Philips Premium-Luftreiniger im Test: AC3033/10 reinigt Räume in 6 Minuten
Der Philips AC3033/10 kann die Luft in einem 20 Quadratmeter großen Raum in nur sechs Minuten reinigen! Laut Herstellerangaben reicht die Leistung im längeren Betrieb für Räume von bis zu 104 Quadratmetern aus und der HEPA-Filter entfernt 99,97 Prozent der Allergene aus Eurer Luft. Klingt beeindruckend, aber hilft das Smart-Home-Gadget für knapp 500 Euro tatsächlich beim Durchatmen? Finden wir's im NextPit-Test heraus!
Pro
- Vielfältige und sehr effektive Filterleistung
- Hohe Reinigungsleistung, die für bis zu 104 Quadratmeter reicht
- Schlafmodus leise genug, um dabei wegzunicken
- Unauffälliges, modernes Design
Contra
- Bedienung überzeugt im Alltag nicht immer
- Zu wenig Möglichkeiten im Smart-Home
- Stromkabel ein wenig kurz und fest installiert
- Cloud-Anbindung nicht optional
Kurzfazit und Kaufen
Unter dem etwas kryptischen Namen "AC3033/10" verkauft Philips seinen leistungsstärksten Luftreiniger der 3000i-Serie. Das Gerät ist auf sehr große Räume mit bis zu 104 Quadratmetern ausgelegt und schafft es, die Luft aus einem 20 Quadratmeter großen Zimmer innerhalb von sechs Minuten zu reinigen. Im Alltag überzeugt die Reinigungsleistung des Gerätes sehr, auch wenn Profi-Lösungen etwa mit dem aktiven Abtöten von Bakterien und Viren glänzen.
Die Smart-Home-Funktionalität zeigte sich im Test als etwas zu leistungsschwach – und auch die Companion-App sollte für zukünftige Modelle besser werden. Stört Euch das nicht und benötigt Ihr eine derart starke Reinigungsleistung, können wir den AC3033/10 nach einem besonders sauberen Atemzug wärmstens empfehlen. Sucht Ihr nach Modellen mit weniger Leistung, könnt Ihr auch auf günstigere Modelle mit ähnlicher Filterleistung bei Philips* zurückgreifen oder Euch durch unsere Marktübersicht zu smarten Luftreinigern klicken.
Design & Set-Up
Der Philips AC3033/10 sieht auf den ersten Blick "Smart-Home" kompatibel aus. Der Luftreiniger verfügt an der Oberseite über ein Display und einige touch-sensitive Knöpfe. Rund um das Gehäuse entweicht die Luft in einer Art Tornado, welcher den ganzen Raum erreichen soll. Das restliche Gehäuse beherbergt einen großen HEPA-Luftfilter sowie einen optischen Sensor für Partikel in der Luft. Das Stromkabel ist fest installiert.
Gefällt:
- Schlichtes und unaufälliges Design
- Sehr gute Verteilung von gereinigter Luft im Raum
- Praktisches Display samt Farbring für Luftqualität
Gefällt nicht:
- Bedienung über Touch-Eingabefeld nicht besonders intuitiv
- Stromkabel fest installiert und nicht besonders lang
- Nur eine Farbvariante verfügbar
Eine Freundin, die mich während des Testzeitraums besuchte, sagte Folgendes zum Philips AC3033/10: "Das sieht schon sehr nach Klischee Smart-Home aus!" – und ich gebe ihr recht. Der Philips Luftreiniger mutet ein wenig an, wie ein zu groß gewordener Smart-Speaker zu wirken. Die unauffälligen Farben, das schlichte Design und die Bedienelemente an der Oberseite haben das Potenzial, sich in den meisten deutschen Wohnungen einzugliedern.
Der Luftreiniger muss für den Betrieb an eine Steckdose angeschlossen werden. Und hier gibt's meinen ersten Kritikpunkt. Ich finde es ein wenig ärgerlich, dass Philips das Kabel fest installiert und nicht auf einen Kaltgerätestecker oder ein externes Netzteil zurückgreift. Hierdurch ließe sich das mit 1,80 Metern recht kurze Stromkabel ersetzen. Falls das Kabel beschädigt wird, muss man es zu dem umständlich von einem zertifizierten Elektriker reparieren lassen.
