MacBook Pro 14" mit M3 Max im Test: das Ultra-MacBook für 6.000 Euro
Das MacBook Pro mit 14 Zoll und Apple M3 Max ist wirklich ein irres Gerät. Mindestens 3.769 Euro kostet das Max-Modell, unser Testgerät mit 96 GB RAM und 4 TB großer SSD ist mit 6.069 Euro eine ernste Gefahr für den Haushalt. Aber wie bringt man ein solches Gerät überhaupt an seine Grenzen? Findet es heraus im nextpit-Test des 14-Zoll-MacBook-Pro mit Apple M3 Max.
Pro
- Schickes und bewährtes Design
- Tolles Keyboard & Trackpad
- Unfassbar viel Rechenpower
- Gigantische Akkulaufzeit
Contra
- Notch im Display ohne FaceID
- Kein Wi-Fi 7
Apple MacBook Pro 14" 2023 M3 Max: Preis und Verfügbarkeit
Wie viel Power soll das Notebook haben? Ja. Mit diesen acht Worten war das Planungsmeeting für das MacBook vermutlich schon vorbei, und die Apple-Ingenieure packten so viel Power wie irgendwie möglich in das 14-Zoll-Gehäuse. Unterm Strich entsteht dabei ein ultrakompaktes Notebook, das mit der brachialen Leistung vor allem auf Kreative auf Achse abzielt, die überall und jederzeit an endlosen Video-Timelines, Animationen oder 3D-Modellen feilen möchten.
Ansonsten gibt es ähnlich viel rationale Gründe für das 14-Zoll-MacBook-Pro mit M3 Max wie für einen 400-PS-Kleinwagen. Aber ganz genauso wie bei hochmotorisierten Autos ist es einfach auch hier unglaublich befriedigend, im normalen Arbeitstempo flüsterleise vor sich hinzuschnurren und die Notebook-Äquivalente vom gelegentlichen Landstraßen-Überholmanöver unfassbar anstrengungslos zu absolvieren. Bonus: Hier klappt's ohne schlechtes CO2-Gewissen.
- Weiterlesen: Aktuelle MacBooks von Apple im Vergleich
Dann müsst Ihr Euch nur noch überlegen, wie viel Speicher Ihr wirklich braucht. Zwischen der 512-GB-Version und der 8-TB-Version liegen 2.760 Euro, und das Upgrade von 36 auf 96 GB RAM kostet ebenfalls knapp 1.000 Euro. Am Ende stehen dann Preise zwischen 3.769 und 8.254 Euro auf der Rechnung.
Design & Keyboard
Unser Testgerät des MacBook Pro kommt im neuen "Space Schwarz", das viel weniger Schwarz ist, als man eigentlich meinen möchte. Unter dem schicken Lack (der gar keiner ist) steckt famose Hardware – vom makellos verarbeiteten Alugehäuse über das zuverlässig tolle Touchpad bis hin zur Tastatur, die einfach Spaß macht.
Vorteile:
- Tolles Design und hervorragende Verarbeitungsqualität
- Keyboard und Touchpad machen Spaß
- Erstaunlich lauter und guter Klang
Nachteile:
- -
Über die Verarbeitungsqualität von MacBooks braucht man eigentlich gar nicht viel zu sagen. Das Aluminiumgehäuse des 14 Zoll großen MacBook Pro fühlt sich bombastisch gut an, das Scharnier ist genauso fest genug, und das Notebook schließt mit einem satten "Papp". Rechts am Gehäuse findet Ihr einen HDMI-Ausgang, einen der drei USB-C-Ports und – Apple glaubt auch 2023 noch (und wieder) an einen SD-Kartenleser. Links findet Ihr den Magsafe-Anschluss zum Laden, zwei weitere USB-C-Ports und einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss.
