum die AGB-Änderungen bei WhatsApp kritisch sind
WhatsApp: Starke Einschränkungen für AGB-Verweigerer Das passiert, wenn Ihr die AGBs nicht annehmt
Vollständige AGBs auf WhatsApp.com Hier könnt Ihr Euch einmal ausführlich über die neuen AGBs informieren
Alternativen zu WhatsApp Threema, Signal, Telegram – was ist die beste Alternative zu WhatsApp?
Gründe gegen WhatsApp Diese Gründe gibt es neben den neuen AGBs noch gegen WhatsApp
WhatsApp-Backup für Android: Chats auf ein neues Smartphone übertragen So könnt Ihr Eure WhatsApp-Chats auf ein neues Handy übertragen
WhatsApp-Verlauf zu Telegram übertragen Wechselt Ihr zu Telegram könnt Ihr ganz einfach Euren Chatverlauf mitnehmen.
Die besten Tipps & Tricks für WhatsApp

Bevor ich mich verabschiede, lade ich Euch ein, Eure Antworten im Kommentarfeld unten zu erläutern. Wie mein Kollege Antoine bei jeder Umfrage schreibt, sind wir viel mehr an einer Debatte interessiert, als an einfachen Statistiken. Außerdem helfen uns die Meinungen und Debatten innerhalb der Community, die Seite zu verbessern und natürlich neue Umfragen und Artikel zu inspirieren.

Vielen Dank an alle, die an der Umfrage dieser Woche teilgenommen haben. Wir sehen uns am Montag wieder, wenn wir die verschiedenen Antworten der NextPit-Community aus aller Welt diskutieren. Wir wünschen Euch ein schönes Wochenende!

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Zu den Kommentaren (62)
Rubens Eishima

Rubens Eishima

Seit 2008 habe ich für zahlreiche Webseiten in Brasilien, Spanien, Deutschland und Dänemark geschrieben. Mein Fachgebiet sind Smartphone-Ökosysteme inklusive der Hardware, Komponenten und Apps. Mir sind dabei nicht nur die Leistung und die technischen Daten wichtig, sondern auch Reparierbarkeit, Haltbarkeit und Support der Hersteller. Trotz Tech-Brille auf der Nase arbeite ich immer hart daran, die Sicht der Endverbraucher nicht aus den Augen zu verlieren.

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62 Kommentare
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  • 27
    Antiappler 11.05.2021 Link zum Kommentar

    "70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bereit wären, für Apps und Dienste zu zahlen, die nicht auf ihre persönlichen Daten zugreifen."

    Wobei die Frage ist, ob das die Befragten auch wirklich machen würden, wenn es denn soweit wäre. Und wie viele dieser Befragten haben denn Facebook, WhatsApp und Instagram auf ihren Geräten?

    Da kommen mir dann doch etliche Zweifel, ob es die Leute dann wirklich ernst meinen. Denn eigentlich fängt das nicht zugreifen auf persönliche Daten doch schon damit an, sich nicht solche Apps auf seinem Gerät zu installieren.

    trixiTentenC. F.


    • C. F. 79
      C. F.
      • Admin
      11.05.2021 Link zum Kommentar

      Sehe ich auch so.

      Antiappler


  • 39
    Reginald Barclay 10.05.2021 Link zum Kommentar

    Man bezahlt ja nicht für den Datenschutz per se, sondern für das Produkt, das nunmal nicht umsonst ist.
    Daß die Masche mit dem Datenhandel so verbreitet ist, liegt doch wohl daran, daß zu viele Leute alles möglichst für lau haben wollen. So weicht der Produktanbieter auf Werbung etc. aus und bietet seinen Kram scheinbar umsonst an. Und somit hat er dann auch seinen Absatz.

    Antiappler


    • 28
      Gelöschter Account 10.05.2021 Link zum Kommentar

      Die Masche mit dem Datenhandel ist deshalb so weit verbreitet weil man nichts davon mitbekommt. Man hört nichts, man sieht nichts und man spürt nichts. Werbung die im Vordergrund plötzlich aufploppt sieht man schon und das kann schnell mal nervig werden.

      Reginald BarclayAntiappler


  • Conjo Man 52
    Conjo Man 08.05.2021 Link zum Kommentar

    Bei der Anwendung von kostenlosen Apps braucht sich Niemand echauffieren, wenn die persönlichen Daten vom App Anbieter gesammelt und genutzt werden bzw weitergegeben/verkauft werden. Das hat Jeder selber in seiner Hand.

    Wenn ich jedoch für eine App bezahle, dann möchte ich, dass meine Daten nicht weitergegeben werden oder anderweitig genutzt werden sprich hier dann Datenschutz groß geschrieben wird.

