MediaTeks neuer Smartwatch-Chip ist nicht der, nach dem wir suchen
Derzeit wird viel über einen neuen Smartwatch-Prozessor gemunkelt, der fünf Tage Akkulaufzeit ermöglichen soll. Doch ganz wahr ist die Story nicht. Der Chip ist zwar extrem effizient und kann bis zu zwei Jahre mit einer Batterie betrieben werden, doch ist er nicht der Retter kurzatmiger Smartwatches.
Stress auf Messen ist ein bekanntes Phänomen. Da kommt es schon mal vor, dass Stories größer aufgeblasen werden als sie eigentlich sind. So hat 9to5Google unlängst erklärt, ein neuer MediaTek-Chip werde die Akkulaufzeit kommender Smartwatches auf fünf Tage verlängern. Bei aktuellen Android-Wear-Smartwatches oder der Apple Watch kann man froh sein, wenn die Uhr einen Tag durchsteht.
Also bin ich zu MediaTeks Abteilungschef für New Business Development Cliff Lin gegangen und habe ihn gefragt. Lin erklärte mir den Chip ausführlicher und zeigte mir, dass er auf 4 Megabyte Flash-Speicher limitiert ist (zu wenig für Android Wear), kein WLAN beherrscht und sich maximal ins GPRS-Netz verbindet.
Seine Konnektivität beschränkt sich auf Bluetooth, GPS und 2G. Die Ironie dabei ist, dass seine Implementierung in die Praxis nützlicher aussieht als die manch einer teuren Android-Wear-Uhr. Denn man kann mit ihm seine Joggingroute tracken oder telefonieren.
Die vorgeführten Geräte waren eine Gürtelschnalle mit GPS-Tracker, diverse Sportarmbänder und eine Kinder-Uhr. Die Kinder-Uhr war die einzige, die man häufig laden muss, da sie ein echtes Display besitzt. Man kann (und sollte) eine SIM-Karte einsetzen, denn dann kann der Junior sich mit der Familie in Verbindung setzen.
Das GPS-Tracking in der Uhr erlaubt Geo-Fencing der Kinder. Das bedeutet, wenn das Kind einen Radius um einen festgelegten Punkt verlässt, werden die gespeicherten Kontakte automatisch alarmiert. Für viel mehr wurde aber weder die Uhr noch der darin verbaute Chip konzipiert.
Es handelt sich dabei nicht wirklich um eine Smartwatch. Ihr fehlt ein echter Internetzugang, sie hat keinen Kalender und kein Adressbuch und ihre Bluetooth-Implementierung ist so primitiv, dass sie noch nicht einmal Headsets unterstützt.
Somit stellt diese "Smartwatch" derzeit das Limit des Machbaren mit dem MediaTek MT2523 dar. Wer sich mehr Akkulaufzeit von Smartwatches erhofft, muss das nötige Wunder also weiterhin an einem anderen Ort suchen.
Vielleicht werden es schon in naher Zukunft SoC's auf Basis der subthreshold Schaltungs-Technik von Ambiq Micro sein, die in den Uhren die nötige Leistung bei sehr wenig Stromverbrauch erbringen. Das gegenwärtig erhältliche Produkt auf Cortex M4 Basis adressiert aber eher IoT-Anwendungen.
http://www.all-electronics.de/cortex-m4f-mikrocontroller-auf-basis-eines-sub-threshold-designs/
Der SoC ist aber nur eine Komponente die derzeit noch zu viel zu Energie umsetzt. Displays und Funk Schnittstellen sind ebenfalls noch zu hungrig auf Energie. Bei den Displays könnten Mirasol-Displays oder die von Japan-Displays entwickelten
LCD's schon bald die Laufzeit verlängern.
http://stadt-bremerhaven.de/smartwatches-bald-displays-mit-geringerem-energieverbrauch/
Meine huawei watch schafft problemlos 2 Tage.
Wofür eine smartwatch min auch effektiv meine Joggingrunde trocken soll weiss ich auch nicht. Dafür gibt es fitnesstracker und pulsgurt - wer wirklich ambitionierter läuft wird sich nicht auf den pulsmesser am Arm verlassen (in voller Bewegung).
Das sind einfach zwei generell unterschiedliche Ansprüche an zwei unterschiedliche Devices.
Bis wir da soweit sind, dass das alles auch in einem Gerät vereint wird müssen wir noch einige Jahre warten. Denn dann brauchen wir endlich flexible Displays und müssen weg von der konventionellen Hardware.
Was heißt hier " kann froh sein, wenn sie einen Tag durchhält " Alle Smartwatches die ich bis jetzt testen durfte haben einen Tag locker überstanden. Ich hab es auch schon auf 2 Tage geschafft. Nagut ich bin in Smartwatches kein Poweruser. Aber trotzdem.
Das ist wohl eher ein Versuchsballon. Zu gebrauchen ist das so nur in den wenigsten Fällen. Die Grundidee dahinter gefällt mir aber gut: Prozessor(leistung), Connectivity und einige geeignete Sensoren in einen Chip zu packen und daraus ein "Kernsystem" zu machen, das mit wirklich wenig Energie auskommt. Die Stromfresser Display, Lautsprecher, ... kann man dann einfach mit eigener Energieversorgung drumrum bauen. Für so ein Konzept würde ich Geld ausgeben. Und ein "Star Trek Communicator" wäre damit auch ganz einfach machbar :-)
Was soll das? Bild Zeitung 2016. Inhalt Klopapier wert? Von Technologie weit weit entfernt.
Was soll das? Stammeln 2016. Inhalt Klopapier wert? Von ganzen Sätzen weit weit entfernt.
Langatmig hört sich der Chip nicht an. Aber solange nicht eine neue Akkutechnologie kommt, werden längere Laufzeiten ein Wunschtraum bleiben.
Der Chip kann 2 Jahre mit Batterien betrieben werden.
Was passiert danach?
Löst sich der Chip dann auf?
Er explodiert, du solltest dir doch eh nach einem Jahr eine neue kaufen.
Mit einer Batterie, mein Akku :D