Huawei in Europa vor dem Aus?
Die USA haben jüngst ihre Maßnahmen gegen Huawei und ZTE verschärft und setzen nun auch Deutschland unter Druck. Direkt ist in der Medienlandschaft etwas von einem "Huawei-Rückzug aus Europa" zu lesen. Doch was ist dran an einem möglichen Smartphone-Verkaufsende der Huawei-Geräte in Deutschland, wie einem Huawei Mate 50 Pro oder Huawei Nova 10 Pro?
Wird sich Huawei mit seinem Smartphone-Geschäft aus Europa zurückziehen?
Diese Frage liest man in den vergangenen Tagen angesichts der verschärften US-Sanktionen des Öfteren. Und ohne um den heißen Brei herumzuschreiben gibt es direkt hier eine Antwort: NEIN! Huawei wird nicht Deutschland verlassen – eher das Gegenteil wird der Fall sein. Huawei wird die verschiedenen europäischen Standorte in einem Hauptsitz vereinen. Aus einem Interview der Zeitschrift "Politico" ist zu entnehmen, dass dafür der Standort in Deutschland, Düsseldorf auserwählt wurde.
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Zu den mehr als drei Jahren anhaltenden US-Sanktionen, die den Verzicht der Google Mobile Services (GMS) und die Verwendung von 5G-Technologie in den Huawei-Smartphones verbieten, kam nun in der vergangenen Woche das rigorose Import- und Verkaufsverbot in den USA dazu. Der Abgeordnete Michael McCaul gab im US-Repräsentantenhaus bekannt, das Deutschland die Sicherheit Europas auf das Spiel setzen würde. Deutschland hingegen begegnet, dass man zwar die Überprüfungen verstärken, jedoch nicht Huawei generell verbannen würde.
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Dennoch scheint Huawei auch in Deutschland spürbare Absatzprobleme mit seinen Smartphones zu haben. Das zuletzt präsentierte Huawei Mate 50 Pro, welches wir zumindest in einem ersten Hand-on schon testen konnten, ist inzwischen bei Amazon für 1.199 Euro erhältlich. Das auf der IFA 2022 präsentierte Huawei Nova 10 Pro (zum Test), welches ebenfalls von uns schon ausführlich getestet wurde, hingegen nicht.
Entlassungen bei Huawei
Huawei wird durch die Zusammenlegung seiner Standorte sicherlich einige der knapp 13.000 Mitarbeiter:innen entlassen müssen. Das ergibt unterm Strich natürlich erneute Einsparungen, auch wenn man es anders verkauft:
„Durch die Zusammenlegung der beiden europäischen Regionen werden wir unseren europäischen Kunden noch effizientere Lösungen und Services bieten und unsere Initiativen für ein grüneres digitales Europa und die Förderung europäischer Talente gemeinsam noch tatkräftiger umsetzen können.,“ so Carsten Senz, VP Corporate Communications Huawei Deutschland.
Auf lange Sicht gibt es nur zwei Möglichkeiten: Die US-Sanktionen werden zumindest dahingehend entschärft, das Huawei wieder GSM und 5G verwenden darf – oder das chinesische Unternehmen wird sich vom Smartphone-Verkauf in Europa weiter distanzieren. Dann wird man sich dem sehr erfolgreichen Verkauf von Desktop-PCs, Ultrabooks (beide mit WindowsOS), Smartwatches, Monitoren und Kopfhörern in Europa fokussieren.
Was ist Eure Meinung zu der seit drei Jahren geführten Diskussion? Vermisst Ihr die Huawei-Smartphones mit den Google-Diensten? Kauft Ihr Huawei auch ohne 5G oder gibt es inzwischen für Euch genug Alternativen am Markt? Schreibt uns Eure Meinung in die Kommentare!
