Warum Android Nougat kein Dark Theme bekommen wird
Das Team hinter Android Nougat hat auf Reddit ein AMA abgehalten. Nach dem Motto "Ask me anything" durfte ihnen jeder Fragen stellen. Neben vielen spannenden Fragen wurde endlich das Mysterium ums Kommen und Gehen des Dark Theme gelüftet. Die traurige Geschichte lest Ihr hier.
Am Abend des 19. Juli haben die Entwickler von Android 7.0 Nougat erneut ein AMA auf Reddit abgehalten. In dieser öffentlichen Frage-und-Antwort-Sitzung hattet auch Ihr die Möglichkeit, die Programmierer des Smartphone-Betriebssystems zu befragen.
Wir mussten das Feature zum Wohle des Ökosystems zurücknehmen
Eine der spannenderen Fragen drehte sich um das Dark UI. Das dunkle Theme ließ sich über ein verstecktes Menü in den Developer Previews von Android M und jetzt erneut in Android N aktivieren. Es ersetzte den weißen Hintergrund in Menüs durch einen dunkelgrauen. Doch nie schaffte es das Dark UI ins finale Android. Warum das so ist, hat Alan Viverette erklärt; seines Zeichens Technical Lead für die Support-Bibliothek und außerdem verantwortlich für Bereiche des UI-Toolkits.
Er sagt: "Das war für eine ganze Weile mein Baby. [...] Das Dark Theme war eine Modifikation des Material Designs." Es würde automatisch zwischen hellen und dunklen Varianten von Apps springen, abhängig davon, ob im UiModeManager der Nachtmodus aktiviert ist. "Leider mussten wir das Feature wegen Schwierigkeiten mit dem Ökosystem wieder zurücknehmen."
"Egal, wie einfach wir es machen wollten, für die Entwickler bedeutete es immer den doppelten Design-Aufwand. Und in WebViews war es einfach nicht möglich, Inhalte fehlerfrei ins Dark UI zu überführen. Es wäre nicht akzeptabel gewesen, ein halb-funktionstüchtiges Feature im Betriebssystem zu belassen und von den Entwicklern trotzdem zu erwarten, dass sie es voll unterstützen. Also musste ich das Feature inzwischen zum zweiten Mal persönlich zum Wohle der Plattform killen."
"Dennoch haben wir einen Kompromiss vorgesehen. Denn der -night-Kennzeichner existiert noch." Dieser bezieht sich nun aber auf die Rottönung des Displays im Nachtmodus. So bekommen App-Entwickler Kontrolle darüber, ob diese auf Ihre App angewendet werden darf, oder nicht. Dies ist vor allem praktisch in Bildbearbeitungs-Apps oder Video-Playern.
Was haltet Ihr von Dark Themes? Hat das Android-Team da die richtige Entscheidung getroffen, oder hätte es mehr Durchsetzungsvermögen gegenüber Entwicklern zeigen sollen? Hättet Ihr gerne einen dunklen Modus oder seid Ihr zufrieden mit der Benutzeroberfläche, wie sie ist? Diskutiert gerne mit uns in den Kommentaren.
Nehmt euch ein Beispiel an Windows 10 Mobile. Für mich nach wie vor das schönste OS. Alle Apps - auch Whatsapp - unterstanden den Systemfarben - z.b. Schwarz mit Akzentfarbe.
Gab es doch früher unter den ersten Nexus Geräten bereits und ich für meinen Teil kann nur sagen, dass das derzeitige Android sich unter dem helleren Aspekt wesentlich besser macht und auch ein wenig eleganter sowie aufgeräumter wirkt.
Kann natürlich jeder halten wie er will. Wenns optional wäre, von mir aus aber wieder als Standard Theme......da sage ich nein danke, da ich dies nicht mehr als zeitgemäß empfinde( alles natürlich Geschmackssache )
Bevor es nicht richtig läuft, ist es besser, dass sie es weglassen. Aber ich denk mir, da muss es doch eigentlich eine ordentliche Lösung geben.
Ich liebe Dark Themes , ich habe es nicht so mit bunt und hell
Was ist am Dark Theme so besonders?! Einfach Helligkeit herabsetzen, und gut ist. Ich versteh absolut nicht, wieso euch das so wichtig ist...
Oder ausmachen! Extreme Dark Theme.
@Tenten
Der war superb. :)
Das ist absolut nicht dasselbe. Manche finden weisse Schrift auf schwarzem Hintergrund einfach schicker (wie z.B. beim Power Amp). Mir wäre eine Wahlmöglichkeit am liebsten, allerdings finde ich auch schwarze Schrift auf weissem Hintergrund schön, und für Editoren und Reader wirklich ergonomischer.
