Xiaomi 13 im Test: Bisher das Beste der Serie!
Bereits am 11. Dezember wurde in China das Xiaomi 13 samt Pro-Modell offiziell vorgestellt. Hierzulande mussten wir noch bis zum MWC 2023 in Barcelona warten. Nun ist auch in der NextPit-Redaktion das Xiaomi 13 eingetroffen – und der ausführliche Testbericht weist zu unserer Überraschung am Ende doch noch Unterschiede zum China-Modell auf. Doch es bleibt dabei: Das Basismodell ist nach wie vor die besten Wahl des bislang zur Verfügung stehenden Trios.
Pro
- Vertrautes Design aus Cupertino
- Brillantes E6-AMOLED-Display
- Überragende Kamera-Ergebnisse
- Snapdragon 8 Gen 2 rennt was das Zeug hält
- Stereo-Lautsprecher bieten guten Sound
- MIUI 14 gefällt
Contra
- Glatt wie ein Aal
- Akku-Laufzeit okay
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Kaufen und Kurzfazit
Das Xiaomi 13 ist im Heimatland China gleich in vier unterschiedlichen Speicherkonfigurationen vorgestellt worden: 8/128, 8/256, 12/256 und 12/512 GB. Erwartungsgemäß ufert das globale Angebot nicht dermaßen aus, sondern bleibt mit nur einer 8/256-GB-Variante entsprechend übersichtlich. Farblich lässt Xiaomi der internationalen Kundschaft die Wahl zwischen Schwarz, Weiß und Flora Green. Letztere ist dann auch die Farbe, welche unser Testgerät innehat.
Das Xiaomi 13 ist seit dem 8. März über die offiziellen Verkaufskanäle für 999,90 Euro erhältlich. Man kann sich also auf die Fahne schreiben, unter 1.000 Euro geblieben zu sein.
Kurzfazit:
Meiner bescheidenen Meinung nach ist bislang das Xiaomi 13 die beste Option der gesamten Serie, welche bekanntlich aus dem hier getesteten Basismodell, dem Xiaomi 13 Lite und dem von Antoine getesteten Xiaomi 13 Pro besteht. Alle Hoffnung liegen nun auf dem Xiaomi 13 Ultra, welches laut Xiaomi-Gründer und amtierenden CEO Lei Jung, auch hierzulande aufschlagen soll und bereits mit reichlich Leaks gesegnet ist.
Das Xiaomi 13 bietet zu einem gerade noch akzeptablen Preis die goldene Mitte. Zwar muss man den Flutschfinger immer im Auge behalten, damit er nicht selbstständig von der Tischplatte gleitet, doch das 6,36 Zoll große AMOLED-Display (120 Hz/1.900 Nits), die 50-MP-Leica-Triple-Kamera, sowie der 4.500 mAh starke Akku und der Snapdragon 8 Gen 2 machen einen überzeugenden Eindruck. Wenngleich ich an dieser Stelle noch auf das merkwürdige Verhalten des Octa-Core-Prozessors von Qualcomm hinweisen möchte. Dazu aber im entsprechenden Kapitel Performance mehr.
Design & Display
Drei Dinge fallen beim Erstkontakt mit dem Xiaomi 13 direkt ins Auge: das flache Display, das quadratische Kamera-Array oben links auf der Rückseite und die kantigen Flanken. Dieses Design lässt im Grunde nur eine Assoziation zu: die zum Apple iPhone 14 Pro. Ja sorry, dass auch ich nun dieses Klischee bediene, aber es ist einfach unverkennbar. Das ist keine persönliche Provokation, sondern vermutlich gar nicht mal so weit von der Wahrheit entfernt, wie einige vermuten werden. Eine gewisse Affinität zu Cupertino lässt sich aufgrund der Vergangenheit von Xiaomi einfach nicht leugnen. Dessen Smartphones hatten zu Beginn deutlich mehr optische Überschneidungen, bis hin zu System-Icons, welche im Grunde eine 1:1-Kopie von Apples iOS waren.