Die Bedienung des smarten Luftreinigers funktioniert über touch-sensitive Knöpfe an der Oberseite, die rund um ein Display angeordnet sind. Meinen Geschmack treffen derartige Bedienmöglichkeiten nie, in der Praxis finde ich sie umständlich, man weiß nie, wann sie genau gedrückt sind und mit feuchten Händen kommt es häufig zu Fehleingaben. Durchaus praktisch finde ich jedoch, dass Philips aktuelle Informationen zur Luftqualität direkt am Gerät verfügbar macht. Alternativ seht Ihr diese auch in der Companion-App, zu der ich Euch später noch mehr verrate.
Wichtige Aufgabe des Designs beim Philips AC3033/10 ist die Verteilung der gefilterten Luft. Sie dringt ausschließlich oben aus dem Gehäuse und lässt sich nicht wie bei einer Klimaanlage oder bei einem Standventilator in der Richtung anpassen. Daher war ich überrascht, dass ich selbst in der Zimmerecke noch feine Luftbewegungen spüren konnte. Zugegeben war der Testraum mit etwa 20 Quadratmetern aber auch deutlich kleiner als die von Philips angegebene, maximale Raumgröße.
Spannend finde ich es trotzdem, dass eine zentrale Platzierung des AC3033/10 für meine gesamte Wohnung ausreichen würde. Dies würde allerdings nur Sinn ergeben, wenn Philips auch smarte Sensoren für die Luftqualität in verschiedenen Räumen anbietet. Denn so kann das "Smart-Home-Gerät" den Bedarf für die Luftreinigung immer nur an einem einzigen Ort prüfen. Hier verschenkt Philips Smart-Home-Ökosystem meiner Meinung nach Potenzial – oder weckt Bedarf, dass man sich für jeden Raum einen Reiniger kauft.
Apropos Reinigung und Sensoren: Sowohl den Filter als auch den optischen Sensor zur Erkennung von Partikeln in der Luft müsst Ihr regelmäßig säubern. Beides zeigt Euch Philips in der App an. Laut Herstellerangaben reicht ein Filter für bis zu 36 Monate der Nutzung aus. Ein neuer Filter schlägt mit etwa 50 Euro zu Buche*.
Filter- und Reinigungsleistung
Philips Luftreiniger der 3000i-Serie sind mit HEPA- und Aktivkohlefiltern ausgestattet, die 99,97 Prozent der Allergene aus Eurer Raumluft filtern können. Zu Beginn der Pollenzeit kann der AC3033/10 also vor allem Allergikern weiterhelfen. Neben Pollen filtert Philips aber auch Viren, Aerosole, Partikel einer Größe von 0,003 Mikrometern sowie schädliche Gase aus der Luft. Funktionen zum Kühlen, Befeuchten oder Erwärmen von Luft fehlen dem Gerät.
Gefällt:
- Hohe Reinigungsleistung dank HEPA- und Aktivkohlefilter
- Angenehmes Arbeitstempo im Normalbetrieb
- Spürbare Verbesserung der Raumluft und schnelles Erkennen von Schadstoffen
Gefällt nicht:
- Keine Heiz- oder Kühlfunktion
- Kein integrierter Luftbefeuchter
- Tötet Viren und Bakterien nicht aktiv ab
Bevor wir zur Leistung des Philips AC3300/10 kommen, müssen wir erst einmal klären, was das Gerät genau ermöglichen soll. Der smarte Luftreiniger verfügt über einen Schwebstofffilter, der Kleinstpartikel, Viren und Aerosole aus der Umgebungsluft filtern kann. Hierfür saugt das Gerät die Umgebungsluft rund um das Gehäuse an, drückt sie durch den Filter und stößt die saubere Luft an der Oberseite wieder aus.
Um eine möglichst leistungsstarke Filtrierung zu ermöglichen, kombiniert Philips einen HEPA-Filter (High-Efficiency Particulate Air/Arrestance), einen Aktivkohlefilter und einen Vorfilter für gröbere Verunreinigungen. Die Leistung hat der Hersteller von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) zertifizieren lassen. Hier noch mal im Detail:
Filterleistung
Filtert ... | ... zu ... | ... geprüft von. |
---|---|---|
ultrafeine Partikel mit einer Größe von 0,003 Mikrometern | 99,97 % | ECARF |
Feinstaub mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer (PM 2,5) | 99,97 % | ECARF |
Bakterien | 99,97 % | ECARF |
Pollen | 99,97 % | ECARF |
Staub | 99,97 % | ECARF |
Hausstaubmilgenallergene | 99,97 % | ECARF |
Tierhaare | 99,97 % | ECARF |
Gase | 99,97 % | ECARF |
Viren und Aerosole (auch auf Coronavirus getestet) | 99,9 % | AirMid Healthgroup |
Allergene | 99,9 % | - |
Gerüche | - | - |
Gesamtkonzentration flüchtigen organischen Verbindungen (TVOC) | - | - |
Die Tabelle mag ein wenig redundant sein, dennoch ist die Filterleistung auf dem Papier überzeugend. Und auch in der Praxis ist die Verbesserung der Luftqualität spürbar. Gerüche, darunter selbst Zigarettenrauch, werden innerhalb weniger Minuten aus der Raumluft gefiltert. Das Gefühl ist ein wenig, als könnte man besser durchatmen – auch, wenn der Sauerstoffgehalt der Luft sich aufgrund geschlossener Fenster nicht verändert hat.
