App Store: Google hält sich an die neuen Datenschutzrichtlinien von Apple
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Google hat am Mittwoch, den 6. Januar, bestätigt, dass es tatsächlich nach Apples Regeln spielen will und die von Apple auferlegten neuen Datenschutzregeln des App Stores einhalten wird, entgegen den Spekulationen eines Teils der amerikanischen Tech-Presse.
Diese Regeln, die am 8. Dezember in Kraft getreten sind, verlangen von Drittentwicklern (aber auch von Apple selbst), dass sie für jede im App Store veröffentlichte Anwendung angeben, wie die persönlichen Daten der Nutzer gesammelt und verwendet werden.
Ein Artikel in Fast Company, einem amerikanischen Wirtschaftsmagazin, das sich mit Tech beschäftigt, spekulierte am Montag, den 5. Januar, dass Google sich über die neuen Datenschutzmaßnahmen aus Cupertino ärgern würde. Nach Angaben des Magazins hat Mountain View sich sogar quergestellt, indem es Updates für seine Anwendungen im Apple App Store zurückstellte und sich weigerte, der Verpflichtung zur Transparenz bei der Datenerfassung nachzukommen.
Wie TechCrunch am Mittwoch berichtete, wäre dies nicht der Fall und ein Sprecher des Unternehmens bestätigte sogar, dass die Firma daran arbeite, die von Apple geforderten Datenschutzkennzeichnungen zu den Datensätzen aller Anwendungen in ihrem umfangreichen Katalog im App Store hinzuzufügen.
Der App Store, ein Dilemma für Datensammler
Da Google den Gerüchten einen Riegel vorgeschoben hat, hat es wenig Sinn, weiter zu spekulieren. Allerdings scheint es offensichtlich, dass die Einhaltung der neuen Vorschriften seitens Tech-Giganten wie Google, Facebook oder Amazon, die ihre App-Store-Anwendung ebenfalls noch nicht mit dem Datenschutz-Label aktualisiert haben, ein sehr heikles Thema ist.
Das gilt insbesondere für Google, dessen Eckpfeiler seines Geschäftsmodells, die Werbung, in hohem Maße von den persönlichen Daten abhängt, die der Tech-Riese sammelt. Es mag daher seltsam erscheinen, dass Google, wie Fast Company in seinem ersten Artikel hervorhob, die meisten seiner Anwendungen im App Store seit dem 7. Dezember, also dem Tag vor Inkrafttreten der neuen Datenschutzregeln, nicht mehr aktualisiert hat.
Zur Erinnerung: Die Informationen, die jeder Entwickler für jede Anwendung selbst deklarieren muss, werden in drei Hauptkategorien eingeteilt, und zwar in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit in Bezug auf die Nachverfolgung:
- die Daten, die verwendet werden, um Euch zu tracken
- Daten zu Eurer Person
- Daten, die sich nicht auf Euch beziehen
Wie auch immer, man könnte die ganzen Vorwürfe jedoch recht leicht entkräften, wenn man bedenkt, dass GAFAM, so reich an Ressourcen die Konzerne sind, Zeit braucht, um die neuen Bestimmungen des App Stores ordnungsgemäß zu erfüllen. Und wie TechCrunch uns im Beitrag daran erinnert hat, ist der Dezember ohnehin ein Monat, in welchem die Unternehmen Software-technisch die Füße ziemlich still halten:
Der App Store hat dieses Jahr vom 23. bis 27. Dezember 2020 im Rahmen seiner jährlichen "Pause" geschlossen. Auch Google praktiziert einen "Code Freeze" und stoppt die Veröffentlichung von Updates, unter anderem vom 11. Dezember bis Anfang Januar, um mögliche Abstürze seiner Dienste und Produkte zu vermeiden, während viele seiner Mitarbeiter im Urlaub sind.
Google wird also beim nächsten Update seiner Anwendungen im App Store die notwendigen Informationen über die Sammlung und Verwendung persönlicher Daten bereitstellen müssen - und das bei Apple. Ein doppelter Schlag ins Gesicht, nicht wahr?
Quelle: TechCrunch, Fast Company