Gefällt mir:
- Klare Kante
- IP68-Zertifizierung
- Tasten sind gut positioniert
- Hervorragendes Samsung-Display
- Sehr helles OLED-Display
Gefällt mir nicht:
- Kein 3,5-mm-Klinkenanschluss
- Kein microSD-Support
- Hovercraft-Fähigkeit
Doch zurück zum hier und jetzt: Ich hätte es im Vorfeld nie gedacht, aber das flache Display, gemeinsam mit dem Chrom polierten Aluminium-Rahmen wissen auf ganzer Linie zu gefallen. Auch das "kantige" Design bietet zu meiner Überraschung eine sehr gute Haptik in der Hand. Wehe Ihr erzählt das weiter. Im richtigen Licht offenbart die Glasrückseite Eure Fingerabdrücke.
Doch schlimmer ist der Fakt, dass das Xiaomi 13 auf der Rückseite liegend abgeht wie ein Zäpfchen auf Durchreise. Soll heißen, trotz deutlich herausstehendem, quadratischen (mit abgerundeten Ecken) Kamera-Array gleitet das IP68-zertifizierte Android-Smartphone bei jeglicher Art von Gefälle davon.
Auf der Front bieten uns 2.400 x 1.080 Pixel verteilt auf 6,36 Zoll ein kontrastreiches und knackiges AMOLED-Display. Und wenngleich Xiaomi bei dem Basismodell entgegen dem Xiaomi 13 Pro auf die Energie sparenden LTPO-Funktion verzichtet hat (1 bis 120 Hz), kann man sich am Ende des Tages auf das E6-Panel von Samsung verlassen. Die maximale Helligkeit wird mit 1.200 Nits angegeben, was an sich schon ausreichend ist, im "Sunlight Mode" gibt es sogar 1.900 Nits. Fun Fact: Trotz größerem Display, ist das Xiaomi 13 mit 152,8 x 71,5 x 8 Millimeter kleiner als sein Vorgänger.
Xiaomi 13: Software
Das Xiaomi 13 kommt mit neuester MIUI 14 zum Endverbraucher, welche natürlich auf Android 13 basiert. Ich muss gestehen, dass mir ad hoc gar keine großen Unterschiede zur MIUI 13 aufgefallen sind, doch es gibt sie! Zum Beispiel die sogenannten "Super icons", welche individuell und nach Wunsch des Nutzers unterschiedliche Größen bieten. Gleiches gilt für die Ordner, welche nun in zwei Größen dargestellt werden können.
Gefällt mir:
- Dezentes Update
- Nützliche "nice to have's"
- Gute Update-Politik
Gefällt mir nicht:
- Bloatware ohne Ende
Der Android-Sicherheitspatch ist vom 1. Januar 2023. Xiaomi liefert neuerdings drei Android-Versionen und fünf Jahre Sicherheitsupdates. Keine Frage, das ist beileibe noch nicht ganz das Niveau, welches uns Samsung oder Google liefert. Für einen chinesischen Anbieter jedoch ist es ein guter Wert, der auch beim Endverbraucher eine gewisse Gewährleistung bietet.
- Gleich mal zur Info dazwischengeschoben: Welche Xiaomi-, Redmi- und Poco-Handys erhalten MIUI 14 mit Android 13?
Über MIUI 14 und seine neuen Funktionen gibt es bei uns bereits einen umfangreichen Beitrag. Gönnt mir dennoch ein, zwei Sätze an dieser Stelle: Auf den ersten Blick erscheinen mir die Unterschiede zur MIUI 13 marginal. Es ist halt kein neues Design, sondern eher als Feinschliff zu verstehen. Unter anderem gilt das für die Ordnergröße, da die Software nun auch große Ordner auf dem Desktop erlaubt. Das ist aber meiner Meinung nach eher ein Android-13-Ding.
Auf keinen Fall möchte ich die Software-Kategorie verlassen, bevor ich zum einen Eure Aufmerksamkeit auf die Seitenleiste und zum anderen auf die Sprachsteuerung der Kamera gelenkt habe. Beides wurde in Oscar-verdächtiger Manier vom Kollegen Antoine mit dem Xiaomi 13 Pro erstellt – ist aber 1:1 identisch mit dem Xiaomi-13-Basismodell.
Hier zeigt sich, dass Apps, welche aus der Sidebar geöffnet werden, automatisch im minimierten Fenstermodus starten und sich auf Wunsch verschieben oder sogar vergrößern oder in den Vollmodus wechseln lassen. Unabhängig davon, dass die frei positionierbare Seitenleiste sich ohnehin als durchaus praktisch bewährt hat.
