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Zuviel des Guten?

Zuviel des Guten?

 Wenn Google am 5. Januar 2010 die Presse einlädt, wird diese wohl das Nexus One in Augenschein nehmen können. Und mit ihm Android 2.1. Dass diese Version des Betriebssystems noch leckerer aussieht und noch mehr spannende Funktionen bietet, erfreut den Fan. Je mehr Vielfalt das Android-Ökosystem bietet, desto besser... ...oder?

 Zugegeben. Jeder Android-Fan (und damit natürlich auch der Verfasser dieser Zeilen) freut sich über gute Publicity für sein Lieblingssystem. Neue, spektakuläre Geräte tragen ganz sicher dazu bei. Und wer fände es nicht schön, sich sein Lieblingsgerät aus einer Reihe von Kandidaten aussuchen zu können. Ähnliches gilt für das Betriebssystem. Jede Tuningmassnahme, jede neue Funktion, jeder ästhetische Feinschliff sorgt dafür dass das System dem Anwender noch mehr Spass macht. Mir geht es in der Rolle des Nutzers selbstverständlich ganz genauso.

Wenn ich jetzt ein "Aber" anstimme, dann deshalb, weil mir sehr viel an Android liegt. Tatsache ist aber, dass die Abfolge, in der neue Systemversionen veröffentlicht wurden, aus meiner Sicht zu kurz ist. Aktuell müssen Entwickler drei Systemversionen abdecken, 1.5, 1.6 und 2.01. Gerade die letzte brachte zahlreiche Neuerungen, die sich im Emulator nicht richtig testen lassen. Stichwörter? Accounts, ContactsContract, Synchronisierung. Mit 2.1 käme ein weiteres Major Release dazu. Wie problematisch das Ganze ist, sieht man an den immer lauter werdenden Klagen von Anwendern, die für ihr Gerät eine bestimmte Software nicht im Markt finden (Stichwort Tattoo). Und der Testaufwand für für den Entwickler immer größer. Auch hier ein Stichwort für Entwickler: 3 Systemversionen, 3 Displaytypen...

Das iPhone und sein AppStore ergänzen sich - jede neue App macht das Gerät interessanter und jedes verkaufte Gerät macht die Softwareentwicklung lukrativer. Für Android gilt prinzipiell dasselbe. Nur: der AppStore ist nicht in erster Linie wegen ein paar Majors ein Erfolg, sondern wegen der unzähligen kleinen Anbieter. Und die profitieren von der überschaubaren Hardwareplattform des iPhone. Denkt an meine Worte, Apple wird irgendwann 2010 ein iPhone mit höherer Auflösung oder anderem Formfaktor anbieten - und die Entwickler werden stöhnen. Dieses Dilemma haben wir aufgrund der Offenheit unserer Plattform schon jetzt.

Nich dass ich daran etwas ändern möchte - ich glaube nur, wir brauchen nach der ganz großen Welle eine Zeit der Konsolidierung die es Entwicklern ermöglicht, Luft zu holen und wieder Schritt halten zu können. Sonst wird das mit dem Android Market meiner bescheidenen Meinung nach nämlich nix.

Es freut sich auf das Nexus One

Thomas Künneth

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12 Kommentare
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  • 8
    Jonas R 05.01.2010 Link zum Kommentar

    @marcus: du musst bedenken, dass die jvm die jeweiligen neuen funktionen auch unterstützen muss - und dafür braucht man oftmals halt auch den entsprechenden unterbau (wie dein bsp mit openGL).

    Was mich persönlich wirklich nervt, ist, dass Android quelloffen ist, aber die Hersteller der Handys die Treiber der jeweiligen HW-Komponenten unter verschluss halten und nicht freigeben. Genauso verstehe ich nicht, warum man den interessierten, die customROMs erstellen wollen, steine in den weg legt...

    Das würde ja auch die einzelnen Handys deutlich pushen - das Hero profitiert doch sehr deutlich davon.


  • Matthias La Schmu 9
    Matthias La Schmu 05.01.2010 Link zum Kommentar

    @Marcus

    da stimm ich dir voll und ganz zu.

    Oberflächen, Programme usw. würden sich alle vermutlich ohne Probleme so austauschen, aber ich pers. weiß nicht, inwiefern auch Änderungen am Kernsystem vorgenommen werden. (Performance-Tweaks, Verbesserungen, Bugfixes usw.)


  • 10
    Gelöschter Account 05.01.2010 Link zum Kommentar

    Ich verstehe die ganze Update-Politik überhaupt nicht und es ist für mich tatsächlich ein Grund die Plattform wieder zu wechseln.