    AntiapplerMarcus J.TentenC. F.Gelöschter Account


    • 28
      Gelöschter Account 09.05.2021 Link zum Kommentar

      Das Problem bei bezahlten Apps ist ja das sie dann entweder an Funktionen erweitert werden oder das die Werbung entfernt wird. Aber der Datenschutz läuft genauso schlecht weiter wie auf der kostenlosen Version.

      trixiH GAntiapplerThomas Oppenheim


      • Fabien Röhlinger 72
        Fabien Röhlinger
        • Admin
        • Staff
        10.05.2021 Link zum Kommentar

        Da hast Du wahrscheinlich in vielen Fällen Recht.

        Gelöschter Account


  • C. F. 79
    C. F.
    • Admin
    08.05.2021 Link zum Kommentar

    Datenschutz: nicht lange drüber reden. Einfach mal machen.

    Marcus J.


  • 28
    Gelöschter Account 08.05.2021 Link zum Kommentar

    Schon komisch das man sich weigert für Datenschutz zu bezahlen und sich auf Grundrechte beruft??? Den Behörden, Firmen, Organisationen usw.. ist das aber völlig egal ob es in den Grundrechte verankert ist. Wir sind ja auch bereit für unsere materiellen Dinge einen Schutz zu bezahlen. Für das teure Fahrrad ein teures Schloss, für Schmuck und Geld einen Tresor, für Zuhause eine Einbruchssichere Türe und Fenster und sogar eine Alarmanlage. Im Gesetz steht auch das stehlen und rauben verboten ist. Trotzdem müssen wir unser hab und gut sichern durch bezahlen von Sicherheitsvorkehrungen.
    Ebenso muss man leider auch für den Schutz der Daten bezahlen. Müssen nicht, aber das muss jeder selbst entscheiden.

    Fabien RöhlingerTentenAntiapplerGelöschter Account


    • 90
      Gelöschter Account 08.05.2021 Link zum Kommentar

      Einem Teil muss ich widersprechen. Den Behörden, Firmen und Organisationen ist nicht völlig egal, ob es in den Grundrechten verankert ist. Sie machen genau das, was das Gesetz vorschreibt, sie holen sich die Einwilligung vom Nutzer.

      Wie heißt es? Mit Speck fängt man Mäuse. Es liegt an uns selbst, ob wir Maus sein wollen.

      Fabien RöhlingerTenten


      • 27
        Antiappler 09.05.2021 Link zum Kommentar

        @Aries

        Jetzt muss ich einem Teil widersprechen. Ich weiß durch eigene schlechte Erfahrung, dass z. B. die Post sich einen Dreck darum schert. Sobald ein Einschreiben oder Paket/Päckchen aufgegeben wird, werden die Adressen an eine Firma weitergegeben, die dann dafür sorgt, dass man mit Werbung geflutet wird. Und zwar ohne dass man gefragt wird!

        Bei meiner damaligen Recherche bin ich auf eine Firma in Duisburg gestoßen, die mir, wie auch später die Post, mitgeteilt hat, dass es gesetzlich nicht verboten ist die Daten der Kunden weiter zu geben. Und zwar ohne zu fragen! Erst als ich mit einem Rechtsanwalt gedroht habe war endlich Schluss mit dem Werbemüll.

        Und so ein Vorgehen wird ganz sicher kein Alleinstellungsmerkmal der Post sein. Wer weiß welche Daten z.B. nach einem Gespräch mit der Hausbank oder der Versicherung weitergeleitet werden, ohne dass man es weiß, geschweige seine Erlaubnis dazu gegeben hat?

        Gelöschter AccountGelöschter Account


      • Fabien Röhlinger 72
        Fabien Röhlinger
        • Admin
        • Staff
        10.05.2021 Link zum Kommentar

        Ich glaube, dass Du da einen Punkt hast. Allerdings hat sich hier in den vergangenen Jahren auch vieles getan und das Bewusstsein hat sich bei den Unternehmen deutlich verbessert. Das reicht sicherlich noch nicht. Aber der Weg stimmt.


      • 27
        Antiappler 11.05.2021 Link zum Kommentar

        Die damalige Mitarbeiterin der Post hat mir erzählt, dass die Firma für die Daten eine ordentliche Summe Geld bezahlt. Und welche Firma wird, gerade in diesen Zeiten, darauf verzichten wollen. Und so lange es gesetzlich erlaubt ist, wird das (fast) jede Firma machen. Kann man ihnen ja auch nicht verübeln.🤷

        Die Leute mit ihrem Namen und Adresse anzuschreiben scheint wohl mehr einzubringen, als wenn die Werbung nur unpersönlich verteilt wird, da auf vielen Briefkästen "Werbung unerwünscht" oder so ähnlich steht. Und wenn sie trotzdem Mal im Briefkasten landet, wird sie gleich weggeschmissen, wogegen beim persönlichen Anschreiben man schon eher in den Briefumschlag schaut.


  • 22
    Klaus Weidle 08.05.2021 Link zum Kommentar

    @ Frank König

    Volle Zustimmung.....für Grundrechte bezahlen....nie und nimmer.