Eigentlich gehört das in diesem Video demonstrierte Feature in die Kategorie Kamera, aber da wir schon beim Thema Software sind, sei Eure Aufmerksamkeit nun an dieser Stelle auch auf diese Möglichkeit der Sprachsteuerung der Kamera gerichtet. Dieses Feature ist durchaus vorteilhaft, wenn ihr den "Selfiearm" auf Eurem Foto vermeiden wollt, oder der/die Fotograf(in) nicht auf der Aufnahme fehlen soll. Einfach Kamera positioniert, alle vor die Kamera und im richtigen Augenblick "Cheese" gerufen – fertig!
Eine Sache ist mir am Ende dennoch unangenehm aufgestoßen: Es ist die unnötig vorinstallierte Bloatware. Ich meine, wir reden hier von einem 1.000-Euro-Smartphone. Muss man sich da echt noch den Arsc*** mit Anwendungen wie Netflix, Booking.com, Facebook, Genshin Impact, LinkedIn, TikTok, Qeeq, Snapchat, Spotify und Konsorten vergolden lassen? Bevor Ihr jetzt Schnappatmung bekommt: kann man alles deinstallieren. Aber muss das sein? Ich sage Nein! Lest dazu auch unseren Beitrag, der Euch erklärt, wie Ihr Werbung auf Eurem Xiaomi-Handy entfernt.
CPU & Speicher
Zur Freude der NextPit-Redaktion, ist das Xiaomi 13 (Pro) das erste Android-Smartphone in unseren heiligen Hallen, welches mit einem verbauten Snapdragon 8 Gen 2 im Test-Labor landet. Und so viel sei gleich im zweiten Satz verraten: Der neueste und stärkste Qualcomm-Prozessor läuft schnell, verdammt schnell.
Gefällt mir:
- Prozessor schneller als die Feuerwehr
- Für alle Situationen gewappnet
Gefällt mir nicht:
- Es kann auch heiß hergehen
- Unklares Thermal Throttling
- Leistung ist zur China-Version gesunken
Der im 4-Nanometer-Prozess gefertigte Prozessor gilt aktuell als die Speerspitze dessen, was die kalifornische Chip-Schmiede Qualcomm zu bieten hat. Die außergewöhnliche 1+2+2+3-Kernstruktur, bestehend aus
- 1x Cortex-X3 @ 3,2 GHz,
- 2x Cortex-A715 @ 2,8 GHz,
- 2x Cortex-A710 @ 2,8 GHz und den
- 3x Cortex-A510 @ 2 GHz
Gerade bei spielerischen Tätigkeiten, ist eine schnelle GPU (Graphics Processing Unit) gefragt, welche mit einer Adreno 740 gegeben ist. Schenken wir unser Vertrauen aktuellen Benchmark-Tests, so handelt es sich aktuell um die schnellste GPU am Markt. Und ja – damit meine ich auch schneller als die iGPU im Apple A16-Bionic-Chipsatz. Hardware-Accelerated Ray Tracing, Game Post Processing Accelerator und einer Vulkan-1.3-API (Application Programming Interface) sei Dank.
Doch für uns ist eigentlich nur ein Fakt wichtig: Wird das zum Vorgänger um bis zu 35 Prozent schnellere SoC gerade bei der leitfähigen Glasrückseite unverschämt heiß und gibt es harte softwareseitige Drosselungen, so wie bei dem Snapdragon 8 der 1. Generation?
Und während bei unserem Hands-on der chinesischen Variante des Xiaomi 13 noch alles recht geschmeidig lief, bereitet die globale Version mir ein wenig Kopfzerbrechen. Beispielsweise ist die Rückseite bei einem "3D Mark Wild Life Stress Test" derart heiß geworden (leider keine FLIR-Kamera zur Hand gehabt), dass der Test wegen Überhitzung von allein abgebrochen wurde. Doch das ist kein reproduzierbares Phänomen, wenngleich sehr schädlich für die Komponenten, wenn sie Bereiche von 48 Grad und mehr erreichen. Dennoch zeigt der CPU -Stresstest nicht das typische Throttling älterer Qualcomm-Prozessoren.
Hier nun die klassischen Benchmark-Daten auch im Vergleich mit den Mitbewerbern.Zu unserer Überraschung haben sich die Werte des Geekbench 5 mit 1.480 im Single-Core- und 5.121 Punkten im Multi-Core-Score verbessert. Der "3D Mark Wild Life Stress Test" hingegen sackte im besten Loop von 12.914 auf 10.292 und im schlechtesten Loop von 10.432 auf 10.125 ab. Das wäre dann mal schlechter als das von uns getestete Motorola Edge 30 Ultra, mit seinem verbauten Snapdragon 8+ Gen 1.
