Wie Ihr eine Gehaltserhöhung verlangt (und sie bekommt)
Deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in der IT- oder Ingenieurbranche tätig sind, erhalten derzeit mit die höchsten Gehälter im Land. Damit folgen sie dem weltweiten Trend, dass die Gehälter ein 20-Jahres-Hoch erreichen – so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage.
Doch fast die Hälfte der Beschäftigten in diesem Sektor, genauer gesagt 48%, sagen, dass sie sich immer noch unterbezahlt und überarbeitet fühlen. Was könnt Ihr also tun, wenn Ihr noch nicht von der Gehaltserhöhung in der Branche profitiert habt? Fordert eine Gehaltserhöhung und bekommt sie auch. Um allerdings zu bekommen, was Ihr wert seid, sind Taktik und Argumente genauso wichtig wie Eure Skills.
Hier sind fünf Möglichkeiten, um eine Gehaltserhöhung zu fordern und zu bekommen.
Macht Eure Hausaufgaben
Wenn Ihr Euer Unternehmen verlassen und eine Stelle bei einem Konkurrenten annehmen würdet, wie hoch wäre dann Euer Einstiegsgehalt? Es gibt viele Online-Ressourcen, die Euch dabei helfen können, den Durchschnittslohn für Eure Branche herauszufinden, und scheut Euch nicht, Freunde, Kollegen und Euer Netzwerk zu befragen, um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, was Ihr verdienen solltet.
Wenn Ihr Euren Marktwert recherchiert, solltet Ihr jedoch auch Faktoren wie Erfahrung und Bildungsniveau, geografische Lage und Branchennorm berücksichtigen. Ein Kollege oder eine Kollegin mag abgewandert sein und eine enorme Gehaltserhöhung erhalten haben, aber hatte er oder sie Spezialkenntnisse, die für einen Konkurrenten von Wert waren? Hatte er kürzlich ein Projekt abgeschlossen, für das sich Euer Unternehmen beworben hatte? Habt Ihr etwas von alledem getan? Wenn ja, dann wird Euer Marktwert steigen. Seid hier realistisch.
Wählt Euer Timing
Wenn Ihr Euren Chef davon überzeugen wollt, dass Ihr ein höheres Gehalt verdient, wählt Euer Timing. Und macht Eure Berechnungen. Ihr solltet um eine Gehaltserhöhung bitten, wenn ein Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde, wenn Ihr eine Aufgabe im Budget erledigt habt oder wenn Ihr einen großen Auftrag für das Unternehmen erhalten habt. Mit anderen Worten: wenn Ihr Euren Beitrag direkt an die Finanzen Eures Arbeitgebers knüpfen könnt. Es ist einfacher, um eine Gehaltserhöhung von 10 % zu bitten, wenn Ihr dem Unternehmen einen ähnlichen Betrag eingebracht oder gespart habt.
Bleibt professionell
Ihr versteht Euch vielleicht gut mit Eurem Chef und trefft Euch auch außerhalb der Arbeitszeit. Aber wenn es darum geht, eine Gehaltserhöhung zu fordern, müsst Ihr professionell und ruhig bleiben. Ihr habt kein Anrecht auf eine Gehaltserhöhung, weil Eure Miete gestiegen ist oder Euer Auto kaputtgegangen ist, und wenn Ihr persönliche Gründe anführt, werden Eure Forderungen schnell abgelehnt. Wenn Ihr dagegen argumentiert, warum Ihr eine Gehaltserhöhung verdient, solltet Ihr eine Liste mit vorbereiteten Argumenten haben, die alle rational und wahrheitsgemäß sind und mit Fakten untermauert werden können. Achtet auch darauf, dass Eure Vergleiche sachlich und arbeitsbezogen sind. Sicher, Ihr arbeitet vielleicht härter als Susanne in der Buchhaltung. Aber wenn Ihr nicht dieselben täglichen Aufgaben erledigt wie sie, ist das wie ein Vergleich von Äpfeln und Birnen. Bleibt professionell und ruhig.