Kommen wir zum Keyboard: Die Fullsize-Tastatur (ohne der gruseligen Touchbar) macht beim Tippen einfach Spaß. Der Tastenhub ist genau richtig, und für's Arbeiten im Dunkeln gibt's eine Tastenbeleuchtung mit Helligkeitssensor. Unterhalb der Tastatur sitzt das Trackpad, das zwei Klickstufen bietet: einen normalen "Mausklick" und einen "Force Klick" zum Aufrufen von kontextabhängigen Extra-Features. Wenn ich beim Schreiben dieses Artikels beispielsweise auf ein bestimmtes Wort "Force klicke", dann öffne ich einen Nachschlagen-Dialog.
Rechts und links vom Keyboard befinden sich noch zwei Lautsprechergrills, hinter denen insgesamt sechs Lautsprecher stecken. Das Stereo-Soundsystem liefert einen erstaunlich guten und lauten Klang, der beim Arbeiten im Home Office durchaus auch als Stereoanlage taugt – und bei Serien und Filmen den in TVs integrierten Lautsprechern gefühlt in Nichts nachsteht.
Display
Apple kann einfach Bildschirme; ob's jetzt die MacBook-Displays sind oder das sündhaft teure Apple Studio Display (zum Test). Entsprechend ist es auch keine Überraschung, dass das 14-Zoll-Panel des 2023er MacBook Pro auf ganzer Linie überzeugt – zumindest fast.
Vorteile:
- Grandioses Mini-LED-Display mit 120 Hz
- Hohe Helligkeit und ausgezeichnete Farbwiedergabe
Nachteile:
- Notch stört – und hat kein FaceID
Apple verbaut in seinem 14 Zoll großen MacBook Pro ein 14,2 Zoll großes Display mit 3.024 x 1.964 px. Dank Mini-LED-Beleuchtung bietet das Panel tolle Kontraste (Apple verspricht 1.000.000 zu 1) und sieht wirklich extrem scharf und schön aus. Auch die Bildwiederholrate von 120 Hz sorgt für eine flüssige Darstellung der Inhalte.
Die Farbwiedergabe ist Apple-typisch ab Werk ausgezeichnet; der Hersteller verspricht hier eine vollständige Abdeckung des P3-Farbraums. Die SDR-Helligkeit ist mit 600 Nits zumindest für den grauen Berliner Winter mehr als ausreichend, mit XDR (Extreme Dynamic Range) sind sogar 1.000 Nits und bei HDR-Inhalten 1.600 Nits möglich.
Störend finde ich allerdings die dicke Notch im oberen Bildschirmbereich. Nachdem hier lediglich eine Webcam verbaut ist, hätte diese für mein Gefühl kleiner ausfallen dürfen – oder Apple hätte hier besser eine FaceID-Kamera verbaut. So bleiben zum Authentifizieren auch in dieser Generation nur das gute, alte Passwort oder der flotte Fingerabdrucksensor rechts oben auf dem Keyboard.
Wenn die 14 Zoll große Displaydiagonale an Eurem Arbeitsplatz nicht mehr ausreicht, könnt Ihr an das MacBook Pro mit dem M3 Max bis zu vier weitere Monitore anschließen, wahlweise über den integrierten HDMI-Port und/oder über die drei Thunderbolt-4-fähigen USB-C-Ports. Über den HDMI-Ausgang sind wahlweise 8K und 60 Hz oder 4K und 240 Hz das Maximum, die Thunderbolt-4-Ports schaffen jeweils bis zu 6K und 60 Hz.
Performance
Bis zu 92.000.000.000 Transistoren stecken im M3-Max-Prozessor des MacBook Pro 14 Zoll. Das entspricht ungefähr der Zahl der Grashalme auf 400 Fußballfeldern – oder etwa der Zahl der Neuronen im menschlichen Gehirn. Aber was um Himmels Willen soll man damit anstellen?