Xiaomi 13 | Motorola Edge 30 Ultra | Asus Zenfone 9 | Samsung Galaxy S22 Ultra | Samsung Galaxy Z Fold 3 | |
---|---|---|---|---|---|
3D Mark Wild Life | Zu leistungsstark | 8108 | Zu leistungsstark | 5682 | 5683 |
3D Mark Wild Life Stress Test | Bester Loop: 10.292 Schlechtester Loop: 10.125 |
Bester Loop: 10.524 Schlechtester Loop: 5.617 |
Bester Loop: 5782 Schlechtester Loop: 3267 |
Bester Loop: 5741 Schlechtester Loop: 3351 |
Bester Loop: 5579 Schlechtester Loop: 3435 |
Geekbench 5 | Einfach: 1480 Mehrere: 5121 |
Einfach: 1325 Mehrere: 4310 |
Einfach: 1263 Mehrere: 3899 |
Einfach: 1155 Mehrere: 3356 |
Einfach: 1095 Mehrere: 3239 |
Da es nur eine Speicherkonfiguration zur Auswahl gibt, dürfte Euch die Qual der Wahl genommen sein. Es sei denn, Ihr haltet bei TradingShenzhen Ausschau, dann erhaltet ihr als China-Import auch andere Konfigurationen. Wie dem auch sei – Xiaomi hat bei der Wahl des Speichers nicht gekleckert. Ihr bekommt die aktuell schnellsten 8 GB LPDDR5X RAM und 256 GB internen UFS-4.0-Programmspeicher. Natürlich ohne Option zur Speichererweiterung via microSD-Karte oder Äquivalent.
Solang es noch Android-Smartphones mit dieser Art der Speichererweiterung gibt, werde ich es auch in den Tests als Mangel nennen, aber nicht in meine Wertung einfließen lassen. Denn Google war einer der ersten Hersteller, die erkannt haben, dass ein derartig langsamer Speicher keinen wirklichen Mehrwert bietet. Es sei denn, Ihr seid in der Wüste und habt keine Möglichkeit, Eure geschossenen Videos oder Fotos zu exportieren/sichern.
Xiaomi 13: Kamera
Das Xiaomi 13 ist auf der Rückseite mit einer soliden 50-MP-Triple-Kamera ausgestattet. Sie wusste vom ersten Augenblick an bei Tages- und Nachtaufnahmen zu begeistern. Ein Umstand, den wir mit Sicherheit dem verbauten IMX800-Bildsensor von Sony zu verdanken haben. Hier steht in der kommenden Woche noch ein großer Kamera-Vergleichstest mit einigen anderen Kandidaten an, der hoffentlich eine Bestätigung meines subjektiven Eindrucks liefert.
Gefällt mir:
- Keine 2-MP-Makrokamera
- Endlich wieder eine Telezoom-Kamera
- Für ein Semi-Flaggschiff durchweg sehr gute Aufnahmen
- 8K/24 fps Videos möglich
Gefällt mir nicht:
- ./.
Zugegeben, Ihr habt die erste Leica-Kamera im Xiaomi 12S Ultra im Blindtest auf Platz Eins gewählt, aber hier handelt es sich ja nicht um den 1-Zoll großen Sony-IMX989-Image-Sensor. Nein, die 50-MP-Hauptkamera ist mit dem 1/1.49 Zoll (total/effective 1/1.56 Zoll) großem IMX800 ausgestattet. Die Optik bietet eine äquivalente Brennweite von 23 Millimetern und eine Blende von f/1.8.
Dazu kommt eine 12-MP-Ultraweitwinkel-Kamera mit einem 1/3.06 Zoll großem OV13B10 von OmniVision, dessen vorgesetzte Optik ein Sichtfeld von 120 Grad bei einer Blende von f/2.2 besitzt. Und um das bunte Potpourri komplett zu machen, gibt es noch eine 10-MP-Telezoom-Kamera, welche eine 3,2-fache verlustfreie Vergrößerung bietet. Als Bild-Sensor findet der ISOCELL S5K3K1 von Samsung seine Verwendung. Der 1/3.75 Zoll große Sensor ist uns schon von einigen Samsung-Flaggschiffen bekannt und bietet eine äquivalente Brennweite von 70 Millimetern und eine Blende von f/2.0. Endlich wieder eine Telezoom-Kamera in einem Xiaomi-Flaggschiff!