Seht ein "Nein" als Ausgangspunkt
Okay, Ihr könnt jetzt keine Gehaltserhöhung bekommen. Aber gibt es noch andere Möglichkeiten, Euer Gesamtpaket zu verbessern?
Vielleicht kann Euer Unternehmen Euren finanziellen Ausgleich nicht erhöhen, aber den Beitrag zu deiner Rente? Oder kann es Euch vielleicht zusätzliche bezahlte Freizeit im Laufe des Jahres anbieten? Nehmt Euch Zeit, um alle Angebote oder Erhöhungen zu prüfen und zu sehen, wie sie sich auf Euer persönliches Endergebnis auswirken werden. Würden zusätzliche Urlaubstage beispielsweise dazu beitragen, die Kosten für die Kinderbetreuung oder das Pendeln zu senken, was wiederum Euer verfügbares Einkommen erhöhen würde?
Betrachtet ein Nein als Ausgangspunkt für Verhandlungen. Euer Arbeitgeber kann vielleicht nicht mehr Geld anbieten, also lasst uns nach Alternativen suchen, durch die Ihr Euch wertgeschätzt fühlt und die die Wahrscheinlichkeit verringern, dass Ihr Euch nach einem anderen Job umseht.
Keine Drohungen aussprechen
... vor allem, wenn Ihr sie nicht durchziehen könnt. Wenn Ihr bereits ein Angebot von einem Konkurrenten habt, seid vorsichtig, wie Ihr es nutzt. Die meisten Unternehmen reagieren nicht gut auf Drohungen oder Ultimaten. Wenn Ihr also ein anderes Angebot als Druckmittel einsetzen wollt, tut dies mit Takt und Sorgfalt. Erklärt, dass Ihr ein anderes Angebot erhalten habt, aber mit Eurer jetzigen Stelle zufrieden seid und gerne wissen möchtet, ob Ihr etwas tun könnt, um Eure Anforderungen zu erfüllen.
Seid bereit zu kündigen
Wenn sich Euer Unternehmen nach all der harten Arbeit, Euren Nachforschungen und rationalen Argumenten weigert, auf Euer Angebot einzugehen, müsst Ihr vielleicht tatsächlich kündigen. Das ist keine kleinliche Reaktion und auch nichts, was Ihr sofort tut, nachdem Euer Antrag abgelehnt wurde. Aber wenn ein Arbeitgeber nicht in der Lage oder nicht willens ist, Euren Marktwert und die Vorteile, die Ihr dem Unternehmen bringt, anzuerkennen, ist er dann der richtige Arbeitgeber für Euch?
Ihr wisst, was Ihr Wert seid und welchen Wert Ihr einem Arbeitgeber bieten könnt. Nehmt diese Informationen und findet Euren Traumjob.
Dieser Artikel wurde von Aisling O'Toole geschrieben und ist Teil einer Zusammenarbeit zwischen NextPit und Jobbio. Mehr über die Partnerschaft zwischen NextPit und Jobbio erfahrt Ihr hier.
"Wenn sich Euer Unternehmen nach all der harten Arbeit, Euren Nachforschungen und rationalen Argumenten weigert, auf Euer Angebot einzugehen, müsst Ihr vielleicht tatsächlich kündigen."
Was ist das denn für ein Gesülze? In der Überschrift steht doch eindeutig: "Wie Ihr eine Gehaltserhöhung verlangt (und sie bekommt)".
Und jetzt auf einmal doch nicht? 🤔
Erinnert mich irgendwie an die Kartenleger und Wahrsager mit den Glaskugeln, die Mal eine Zeitlang auf verschiedenen Fernsehsendern ihr Unwesen getrieben haben. Oder sogar immer noch treiben?
...nicht schon wieder...
Doch