Vorteile:
- Wirklich unfassbar viel CPU- und GPU-Leistung
- Superschnelle SSD
Nachteile:
- Kein Wi-Fi 7
Für den Apple M3 Max gibt es zwei verschiedene Konfigurationen bei Apple. Wir haben die "kleine" Variante mit 14 CPU-Kernen, davon zehn Performance- und vier Effizienz-Kerne. Die GPU hat 30 Rechenkerne, die Speicherbandbreite liegt bei 300 GB/s. Für 345 Euro Aufpreis bekommt Ihr zwei zusätzliche Performancekerne, 40 GPU-Kerne und eine Speicherbandbreite von 400 GB/s.
Apple M3 Max im Benchmark
Zunächst die ganz trockenen Benchmark-Ergebnisse. Im Cinebench R23 beispielsweise kommt das MacBook Pro mit dem M3 Max auf 19.671 Punkte – im Netz kursieren Benchmarks der Maximalversion im Bereich von 23.000 bis 24.000 Punkten. Zum Vergleich: Der normale M3 liegt hier bei etwa 10.000, der M3 Pro bei rund 15.000 Punkten.
Im Geekbench bringen es das MacBook Pro und sein M3 Max auf 3.092 (Single-Core) beziehungsweise 19.315 Punkte (Multi-Core). Mit einem 2023er iMac mit M3 Pro kommen wir hier auf 2.952 respektive 11.171 Punkte – das ist schon ein deutlicher Unterschied, wenn auch auf irre hohem Niveau.
Wenn wir über den Tellerrand zu den Windows-Notebooks blicken, dann landen wir beispielsweise beim Intel Core i9-13980HX, der mit seinen 24 CPU-Kernen auf einem grob ähnlichen Leistungsniveau liegt wie der M3 Max. 14-Zoll-Notebooks gibt's hier aber keine, und auch im 16-Zoll-Format und im Windows-Universum geht's für dieses Leistungsniveau bei rund 3.000 Euro los, etwa beim ASUS ROG Strix G16.
Auch die von Apple verbaute SSD ist sauschnell. Mit dem BlackMagic Disk Speed Test messen wir 7.500 MB/s beim Schreiben und 5.600 MB/s beim Lesen.
Apple M3 Max im Alltag
Vom Surfen im Netz über Spotify bis Photoshop, vom nextpit-CMS über Office-Anwendungen bis hin zu Recherche-Sessions mit ungesund vielen Tabs: Das MacBook Pro mit dem Apple M3 Max schnurrt im Alltag völlig mühelos und übrigens auch komplett lautlos vor sich hin.
Auch extrem rechenintensive Anwendungen laufen auf dem M3 Max beeindruckend flott. Während beispielsweise dieses Blender-Projekt im Hintergrund rendert, kann ich nebenbei noch völlig unbeeinträchtigt weiterarbeiten. Auch anspruchsvolles Videomaterial lässt sich natürlich gut verarbeiten. Bei kleinen Projekten mit 8K-RAW-Files aus der Canon EOS R5 beispielsweise spielt Adobe Premiere mit 50 Prozent Wiedergabequalität die Timeline noch flüssig ab.
Natürlich bietet das MacBook Pro hardwareseitig auch beste Voraussetzungen dafür, ein Gaming-Notebook zu sein. Allerdings laufen viele aktuelle Titel nicht nativ auf macOS, sondern dann nur über Virtualisierungslösungen wie Rosetta 2. Wenn Ihr wirklich viel zocken wollt und nicht hundertprozentig sicher seid, dass Eure derzeitigen und künftigen Lieblingsspiele auf dem MacBook Pro laufen, dann kauft Euch lieber einen Windows-Computer – oder eine Konsole.
Schnittstellen
Bei der Kommunikation gibt's Bluetooth 5.3 und Wi-Fi 6E. Auch wenn wir's akut nicht vermissen, aber ein Support für Wi-Fi 7 wäre in dieser Preisklasse schön gewesen. Als jemand der viel unterwegs arbeitet, würde ich mir auch endlich ein 5G- oder zumindest 4G-Modem in einem MacBook wünschen.