    Was mich hierbei am meisten stört ist, dass es - meiner Meinung nach - gar keinen Grund gibt, so viele gerätespezifische Updates, herauszubringen.

    Die eigentliche Besonderheit der Android Plattform wird weder von Google noch von den Herstellern genützt: eine echte Trennung zwischen Anwendungen (DalvikVM aka Java Derivat) und Betriebssystem (Linux Kernel und Treiber).
    Ich verstehe nicht, warum mein Handy ein OS-Update benötigen soll, wenn sich die (Dalvik)API's, die Maps Anwendung oder das Adressbuch ändern.
    Ein OS-Update ist doch wirklich nur sinnvoll, wenn grundlegende, spezifische Änderungen am Betriebssystem vorliegen (wie z.B. eine plötzliche Hardwareunterstützung von OpenGL oder ein Update der GSM Stacks). Selbst die "plötzliche" Unterstützung verschiedener Auflösungen ist für mich kein Grund das OS ALLER Mobiltelefone upzudaten.

    Also warum benötige ich denn überhaupt ständig ein gerätespezifisches Update? Aus meiner Sicht macht das keinen Sinn (mal von den HTC Anwendungen abgesehen und selbst das ließe sich trennen).

    Apple hat diese Trennung mit Bravur vorgemacht und ich dachte eigentlich Google/Android macht das nochmal ein Stück besser.
    Nun haben wir aber eine noch schlimmere Variante von Windows-Mobile vor uns....das ist wirklich frustrierend.

    Wenn mein 400€ Mobiltelefon nach 3 Monaten schon wieder "veraltet" ist, da ich hierfür an die neuen Anwendungen nicht komme, macht der Kauf keinen Sinn. Selbst iPhone 2g Benutzer sind dank Apples Politik auch nach fast 3 Jahren bei der Software auf einem aktuellen Stand....eine deutlich bessere Wertanlage.

    Hinweis:
    Nein, ich bin kein iPhone Fan, versuche aber technische Geräte unemotional zu betrachten und Ja, ich habe schon für Android entwickelt und kenne ein wenig die API ;)


  • Matthias La Schmu 9
    Matthias La Schmu 05.01.2010 Link zum Kommentar

    Ich sehe das mit den Updates so:
    Irgendwann wird sich herauskristallisieren, welchem Hersteller etwas an seinen Kunden liegt und er wird merkenmerken, dass neue Devices von ihm gekauft werden, wenn auch Updates kommen.

    Ich wäre sogar bereit für ein Update 2-3€ zu löhnen, bei der Masse der verkauften Smartphones dürfte das zumindest die Kosten des Herstellers (Betriebssystemanpassung) auffangen.


  • Markus Gu 33
    Markus Gu 05.01.2010 Link zum Kommentar

    @moritz: du hast sicher recht. aber ein wenig jammern kann man immer ;) vielleicht hilft es ja.

    aber zu beginn gab es einfach das problem nicht. man entwickelte die app für das g1 und alles war perfekt. wenns da läuft, läufts überall. man musste sich keine weiteren gedanken mehr machen.

    mittlerweile ist aber bekannt, dass man da besser arbeiten muss und entwickler werden das wohl auch tun, nur ist es halt schwer alte apps zu refactoren ( besser gesagt ist es zu aufwändig )


  • Moritz Post 3
    Moritz Post 05.01.2010 Link zum Kommentar

    Ich kann hier nur bedingt zustimmen. Es ist richtig, dass es durch die verschiedenen Version Inkompatibilitäten und neue APIs gibt, aber die Probleme entstehen nicht durch die neuen APIs.

    1. Wenn sich das verhalten ändert macht das Probleme, aber die sind auf den google android seiten gut vermerkt und halten sich in Grenzen (Außnahmen bestätigen die Regel).

    2. Die verschiedenen Displayauflösungen sind doch eine super Sache (und waren schon früher absehbar). Die Hardware Vielfalt ist es was android so spannend macht. Wenn meine App jetzt nur auf einer Auflösung funktioniert ist die app ohnehin schlecht entwickelt. Man schaue sich jedes normalen Win/Mac/Linux an. Da funktionieren apps auch in verschiedenen Auflösungen. Android bietet vielfältige Möglichkeiten um skalierbare UIs zu entwickeln.