Spannend war zu sehen, wie der AC3033/10 auf ein geöffnetes Fenster zum Hinterhof reagierte, wo Gartenarbeiter gerade den Rasen mähten. Direkt änderte sich die Farbe des Ringes an der Oberseite auf Rot und der Luftreiniger erkannte eine zu hohe Belastung an Allergenen. Im Automatikmodus steigerte das Gerät die Reinigungsleistung deutlich an, bis die Belastung an Allergenen wieder abnahm.
Zu den Werten direkt am Gerät zieht Philips zudem standortbasierte Informationen über die Luftqualität an Eurem Wohnort an. So könnt Ihr vor dem Öffnen der Fenster prüfen, ob gerade ein guter Zeitpunkt ist, um die Fenster zu öffnen. Allergiker können so zudem sehen, ob die Art von Pollen, auf die allergisch reagiert wird, gerade im Umlauf ist.
Die Filterleistung empfand ich im Test als sehr überzeugend, wobei der leistungsstärkste Luftreiniger von Philips für meine 54 Quadratmeter große Wohnung ein wenig "Overkill" ist. Da Philips aber günstigere und "zahmere" Reiniger mit vergleichbarer Filterleistung im Angebot hat, könnt Ihr Euren Kauf auf die benötigte Raum- und Wohnungsgröße skalieren. Sehr angenehm finde ich zudem, dass der Reiniger nach dem Umstecken in eine andere Steckdose in nur knapp zehn Sekunden wieder einsatzbereit ist. Das macht ihn portable genug, um in mehreren Räumen zum Einsatz zu kommen.
Einige Kritikpunkte habe ich allerdings noch. Zum einen gibt es Luftreiniger, die aufgefangene Viren und Bakterien durch Erhitzen des Filters abtöten. Das erfolgt beim Philips AC3033/10 nicht. Keime und Krankheitserreger bleiben somit einige Stunden im Filter aktiv, bis sie absterben. Ferner hätte ich mir bei einem Gerät zur Verbesserung der Raumluft, das laut UVP fast 500 Euro kostet, zumindest eine Funktion zum Luftbefeuchten gewünscht.
Natürlich ist das laut Produktbeschreibung nicht der Einsatzzweck des AC3033/10, erwähnen wollte ich es für Neueinsteiger trotzdem. Sucht Ihr nach einem solchen Gerät, führt Philips die Kombigeräte "AC3829" und "AC2729". Auf der verlinkten Übersichtsseite bei Philips erfahrt Ihr mehr darüber.
Smart-Home-Funktionen
Der AC3033/10 ist ein smarter Luftreiniger samt WLAN-Anbindung und Smart-Home-Support. Bei genauerem Hinsehen könnt Ihr den Luftreiniger über Siri und Alexa per Sprache steuern. Die Möglichkeiten der App beschränken sich jedoch auf eine bequeme Steuerung sowie einen Zugewinn an Informationen. Besonders umfangreich ist Philips Clean-Home-Plus-App nicht.
Gefällt:
- Anbindung an Siri und Amazon Alexa
- Steuerung dank Cloud auch außerhalb der Wohnung möglich
Gefällt nicht:
- Nur sehr wenig Informationen vom Gerät für Automation nutzbar
- Companion-App ein wenig umständlich
- Cloud-Anbindung nicht optional
Der AC3033/10 lässt sich nicht nur direkt am Gerät, sondern auch über eine Companion-App namens "Clean Home+" steuern. Diese ist auf den ersten Blick optisch ansprechend, bleibt aber auch nach mehreren Tagen ein wenig umständlich und kompliziert. Dass die App beim erneuten Öffnen immer kurz nach dem Gerät suchen muss, ist ebenfalls ein wenig störend.
