Amazon-Schwindel: Käufer können Geld verlieren


Amazon gehört hierzulande zweifelsohne zu den beliebtesten Online-Versandhändlern. Millionen Menschen nutzen den Service und stellen damit einen großen Pool an potenziellen Opfern dar. Nun schlägt die Verbraucherzentrale Alarm und warnt vor einer teuren Betrugsmasche, die jeden treffen kann.
In Deutschland ist Amazon als Versandhändler äußerst populär. Fast jeder Erwerbstätige hat ein Konto bei dem US-amerikanischen Unternehmen. Die hohe Verbreitung macht Amazon-Kunden jedoch auch zu einem beliebten Ziel für Gaunereien. Jüngst warnte die Verbraucherzentrale vor einem neuen Angriff. Kein Amazon-Kunde ist sicher.
Amazon-Kunden haben ein Problem
Bei Phishing handelt es sich um eine besonders lukrative Betrugsmasche. Im Rahmen dieser Methode verschicken Cyberkriminelle gefälschte E-Mails, die im Namen bekannter Unternehmen oder Institutionen verfasst sind. Ziel ist es, die Empfänger zu täuschen und ihre sensiblen Daten – allen voran Bankinformationen und Zugangsdaten – zu stehlen. Auch bei der aktuellen Masche handelt es sich um Phishing, allerdings in einer gefährlicheren Form.
Denn die potenziellen Opfer werden direkt mit ihrem Namen angesprochen – eine Information, die entweder aus vergangenen Phishing-Angriffen oder dem Darknet stammen könnte. Das soll Vertrauen schaffen. In der E-Mail wird derweil von ungewöhnlichen Aktivitäten auf dem Konto berichtet, was zu einer vorübergehenden Sperrung des Kontos geführt haben soll. Zudem hätte Amazon offene Zahlungen sowie laufende Abonnements storniert. Als Grund für diese Maßnahmen wird ein angeblicher Login-Versuch mit einer russischen IP-Adresse angegeben.

Gängige Falle
Die Betrüger setzen ihre Opfer im weiteren Verlauf der Nachricht unter Druck und fordern sie auf, ihre Zahlungsinformationen und somit auch ihre Identität zu bestätigen. Zum Reagieren geben sie allerdings lediglich 48 Stunden Zeit – ein typisches Vorgehen, mit dem Ziel, panische Reaktionen hervorzurufen und die Opfer zu schnellen, unüberlegten Handlungen zu verleiten. Konkret: Auf den „Datenabgleich“-Button zu klicken. Dieser führt zu einer gefälschten Amazon-Seite.
Das Besondere an der gefälschten Seite, die Amazon optisch sehr ähnlich sieht: Alle eingegebenen Daten landen direkt in den Händen der Betrüger. Diese Informationen könnten später genutzt werden, um Bankkonten zu plündern oder Identitätsdiebstahl zu begehen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt deshalb, solche Phishing-Mails direkt in den Spam-Ordner zu verschieben.
Phishing oder nicht?
Wer nicht auf Phishing-Mails hereinfallen möchte, darf sich nicht von einer direkten Anrede, kurzen Fristen oder drohenden Konsequenzen einschüchtern lassen. Der erste Schritt sollte immer darin bestehen, die Absender-Adresse genauer zu überprüfen. Zwar ist auch diese durch sogenanntes E-Mail-Spoofing manipulierbar, doch das passiert eher selten. Ein weiteres Indiz stellen Rechtschreibfehler oder grammatikalische Mängel dar. Denn Phishing-Mails werden nämlich oftmals schlicht mit Übersetzungssoftware erstellt.
In diesem konkreten Fall haben Amazon-Nutzer ferner die Möglichkeit, ihre Konten direkt per App oder über den Desktop aufzurufen. Anschließend wird schnell klar, ob es sich bei der vermeintlichen Sperrung lediglich um eine Täuschung handelt. Wer aufmerksam bleibt, muss sich vor Phishing-Angriffen folglich keine Sorgen machen. Falls Ihr jedoch bereits auf den Betrug hereingefallen seid, solltet Ihr Euer Bankkonto sofort sperren lassen und alle kompromittierten Passwörter ändern. Eine Anzeige bei der Polizei wird ebenfalls dringend empfohlen. Zwar sind die Erfolgsaussichten relativ gering, im Falle eines Identitätsdiebstahls ist man so jedoch besser abgesichert.
Abseits von Amazon-Kunden sollten aktuell auch PayPal-Nutzer sowie Kunden der DKB, ING und Targobank auf Phishing-Mails achten. Denn diese stehen derzeit auch im Fokus von Cyberkriminellen.
Und wieder eine clickbait Überschrift. Läuft ja bei euch.