Diese Smartphone-Suchtverhalten solltest Du ablegen
Als Gutenberg 1455 den Buchdruck erfand, hatten einige Gelehrte befürchtet, dass das viele neue Wissen die Menschen verwirren würde. Er sollte Recht behalten, doch hat sich das Tempo der Information noch weiter erhöht. Und im Zeitalter der rapiden Technologisierung, Social Media, und vor allem der Internet-Flachmänner namens Smartphone hat sich unser Umgang damit teils krankhaft verändert.
Das Smartphone ist vielleicht die Erfindung des Jahrhunderts. Sie hat unser tägliches Leben infiltriert und hat das Leben mehrer Generationen auf einmal verändert. Ob Sprachnachrichten oder Sofortnachrichten zur Kommunikation, eBooks und Websites zur Information oder Kalender und To-Do-Listen zur Organisation: Wir verlegen große Teile unseres Alltags in eine kleine Box mit Fenster ins Internet. Das hat unweigerlich einen Einfluss auf unser Verhalten und unsere Gewohnheiten. Welche Abhängigkeit wir dafür in Kauf nehmen, erörtern wir in den folgenden Abschnitten.
Es gibt keinen Zweifel darüber, dass Technologie unser leben positiv beeinflusst und ein Stück weit definiert hat. Nur wenige Klicks, dann ist der Platz im Restaurant gebucht, das Geschenk in der letzten Minute besorgt, ein Spiel gespielt, ein Buch gelesen, der richtige Weg zum Campingplatz gefunden. Doch dieselbe Technologie, die uns so viel Freude bringt, hat auch ihre Schattenseiten. Hier sind schlechte Gewohnheiten, die mit den Smartphones Einzug in unser Leben gehalten haben.
1. Wir haben die Smartphones immer im Blick
Ob Ihr Hausaufgaben macht, einen Bericht für den Chef verfasst, einen Film guckt, ein Buch lest oder auf dem Sofa lümmelt und mit Freunden Pizza esst: Das Smartphone ist bei Euch. Wahrscheinlich ist es sogar ständig in Sichtweite, damit Ihr ständig seht, ob in Gmail, WhatsApp, Facebook oder sonstwo Benachrichtigungen eintrudeln, die Ihr verpassen könntet.
Diese Gewohnheit hat leider zur Folge, dass wir uns nie ganz auf den gegenwärtigen Moment einlassen. Stattdessen kann uns eine kleine, blinkende LED wieder in die digitale Dimension ziehen und der Moment ist dahin.
2. Man kann alles swipen - nicht
Durch die Touchscreen-Displays hat sich unser Umgang mit Menüs komplett veränder. Vorbei die Zeit, in der wir mühselig durch etliche Knopfdrücke an den verkehrten Menüpunkten vorbei mussten, bis wir endlich beim richtigen Eintrag ankamen.
Wir haben uns ans Swipen, Pinchen und so weiter so sehr gewöhnt, dass wir es mitunter mit Touchgesten versuchen, wo es überhaupt gar nicht angebracht ist. Ich wette, es ist schon dem einen oder anderen von Euch passiert, dass er einen Spiegel oder einen Stern in der Hand hat und zur nächsten Seite swipen will.
Ein anderes Beispiel, das meinem Kollegen Stephan passiert ist, und das sehr gut schildert, wie die Smartphone-Nutzung uns teils auch in den Umgang mit anderen Objekten verfolgt: Nachdem er sich an die Double-Tap-to-Wake-Funktion seines LG G2 gewöhnt hatte, erwischte er sich eines Morgens dabei, wie er geistesabwesend zweimal auf sein Käsebrot tippte. Muss man noch mehr sagen?
3. Man verlässt sich aufs Navi; sogar auf dem Weg zum Klo
Manche von uns waren tatsächlich mal in der Lage, vor Antritt der Reise eine Karte zu studieren, sich markante Orte einzuprägen und Entfernungen und Reisezeiten selbst abzuschätzen. All diese Daten hatten wir einfach in unserem Kopf abgespeichert, lange bevor WLAN und Smartphones allgegenwärtig wurden. Jetzt springen wir spontan und komplett unvorbereitet ins Auto, werfen das GPS an, tippen das Ziel ein und machen, was der Automat uns sagt. All die Schilder, markanten Orte und sonstigen Zeichen, die uns als Orientierungshilfen dienten, sind uns nun völlig gleichgültig, da wir uns blind auf den Assistenten verlassen können.