Haupt- und Telefoto-Kamera besitzen eine optische Bildstabilisierung. Die Triple-Kamera des Xiaomi 13 ist die erste global erhältliche Smartphone-Kamera von Xiaomi, welche mit dem Leica-Logo wirbt und über die beiden Modi – Leica Authentic und Leica Vibrant – verfügt. Ersterer soll Euren Aufnahmen den typischen Leica-Look vermitteln, der Vibrant-Mode hingegen brezelt etwas mehr Farbe und Dynamik in Eure Fotografien. Auch bei dem Objektivsystem erlaubt sich Xiaomi eine kleine Besonderheit. So bietet der chinesische Hersteller ein 35-mm-Schwarz-Weiß-, ein 50-mm-Swirly-Bokeh-, ein 75-mm-Portrait- und ein 90-mm-Weichzeichner-Objektiv.
Bevor ich auch "schon" auf die tatsächlichen Foto-Ergebnisse komme, sei der Vollständigkeit halber noch die oben mittig platzierte 32-MP-Frontkamera genannt, deren Sensor ein 1/3.2 Zoll großer Omnivision OV32C ist. Die äquivalente Brennweite beträgt hier 22 Millimeter, bei einer Blende von f/2.0.
So Freunde, jetzt lassen wir aber der Euphorie freien Lauf: Es gibt nach drei Jahren Abstinenz eine Telezoom-Kamera. Und die auch noch von Samsung. Okay, das habe ich schon gesagt – aber bitte schaut euch doch mal die Testfotos des Roten Rathauses in der 30-fachen Vergrößerung an. Das ist digital, da "nur" bis zu einer 3,2-fachen Vergrößerung alles verlustfrei ist. Also eine optische Vergrößerung samt optischer Stabilisierung.
Weit- und Normal-Fotos zeigen keine farblichen Unterschiede oder mögliches Verzerren oder Ausfransen an den Seiten. Nachtaufnahmen sind ein Gedicht! Und die Tagesaufnahmen gelingen ohnehin, wenngleich es eine Schande ist, Fotos unter diesen winterlichen Lichtbedingungen zu machen. Ich mache es kurz und knapp: Ich bin schlichtweg begeistert von den ersten Fotos. Egal ob Tag oder Nacht und ebenso egal ob nah, fern oder im weiten Winkel, diese Kamera hat vom Stand weg überzeugt.
Xiaomi 13: Akku
Im Xiaomi 13 ist zur allgemeinen Enttäuschung ein 4.500 mAh starker Akku verbaut. Das klingt ein wenig undankbar, da vor wenigen Monaten das noch eine recht beachtliche Kapazität war. Doch inzwischen gehört bei einem Flaggschiff – sofern es sich nicht um ein Foldable handelt – meiner Meinung nach mindestens ein 5.000 mAh Akku verbaut. Es sei denn, man hat den Energieverbrauch sehr gut im Griff. Das scheint sich auch bei dem Xiaomi 13 so zu bestätigen. Grund dafür könnte der spezielle Surge-Chip sein, der bei dem Energiemanagement hilfreich zur Seite steht. So bringt es das Xiaomi 13 im üblichen Gebrauch auch nicht auf zwei, sondern nur ein und anderthalb Tage Laufzeit mit einer Akku-Ladung.
Gefällt mir:
- Gute bis durchschnittliche Akku-Laufzeit
- 50 Watt Wireless Charging
Gefällt mir nicht:
- Akku dürfte mehr Kapazität haben
Zuallererst einmal die harten Fakten unseres "PC Mark Work 3.0"-Batterietests. Der hat bei unserem Xiaomi 13 mit Flugmodus und einer Display-Helligkeit von 200 Nits, bei 14 Stunden und 38 Minuten noch 20 Prozent Akku-Kapazität übrig gelassen. Das ist jetzt keine wirkliche Enttäuschung. Nur wenn man bisher bei Akkutests positiv überrascht wurde und so halt hart angefixed war, will man auch hier Bestmarken ernten. Zumal das Xiaomi 13 Pro einen 4.820 mAh starken Akku verbaut hat. Gut – da hat das Curved-Panel auch eine höhere Auflösung.
