E-Bike gebraucht kaufen: Diese 7 Tipps müsst Ihr beachten
E-Bikes sind teuer, doch ein gebrauchtes Elektrofahrrad kann eine günstige Option sein. Diese Tipps solltet Ihr beachten, wenn Ihr ein gebrauchtes E-Bike kaufen und dabei auf der sicheren Seite sein wollt.
Springt direkt zu:
- Gesamtzustand überprüfen
- Akkukapazität checken
- Kilometerstand vs. Alter
- Verschleißteile und Service
- Nie ohne Probefahrt
- Kaufvertrag bei Privatkauf
- Empfehlenswerte Händler
Gesamtzustand überprüfen
Wenn Ihr Euch ein gebrauchtes E-Bike - oder besser: Pedelec, obwohl beide Begriffe mittlerweile im Straßenverkauf für das selbe benutzt werden - anschaut, solltet Ihr zunächst den Gesamtzustand betrachten. Der sagt viel darüber aus, wie das Elektrofahrrad behandelt und gepflegt wurde und ob es einen größeren Unfall oder Sturz aushalten musste. Rostige Stellen, grobe Kratzer, hartnäckiger Schmutz oder platte Reifen sollten Euch dazu verleiten, noch genauer hinzuschauen, denn sie deuten auf ein etwas vernachlässigtes oder zumindest sehr hart genutztes Rad hin, das unter Umständen einiges an Mehrkosten für Reparaturen nach sich ziehen kann.
Akkukapazität checken
Ihr kennt das von allen Akkus: Mit den Jahren verlieren sie mal mehr, mal weniger von ihrer Kapazität und halten entsprechend weniger lange durch, bis sie wieder ans Ladegerät müssen. Das ist bei einem gebrauchten E-Bike-Akku nicht anders. Moderne E-Bike-Akkus halten 600-700 volle Ladezyklen aus, und das bedeutet bei Lithium-Ionen- oder Lithium-Polymer-Akkus Ladungen von 0 auf 100 Prozent. Ladet Ihr Euren Akku nur zur Hälfte auf, zählt das auch nur als halber Zyklus.
Als Faustregel könnt Ihr im Kopf behalten, dass ein E-Bike-Akku nach fünf bis sechs Jahren ausgetauscht werden muss. Wenn Ihr also überlegt, ein E-Bike zu kaufen, das schön fünf Jahre alt ist, aber noch den ersten Akku besitzt, solltet Ihr vorher prüfen, wie teuer ein neuer Akku ist und das bei den Preisverhandlungen im Kopf haben.
Kilometerstand vs. Alter
Die meisten E-Bikes haben einen eingebauten Tachometer, der Aufschluss darüber gibt, wie viele Kilometer der Elektro-Drahtesel schon auf dem Buckel hat. Das ist wichtig für den Gesamtzustand des Rades und sollte sich im Kaufpreis widerspiegeln. Der Kilometerstand ist zusammen mit dem Alter des Fahrrads zu betrachten. Lasst Euch nicht per se davon abhalten, ein etwas älteres E-Bike zu kaufen - wenn es vergleichsweise wenige Kilometer gefahren wurde,
Verschleißteile und Service
Ein Fahrrad hat einige Verschleißteile, die ganz schön ins Geld gehen können, wenn sie ersetzt werden müssen. Vor allem Bremsen, Reifen, Kette, Ritzel und Kettenblatt solltet Ihr daher auf den Zustand überprüfen und Euch ggf. Rechnungen vorlegen lassen, die Auskunft darüber geben, wann diese Dinge zuletzt gewechselt wurden.
Vor allem teure E-Bikes und Pedelecs werden wie Autos oft nach Scheckheft gewartet. Fragt beim Kauf eines gebrauchten E-Bikes explizit danach, wenn der Verkäufer keine Angaben dazu macht. Ein scheckheftgepflegtes und regelmäßig fachkundig gewartetes Elektrofahrrad reduziert die Chancen, beim Gebrauchtkauf nachträglich auf die Nase zu fallen, ganz erheblich.
Mehr Videos zu aktuellen Technik-Themen findest Du auf unserer Video-Seite.
Nie ohne Probefahrt
Dieser Punkt sollte eigentlich selbsterklärend sein. Kauft kein gebrauchtes Fahrrad ohne Probefahrt! Dabei merkt Ihr nicht nur, ob die Rahmengröße und -geometrie zu Euch passen, sondern auch, wie es um das Zusammenspiel der Komponenten bestellt ist. Wo rappelt, klappert oder schleift etwas? Funktionieren die Bremsen ordentlich? Macht der Rahmen einen robusten Eindruck? Ist die Federung extrem schwer- oder leichtgängig? Alle diese Dinge findet Ihr nur heraus, wenn Ihr mit dem Rad fahrt. Wenn möglich, macht die Probefahrt auf unterschiedlichen Untergründen, wenigstens Asphalt und Kopfsteinpflaster oder unbefestigter Weg, und mit Steigung und Gefälle. Eine Viertelstunde darf das ruhig dauern. Hat der Verkäufer Bedenken, dass Ihr mit dem Rad abhaut, einigt Euch auf ein Pfand, dass Ihr aushändigt.