Via: Huawei Central Quelle: Politico
Ich bin durch Zufall zu Huawei,wegen der Watch: GT3 und nun GT3 PRO Edelstahl Armband bessere Uhren aus meiner Sicht Preis/leistungsverzeichnis gibt es aktuell nicht,aber je nachdem was man sich an so einer Watch wünscht und benötigt,bei mir war es das Saphir Glas und die Akkulaufzeit und das für unter 200,00 Euro (GT3 Edelstahl Armband) bin begeistert und habe mir ein "altes" Huawei P40 Lite noch dazu angeschafft...nun warte ich auf günstige Preise beim Huawei Mate P50 Pro und auf die neue Huawei GT4 Pro...dann schlage ich zu auch ohne Google !
Ich habe mich vor gut einem Jahr einem Selbstversuch unterzogen und günstig ein fast neues P40 geschossen. Was mir am meisten fehlte, ohne Google Services? Tatsächlich die hier im Forum schon erwähnte Möglichkeit, meine Banking-App benutzen zu können. Es ist einfach unfassbar nervig, erst den Laptop starten zu müssen, um eine Überweisung tätigen zu können. Ja, sicher geht das, aber der Begriff "Smartphone" läuft in diesem Augenblick tatsächlich ins Leere.
Für Google-Hasser ist die Situation Huaweis natürlich eine erstklassige Möglichkeit, auf das Feindbild ohne eigenes Gebastel verzichten zu können. Ob der große Datenkrake aus den USA allerdings tatsächlich das größere Übel als die Server irgendwo in China sind, auf die meine Daten dann fließen, sei einmal dahingestellt. Aus meiner Sicht nicht wirklich, aber mit unseren Daten zahlen wir ja letztlich alle, ziemlich unabhängig vom Hersteller.
Mein Selbstversuch geht jetzt übrigens in die nächste Runde, da ich im Zuge der Black Weeks für einen sehr schmalen Taler direkt im Huawei Store das MatePad WiFi 6 inkl. Tastatur erwerben konnte. Das gute Stück beerbt zunächst einmal das letzte verbliebene Produkt meines früheren Samsung-Kosmos, das Galaxy Tab A7 Lite, welches mir aufgrund meiner gewöhnten HighEnd-Smartphones dann doch einen Ticken zu langsam geworden ist. Mal schauen, ob und wie sich Huaweis App-Gallery im letzten Jahr gemausert hat. Da ich ein Tablet nur fürs Couch-Surfing nutze, benötige ich dort nicht zwingend die Google-Services. Ich werde spätestens bei einem der nächsten Huawei-Artikel von euch berichten, wie es mir ergangen ist.
Ich verwende seit Jahren ein Amazon-Fire-Tablet, auf dem normalerweise Play-Store und Google-Dienste auch nicht installiert sind. Das ist mittlerweile zwar mit Tricksereien möglich, so richtig rund läuft es bei mir trotzdem nicht, denn manche Apps werden nicht upgedatet, und lassen sich auch nicht manuell updaten (ausser durch löschen und Neuinstallation).
Da ich für kleinere Internetaktivitäten, wie Bankgeschäfte, Fahrkartenkäufe, und den Kauf von Postwertzeichen, oder das Lesen von Nextpit auch nicht immer einen PC hochfahren will, erledige ich solche Dinge dann am Tablet, aber nicht mittels App, sondern über die Webseiten der Dienste.
Das hat mehrere Vorteile. Ich schone den knappen Speicher und wenn ich dann solche Dinge doch mal an einem hochgefahrenen PC erledigen will, bleibt die Bedienung gleich, denn spezielle Apps stehen am PC meist ja doch nicht zur Verfügung.
Ausserdem riskiere ich nicht die Verwendung veralteter Apps.
Nachteile gegenüber der Verwendung von Apps sehe ich eigentlich keine, vielleicht davon abgesehen, dass man sich halt da anmelden muss, wo es am PC auch erforderlich ist (also z.B. beim Banking, bei Online-Käufen geht das ja mittlerweile häufig auch als "Gast" ohne Konto).
Ob das wirklich ein Nachteil ist, ist diskutabel, man kann es auch als Sicherheitsgewinn sehen.
Das nur als Anregung, falls Du den Playstore doch vermissen solltest.
