Elektro-A3? Auch Audi will E-Kleinwagen


Ein Jahr früher als geplant: Nach einem Dämpfer im vergangenen Jahr scheint das Interesse an E-Autos wieder deutlich an Fahrt aufzunehmen. Audi will nun die Produktion eines kompakten Modells vorziehen.
Kleinere Elektroautos stießen bei den Autoherstellern in der Vergangenheit auf kein sonderlich großes Interesse. Bei größeren Fahrzeugen ist jeweils die Marge größer, während im Kleinwagensegment hohe Stückzahlen abgesetzt werden müssen, um die Gewinnzone zu erreichen. Dennoch scheint sich auch an dieser Stelle die Stimmung zu drehen. In diesem Jahr wird eine ganze Reihe von neuen Modellen erscheinen.
Diesem Trend will offenbar auch Audi nacheifern. Bisher ist der Audi Q4 e-tron das kleinste Modell mit elektrischem Antrieb im Angebot, darüber hinaus werden der A6, Q6 und der A8 mit dem e-tron-Zusatz im Namen angeboten. Allerdings wird der Hersteller nicht mit einem luxuriösen Ableger, dem VW ID.1 vorgreifen, der für 2027 geplant ist.
Audi will Angebot an E-Autos nach unten abrunden
Die Volkswagen-Tochter, die zuletzt vor allem durch eine Werksschließung sowie Absatz- und Gewinneinbrüche auf sich aufmerksam machte, will Gerüchten zufolge dem A3, der in der sogenannten Golf- oder Kompaktklasse angesiedelt ist, ein Pendant mit einem elektrischen Antrieb zur Seite stellen. Details zu dem Elektro-A3 sind noch nicht bekannt geworden. Aller Voraussicht nach wird der kompakte Elektro-Audi auf dem MEB-Baukasten basieren, der schon die Basis der anderen aktuellen E-Modelle des Konzerns darstellt.
Allerdings scheint Audi es mit der Produktion nun eiliger zu haben. Ein kleineres Modell mit Elektromotor war demnach schon länger in Planung. Ursprünglich sollte dessen Produktion jedoch erst im Jahr 2027 anlaufen. Jetzt wird der Produktionsstart offenbar um ein Jahr vorverlegt, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Positive Signale vom Markt für E-Autos?
Wie es zu dem Sinneswandel in Ingolstadt gekommen ist, ist unklar. Offenbar scheint sich der Markt für E-Autos jedoch besser zu entwickeln als zunächst erwartet. Dabei ist selbst der Verband der Automobilhersteller (VDA) mit sehr optimistischen Einschätzungen in das Jahr gegangen. Nun will man bei Audi den Anschluss nicht verpassen und dem wieder erwachenden Interesse der Käufer mit einem eigenen Modell begegnen.
Die Nachricht dürfte insbesondere in Ingolstadt für große Erleichterung sorgen. Nachdem die Gewinne im vergangenen Geschäftsjahr um mehr als 30 Prozent eingebrochen waren, sieht sich der Hersteller zu umfassenden Umstrukturierungen genötigt. So sollen am Stammsitz bis zum Jahr 2029 rund 7.500 Stellen abgebaut werden. Das entspricht fast 20 Prozent der Belegschaft des Standorts, die aktuell auf rund 40.000 Mitarbeiter geschätzt wird.