Mitgeliefert wird ein 67-Watt-HyperCharge-Netzteil, das auch mit weniger Leistung lädt, als das 120-Watt-SuperCharge-Ladegerät des Pro-Modells. 50 Watt Wireless Charging und 10 Watt Reverse Charging haben sie dann aber gemein. Einen solchen kompletten Ladezyklus (0 bis 100 %) habe ich dann auch mal für Euch getrackt. Heraus kamen 48 Minuten für eine Total-Ladung, und nach 20 Minuten bereits halb voll. Flüchtiges Zähneputzen von 5 Minuten ergeben 21 Prozent Energie in der wiederaufladbaren Batterie.
Schade das Xiaomi absichtlich Unterschiede (Netzteil und Gesamtkapazität) einbaut, um eine Differenzierung zum Pro-Modell zu forcieren.
Xiaomi 13: Technische Daten
Technische Daten | |
---|---|
Name des Geräts | |
Abbildung | |
Bildschirm | 6,36 Zoll E6-AMOLED-Display, 2.400 x 1.080 Pixel (FHD+) bei 413 ppi 120 Hz Bildwiederholfrequenz, Touch Response 240 Hz Corning Gorilla Glass 5 |
Maße | 152,8 x 71,5 x 8,0 mm |
Gewicht | 189 g (inkl. Akku) |
SoC | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 (4 nm) |
Speicher | 8 GB LPDDR5X RAM 256 GB UFS 4.0 ROM |
Software | MIUI 14 auf Basis von Android 13 |
Erweiterbarer Speicher | Nein |
Hauptkamera | 54 MP total / 50 MP effektiv | f/1.8 Blende | 1/1.49 Zoll total / 1/1.56 Zoll effektiv | äquivalente Brennweite 23 mm HyperOIS, Portrait Night mode, ProFocus |
Ultraweitwinkel-Kamera | 12 MP | f/2.2 Blende | 1/3.06 Zoll | äquivalente Brennweite 15 mm | Blickwinkel 120° |
Telekamera | 10 MP | f/2.0 Blende | 1/3.75 Zoll | äquivalente Brennweite 75 mm | 3,2x optischer Zoom OIS |
Selfie | 32 MP | f/2.0 Blende | äquivalente Brennweite 26 mm | Blickwinkel 89,6° PDAF, Dual Pixel |
Video | 8K @ 24 fps | 4K @ 24/30/60 fps | 1080p @ 30/60/ fps Super Slow Motion 1080p @1020 fps Stereo, EIS |
Audio | Stereo Speaker Dolby Atmos |
Akku | 4.500 mAh |
Aufladen per Kabel | 67 Watt |
Kabelloses Laden (Qi) | 50 Watt 10 Watt (Reverse) |
IP-Zertifizierung | IP68 |
Konnektivität | 802.11 a/b/g/n/ac/6e 2,4/5G, WiFi 7, 5G, Bluetooth 5.3 (aptX HD, aptX, LDAC, LHDC, AAC, SBC), GPS (Dual Band), GLONASS, GALILEO (Dual Band), Beidou USB-Type-C NFC |
Farben | Black, White, Flora Green |
Abschließendes Urteil
Das Xiaomi 13 hat mich von der ersten Sekunde an in seinen Bann gezogen. Und wehe es behauptet jemand, es läge an dem kantigen Apple-iPhone-Design. Niemals! Ich bin regelrecht überrascht, wie gut mir das Xiaomi 13 über die gesamte Breite hin gefällt und regelrecht überzeugt hat. Wirklich jegliche Kritik wurde eliminiert. Es gibt nun eine IP68-Zertifizierung, ein gnadenlos knackiges AMOLED-Display von Samsung, welches zur Freude der Kundschaft so plan wie die Rückseite ist.
Xiaomi bietet nach knapp drei Jahren wieder eine Telezoom-Kamera, welche ebenso beeindruckt wie die 50 Megapixel des IMX800-Haupt-Bildsensors von Sony. Egal ob Standard-, Zoom-, Weitwinkel-, Portrait-, Tag- oder Nacht-Aufnahmen. Die Fotos gelingen durch die Reihe weg. Sollte die Leica-Kooperation am Ende des Tages doch nicht nur Marketing-Bla-bla sein? Das Xiaomi 12S Ultra hatte Euch ja auch schon überzeugt. Das Xiaomi 13 (Pro) wird nun das erste Xiaomi-Smartphone hierzulande sein, welches von der deutschen Leica-Kooperation profitiert.