    Marcus J.der dude


  • 56
    Gelöschter Account 08.05.2021 Link zum Kommentar

    "Privatsphäre und Datenschutz sind zwei Grundrechte, die in den EU-Verträgen und in der EU-Charta der Grundrechte verankert sind." [Quelle: https://edps.europa.eu/data-protection/data-protection_de ]
    Ergo stellt sich die Frage nicht, ob ich dafür bezahlen möchte. Für das Recht auf körperliche Unversehrtheit möchte ich auch kein Geld zahlen, da es ebenso ein Grundrecht ist [Art. 2 GG]
    So viel zum Thema Artikelüberschrift "Umfrage der Woche: Würdet Ihr für mehr Datenschutz Geld ausgeben?"
    .
    Wenn es um zusätzliche Dienste geht, kommt es drauf an. Wenn ein Anbieter sich nicht an die DSGVO hält und nur durch Bezahlen sich dran halten würde, lautete meine Antwort "nein". Offensichtliche Kriminalität unterstütze ich nicht.

    Marcus J.AntiapplerThomas Oppenheimlologeow abtiGelöschter Accountder dudeHoblKlaus WeidleGelöschter Accountolli64H G


    • 1
      Gelöschter Account 08.05.2021 Link zum Kommentar

      Danke für den Kommentar.Ich hatte das eigentlich selber schreiben wollen.Genau so ist es.


    • 70
      Michael K. 08.05.2021 Link zum Kommentar

      Die Frage ist eigentlich miẞverstandlich formuliert. Besser müsste sie heissen: Würdet Ihr die sozialen Medien mit Geld statt mit Daten bezahlen?
      Aber ganz falsch ist sie so auch nicht. Daten, die man verkauft, sind eben nicht mehr geschützt, auch nicht durch das Gesetz, man verkauft im Fall dieser Daten mit den Daten den Schutz darauf, der durch das Eigentumsrecht an den Daten begründet ist. Verkauft man die Daten, gibt man eben dieses alleinige Eigentumsrecht daran auf.
      In dem angesprochenem, hypothetischen Fall, würde man die Dienste statt mit den eigenen Daten, oder eben den Schutz selbiger vor fremden Zugriff, mit Geld bezahlen.
      Stimmt man der Verwendung eigener Daten zu, und die Verwendung erfolgt vertragsgemäß, was die Verwendung durch Dritte einschließen kann, dann liegt keine Datenschutzverletzung oder des Rechts auf Datenschutz vor, so wenig wie Diebstahl von Geld vorliegt, wenn man eine Ware kauft und damit bezahlt. Mit der Nutzung der Dienste, die erst nach Zustimmung zu den AGB's erfolgen kann, erfolgt dieser Datenverkauf und man bezahlt eben damit für diese Dienste. Ein Recht, solche Dienste kostenlos zu nutzen, gibt es eben nicht.
      Auf den ersten Blick sind Daten dabei gar keine schlechte Währung. Man hat sie immer noch, nachdem man sie verkauft hat, und kann sie so oft immer wieder verkaufen, wie sich Interessenten dafür finden. Der Nachteil besteht allerdings darin, dass sie inflationär vorhanden sind, und ihr wahrer Wert, je nach Verwendung, viel höher sein kann, als der Preis, der sich dafür erzielen lässt.

      AntiapplerTentenlolo


      • 56
        Gelöschter Account 08.05.2021 Link zum Kommentar

        Du sprichst den Satz bzw. die Frage an:
        "Was wäre also, wenn Unternehmen für die vollständige Deaktivierung des Nutzerdaten-Trackings eine Zahlung für die Privatsphäre der Nutzer verlangen würden – wärt Ihr bereit, dafür zu bezahlen?"
        Die Privatsphäre ist jedoch nicht ein "mehr [an] Datenschutz". Insofern hätte die (längere) Frage die Artikelüberschrift sein sollen und nicht die Abwägung zwischen Bezahlen und mehr Datenschutz.


    • 28
      Gelöschter Account 08.05.2021 Link zum Kommentar

      Für das Recht körperlicher Unversehrtheit musst du sehr wohl bezahlen. Auch wenns zumindest nur indirekt ist. Die Polizei was diese Rolle übernimmt wird von unserern Steuergelder bezahlt..


  • 90
    Gelöschter Account 07.05.2021 Link zum Kommentar

    Macht doch bitte mal Checkboxen. Sonst bekommt Ihr keine sinnvollen Antworten.

    Ich würde nicht nur für meine Privatsphäre bezahlen, ich bezahle bereits dafür. Teilweise monatlich, teilweise einmalig. Das kommt auf das Angebot an. Threema habe ich beispielsweise vor sieben Jahren einmalig bezahlt. Meinem E-Mail-Anbieter, bei dem auch Kontakte und Termine verwaltet werden, zahle ich monatlich 4,50 Euro. Andere bekommen von mir unregelmässig eine Spende.

    Ich mache auch bei Gewinnspielen nicht mit, um meine Daten nicht zu sehr zu verteilen und verzichte auf Rabattsysteme mit persönlicher Registrierung.

    Marcus J.loloPyranyaHEBC. F.

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