Oh ja! Daran kann ich mich auch noch gut erinnern! Mein Elternhaus steht 700 m außerhalb der Ortschaft zusammen mit drei weiteren Häusern. Der Schnee wehte über die Straße hinweg, doch zwischen den Häusern wirbelte er herum und bildete Schneewehen. Darin blieben reihenweise Autos stecken und meine Eltern mussten die Insassen immer wieder ins Haus bitten. Die meisten wollten im Auto warten, ließen sich dann aber doch überreden.
Aber auch auf den 700 m ins Dorf wehte der Schnee nur solange über die Straße, bis der Straßengraben zu war. Danach türmte er sich auch dort auf.
Die Schneewehen waren so verdichtet, dass sogar die Hydraulik der Schneepflüge ihnen nicht standhalten hat. Eine ansässige Gartenbaufirma musste mit Raupen und Baggern den Schnee wegräumen. Danach hatten wir vier Meter hohe Schneeberge rechts und links der Straße. Für uns Kinder ein herrlicher Naturspielplatz.
Das gleiche kam nochmal ein, zwei Jahre später. Ich meine 1981.
Hier in München erinnere ich mich an einen Sonntag Morgen in 2004 (glaube ich). Da lagen ungelogen 70 cm Neuschnee über Nacht. Ich habe damals eine Website für ein Lokal im Nachbarort gemacht und wollte mich um 11 Uhr mit denen treffen. Die Straßen waren zwar schon geräumt, aber ich habe das Garagentor nicht aufbekommen und musste erst Schnee schippen. Auf dem Weg war oft nur eine Fahrspur geräumt. Bei Gegenverkehr musste einer von beiden zurückfahren. Straßenbahnen fuhren nicht. Busse fuhren gelegentlich. Selbst die U-Bahn war gestört, weil das Depot draussen ist und sie nicht in Betrieb genommen werden konnte.
Auch in der Wildschönau habe ich ähnliches erlebt. Wir waren an dem Tag erst angekommen und wollten abends in die Lokale. Im ersten Ort haben wir was getrunken, aber weil nichts los war, wollten wir noch in den nächsten Ort. Nur in der Zeit, in der man ein Glas trinkt, waren 20 cm auf dem Auto. In unserem jugendlichen Leichtsinn, sind wir dennoch in den nächsten Ort gefahren. Auf dem Heimweg haben wir mehrfach Glück gehabt, nicht steckengebleiben zu sein.
Und dann das Jahr, als in Galltür die Lawine heruntergekommen ist. In dem Jahr war ich mit Freunden in Osttirol Skifahren. Wir hatten herrlichen Sonnenschein und die Talabfahrt war zum Schluß gar nicht mehr möglich. Aber der Hotel-Manager hat uns gesagt, dass nördlich des Hauptkammes viel Schnee liegt. Auf dem Weg zum Felbertauerntunnel wurde der Schnee immer dichter. Kurz vor dem Tunnel standen wir im Stau wegen Lawinensprengung. Schließlich waren wir kaum durch den Tunnel durch, da wurde dessen Sperrung im Radio durchgegeben. Über den Pass Thurn bin ich gerade so in Schritttempo und druchdrehenden Reifen gekommen. Die anderen meinten, wir sollten Schneeketten anlegen, aber ich habe gesagt, ich bleibe hier nicht freiwillig stehen, denn dann kommen wir am Hang auch mit Schneeketten nicht mehr weiter. Wir waren in Mittersill, da war auch der Pass Thurn gesperrt. Weil wir die Autobahngebühr sparen wollten, haben wir Landstraßen genommen. In Kufstein standen wir dann vor einer Schneewand. Der Weg nach Liefersfelden war versperrt. Da aber ein Onkel von mir in der Nähe Zöllner war, im Zollhaus wohnte und ich dort als Kind oft war, kannte ich mich halbwegs aus und habe dann einen Weg über Erl nach Brannenburg gefunden.
— geändert am 01.12.2020, 21:54:57
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