MIUI 14 ausprobiert: Xiaomi aktualisiert seine Software nur zaghaft

Antesten konnte ich MIUI 14 in der globalen und stabilen Version auf dem Xiaomi 13 Pro (Test). Die Einführung von MIUI 14 erfolgt wie üblich in Wellen auf den Rest der Smartphone-Flotte des Herstellers. Hier findet Ihr unsere Liste der Xiaomi-, Redmi- und Poco-Modelle, die das Update auf MIUI 14 erhalten.

Inhaltsverzeichnis:

• Design
• Funktionen
• Datenschutz
• Ergonomie, Geschwindigkeit und Stabilität
• Updates und Kompatibilität
• Fazit

Design

Optisch finde ich nicht, dass MIUI 14 viele Veränderungen mit sich bringt. Das liegt zum größten Teil daran, dass viele Neuerungen der chinesischen ROM einfach nicht in das europäische ROM implementiert wurden.

Wenn Xiaomi das alles nach dem offiziellen Start aktualisiert, werde ich natürlich in meinem ausführlichen Test von MIUI 14 darüber berichten. Aber wir werden zum Beispiel nicht alle neuen Widgets von MIUI 14 erhalten.

Dafür haben wir neue Hintergrundbilder. Insgesamt bietet Xiaomi vier neue Kollektionen mit insgesamt 28 Wallpapers an. Einige davon fand ich sehr schön.

Ich finde es auch schade, dass Xiaomi keine dynamischen Designs und thematisierten Icons implementiert, die die Farbe der Benutzeroberfläche mit der dominanten Farbe Eures Hintergrundes synchronisieren.

Immerhin haben wir den neuen Media Player von Android 13, der sich sehr gut in das Benachrichtigungsfenster oder auf den Sperrbildschirm einfügt. Das Fenster ist größer, luftiger und zeigt auch das Albumcover des gerade abgespielten Songs prominenter an.

Funktionen

Zunächst möchte ich das Dual-Uhr-Widget erwähnen. Es ermöglicht Euch, die Uhrzeit in zwei verschiedenen Zeitzonen gleichzeitig auf Eurem Homescreen anzuzeigen. Wenn Ihr im Ausland lebt oder für eine ausländische Firma arbeitet, kann das sehr praktisch sein. Ich werde jedenfalls daran denken, wenn ich wie die meisten großen YouTuber ins steuerliche Exil nach Malta oder Dubai gehe (ja, ich weiß, dass es in Malta keine Zeitverschiebung gibt, das ist nur ein Witz).

Ich mag auch die Möglichkeit, die App-Ordner zu vergrößern, ein wenig wie bei Nothing OS. Andererseits sollte Xiaomi auch ermöglichen, die Symbole einzelner Apps zu vergrößern. Aber diese Option gibt es in der stabilen Version von MIUI 14 nicht mehr. Wirklich schade.

Zu den anderen bemerkenswerten Funktionen, die MIUI 14 mit sich bringt, gehört die Verbesserung des Fenstermodus. Jetzt könnt Ihr eine App direkt in ein schwebendes Fenster verwandeln, indem Ihr sie von der Sidebar aus öffnet (das Kontextmenü, das Ihr vom Rand des Bildschirms aus swipen müsst).

Wischt einfach von einem der Bildschirmränder aus (wenn Ihr die schwebende Schaltfläche der Sidebar aktiviert habt). Die Liste der Apps öffnet sich und Ihr tippt einfach auf die gewünschte App. Sie wird dann automatisch im Fenstermodus geöffnet. Nach wie vor gibt es eine Reihe von Gesten, um das schwebende Fenster in einer Ecke des Bildschirms anzuheften, seine Größe anzupassen und es zu verschieben. Das ist sehr intuitiv.

In der Foto-App implementiert Xiaomi auch einen "Sprach-Auslöser", mit dem Ihr ein Foto macht, indem Ihr laut "Cheese" sagt. Das ist lustig, nicht unbedingt notwendig, aber es funktioniert ziemlich gut. Es ist eine gute Alternative zu einem Timer, um z. B. Gruppenfotos zu machen.

Ich bin zudem ein großer Fan einer neuen Funktion in der Fotogalerie. Sie erkennt den Text in Euren Fotos und transkribiert ihn. Ihr könnt den Text dann kopieren, ihn bearbeiten oder ihn zu einer Notiz hinzufügen und diese teilen. Das Ganze funktioniert ziemlich gut und die Erkennung scheint mir effizient und präzise zu sein.

Datenschutz

Es gibt nicht viel Neues über den Datenschutz von MIUI 14 zu sagen. Xiaomi nahm keine nennenswerten Änderungen vor. Es gibt die klassische Bandbreite an Android-Funktionen mit dem Privacy Dashboard, dem Schutz der Zwischenablage etc.

Xiaomi rühmt sich – und das ohne rot zu werden – damit, die Anzahl der vorinstallierten Apps auf ""nur"" acht reduziert zu haben. Normalerweise waren es fast 15.