    3. Neue features in android versionen sind sicherlich super aber braucht der Benutzer sie wirklich für seine app? Oder will der Entwickler den eigenen Spieltrieb befriedigen? ;)

    Also: jammern hilft nicht (auf Entwickler Seite). Besser arbeit machen ist angesagt! :)


  • Michael Knabe 2
    Michael Knabe 05.01.2010 Link zum Kommentar

    Mich stört vor allem, dass die alten Geräte die neuen Software Updates nicht bekommen. wenn 2.1 released wird will ich das auch für mein Milestone ähnliuches gilt wohl für Magic oder G1 oder oder Nutzer.
    Derzeit muss man irgendwie entweder ewig warten oder sich gleich das neue Modell kaufen. Das gibs auch so auf dem Iphone nicht da wie erwähnt alle Jahre mal eins erscheint.
    Ich liebe das Android OS aber ich will auch zeitnah die neuenm Features haben. Wenn ich nur davon lese aber diese erst ein halbes Jahr später erhalte als wenn ich ein neues Gerät kaufe dann stört das extrem.
    Aber vielleicht ist das auvch eine Marktpolitik um die neuen Devices zu pushen...
    Ich hoffe jedenfalls dass es sich bessert !


  • Daniel B. 13
    Daniel B. 05.01.2010 Link zum Kommentar

    Karsten trifft es. Schuldiger an diesem Problem ist die Hardware.
    Gut,manche Hardware ist zu alt zum Updaten. Die haben halt Pech gehabt (auf einer PS1 laufen keine PS3 Spiele und es wird auch nix mehr weiter entwickelt dafür).
    Für alle anderen bleibt nur der Rat ihren Hardware Hersteller solange gemeinschaftlich mit Anschreiben zu bombardieren bis ihm seine Update Faulheit vergeht.

    Das "Problem" das Ihr hier nennt gibt es seit es OSS gibt. Und die großen Communitys mussten sich alle daran gewöhnen bzw. es ignorieren lernen.

    Enwicklern kann ich nur raten aufzuhören alte Versionen zu supporten und damit Druck auszuüben. Geld is doch eh keins verdient damit, also kann man sich sowas erlauben.


  • Karsten van Geelf 17
    Karsten van Geelf 05.01.2010 Link zum Kommentar

    das Problem liegt ja an erster stelle bei den herstellern der hardware, google stellt eine gute infastruktur zur verfuegung aber die hersteller mit ihren veraenderungen erschweren alles, um eigene apps zu verkaufen und an die daten der user zu kommen, nicht ganz umsonst will winmo bei 7 verbieten eigene oberflaechen aufzusetzen.


  • 9
    Sascha S. 05.01.2010 Link zum Kommentar

    Ich bin ja selbst Entwickler für's Android und auch mir machen die Versionen, die ich maintainen muss, Probleme... denn es muss nachwievor 1.5 supported werden, da das Hero und das Galaxy ja noch dieses "uralt OS" nutzen... ich finde es würde mehr Sinn machen, wenn Google sagt, dass bevor sie ein neues Release bringen, sie erstmal allen Herstellern helfen aufs letzte Release hochzugehen... ich würde gerne mehr Features von Android 2.0 nutzen - geht aber nicht, weil ich rückwärtskompatibel sein muss. Und eine alte App wieder zu refactoren, damit sie die neuen Android 2.0 Features (und APIs) nutzt, ist viel Aufwand. :( Also lieber schauen, dass alle auf nen aktuellen Stand kommen, bevor neue Releases kommen - Customizations hin oder her... das muss irgendwie klappen.

    Sascha


  • 22
    Gelöschter Account 05.01.2010 Link zum Kommentar

    Ich denke auch, dass Apple das iPhone 4G mit einem größeren Display ausstatten wird. Ich denke aber, dass vorhandene Apps damit kein Problem haben werden, da das Display ja größer ist und nicht kleiner.

    Ein Problem von Android ist meiner Meinung nach, dass alle Apps zunächst für das G1 und die entsprechende Auflösung geschrieben wurden. Dass im Anschluss ein Gerät (Tattoo) auf den Markt kam mit einer geringeren Auflösung ist ein weit größeres Problem, als eines mit einer größeren Auflösung (Milestone)

    Aber generell wird auch Apple Probleme mit neuen Versionen bekommen.


  • Fabien Röhlinger 72
    Fabien Röhlinger
    • Admin
    • Staff
    05.01.2010 Link zum Kommentar

    Hi Thomas, absolut richtig! Ich habe letztes Jahr hierzu einige Blogeinträge geschrieben, in denen ich ähnliche Kritikpunkte zu Android anbringe. Die pure Offenheit ist Fluch und Segen zugleich. Die fehlende grafischen Komponenten (die Apple ja auch hat) kommen hier zusätzlich zum Tragen. Aus meiner Sicht auf jeden Fall...

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