An der kanadischen McGill-Uni hat man schon vor einigen Jahren herausgefunden, dass der konsequente Einsatz von Navigationssystemen unser Gedächtnis beeinträchtigt. Es wurde festgestellt, dass es im Hippocampus zu Verkümmerungen kommt, die kognitive Probleme zur Fogle haben. Wenn man aber ab uns zu auch einmal ohne GPS navigiert, kann man die drastischen Folgen schon stark abschwächen. Den Weg zum Töpfchen findet Ihr ja auch noch ohne. Oder?
4. Immer auf der Suche nach WLAN
Was ist das erste, was Ihr tut, wenn Ihr in einem neuen Hotel oder bei Freunden daheim ankommt? Genau, nach einem WLAN-Netz suchen und nach dem Passwort fragen.
Keine Angst, Du bist kein Einzelfall, eher gesagt, ist es heutzutage schon fast ein Reflex. Das Problem ist hierbei ein Zustand der Angst, der dadurch zustandekommt, dass wir uns immer auf ein offenes WLAN-Netz und eine ständige Verbindung zum Internet verlassen. So verspüren einige Nutzer den Drang, jede empfangene Nachricht zu beantworten. Sollte aber keine aktive Internetverbindung bestehen, kann diese Anbindung an das Internet das Gefühl von Hilflosigkeit und Desorientierung hervorrufen - und das auf einer pathologischen Ebene. Noch vor einigen Jahren konnten wir auch ohne stetig online zu sein ruhig bleiben, doch heutzutage ist es schon fast nicht mehr vorstellbar. Sollte es Euch auch so ergehen, solltet Ihr versuchen, auch mal ein paar Stunden am Tag ohne Internet auszukommen, so schwer es auch klingen mag.
5. Ständig Benachrichtigungen von sozialen Netzwerken checken
Facebook war das erste soziale Netzwerk, das sich global verbreitet hat. Die Nutzung ist dabei sehr einfach gestaltet und es lassen sich ohne großen Aufwand Fotos und Videos hochladen. Natürlich kann man sich auch Leuten per Status-Meldung mitteilen und mit Freunden rund um die Welt in Kontakt bleiben. Mark Zuckerberg hat zweifellos menschliche Beziehungen revolutioniert und andere machen es ihm nach.
Facebook, Twitter und Instagram gehören zu den Top-Apps, die sich Leute auf Ihre Smartphones laden. Es sind drei verschiedene Kanäle, die dafür da sind, Inhalte zu sozialisieren und Nachrichten schnell miteinander auszutauschen. Da die Internet-Community nie schläft, ist es schwer, dem Drang zu widerstehen, ständig auf das Smartphone zu schauen, um die sozialen Kanäle nach neuen Benachrichtigungen zu scannen. Dieses Verhalten wird in einigen Studien als FOMO klassifiziert, was für "the fear of missing out" steht (zu Deutsch: die Angst, etwas zu verpassen).
So haben einige Nutzer Angst davor, besondere Events oder Nachrichten zu verpassen, und versuchen mit sozialen Netzwerken eine Leere zu kompensieren. Fühlt Ihr Euch schlecht, wenn Ihr auf Facebook Freunde auf einer Pool-Party seht oder wenn Eure Bekannten Fotos aus dem Fußballstadium bei einem Champions-League-Spiel hochladen? Dann wird es höchste Zeit, das Smartphone auszuschalten und an die frische Luft zu gehen!
6. Das Smartphone vor dem Schlafengehen nutzen
Die Nutzung von Smartphone, PC oder Tablet noch kurz vor dem Schlafengehen ist eine weit verbreitete, jedoch schlechte Angewohnheit. Mit den Geräten können wir Videospiele zocken, Filme gucken, Fernsehen - und das direkt vom Bett aus. Doch laut einer Studie der Harvard Medical School wirkt sich das blaue Licht, das von Geräten ausgestrahlt wird, schlecht auf den Schlafzyklus und so auch auf die Gesundheit aus.