Traumhaft, diese Diskussion bisher, wie immer.
Frag euch doch bitte warum die Apps dort nicht bereit stehen.
Entweder aus Kostengründen, oder sie stecken bis über den Hals in der US Propaganda.
Hör doch auf mit dieser Verschwörungstheorie. Es ist eher der Datenschutz, der immer propagiert wird.
"Die Antwort war eine Gegenfrage, was denn genau mir fehlen würde bei dem Angebot der Huawei AppGallery.
Ein interessanter Denkansatz ;)"
Ein interessanter Denkansatz ist das in meinen Augen nicht, sondern billige Abwehrhaltung. Man spielt den Ball dem Kunden zurück, der selbst noch gar nicht wissen kann, was ihm eventuell mal fehlen wird. Viel mehr sollte Huawei die Frage beantworten, was man als Käufer tun kann, wenn denn dann wirklich etwas fehlt.
Wie ich schon in mehreren Threads zum Thema Huawei sagte, ist Huawei in Deutschland m.E. schon lange tot. Die Großkunden (dazu gehört auch mein Arbeitgeber) konzentrieren sich eher auf Samsung, LG, Apple und sogar Gigaset. PCs gibt es bei uns nur mit Windows und Mac-OS. Router kommen überwiegend von Cisco. Huawei ist bei uns in der Firma schon seit 2016 komplett (mit allem) raus. Huawei ist allenfalls noch im Privatkundensektor interessant, dessen Anteil könnte aber noch weiter sinken. Dafür sorgt schon die Konkurrenz mit ihren "Billig-Versionen" (Samsung, Xiaomi, Google). Es würde also nicht auffallen wenn Huawei komplett mit allen Geräten aus Europa verschwinden würde.
Ich war ja bei dem Event zum Huawei Mate 50 Pro vor Ort und hatte verantwortliche Personen gefragt, warum man denn trotz fehlenden Google Mobile Services so hohe Preise aufruft. Die Antwort war eine Gegenfrage, was denn genau mir fehlen würde bei dem Angebot der Huawei AppGallery.
Ein interessanter Denkansatz ;)
Solch ein ähnlichen Denkansatz hatte ich auch schon,wo ich mich frage :
Was nutzen mir Android Geräte ,mit Google Service und nun bald schon 5 Jahre erzwungene Updates durch die EU ,wenn aber US Hersteller wie Qualcomm,die diese Treiber ausliefern für die Hardware ,aber nicht mitspielen?
Hier sollte man gut überlegen was man kauft und kommt es wirklich zu einen Handelstreit zwischen ,Deutschland/Europa/ USA
Wer hat dann wohl die besseren Karten ?
Genau China ,wenn wir von denen Geräte beziehen .
Ich bin schon am hin und her überlegen gewesen ,ob ich mir nicht das Mate 50 Pro kaufe ,aber dann kurz übelelgt und mir gesagt,nein das tust du nicht ,zum einen wegen des hohen Preises und zum anderen ,die immer noch fehlenden Google Services,was sehr schwer im Magen liegt ,was Huawei dafür preislich aufruft .
<<< was denn genau mir fehlen würde bei dem Angebot der Huawei AppGallery. >>>
Diese Frage stellt sich spätestens dann, wenn man auch professionelle Anwendungen nutzen möchte, die es in der "Huawei AppGallery" nie geben wird (z.B LawDroid, Arzneimittel aktuell, unsere Firmen-Apps, etc. pp.). Das erfährt man aber erst wenn man das Huawei-Smartphone gekauft hat, denn eine Web-Version der AppGallery scheint es nicht zu geben, man kann also nicht vorab schauen.
"Die Banking App meiner Hausbank" hättest Du antworten können.
Tatsächlich habe ich das auch geantwortet, in meinem Fall die Commerzbank. Der Produktmanager hatte die aber auf seinem Smartphone installiert. Ich antwortete das eine Überweisung jedoch nicht möglich sei. Darauf hin gab es keine Antwort.