Kaufvertrag bei Privatkauf
Fahrräder werden häufig gebraucht ge- und verkauft, und daran ist auch nichts auszusetzen. Ihr solltet als Käufer allerdings auf einen Eigentumsnachweis bestehen, also einen Kaufbeleg des E-Bikes sehen wollen, bevor Ihr es kauft. Um Euch und den Verkäufer gegenseitig abzusichern, ist es ratsam, einen kurzen Kaufvertrag aufzusetzen und die Zahlung des Kaufpreises gegenseitig zu bestätigen. Einen passenden Musterkaufvertrag hält der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e. V. (ADFC) für Euch bereit:
Empfehlenswerte Händler
Der Kauf eines gebrauchten Elektrofahrrads beim Händler ist oft ein paar Euro teurer als der reine Privatkauf, hat aber Vorteile. So geben die Händler meist eine Garantie von zwölf Monaten, auch wenn die Herstellergarantie bereits abgelaufen ist. Zudem könnt Ihr sicher sein, dass die gebrauchten E-Bikes von Fachleuten überprüft und gewartet wurden. Das kann schon ein paar Euro wert sein. Wenn Ihr Euch ein gebrauchtes E-Bike bei einem offiziellen Händler kaufen wollt, schaut Euch doch bei diesen Shops einmal um:
Interessanter Guide!
Leider lässt sich nur schwer überprüfen, ob der Akku richtig gepflegt wurde.
Zwar haben die Zellen hunderte Ladezyklen und evt lässt sich durch den Kilometerstand rückschließen wie viele Zyklen noch möglich sind. Aber was ist, wenn das E Bike mit leerem Akku einen Winter lang im Hof stand. Ist bei Lithium Ionen trotz geringer Selbstentladung eine Tiefenentladung noch möglich? Müsste ich Mal googlen.
Von Lithium Polymer Akkus weiß ich, dass sie Schäden davon tragen, wenn diese längere Zeit bei unter 0°C temperiert sind. Leider kann man bei solch einem Szenario dann nicht einschätzen wie viele Zyklen flöten gehen.
Edit: Gerade was gefunden auf einer Elektronik Seite
"Muss ein Lithium-Ionen-Akku längere Zeit gelagert werden, muss regelmäßig der Ladezustand kontrolliert werden. Die Selbstentladung von 1% pro Monat ist äußerst gering, allerdings stark temperaturabhängig. Lithium-Ionen-Akkus sollten alle 3 bis 4 Monate nachgeladen werden, um die Tiefentladung zu vermeiden. Erreicht eine Zelle eine Spannung unter 2 Volt kann sich die Zelle zerstören."
Also falls ein privater Verkäufer sagt: "Das Ding steht hier schon seit einem Jahr ungenutzt rum" , dann mal freundlich nachhaken.
Leider kommen wir dahin, das Akkus demnächst nicht mehr von selbst gewechselt werden können weil die vom Hersteller auch verklebt werden ,falls ein Fahrrad mal in den Fluss landet.
Akkukapazität checken, wie denn ?
Lieber ein richtiges Fahrrad. Für die Kaufpreise bekommt man schon sehr gute Räder.
Tolle Trekking-Bikes. Räder aus dem Baumarkt oder Discounter sollte man meiden. Allein schon wegen dem miesen Service.
Wie beim Gebrauchtwagen eben.
Und das Wichtigste: Schaut nach ob es für das jeweilige E-Bike ein Tuning-Tool gibt.
Damit man hinterher schön illegal unterwegs ist und die Versicherung garantiert aussteigt bei einem Unfall.
Und noch dazu am besten ohne Helm mit 45 kmh auf dem Radweg brettern...
Es gibt diverse Tuning-Tools zum Anstecken. In ein paar Sekunden ist es entfernt und dein Bike wieder legal. Auch praktisch bei Kontrollen durch die Polizei.
Wie beim Fuffi Motorroller😁
Ob bei einem Unfall dazu noch Gelegenheit besteht, darf aber bezweifelt werden, vor allem wenn man dabei bewußtlos wird.
Wenn ein Gutachter dann feststellt, dass das Tuning nach dem Unfall zurückgestellt wurde, könnten strafrechtliche Konsequenzen wegen Beweismittelvernichtung oder Täuschung der Ermittlungsbehörde dazukommen.