Akku & Laden
Über die Power haben wir gerade gesprochen – aber wie sieht's mit der Akkulaufzeit aus? Was der 3-nm-Prozessor hier aus dem 72,4 Wh Akku herauskitzelt, ist nicht minder beeindruckend, insbesondere angesichts der Leistung.
Vorteile:
- Unfassbar gute Akkulaufzeit
- Laden per Magsafe und USB-C möglich
Nachteile:
- Netzteil nur 96 W
Apple verspricht für das MacBook Pro mit dem M3 Max eine Akkulaufzeit von bis zu 16 Stunden – das ist schon wirklich ein Statement. Und tatsächlich: Ohne rechenintensive Aufgaben sind mit einer Akkuladung fast zwei Arbeitstage drin, mit etwas Videoschnitt & Co. kommt Ihr zumindest gut über einen Tag. Wer's drauf anlegt und das MacBook Pro ununterbrochen an der Leistungsgrenze bewegt, bekommt den Akku aber auch in vier Stunden leergesaugt.
Gerade im Vergleich mit Windows-Notebooks bietet das MacBook damit eine konkurrenzlos gute Laufzeit. Der extrem effiziente 3-nm-Prozessor und das perfekt abgestimmte Betriebssystem sorgen für eineinhalb bis zweimal so lange Laufzeiten wie bei Intel- und AMD-Laptops. Auch im Vergleich zu älteren MacBooks, beispielsweise meinem 2019er MacBook Pro im 16-Zoll-Format mit Intel Core i9, ist die Laufzeit eklatant besser.
Das Aufladen mit dem mitgelieferten Netzteil dauert bis zur vollständigen Ladung knapp drei Stunden. Gerade für hektische Tage, beispielsweise auf Messen, hätte ich mir ein stärkeres Netzteil gewünscht. Apple legt dem MacBook Pro mit M3 Max einen "nur" 96 W starken Charger bei – da laden manche Smartphones schneller. Aber immerhin: Der Charger ist überhaupt im Lieferumfang enthalten.
Ebenfalls im Lieferumfang findet Ihr ein Magsafe-Ladekabel, das magnetisch am Notebook haftet. Wenn jemand übers Kabel stolpert, dann fliegt nur die Strippe durch die Luft – und nicht das MacBook. Wenn Ihr das proprietäre Magsafe-Kabel nicht dabeihabt, könnt Ihr aber auch via USB-C aufladen.
Abschließendes Urteil
Was bleibt am Ende zu sagen, außer "Schön. Wahnsinnig.", wie Apple selbst die aktuelle MacBook-Pro-Generation betitelt?
"Schön.", das ist das MacBook Pro auf jeden Fall – und im Alltag arbeitet sich's damit einfach wunderbar vor sich hin. Wenn dieser Alltag allerdings nicht ständig aus 8K-Videos und Renderprojekten besteht, die unterwegs fertig werden müssen, dann ist es "Wahnsinnig.", so viel Geld für die irrsinnige Leistung auszugeben – außer natürlich, Ihr liebt einfach Technik und wollt mit diesem "Ich könnte ja, wenn ich wollte"-Gefühl hochmotorisierter Autos dahinschnurren.
Für alle anderen ergeben die niedriger motorisierten M3- und M3-Pro-Modelle ab 1.999 Euro deutlich mehr Sinn. Hier bekommt Ihr ebenfalls eine brachiale Rechenleistung, das gleiche tolle Gehäuse inklusive Touchpad und Keyboard sowie das famose Display – und lauft nicht am Ende Gefahr, dass eine Koalition auseinanderbricht.
Fuer 'riesige Renderprojekte' nimmt man ganz sicher nicht so etwas. :-D
Ich hatte da beim Schreiben mit "riesig" eher 3D-Projekte im Kopf, die beispielsweise aus dem Architekturbereich beim Kunden vor Ort gezeigt werden – niemand wird natürlich Avatar auf so nem Ding rendern ^^ ich pass das nochmal an ;)
Joa. Bis zu 6.000 Euro für ein Notebook. Kann man machen, kann man aber auch lassen.