Merge Cube: Augmented Reality zum anfassen und bewegen
In der Augmented Reality kann man, anders als bei der Virtual Reality, seine Umgebung um spannende Elemente erweitern. Auf der IFA 2018 haben wir den Merge Cube ausprobiert, welcher mit der erweiterten Realität spannende Möglichkeiten für die Zukunft von AR bietet, die man fühlen und manipulieren kann.
Während die großen Hardware-Hersteller auffällige Flächen auf der IFA mieten, kann man viele faszinierende Technologien abseits dieser Hallen finden. Der Anwärter für den besten Würfel (Ja genau, Würfel) ist für mich nicht der AI Cube von Huawei, welcher trotz des Namens kein Würfel ist. Der Merge Cube hat den Namen Würfel mehr verdient und das, obwohl er wie eine billige Science Fiction Requisite aussieht und sich wie ein Baustein für Kinder anfühlt. Er enthält ein Multiversum an versteckter Tiefe und zeigt das aufregende Potenzial von AR, welches Ihr anfassen könnt.
Die meisten AR-Apps überlagern einfach nur die Umgebung, indem sie durch die Kamera die Umgebung scannen. Dabei beschränkt sich die Interaktion auf das schauen und tippen auf das Smartphone-Display. Aber dieser Würfel für rund 15 Dollar erschafft eine digitale Illusion, welche Ihr mit deinen Fingern bewegen und steuern könnt.
AR muss angeschaut werden, um es zu glauben. Also schaut Euch die Demo in unserem Video an:
Richtet Euer Telefon einfach auf den Würfel, startet eine kompatible App und der Merge Cube wird verwandelt. Ihr könnt dann Planeten in Euren Händen halten oder auch Kreaturen, Körperteile oder eine komplexe Umgebung wie eine Burg mit Wällen und Wasserstraßen. Objekte, die auf dem Würfel dargestellt werden, haben ihre eigene Physik und Ihr könnt sie abhängig von Eurer Handbewegung bewegen, schütteln oder auch springen lassen. Am beeindruckendsten ist wohl, dass dies ohne wahrnehmbare Verzögerungen funktioniert.
Entdeckt den Spaß in Eurer Handfläche
Das Spielen mit dem Würfel ist instinktiv möglich und daher ist es wenig überraschend, dass der Merge Cube mit seinen informativen Inhalten als Zielgruppe Kinder und den Bildungssektor hat. Der Würfel kann zum Beispiel in ein Mini-Sonnensystem oder ein Modell des menschlichen Körpers verwandelt werden. Dieses ist dann mit Informationspunkten versehen, welche man beim Drehen des Würfels erkunden kann.
Aber dieser Würfel ist nicht nur für Kinder geeignet. Obwohl ich nicht damit gerechnet habe und den Merge Cube eher als Spielzeug gesehen habe, war ich nach dem Ausprobieren schnell mehr als begeistert.
Besonders gut hat mir Tiltball gefallen, ein einfaches Physikspiel, bei dem man einen Ball in einer 3D-Umgebung rollen muss, ohne ihn ins Wasser fallen zu lassen. Die Handfertigkeit und schnelle Reaktion, die man für dieses Spiel benötigt haben mich beeindruckt, da diese schnell und genau von der AR-Technologie umgesetzt wurden. Aber unter den verschiedenen Apps, welche ich mit dem Würfel getestet habe, habe ich auch virtuelle Haustiere, Strategiespiele, Minecraft-artige Konstruktionen und viele mehr entdeckt.
Merge bietet sein Developers Kit auch für Drittanbieter an, um Inhalte für den Würfel zu erstellen. Wir werden im Laufe der Zeit also immer mehr kreative Ideen sehen.
Für ein noch intensiveres Erlebnis bietet Merge außerdem günstige Headsets im Stil von GearVR, Daydream und Cardboard an, damit Ihr mit beiden Händen an dem Würfel spielen könnt. Wenn Ihr den Merge Cube ausprobieren wollt, könnt Ihr diesen auf der Website des Herstellers bestellen. Aber das Potenzial von AR ist nicht auf das kleine Ding beschränkt.
AR sollte in der Zukunft unseren Tastsinn nicht vernachlässigen
Wenn man den Würfel benutzt, ist es erstaunlich was es für einen Unterschied macht, die AR Bilder mit seiner Hand zu bewegen. Selbst wenn man bei virtuellen Objekten mit dem Controller interagiert, wie es bei High-End-VR-Spielen der Fall ist. Ein Würfel ist die einfachste Form, auch wenn die Optionen darauf beschränkt sind, ihn zu drehen und näher oder weiter weg zu bewegen, hat es bei mir gereicht um mich so zu begeistern, dass ich ähnliche AR-Erfahrungen sehen will.
Merge hat bereits ein weiteres Produkt mit ihrem '6DoF Blaster' im Angebot. In Form einer Waffe soll sie für umfangreiche AR und VR- Spieleerfahrungen sorgen. Obwohl der Blaster bereits auf der CES vorgestellt wurde, gab es auf der IFA keine Möglichkeit diesen zu testen. Abgesehen von den Waffen können physische AR-Tools verwendet werden, um virtuelle Objekte zu Spiel- oder Ausstellungszwecken um eine Tischplatte herum zu bewegen, detaillierte 3D-Modelle von allem zu erstellen oder Handheld-Produkte virtuell zu entwerfen, mit einer Vorschau, wie sie in der realen Welt aussehen.
Der Merge Cube mag ein faszinierendes kleines Spielzeug sein, aber die Erfahrung hinterließ einen bleibenden Eindruck: Unsere Hände und unser Tastsinn sind ein natürlicher Teil davon, wie wir als Menschen die Realität erkunden, und sollten auch Teil der Augmented Reality sein.
Was denkt Ihr über Augmented Reality? Seid Ihr gespannt mit virtuellen Objekte in Euren Händen hantieren zu können?
Sieht aus wie der Borg Würfel aus Star Trek.
Guck dir Star Trek bitte nochmal an ;-)
Kenn alle folgen🖖