Einen Kritikpunkt hätte ich am Ende aber dennoch: der 4.500 mAh starke Akku. Dessen Performance ist für ein so voll kommendes Flaggschiff leider nur Mittelklasse. Tut das weh? Nein, schafft doch das mitgelieferte 67-Watt-HyperCharge-Netzteil das Xiaomi 13 von 0 auf 100 Prozent unter einer Stunde aufzupumpen.
Vielleicht schmerzen den ein oder anderen die fast 1.000 Euro. Alternativ steht da das Samsung Galaxy S23 (Test) mit einem minimal teureren Preis in der Pipeline. Solltet Ihr zwischen den beiden Smartphones unschlüssig sein, dann wartet unseren Kamera-Vergleichstest nächste Woche ab, der unter Umständen den finalen Schubs in die richtige Richtung liefern könnte.
Glas als guten Wärmeleiter zu bezeichnen is schon heftig.
Na auf jeden Fall besser als die typischen Lederimitat- oder eine Polycarbonat-Rückseiten.
@MaTT - durch deine Schreibweise hast du mich fast überzeugt nun dieses Handy zu kaufen - gerade da du quasi nichts an der Kamera auszusetzen hast. Bei anderen Reviewern wird auf die schwache Low-Light Performance und die Schwache Ultrakamera hingewiesen. Vielleicht kommt das dann hoffentlich im Vergleichstest mit anderen aktuellen Smartphones raus. (Ich schielte seit einiger Zeit auf das S23 Basismodel und das soll eigentlich - sagen "andere" das bessere Kamerasetup haben).
Ich bin auch etwas von dem verwendeten Hauptsensor irritiert.
IMX 800 klingt weit unter dem IMX890 (oneplus11).
Auch dass der IMX 800 schon letztes Jahr im Honor 70 - welches heute gerade mal 410 EUR wert ist - klingt für mich nicht nach einen Top-Sensor - Leika hin oder her ...
Also die Fotos wurden am WE gemacht.
Teilnehmer sind das Apple iPhone 14, OnePlus 11, Samsung Galaxy S23, Google Pixel 7 und eben das Xiaomi 13.
Mittwoch kommt nach Plan der Blindtest. Ich muss gestehen, bin auch ein wenig aufgeregt :D
bin sehr sehr gespannt :-) Die Auswahl der Geräte ist perfekt - also die gute 800-900 EUR Range. Gerne auch mal einen Kommentar zu den Preisen fallen lassen. Das Xiaomi 13 - was für 999 UVP raus gehen sollte gibt es mittlerweile schon für 739!
Ich habe nur nach der Kamera geschaut. Gefällt mir nicht.
Warum bin ich jetzt nicht verwundert? Diesen Satz lese ich gefühlt unter jedem Smartphone-Test.
Vielleicht sollte aber noch erwähnt werden, dass die Frontkamera zwar mit völlig unnötigen 32MP auflöst, aber Video ist damit nach wie vor gerade mal mit 1080p30 möglich.
Zudem passen irgendwie die Daten von der Tabelle kaum mit denen aus dem Text zusammen
Sind's nun 1/149" oder 1/1.56"? 1/3.75" oder 1/3.9" beim Tele? 22mm bei der Frontkamera oder 26mm?
Vielen Dank für den Hinweis! Komplett übersehen.
Die Daten aus dem Text stammen vom China-Modell, die aus der Tabelle von der globalen Pressemitteilung.
Was aber trotzdem nicht erklärt, warum die Bildsensoren unterschiedliche Größen haben sollen.
Ich kümmere mich drum.
Nur aus Interesse, hier wird eine Akkulaufzeit von 14h 38min als Mittelmäßig bezeichnet, bei einem S23 Ultra werden 13h 9m als Ausgezeichnet betitelt, beim normalen S23 sind 13h 44min wieder eher negativ aufgefallen.
Täusche ich mich oder ist da irgendwo bei der Beurteilung der Akkulaufzeit ein Wurm drin?
Ich denke, die unterschiedlichen Beurteilungen resultieren aus dem Verhältnis Akku-Kapazität zu Laufzeit.
Aber ich gebe Dir recht, dass das verwirrend ist.
Wir werden das mal beim nächsten Editor-Meeting besprechen, wie man hier eine einheitliche Regelung findet.
