Vodafone Update - lebe Deinen Traum
Ich bin schon erstaunt darüber, wie heftig und emotional die Diskussion um Vodafone's neuen Marketing Vorstoß im Bereich Media Social diskutiert wird, teilweise unnötig und deutlich zu polemisch.
Man mag dazu stehen, wie man möchte, eines finde ich beachtenswert: Den Mut, etwas Neues zu wagen.
Wer, wie ich, seit Jahren in Großunternehmen zu Hause ist, weiß, wie schwer es ist, seine, große Kunden von Etwas Neuem zu überzeugen. Und nicht nur zu überzeugen, sondern auch zu ermutigen, es umzusetzen, mit all den möglichen Konsequenzen und Risiken.
Konsequenz hat Vodafone gezeigt, auch bei der Auswahl seiner Ansprachekanäle. In nur wenigen Monaten hat Vodafone mit der Android Anwendung Vodafone Update (im Android Market kostenlos zu erhalten) einen neuen Media Social Client entwickelt, der sich hinter vergleichbaren Lösungen nicht verstecken muss.
Das Client reagiert manchmal noch etwas träge (bei EDGE und GPRS Verbindungen), aber die Oberflächen sind sehr übersichtlich und hübsch anzusehen und die Navigation intuitiv und einfach. Vodafone Update für Android konzentriert sich auf das Wesentliche und verzichtet auf jeden unnötigen Funktions- und Navigationsoverhead. Nett wäre noch ein einstellbarer Polling-Mechanismus und die Nutzing des Notification-Frameworks von Android, aber vielleicht ist ein solch abgespeckter Ansatz am Anfang besser. Besser für die Android Batterie und einfacher, Vodafone Update zu mögen, weil es so nicht ein Android Handy versehentlich und zu schnell "aussaugt".
Und im Gegensatz zu Twidroid (einem/dem Twitter Android Client für Android) vereint Vodafone Update heute schon vier verschiedene Social Media Dienste (Twitter, Facebook, MySpace und Twitpic). Wie ich Nico Lumma und auch Vodafone kenne, wird es nicht bei diesen vieren bleiben.
Nico Lumma hat sich mit Vodafone Update einen lange geträumten Traum verwirklicht. Schon vor vielen Jahren hat Nico den mobilen Social Media Traum geträumt. Mit der damaligen Lösung (mabber) war er vielleicht um einige Jahre zu früh, sowohl technisch, als auch vom Verständnis für einen solchen Ansatz. Ich denke, diesmal hat er und auch Vodafone das richtige Zeitfenster und die richtige Technologie erwischt und auch den richtigen, einen/den sinnvollen mobilen Ansatz.
Diese Ausdauer muss mal erstmal haben...
Hi Olli,
ich gebe Dir Recht, dass Vodafone sehr viel Mut bewiesen hat. Man darf ja auch eine Sache nicht ganz vergessen: es sollen ja nicht die "echten" Internet-Guys mit der Kampagne angesprochen werden (glaube ich zumindest), sondern eher alldiejenigen, die das Internet ganz instinktiv nutzen und den ganzen Werdegang gar nicht mitbekommen haben.
Mit anderen Worten: Die "Generation C64" trifft auf "Generation Upload". Das Hauptproblem war aber wohl eher nicht der Spot, auch nicht die Services, sondern vielmehr die Art und Weise wie mit Kritik und Dialog umgegangen wurde. Zumindest konnte man das so aus verschiedenen Blogs rauslesen, die aus meiner Sicht viel zu polemisch geführt wurden. Ein Beispiel gibt es hier:
http://blogbar.de/archiv/2009/07/14/vodafone-kommunikation-ohne-reissleine/
Wie auch immer: man wird sehen was daraus wird. Und eines kann man sagen: mehr Aufmerksamkeit von der Szene hätte Vodafone wohl nie bekommen können!