Bei OLED-Displays verbrauchen aber nur leuchtende Pixel Energie, die schwarzen Flächen nicht. Hier hätte ein Dark Theme schon Vorteile. Die Reduzierung der Helligkeit reduziert die Lesbarkeit bei höherer Umgebungshelligkeit, das macht ein Dark Theme nicht unbedingt, spart aber auch Energie.
Kommt man mit der reduzierten Helligkeit aus, kann man die bei einem Dark Theme natürlich ebenso reduzieren und spart - vor allem bei einem OLED-Display - noch mehr Energie.
Beim DarkTheme ist der Hintergrund aber grau und nicht schwarz. Siehe Screenshots oben. Die LED müssen also grau leuchten und sind nicht aus/"Zustand 0".
"Grau leuchten" bedeutet dann ganz schwach leuchten. Ich nehme an, man lässt nur jede vierte oder fünfte ein wenig leuchten, so dass sich der Grauton ergibt, so wie sich grau ergibt, wenn man schwarze mit weißer Farbe mischt. Das entspräche dann dem Dithering beim Druck. Vielleicht lässt man auch alle nur mit 3% ihrer vollen Leuchtkraft leuchten. So oder so, das Grau braucht natürlich mehr Strom als ein sattes Schwarz, aber immer noch viel weniger als ein strahlendes Weiss.
Viel macht auch der Inbildkontrast aus. Bei den alten Röhrenfernsehern hatte man im ausgeschalteten Zustand oft den Eindruck, die Röhre ist eher grau, als tiefschwarz, manchmal schon fast hellgrau. Der Elektronenstrahl konnte das Material aber nur zum
Leuchten bringen und nicht dunkler werden lassen. Trotzdem hatte man beim Fernsehen den Eindruck von relativ tiefen Schwarz, was sich dann nur durch die Wirkung des Kontrastes erklären lässt.
Ich kenne mich da technisch nicht so 100% aus, wie da der Unterschied bei der Energieaufnahme einer LED ist, ob sie nur dunkel leuchtet, oder richtig leuchtet, ob man LED überhaupt "dimmen" kann, oder ob da nur die Hintergrundbeleuchtung gedimmt wird (was ja beim Darktheme nicht der Fall wäre) und die LED im Grauton genauso viel Strom zieht wie im weiß-Modus. Ich dachte LED haben nur die beiden Zustände "Ein" oder "Aus".
Die OLED-Pixel bestehen aus drei noch kleineren LEDs in den Farben rot, grün und blau, die selber direkt leuchten. Eine Hintergrundbeleuchtung gibt es in dem Sinn nicht. Im Prinzip sind es normale LEDs, die aber aus organischem Material, einem Polymerkunstoff, gebildet werden. Bei einer LED ist die Helligkeit direkt proportional zum Strom. Man regelt die Helligkeit aber, indem man die LED schnell ein und ausschaltet, so schnell, dass das Auge nichts mitbekommt. Lässt man die LED dabei 10% der Zeit eingeschaltet (bei dem höchsten zulässigen Strom), leuchtet sie mit 10% ihrer Maximalhelligkeit, lässt man sie 80% der Zeit eingeschaltet, eben mit 80% der Maximalhelligkeit. Das Verfahren nennt man Pulsweitenmodulation, eine Schaltphase, bestehend aus ein und aus, dauert immer gleich lang, z.B. eine Millisekunde, aber die Einphase variiert man je nach gewünschter Helligkeit zwischen 0 ms (Pixel ganz aus) und 1ms (Pixel dauern ein).
Die Ausphase nimmt dann den Rest der Millisekunde ein, im Beispiel also zwischen 1 ms (ganz aus) und 0 ms (Pixel dauern ein). Schalten ist in integrierten Schaltungen einfacher zu realisieren, als Ströme zu regeln, und erzeugt weniger Verluste.
Durch Regelung der drei Subpixel in blau, rot und grün kann man so jede Farbe (innerhalb des erzielbaren Farbraums) in jeder Helligkeit erzeugen.
Bei LCD-Displays gibt es eine Hintergrundbeleuchtung mit weissen anorganischen LEDs (GaAs, GaAlAs, GaN usw., auch mit Leuchtschicht versehen, grösserer Wirkungsgrad als OLEDs, aber direkt nur für sehr grosse Displays geeignet, wie bei Public Viewings verwendet), die bei Smartphones (anders als bei aktuellen Fernsehern) alle gleich hell leuchten, aber insgesamt in der Helligkeit geregelt werden können.