Das von Smartphones ausgestrahlte Licht wird von unseren Augen wahrgenommen und hemmt die Melatonin-Produktion. Es handelt sich hierbei um ein Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst, was sich wiederum als Schlaflosigkeit erkennbar macht und auch andere Störungen hervorrufen kann. Im Klartext: Liegen Smartphone, Tablet oder andere Geräte in der Nähe vom Bett oder werden noch kurz vor dem Schlafen genutzt, kann es einen direkten Einfluss auf Eure nächtliche Ruhe haben. Die Lösung ist einfach: Bleibt den Geräten fern, bevor Ihr schlafen geht. Am besten schaltet Ihr die ganze Elektronik ab, lasst sie in einem anderen Raum liegen oder tragt eine Schutzbrille, die das blaue Licht des LED-Lämpchens und Displays filtert.
Welche ist Eure schlechte Smartphone-Gewohnheit? Oder habt Ihr eine komplett andere, die wir hier gar nicht bedacht haben? Teilt sie uns gerne in den Kommentaren mit, vielleicht ertappen sich manche ja bei derselben Macke.
Krankhafte Mc Donalds - Generation! 😩👎
Eine Schutzbrille gegen das bläuliche Licht von Bildschirmen? Das klingt ziemlich albern. Es gibt stattdessen tolle Software wie Twilight für Android oder f.lux für den PC, die den Bildschirm abends rötlich färben. Das entspannt extrem.
Dieße Eigenarten legt man meist nach mehreren Phones ab.
Dann nervts nur noch sich abhängig zu machen.
Be free.
Smartie ist das Gegenteil ganz mal nebenbei.
Und mich nervt es total wenn Leute ständig am Handy rummachen während man mit ihnen redet oder arbeitet.
Leichter Schlag auf den Hinterkopf soll helfen. Aber in der heutigen Zeit wirst ja bald verhaftet für sowas.
Sein Privatleben am Fließband ins Netz schleudern ganz normal. Sehen sie mich hier bei AP und meinen Senf zu Smarties.
Datenschutz ? -was'n datt
Würde es heute noch top moderne SMS Handy's geben, könnte ich mir vorstellen umzusteigen. Dazu ein lang supporttetes Tablet. Die Toilette findet ich sicher trotzdem und meine Freunde rufen mich an.
Lange Rede kurzer Sinn. Be free
Und die, die am lautesten nach dem Datenschutz jammern und wissen, dass wenn sie ihr Haus auf Google StreetView unverpixelt lassen, es am nächsten Tag komplett leergeräumt ist; posten den größten Müll auf Facebook und Co.
Und natürlich pöbeln sie auch am lautesten herum. Ja, sie sind ja "absolut anonym" und keiner kann ihnen auf die Spur kommen!
Richtig, keine Privatsphäreneinstellungen bei Fatzebuck vorgenommen... Dann "OOooh, gucke mal. mein neuer Fernseher! Sieht super aus neben meinem IMac"... "Oh, weg!"
Bei mir sind fast alle Benachrichtigungstöne und LEDs deaktiviert. Nur die guten alte SMS gibt noch einen Ton von sich.
Wer hat ein Navi im Auto und wer zieht es dem Smartphone vor?
ich...
... nicht.
Ich habe ein Navi im Auto,
fest eingebaut und es funktioniert genauer wie mein Handy Navi.
Meins nicht, weil das Kartenmaterial von 2003 ist und eine CD mit neuem Kartenmaterial so teuer ist wie ein Mittelklasse Smartphone.
Ich fahre nur nach dem Navi im Auto. Das Handy liegt dann in meiner Jacke oder Handschuhfach.
Es fehlt noch: Ständig drauf achten, das der Akku nicht leer geht.
^^
Um ehrlich zu sein finde ich die Wahl der Titel in letzter Zeit wirklich "schmerzhaft zu lesen".
"Du solltest XYZ tun..."
"Apps ABC solltest Du meiden..."
"Du solltest dies, du solltest das..."
Ich finde es unangebracht, wenn Medien mir im Imperativ Anweisungen geben. Es mag sein, dass die Zielgruppe der BILD-Leser gerne gesagt bekommt, was sie denken soll, aber ich finde es sehr traurig, dass AndroidPIT Artikel immer mehr auf diese Zielgruppe ausgerichtet werden. Es macht einfach immer weniger Spaß die Artikel zu lesen, auch wenn sie vielleicht einen Kern Wahrheit enthalten.
Sie sind reißerisch, titeln quasi schon populistisch, suchen gradezu nach Möglichkeiten mit dem Finger zu zeigen und Schuld zuzuweisen und jedem halbwegs zur Reflexion fähigen Menschen schmerzt beim Lesen das Gehirn.
AndroidBILD...
