Bankkunden tappen in die Falle – DKB, Comdirect, Commerzbank
Für Bankkunden von DKB, Comdirect und Commerzbank kann es aktuell richtig teuer werden. Wer nicht aufpasst, muss mit hohen Abbuchungen vom Konto rechnen. Und das nicht nur gegen den Willen der Eigentümer, sondern sogar ohne ihre Kenntnis.
Bereits ein unbedachter Klick auf einen falschen Button kann ausreichen, um den eigenen Finanzen einen hohen Schaden zuzufügen. Denn so gut die modernen Sicherheitsvorkehrungen von Kreditinstituten auch sein mögen, ist etwas an das Internet angeschlossen, besteht stets ein Restrisiko. Und dieses ist aktuell für bestimmte Bankkunden alles andere als klein. Verbraucherschützer warnen.
Drei Banken betroffen
Nach Informationen der Verbraucherzentrale stehen aktuell Kunden von DKB, Comdirect und Commerzbank im Fokus von Cyberkriminellen. Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass sich diejenigen entspannen dürfen, die ihr Konto bei einer anderen Bank haben. Es heißt jedoch, dass Betroffene noch mehr aufpassen sollten als sowieso schon. Denn mögliche Folgen erstrecken sich über leergeräumte Konten bis hin zu Identitätsdiebstahl. Und letztere kann sogar mit einer offiziellen Anklage gegen das nichts ahnende Opfer enden. Viel leichter ist es daher, auf eine der folgenden Phishing-Mails zu achten, die gegenwärtig im Umlauf sind.
Phishing-Masche am Beispiel der DKB
Den Anfang macht dabei die DKB. Hier müssen sich Kunden derzeit vor einer knappen E-Mail in der DKB-Optik in Acht nehmen. Inhaltlich dreht sich das Schreiben um eine „DKB-App-Anmeldung“, die demnächst ablaufen soll. Dadurch werde das Online-Banking vorübergehend deaktiviert. Daher werden Kunden aufgefordert, sich über einen hinterlegten Button mit der Aufschrift „Jetzt reaktivieren“ zu legitimieren. Bloß führt der Button nicht zur Seite der Bank, sondern zu einer gefälschten Website. Wer seine Banking-Informationen hier in die dafür vorgesehenen Felder einträgt, riskiert eines oder beide zuvor beschriebene Szenarien. Daher empfehlen die Verbraucherschützer, die Phishing-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben.
Weitere aktuelle Fälle
In den beiden verbliebenen Banking-Fällen dreht sich die E-Mail inhaltlich jeweils um das sogenannte photoTAN-Verfahren (Transaktionsnummer bzw. Einmailpasswort). So hätten die Kreditinstitute entweder neue Sicherheitsupdates eingeführt (Comdirect) oder die photoTAN bedürfe einer generellen Aktualisierung (Commerzbank). Beide Phishing-Mails laufen jedoch darauf hinaus, dass die Empfänger auf einen hinterlegten Button klicken und ihre Daten preisgeben sollen.
Abseits der Banken müssen aktuell auch Kunden des Musik-Streaming-Diensts Spotify nach Phishing-Mails Ausschau halten. Diesmal liegt der Fokus jedoch nicht auf der photoTAN, sondern auf einem Zahlungsproblem für Spotify Premium. Betroffene sollen ihre Zahlungsdetails über einen hinterlegten Button eintragen. Es scheint also, als hätten es die Cyberkriminellen auch in diesem Fall nicht etwa auf das Spotify-Konto, sondern auf die Banking-Informationen abgesehen.
Hohe Abbuchungen, was nun?
Solltet Ihr bereits auf die Betrugsmasche hereingefallen sein, heißt es jetzt, schnell sein. Zunächst einmal solltet Ihr Euch mit Eurer Bank in Verbindung setzen, das Konto sperren lassen und versuchen, die Abbuchungen zurückzuholen. Je nachdem, ob und welche Passwörter den Verbrechern zugespielt wurden, sollten diese auf sämtlichen anderen Konten angepasst werden. Auch auf solchen, die nichts mit dem Bankkonto gemein haben.
Anschließend empfiehlt es sich, eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten, um besser gegen die Folgen von Identitätsdiebstahl geschützt zu sein. Und zu guter Letzt gelang es einigen Betroffenen früher, sich die abgebuchten Gelder von der Bank erstatten zu lassen. Das jedoch teils nicht ohne anwaltlichen Beistand.