Die Subpixel des LCD-Displays bestehen aus "Zellen", die jeweils mit einem Farbfilter versehen, die durchgelassene Lichtmenge regeln, und sich aus Sicht des Anwenders vor der Hintergrundbeleuchtung befinden.
Dabei besteht eine Zelle aus zwei Polarisationsfolien, die rechtwinklig zueinander polarisieren. Die Flüssigkristalle dazwischen ordnen sich ohne Spannung schraubenförmig an, so dass sie die Polarisationsebene um 90 Grad drehen. Ohne Spannung lässt die Zelle das Licht also durch, es ist aber linear polarisiert, wodurch die Hälfte schon mal verlorenen geht.
Legt man die volle Spannung an die Zelle, löst sich die schraubenförmige Anordnung auf, und die Kristalle ordnen sich in einer einer Ebene an.
Der Flüssigkristall dreht die Polarisationsebene nicht mehr, so dass die beiden Polarisationsfilter das Licht vollständig sperren.
Verringert man die Spannung, so wird der Winkel der Polarisationsebene um weniger als 90 Grad, aber mehr als 0 Grad gedreht, so dass entsprechend dem Sinus des Drehwinkels, ein Teil des Lichts durchgelassen wird.
Auch hier könnte man die Pulsweitenmodulation anwenden, um die Lichtmenge einzustellen, dazu sind die Flüssigkristalle aber zu träge.
Bei einem LCD-Display bringt, anders als bei einem OLED-Display, ein Dark-Theme also keine Energieeinsparung. Man kann sogar sagen, da man im Gegensatz zu einem Bright-Theme den größten Teil des Lichts abgedeckt hält, ein Dark-Theme ist bei LCDs eine Form der Energieverschwendung. Allerdings zieht man aus dem zusätzlichem Licht beim Bright-Theme auch keinen Gewinn.
Zu dem Displaythema gibts auch einen Artikel hier bei AP.
https://www.androidpit.de/lcd-amoled-retina-und-co-das-sind-die-unterschiede
Danke für die ausführliche Erklärung!
Hast wohl kein AMOLED.
Ein einheitliches Design über OS, Apps und Webseiten sieht elegant aus, und wirkt professionell. Durchgesetzt hat es sich bis heute nicht, auch viele Apps gibt es nicht im "Material-Design" von Webseiten ganz zu schweigen.
Die Auswahlmöglich eines "Dark-Theme" für Android wäre aber kein Schaden gewesen, im Gegenteil.
Für Geräte mit OLED-Display hätte sich die Möglichkeit geboten, den Energieumsatz des Displays deutlich zu reduzieren. App-Entwickler hätten zwar mehr Mühe gehabt, ihre Apps mit variablem, am besten automatisch angepasstem, Design anzubieten, sie hätten aber auch die Möglichkeit gehabt, sich vom Wettbewerb zu unterscheiden, wenn dieser darauf verzichtet.
Der stärkere Designbruch bei einem dunklen Theme wäre für die Besitzer solcher Geräte meistens wohl das kleinere Übel.
Die Entscheidung ist also bedauerlich.
Also die Menüs in Android sehen alles andere als elegant aus. Ich habe einige Jahre android genutzt, u. habe seit 2 Jahren ein Windows 10 smartphone. Dort kann man wählen ob heller oder dunkler Hintergrund und dazu eine Akzentfarbe, die bei jeder Textbasierten Anwendung, auch bei Whatsapp, zum tragen kommt.
Mein Windows Phone ist durchgängig schwarz mit Orange als Akzent. Das ist elegant.
Seit zwei Monaten nutze ich ein Android u. das Windows Phone parallel. Ich habe es also nicht einfach nur mal ausprobiert. Jammerschade, dass windows 10 mobile sterben wird.
Aber so einen dunklen Hintergrund stelle ich mir bei Android vor - systemweit. Gut für AMOLED aber je nach Geschmack auch gut fürs Auge bei LED Displays.
Eigentlich schade, dass es mit dem dark Theme nicht klappt, ich nutze dunkle Designs bei den Custom Rom´s, welche ich auf meinen Devices habe und möchte kein helles Theme mehr haben.
Für alle Stock Rom User, kann man nur hoffen, dass man sich ein Herz nimmt und wirklich mal beide Varianten eingebaut werden.
aber liegt es nicht daran, dass es zu kompliziert für die APP Entwickler wird durch das (aus Nougat daher weggenommene) Dark Theme?
@Klaus : Ich bin durchaus deiner Meinung und freue mich dir meine Zustimmung ausdrücken zu können.
Egal wo es möglich ist, nutze ich dunkle Themes. Spart Akku und schont die Augen. Ich finde es sehr schade. Dann muss ich also zurück zu Windows - oder auch nicht. ;o))