Nun ja, die Chip ist auch kaum besser. Und auch die Connect, wenn es nicht gerade um Smartphone- bzw. Tablet-Tests geht, ist da auch relativ "reißerisch", was zum Beispiel die "Zukunft der Aufweichung der Smartphone-Flatrates" oder was auch immer angeht.
Einige Punkte entsprechen wirklich der Realität, auch wenn der Double Tip aufs Käsebrot großer Käse ist, so nutzt man unbewußt diverse Android Gesten z.B. in der Firma am PC. Das Knock On ( welches ich vom meinen One Plus und meinem LG Tab verinnerlicht habe ) zu gerne auch an dummen Samsung Geräten oder dem Sony Z1 meiner Frau.
Das größte Problem mit dem Tablet auf Schoß einen Film zu sehen, denn man ist dauernd was am Nachschlagen oder hängt mit einem Auge bei Castle Clash drin bis die Wahrnehmung zu 80% auf das Display gewandert ist.
Aber die größte und nervigste Erscheinung und diese habe ich mir von Beginn an ab erzogen, ist im Freundeskreis beisammen zu sein und ständig iregndwelche News zu checken oder noch schlimmer "Videoabend" wenn man mit Vehemenz die tausend Videos aufs Auge gedrückt bekommt die alle Welt am Tag per WhatsApp etc. bekommen hat. Kaum einer kann noch einen guten Witz erzählen, weil er hat die Tasche voller Videos und die ganze Zeit heisst es nur "schau mal, hör mal das...".
Eines der bezeichnensten Erlebnisse hatte ich vor kurzem auf einer Feier, wo mir eine Frau gegenübersaß die dem Teen und Twenalter schon lange entwachsen war, wie wahnsinnig auf Ihre Social Media News einhämmerte , anfing zuerst diese News mitzuteilen, wieder tippte, dann nicht so erfreuliche Nachrichten erhielt und angenervt Aufstand und die Feier verließ.
Man muss sich in solchen Momenten wirklich fragen, wie weit man sich das Diktat der kleinen Flimmerkisten aus der Hosentasche gefallen lassen sollte und um Gotteswillen ich bin nicht gegen die Technik, im Gegenteil , habe jedoch angefangen wenn ich auf eine Feier gehe, wo ich nicht damit Rechne einen Schnappschuss machen zu müssen, konsequent das Telefon mal 3 Stunden in die Ladestation zu stecken. Da ich keine WhatsApp Videos zum zeigen habe, ich bin selbst daran Schuld, da ich meinen Bekannten vor einiger Zeit sagte: " Bitte hört auf mir diesen Müll zu schicken, ich komme mit dem unbesehen löschen nicht hinterher !" , war zwar der eine oder andere Mobile Videothekar zuerst etwas verschnupft, das ich die tollen Kunstwerke so öffentlich verschmähte, aber die Welt hat sich weitergedreht, die reden alle noch mit mir und mein Smartphone macht am Tag locker 30 bis 50 "PING" weniger.
Bei mir ist es eigentlich auch nur Nummer 6. Finde Smartphones zwar klasse und interessant, aber süchtig würde ich mich nicht nennen.
Bei mir ist es die Nummer 4 wegen dem wie gesagt, streng begrenztem Budget.
Sehr guter Artikel. Mir scheint, Jessica beschreibt mich hier.
Bücher und News lese ich ausschließlich am Phone,
Browsen, Mails (und Moderieren): nur am Phone.
Ein Leben ohne Netz: als AndroidPIT-Suchti undenkbar.
Einzig auf Social Media wie Facebook und Google+ kann ich fast komplett verzichten, allerdings bin ich viel per Hangouts unterwegs.
Was die Sache abrundet, ist die Tätigkeit, bei der ich gerade diesen Kommentar schreibe - die werde ich hier aber nicht verraten ;)
Dies trifft zum größten Teil auf Frauen zu und die Social Media Generation, wer davon abhängig ist kann einen
Leid tun, genauso wie die ganzen Bildleser und RTL
und Co. Zuschauer. Mit dem blättern in der Zeitschrift ist es eigentlich egal, man kann mit dem Finger die Seite umblättern ohne diese zwischen die Finger zu nehmen. Mir ist es egal solange ich nicht auf eine wichtige Mitteilung warte wer mir geschrieben hat, gibt wichtigere Dinge. Viele vergessen, daß es noch eine Realität neben dem ganzen Smartphone Gedöhns gibt.