Danke, Oma: Diese alte Dame legt Telefonbetrügern das Handwerk

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© o2

Stellt Euch vor, Ihr hebt Euer Smartphone ab, nur um mit einer charmanten, aber technisch unbeholfenen Seniorin zu plaudern. Klingt nach der neuesten Netflix-Serie? Falsch gedacht – das ist Daisy, die neueste Entwicklung im Kampf gegen Telefonbetrüger und irgendwann vielleicht auch in Deutschland aktiv. Diese innovative Technologie könnte die Art und Weise, wie wir uns gegen Scams schützen, grundlegend verändern.

Die KI-Oma: Ein Albtraum für Kriminelle

Daisy ist nicht nur irgendeine Seniorin, sondern eine hochentwickelte KI, die von o2 in Großbritannien entwickelt wurde. Ihr Ziel? Betrüger in endlose Gespräche zu verwickeln, während sie sich als harmloses Opfer ausgibt. Dank fortschrittlicher Sprachsynthese und Echtzeit-Antwortgenerierung gelingt es der KI, einen fast menschlichen Dialog zu führen.

Das Resultat ist für den Anrufer oftmals frustrierend: Unnötige Wiederholungen, Themenwechsel und technische Pannen halten den Betrüger in Schach und machen es extrem schwierig, die Illusion aufrechtzuerhalten. Diese Methode könnte der Schlüssel sein, um die Methoden von Telefonbetrügern massiv zu beeinträchtigen.

Wie funktioniert die KI-Technologie?

Die Funktionsweise von Daisy mag simpel erscheinen, ist aber technologisch äußerst beeindruckend. Sobald ein verdächtiger Anruf eingeht, nimmt die KI das Gespräch auf. Um dies zu realisieren, muss allerdings die Nummer des Anrufers bekannt sein, da die KI zwischen legitimen Kundenanfragen und betrügerischen Anrufen unterscheidet. Diese Technik ist bislang jedoch noch nicht für Endverbraucher verfügbar, somit geht es vordergründig erst einmal um Potenzial und die Machbarkeit der Technologie.

Aus Großbritannien nach Deutschland?

Das Konzept begeistert jedoch nicht nur die Briten. Telefónica Deutschland hat bereits Interesse an einer Einführung von Daisy in Deutschland bekundet. "Wir prüfen derzeit die rechtlichen Möglichkeiten und die technische Umsetzung für den deutschen Markt", so ein Unternehmenssprecher. Bis eine mögliche KI-Oma auch in Euren Wohnzimmern Einzug hält, gibt es bereits präventive Sicherheitslösungen, die o2 (Tarifübersicht) seinen Kunden anbietet. Diese beinhalten unter anderem:

  • Schutz vor Datendiebstahl, indem Phishing- und Fake-Webseiten blockiert werden.
  • Ein Malware-Blocker, der infizierte Dateien von Euren Geräten fernhält.
  • Warnungen vor gefälschten Angeboten und betrügerischen Webseiten.

Die Implementierung dieser Sicherheitsmaßnahmen erfolgt in Zusammenarbeit mit Whalebone, einem aufstrebenden Start-up von Wayra im Bereich Cybersecurity. Diese Lösungen sind seit September 2024 aktiv und sollen Euren digitalen Alltag sicherer gestalten.

Der Ausblick: KI als Schilde gegen Cyberkriminalität

Die Entwicklung rund um Daisy zeigt eindrucksvoll, wie KI-Technologie genutzt werden kann, um Cyberkriminalität zu bekämpfen. Die technischen Grundlagen dafür sind bereits vorhanden: Neuronale Prozessoren (NPUs) in modernen Smartphones und anderen Geräten ermöglichen es, komplexe KI-Modelle direkt auf den Geräten auszuführen. Damit wird der Traum einer jederzeit verfügbaren, intelligenten Betrugsabwehr greifbar.

In einer Zeit, in der Betrüger immer raffinierter werden, ist es entscheidend, dass wir mit innovativen Lösungen darauf reagieren. Betrugsversuche wie der berühmte Enkeltrick oder gefälschte Gewinnspiele zeigen, dass der Handlungsbedarf gegeben ist. Die Frage ist nicht mehr, ob solche Technologien auf unseren Geräten Platz finden werden, sondern wann sie dies tun.

Seid also bereit: Die nächste Generation der Betrugsabwehr könnte bald in Euren Hosentaschen stecken – als eine schlagkräftige KI, die für Euch kämpft. Habt Ihr da Lust drauf, oder findet Ihr die KI-Oma eher creepy?

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Michael Büttner

Michael Büttner
Leitender Redakteur

Michael ist leitender Redakteur bei inside digital. Anderen auch bekannt als der Franke in Bonn, der Macher oder der Handwerker für sämtliche Reparaturen der Redaktion. Nach Praktika bei der Neuen Presse in Kronach, den Nürnberger Nachrichten und studienbegleitender Arbeit beim Systemkamera-Blog, startete Michael bei inside handy und verdient sich seine Sporen vor allem im Hardware-Bereich. Balanciert er mal nicht zwischen Tagesgeschäft, Testgeräten, Messen, Organisation und Weiterentwicklungen, schraubt er an seinem Gravel-Bike oder träumt vom nächsten Outdoor-Abenteuer.

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