Das ist besser, aber ich finde es immer noch unerträglich, Bloatware und Werbung/Mikrokäufe in nativen Apps zu haben. Vor allem auf einem Xiaomi 13 Pro für 1.300 Euro! Wie immer verweise ich Euch auf unsere hervorragende Anleitung zum Entfernen von Werbung aus MIUI.

Xiaomi bietet immer noch einige nette, aber nicht neue Funktionen. Insbesondere das Datenschutz-Passwort, mit dem Ihr Eure Inhalte schützen könnt, wenn Ihr auf eine potenziell sensible Anwendung (z. B. Eure Nachrichten) zugreift.

Ergonomie, Geschwindigkeit und Stabilität

Xiaomi hat immer großen Wert auf flüssige Animationen gelegt. MIUI 14 lief auf meinem Xiaomi 13 Pro sehr gut. Die Animationen sind sehr flüssig und man kann beim Öffnen einer App zwischen drei Geschwindigkeitsstufen wählen (langsam, ausgeglichen und schnell). Im schnellen Modus und mit der Bildwiederholrate von 120 Hz ist es super angenehm.

Stabilitätsprobleme bemerkte ich bislang noch keine und auch keine Fehler oder Abstürze. Aber abgesehen von den flüssigen Animationen ist Xiaomi immer noch ein ziemlich schweres Overlay.

Das System belegt 14,30 GB des internen Speichers. Und ja, ich finde es immer noch wenig ergonomisch, für alles eine App zu haben. Sicherheit, Musik, Video, Scanner, Themen. Warum sollte man so viele native Apps mit unterschiedlichen Oberflächen haben, anstatt sie als Untermenüs in die Einstellungen zu integrieren?

Ich bin immer noch nicht von der Trennung des Benachrichtigungsfeldes und des Kontrollzentrums überzeugt. Ich mache immer wieder Fehler, wenn ich von der linken Seite des Bildschirms nach unten swipen will, obwohl ich es auf der rechten Seite hätte erledigen sollen. Ja, ich weiß, ich jammere viel, aber das ist nun mal meine Meinung. Zum Glück könnt Ihr das in den Einstellungen einstellen.

• Folgt meiner Anleitung, um das Kontrollzentrum durch eine klassische Benachrichtigungsleiste zu ersetzen.

Updates und Kompatibilität

Xiaomi macht große Fortschritte bei seiner Updatepolitik. Die Spitzenmodelle des Herstellers erhalten jetzt drei große Android-Updates. Dies gilt insbesondere für das Xiaomi 13 und das Xiaomi 13 Pro. Xiaomis Mittelklasse-Flaggschiff, das Redmi Note, wird ebenfalls mit bis zu drei Android-Versionen bedacht, während die anderen Redmi- und Poco-Smartphones immerhin zwei Android-Updates bekommen.

Für seine Spitzenmodelle bietet Xiaomi auch bis zu fünf Jahre lang Sicherheitspatches an. Für die Flaggschiffe des letzten Jahres hat sich der Hersteller zu einer vierjährigen Wartung verpflichtet. Aber im Allgemeinen bietet Xiaomi monatliche und vierteljährliche Patches über drei Jahre für seine gesamte Produktpalette an.

Das Problem bei Xiaomi ist, dass es keine offizielle, aktuelle Liste für jedes seiner Modelle bereitstellt. Die Updatepolitik bleibt damit im Wesentlichen inoffiziell. Der Hersteller hat also noch einiges an Arbeit vor sich.

In jedem Fall erhalten fast alle Xiaomi-Smartphones neben Android- und Sicherheitsupdates durchschnittlich vier Versionen von MIUI. Das sorgt zumindest dafür, dass die meisten neuen Funktionen in jeder neuen Version des Overlays enthalten sind.

Fazit

Wie jedes Jahr bleibt MIUI eines meiner liebsten Androdi-Overlays. MIUI 14 bringt keine revolutionären Veränderungen mit sich. Und viele der Neuerungen – die interessantesten wie die Super-Icons – sind exklusiv für die chinesische Version.

Ich finde auch, dass Xiaomi zu langsam oder zu zögerlich ist, um einige Funktionen von Android 13 wie dynamische Designs und thematische Icons zu implementieren.

Trotzdem bieten sich Euch immer noch viele Möglichkeiten zur Personalisierung. Die Benutzeroberfläche ist in Bezug auf die Animationen und die Flüssigkeit (zumindest auf einem High-End-Smartphone) hervorragend. Und Xiaomi hat ernsthaft daran gearbeitet, seine Updatepolitik zu verbessern, was ich nur begrüßen kann.

Was denkt Ihr über MIUI 14? Habt Ihr das Gefühl, dass ich etwas übersehen habe? Möchtet Ihr mehr über eine oder mehrere Funktionen von Xiaomis Overlay erfahren?