Danke für den Hinweis!
Aber wenn man die Akkulaufzeit mit der Akkukapazität in Verhältnis setzt, müsste dann erst recht die Beurteilung der Akkulaufzeit des Galaxy S23 Ultra am schlechtesten sein, da es eine schlechtere Akkulaufzeit als das Xiaomi 13 und S23 bietet, aber eine größere Akkukapazität als beide hat?
Wenn die Specs und Preis so stimmen sollten , wäre das mein nächstes Smartphone. Ein anderer Hersteller hatte in einer Umfrage wissen wollen , was der user im nächsten gerne haben wolle ; ich persönlich warte auf eine "eierlegende Wollmilchsau" im Kamerabereich ; nun könnte es endlich soweit sein. Eigentlich habe ich mich schon für das Ei-fon 13 pro max entschieden, aber jetzt warte ich die MWC ab :-)
Tatsächlich habe ich fast schon ein wenig Sorge, dass Xiaomi für das globale Modell noch einmal an der Softwareschraube drehen wird.
Gerade der Snapdragon 8 Gen 2 läuft mir ein wenig zur rund für europäische Verhältnisse. Aber es war auch Erstkontakt zum neuestem Qualcomm-Flaggschiff.
Bei der Kamera sehe ich aber keine Gründe für Veränderungen. Lediglich noch die fehlenden LTE-Bänder, EU-ROM und ab geht Schmidts Katze.
Genau so sehe ich das aktuell auch ; EU-LTE-Bänder und ich kann es kaum erwarten :-)
Ich wäre schon sehr zufrieden, wenn die Hersteller im Kamerabereich den Entwicklungsstand von vor 3 Jahren bei jeder Kamera umsetzen würden.
Das wäre:
- 1,7 bis maximal 1,9 µm Pixel bei 12Mpx Auflösung - oder
- für besseres Zoomen 1µm Pixel auf 12 Mpx Auflösung herunterrechnen, also max 48 Mpx Kamera
- Ultraweitwinkelkamera natürlich mit Autofokus und Optischer Bildstabilisierung
- 2x optischer Zoom, das der digitale Zoom nach wie vor zu schlecht ist.
Optional zusätzlich 4x oder 5x Zoom
- eine kleinere Blende für eine größere Schärfentiefe und bessere Qualität an den Bildrändern. Die derzeit üblichen Blenden von Blendenzahl <2 sind zu groß für die großen fast 1" großen Sensoren.
Vor drei Jahren war es auch längst Standard, Objektiv-Eigenschaften zu korrigieren, also:
- kissen- und tonnenförmige Verzeichnungen
- Chromatische Aberrationen
- Randunschärfen
- Randabdunklung
- Vergütung der Linsen zur Verringerung der Reflektionen und der daraus resultierenden Lensflares, insbesondere nachts.
Ich bin da ja relativ leidenschaftslos ran gegangen, vielleicht daher auch die Euphorie des Hands-on. Gut das noch ein wenig Zeit ist, bis wir das globale Device in der Hand halten.
Und mal sehen wer sich das Xiaomi 13 Pro aus China vorknöpft.
Neben der Telezoom-Kamera gibt es ja auch IP68.
Haben wir auch lange nach gefragt. Xiaomi hat also schon reagiert!
Hoffen wir, dass derartige Zertifizierungen nicht den Preis hochschrauben.
Ein Xiaomi abseits der Ultra-Modelle mit einem Zoom! Dass ich das seit meinem seligen Note 10 Pro noch erleben darf! Insgesamt scheint mir das doch tatsächlich ein rundes (bzw. eckiges) Gesamtpaket zu sein. Sollte Xiaomi jetzt auch nicht an der Preisschraube drehen , dann wäre das 13er ein ordentliches Smartphone, welches tatsächlich einen zweiten Blick wert ist.
Freut mich, dass auch noch andere auf das Mi note 10 pro setzen. Gerade mit gcam Mod für Fotos extrem stark, aber leider für den Alltag etwas zu langsam. Bin auch gespannt auf die 13er Serie, aber nach den Tests des Honor 70 mit dem imx800 noch nicht so ganz überzeugt ob das normale 13er ausreicht, auch wenn mir das Design sehr gut gefällt. Hoffentlich kommen außer dem k60 noch weitere Handys mit diesem Sensor, damit die Community für gcams steigt.