Google will Tracking einschränken: Privacy Sandbox kommt
Welche Daten genau von Apps an Drittanbieter gegeben werden, ist sehr schleierhaft. Google möchte mit der Privacy Sandbox nun etwas dagegen unternehmen und den Datenschutz auf Android-Geräten erhöhen. Dabei möchte das Unternehmen vor allem die Weitergabe von Daten an Dritte limitieren und Nutzer:innen mehr Kontrolle geben.
- Google stellt Privacy Sandbox vor
- Weitergabe von Daten an Dritte soll limitiert werden
- Erste Beta noch Ende 2022
Als angehender Technikjournalist ist mein Browserverlauf voll mit allen möglichen Smartphones, Computern, Videospielen und technischen Spielereien. Logisch, dass mir Werbung angezeigt wird, die genau diese Themen aufgreift. So funktionieren die Werbe-Algorithmen nun mal. Allerdings habe ich ehrlich gesagt kaum eine Ahnung, welche Daten genau an Dritte weitergegeben werden, wenn ich beispielsweise mal wieder in eines meiner liebsten Gratis-Games auf dem Smartphone versunken bin.
Genau hier möchte Google mit der Privacy Sandbox ansetzen. Das Unternehmen plant, mit der mehrjährigen Initiative neue und privatere Werbungen einzuführen. Im Fokus steht dabei vor allem die Weitergabe von Daten an Dritte und das damit verbundene Tracking und die Verbesserung der Werbe-ID. Darüber hinaus erforscht Google sichere Möglichkeiten für die Einbindung von Apps in die Werbe-SDK.
We’re also exploring technologies that reduce the potential for covert data collection, including safer ways for apps to integrate with advertising SDKs. - Anthony Chavez, VP Product Management Android
Beta noch dieses Jahr
Google möchte die Privacy Sandbox zuerst in verschiedenen Entwickler-Versionen veröffentlichen. Diese veröffentlicht Google das gesamte Jahr über und Ende des Jahres soll dann endlich eine Public-Beta erscheinen. Bereits am 28. Juli 2021 gab es erste Informationen zum Projekt. In einem Blogbeitrag versprach Google bereits damals, dass Google den Datenschutz verbessern wolle. Auf der offiziellen Website der Privacy Sandbox findet Ihr erste Informationen zum Datenschutz-Projekt.
Vor allem das Thema "Werbe-ID" gilt als etwas kritisch. Google möchte diese Funktion nicht gänzlich entfernen, allerdings soll es einige Anpassungen geben. Bei diesen versucht Google einen Kompromiss zwischen dem Schutz der Nutzer:innen und den Anforderungen von Unternehmen zu finden. In dem veröffentlichten Statement findet sich zudem ein kleiner Seitenhieb gegen den Hauptkonkurrenten Apple.
We realize that other platforms have taken a different approach to ads privacy, bluntly restricting existing technologies used by developers and advertisers. We believe that — without first providing a privacy-preserving alternative path — such approaches can be ineffective and lead to worse outcomes for user privacy and developer businesses. - Anthony Chavez, VP Product Management Android
Der Suchmaschinenriese möchte also keinen strikten Datenschutz. Das gilt vor allem den Entwickler:innen. So gut wie alle Gratis-Apps finanzieren sich durch die Werbung. Würde nun überhaupt kein Tracking mehr stattfinden, wäre eine Finanzierung von größeren Unternehmen kaum noch möglich. Wie lange wir auf die erste Entwickler-Version warten müssen und ob Google einfach nur Vorteile aus der Datenschutzänderung ziehen möchte, bleibt allerdings noch abzuwarten.
Was haltet Ihr von der Privacy Sandbox? Denkt Ihr, dass eine Änderung der Werbe-ID einen positiven Einfluss auf den Datenschutz haben wird? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
Quelle: Stadt Bremerhaven, Google
Ob sich Google selber daran halten wird? Oder hält sich, wie man es ruhig vermuten darf, eine Hintertür offenhalten wird?
Wer es glaubt…..
Da würde sich Google seiner eigenen Gewinnquelle berauben.
Denke mal, dass sie daher so viel Fokus auf den Kompromiss legen.
Ist meiner Meinung nach auch sehr sinnvoll – das Internet basiert darauf, Nutzungsdaten zu Verarbeiten und Dienste dadurch kostenfrei anbieten zu können.
Wenn man das zu strikt einschränkt, suchen sich Unternehmen andere Wege, die Daten zu bekommen oder Geld zu verdienen. Ein Kompromiss wäre dabei mMn der richtige Ansatz.
oder wieder: gilt nur für andere, aber nicht für Google selbst.
Hehe, das wäre streng genommen echt ein Mittelweg.