LG HomeBrew: Der Nespresso des Craft-Biers, den Hipster hassen werden
Craft-Bier - im Jahr 2018 in aller Munde und alle bekannten Marken haben im Laufe des Jahres entsprechende Sorten in ihr Sortiment aufgenommen. Aber einfach eine Flasche Craft-Bier kaufen, ist doch völlig langweilig. Denkt sich zumindest LG und bringt den sogenannten HomeBrew mit auf die CES 2019. Bier daheim selber brauen, ein Traum eines jeden Craft-Bier-Fans. Oder etwa nicht?
Der LG HomeBrew wird auf der CES 2019 in Las Vegas gezeigt werden. Im Wesentlichen sieht es aus wie eine Nespresso-Maschine für Craft-Bier. Kapsel in die Maschine und heraus kommt ein schönes amerikanisches IPA, oder tschechisches Pilsner oder englisches Stout, oder so etwas in der Art.
Die Maschine verwendet einen optimierten Fermentationsalgorithmus und verfügt über eine "komfortable Selbstreinigungsfunktion". Sie wurde bereits mit dem CES Innovation Award ausgezeichnet und es gibt sogar eine App, mit der Ihr den Status Eures Gebräus jederzeit und überall überprüfen können.
Song Dae-hyun, Präsident von LG Electronics Home Appliance & Air Solution Company, sagte über das neue Produkt: "Homebrewing ist in einem explosiven Tempo gewachsen, aber es gibt immer noch viele Bierliebhaber, die den Sprung wegen der Eintrittsbarriere nicht gemacht haben und das sind die Verbraucher, von denen wir denken, dass sie von dem LG HomeBrew angesprochen werden."
Also, funktioniert das Ganze überhaupt? Und was genau ist dieser Markt, von dem LG spricht?
Kaffee-Hipster trinken keinen Nespresso
Ich kann mir die Brainstorming-Sitzung regelrecht vorstellen. Chefs bei LG werfen Ideen in den Raum. "Also wissen wir, dass sie Kaffee und Bier mögen, und sie haben Bärte und kleine Wollhüte, aber wir brauchen etwas, um das alles zusammenzufügen ... Nespresso für irgendjemanden, während wir es ausarbeiten...?" Und zack! Die Idee war geboren.
Bis auf ein großes Problem. Wahre Kaffeefans trinken Nespresso nicht. Sie nutzen lieber alte Varianten des Kaffee kochens. Sie wollen wissen, woher die Bohnen stammen, wo sie geröstet werden. Zu Hause mahlen sie sie selbst und wägen die Wassermenge sorgfältig ab, um das perfekte Verhältnis zu erreichen. Glaubt mir, denn ich spreche da aus eigener Erfahrung.
Bequemlichkeit hat nichts mit moderner Kaffeekultur zu tun. Und das Gleiche gilt für handwerkliches Bier. Enthusiasten schwelgen in der Geschichte, den Prozessen, der Zeit und Mühe, der Liebe und Fürsorge und dem ganzen Rest, der in die Herstellung des perfekten 330 ml Bieres einfließt. Mit einer Plastikschale Instant-IPA wird man hier keinen begeistern können.
Kann der HomeBrew überhaupt ein Mainstream-Publikum ansprechen?
Also wenn man schon die Bier-Nerds nicht mit einem solchen Produkt begeistern können wird, dann muss das Produkt zumindest den Mainstream ansprechen. Kommen wir noch einmal auf das Dae-hyun-Zitat zurück, um es auszuarbeiten: LG spricht von "Bierliebhabern" und einer "Eintrittsbarriere". In gewisser Weise kann ich die Logik dahinter durchaus verstehen. HomeBrewing ist ein langer, langsamer Prozess, LG versucht ihn zu vereinfachen. Aber die Eintrittsbarriere für "Bierliebhaber" ist unglaublich niedrig. Eine Flasche Bier, die in einem Geschäft gekauft wird - zu Hause geöffnet und in ein Glas gegossen - ist ein System, das in Bezug auf den Komfort nur schwer zu verbessern ist.
Dann stellt sich die Frage, wie lange der Brauprozess dauert. LG sagt, dass er ca. 2 Wochen in Anspruch nimmt, je nach Biersorte. Das scheint zu langsam zu sein, um ein den normalen Biertrinker anzusprechen. In Europa ist das Brauen von Bier für besondere Anlässe wie Partys und Hochzeiten sehr beliebt, aber zu diesem Zweck ist der Zeitaufwand und der Arbeitsaufwand Teil des gesamten Rituals. Die Tatsache, dass das LG-Gerät nur fünf Liter auf einmal produziert, macht es zu einem Produkt, das sich eher für den persönlichen Gebrauch als für eine Party eignet.
Der LG HomeBrew befindet sich daher etwas zwischen den Stühlen und spricht weder Homebrew-Enthusiasten noch den spontanen Biertrinker an. Letzterer geht dann wohl doch lieber einfach in den Supermarkt oder den Späti, und kauft sich einfach ein Sixpack.
Das Ding gehört sofort verboten. Die einen verkaufen keine Trinkröhrchen mehr und die Idioten von LG erfinden die nächste Kapselschleuder. Was ist das für ein Irrenhaus?
Uh zwei Wochen ist übel lang um auf ein 🍺 zu warten... 😅
Ich als Frau, frage mich was sonst noch, nach Meinung der Hersteller und Verkäufer, offen in der Küche stehen soll?
Nespresso, DeLongi, Thermomix, Toaster, Eierkocher, Brotbackautomat, Smoothie Bereiter, und jetzt noch das Bierbrauatomat...
Denn all die Geräte erfüllen ihren Zweck nur dann, wenn sie griffbereit offen stehen und man/frau sie nicht erst mühsam aus dem Keller/Abstellraum/Schränken holen und anschließen muss.
Ich jedenfalls bin erst dann bereit den Platz in der Küche für solche Dinge zu opfern, wenn Samsung, LG oder Sony eine Küchenhilfe mit verkaufen.
Sie kann dann hinter allen Familienmitgliedern, putzen aufräumen und die überflüssigen Geräte verstauen.
Naja, bei einer Brauzeit von mehreren Wochen stellt man sich ei ein Gerät nicht unbedingt in die Küche, sondern eher in den Keller. Wer selbst braut, macht das in der Regel auch nicht in der Küche, sondern im Keller oder der Garage.
Lieber einen schönen Kaffee trinken 🥰☕️
Das stimmt =D
Wieder etwas, das nur Abfall produziert .... als ob wir nich schon genug davon haetten.
Das Ding ist doch Dead on Arrival, imho. Außerdem ist das Konzept von Homebrew Bier absolut nicht neu, LG hat damit kein neues Nischenprodukt erfunden.
Klingt irgendwie nach "Oh Gott ich hab ne Marktniesche gefunden!" und weiß nicht so genau was für ein Produkt da rein geworfen werden soll. Ich mach mir meinen Most, Schnaps und auch manchmal mein Bier oder meinen Wein selber... glaubt mir es macht nur Spaß wenn man es selber MACHT, nicht wenn man es in ein Technik-Kastl wirft und dann nur mehr warten muss.
Kaufe ich mir sofort, aber nur, wenn ich nicht mehr weiß, was ich mit meinem Geld sonst noch kaufen soll, weil ich schon alles andere hab.
Benutze es dann genau 1 Mal, warte 2 Wochen, stelle fest, dass das Bier nicht besser schmeckt als andere Biere, und das war's dann.