Windows Mixed Reality: Samsung bringt Premium-Headset, MS übernimmt AltspaceVR
Am 3. Oktober hat Microsoft seine Vision der Mixed Reality präsentiert. Mit im Gepäck hatte Microsofts Mixed-Reality-Guru Alex Kipman eine MR-Brille von Samsung, Neuigkeiten zu Altspace und Ideen zur Zukunft der Mixed-Reality-Plattform. Wir haben eine Übersicht rund um Windows Mixed Reality für Euch zusammengestellt.
Drei Realitäten: Augmented vs. Mixed vs. Virtual
Ein bisschen Verwirrung stiftet Microsoft mit einem Begriff der Mixed Reality. Zunächst eingeführt für die HoloLens erschien die Definition simpel: Mixed Reality geht über Augmented Reality insofern hinaus, als dass mehr Interaktionsmöglichkeiten bestehen, wogegen Augmented Reality vor allem die durch digitale Objekte erweiterte Realität meint. Virtual Reality hingegen blendet die reale Umgebung komplett aus.
Nun blenden aber die jüngst vorgestellten Mixed-Reality-Headsets die reale Umgebung aber tatsächlich komplett aus. Es handelt sich also um Virtual-Reality-Headsets. Wie erklärt sich dieser scheinbare Widerspruch?
Mixed Reality ist Microsofts Oberbegriff für die vielen Spielarten realitätsverändernder Technologie. Augmented Reality ist sozusagen der eine Pol, der lediglich Erweiterungen der Umgebung vornimmt. Der andere Pol ist Virtual Reality, also die komplette Immersion. Beide Pole und die verschiedenen Zwischenstufen fasst Microsoft als Mixed Reality zusammen.
Windows Mixed Reality Portal: Hier kommen die Inhalte her
Das Windows Mixed Reality Portal ist der wichtigste Zugang zu Inhalten, die auf den Mixed-Reality-Headsets laufen. Hier werden Bildungsanwendungen und Spiele zu haben sein - SuperHot VR, Space Pirate Trainer, Arizona Sunshine oder Luna um nur ein paar Spiele zu nennen. Voraussetzung ist aber, dass Ihr das Windows 10 Fall Creators Update installiert, das am 17. Oktober erscheint.
Außerdem unterstützen die Mixed-Reality-Headsets später auch SteamVR-Inhalte. Dies wird aber noch nicht am 17. Oktober der Fall sein.
Windows Mixed Reality Headsets: Acer, Lenovo und Samsung im Boot
Inzwischen sind sechs Windows-Mixed-Reality-Headsets unterschiedlicher Hersteller angekündigt. Die Headsets von Lenovo, Asus, Acer, Dell und Lenovo unterscheiden sich vor allem beim Design, setzen sonst aber weitgehend auf die gleiche Technik: Die Auflösung liegt bei 1.440 x 1.440 Pixel pro Auge. Alle Headsets sind aufklappbar und erfordern eine kabelgebundene Verbindung zu einem PC. Das Tracking erfolgt bei Windows-Mixed-Reality-Headsets nach der Inside-Out-Methode. Das heißt zwei Kameras im Headset erfassen den Raum und die Controller. Zusätzliche Basistationen (Vive) oder Sensoren (Oculus Rift) sind nicht erforderlich, was das Setup vereinfacht. Trotzdem ist ein Roomscale-Tracking möglich und die Controller werden in sechs Achsen erfasst.
Samsung hingegen hat sich mit dem Headset Odyssey einige Besonderheiten einfallen lasen. Das Display löst pro Auge 1.440 x 1.600 Pixel auf und sorgt damit für ein etwas breiteres Sichtfeld. Das Samsung-Mixed-Reality-Headset hat außerdem als derzeit einziges integrierte Kopfhörer, die von AKG stammen. Offenbar verwendet Samsung leicht modifizierte Controller - sie wirken auf den Produktbildern abgerundeter.
Die Headsets von Acer, Dell und Lenovo sind bereits im Microsoft Store bereit zur Vorbestellung.
Mixed Reality vs. Mixed Reality Ultra: Unterschiede und Voraussetzungen
Microsoft punktet mit den Hardware-Voraussetzungen für Mixed-Reality-Headsets. Schon die integrierte Chipsatzgrafik mancher Intel-Prozessoren soll ausreichen. Das aber ist nur die halbe Wahrheit: Denn in diesem Modus reduziert Microsoft die Bildwiederholrate und übliche VR-Spiele sind so auch nicht spielbar. Ohne dedizierte Grafikkarte sind vor allem Entertainment- und Video-Anwendungen möglich.
Wer hingegen eine leistungsfähige Grafikkarte in seinem PC oder Notebook arbeiten lässt, kann Windows Mixed Reality im Ultra-Modus verwenden. Dann ist mindestens eine Nvidia Geforce 1050 oder ein AMD RX 460 erforderlich. So lassen sich aber auch Spiele wie SuperHot VR oder andere genießen.
Microsoft demonstriert seine Vision der Mixed Reality
Auf dem Event am 3. Oktober hat Microsoft außerdem bekannt gegeben, AltspaceVR zu übernehmen. Das Startup hatte ein soziales Netzwerk in VR gegründet, war aber im Sommer in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Jetzt hat Microsoft den Laden gerettet und sorgt für ein Weiterleben.
Was haltet Ihr von Microsofts Mixed Reality? Könnt Ihr Euch vorstellen, dass hier die nächste große Computing-Plattform entsteht?