Dank der Verbindung über die Philips-Cloud habt Ihr aber den Vorteil, dass Ihr Eure Raumluft auch unterwegs kontrollieren könnt. So startet Ihr den Turbo-Modus einige Minuten vor dem Heimkommen oder Ihr sorgt dafür, dass Eure Tiere gute Luft haben. Auch wenn diese Funktionen praktisch sind, bleibt Philips Smart-Home-Gadget meiner Meinung nach ein wenig zu dumm.
Denn ja, Ihr könnt einige Funktionen über Siri und Alexa steuern. Beispielsweise sagt Ihr Eurem Smart-Speaker, dass Philips Luftreiniger eine Reinigung starten soll. Ein kurzes Feedback zur Pollenbelastung in Eurem Wohnzimmer könnt Ihr Euch "smart" aber nicht abrufen. Und damit schrumpft der Zugewinn an Möglichkeiten, den das neue Gerät in Euer Zuhause bringt.
So wäre es beispielsweise praktisch, diese Infos für Benachrichtigungen zu nutzen. Zwar informiert Euch die Clean-Home-Plus-App regelmäßig darüber, wenn sich etwas an Eurer Raumluft ändert – diese Informationen als Auslöser für Aktionen im Smart-Home nutzen zu können, wäre aber noch einmal praktischer. Ein Beispiel: Immer, wenn die Pollenbelastung einen bestimmten Wert überspringt, ließe sich theoretisch eine Lampe über einen Smart-Switch anstellen. Da Philips diese Informationen aber nicht zur Automation freigibt, ist das nicht möglich.
Die Kurzbefehle-App von Apple bringt dann aber noch ein paar feine Möglichkeiten: Aktiviert Ihr etwa den "Schlaf-Modus" auf Eurem iPhone, kann der Luftreiniger gleich mit in den wechseln und ruhiger arbeiten. In der Summe stehen Euch folgende Befehle zur Verfügung:
- Luftreiniger anschalten
- Luftreiniger abschalten
- Display anschalten
- Display abschalten
- Auto-Modus aktivieren
- Turbo-Modus aktivieren
- Sleep-Modus aktivieren
- Lüfterstärke 1 aktiveren
- Lüfterstärke 2 aktivieren
Der Bedarf nach erweiterten Funktionen sinkt und fällt natürlich mit der Zeit, die Ihr in Euer Smart-Home investieren wollt. Allerdings stellt Ihr Euch einen Sensor in die Wohnung, der faszinierende Daten liefert – und diese nicht nutzen zu können, ist wirklich ein wenig schade.
Gesamtfazit
Fassen wir zusammen: Der Philips AC3033/10 ist ein besonders leistungsstarker Luftreiniger, der sich besonders für große Räume, Büros oder für ganze Wohnungen eignet. Dabei überzeugt der Filter von verschiedenen Verunreinigungen sowohl auf dem Papier als auch in der Praxis. Was sich im Datenblatt nur liest, macht sich im Alltag in einer spürbaren Veränderung der Luftqualität bemerkbar.
Die Kombination aus Vorfilter, Hepa-Filter und Aktivkohlefilter schafft es sogar, Essensgerüche und Zigarettenrauch aus der Luft zu filtern. Gleichzeitig überwacht das Smart-Home-Gadget die Pollenbelastung, die Feinstaubbelastung sowie das Vorhandensein schädlicher Gase in der Raumluft permanent. Dass Philips standortbasierte Echtzeitdaten zur Luftqualität an Eurem Wohnort heranzieht, finde ich ebenfalls sehr sinnvoll.
Als Nachteile muss ich allerdings das fest installierte, recht kurze Stromkabel festhalten. Weiterhin hat man beim Einbinden ins Smart-Home immer ein wenig das Gefühl, dass sich mehr aus den erhobenen Daten herausholen ließe. Dass sich eine Kombination aus leistungsstarkem Luftreiniger und sensiblem Sensor nur über Sprachbefehle oder eine Smart-Home-Automation an- und ausschalten sowie in den Arbeitsmodi verändern lässt, ist ein wenig enttäuschend.
Wer seine Raumluft zudem befeuchten will oder im selben Gerät eine Klima- und Heizlösung sucht, der muss ebenfalls zu einer Alternative greifen. Dennoch überzeugt Philips AC3033/10 im Test in jeder Hinsicht. Wer 500 Euro für einen Luftreiniger ausgeben will, der bekommt eine effiziente Lösung, die selbst beim Einschlafen nicht negativ durch Geräusche auffällt.
Ich betreibe parallel zu diesem Gerät einen einfachen Luftbefeuchter. Leider erkennt der Luftreiniger den Wassernebel als Feinstaub und Allergen und läuft praktisch sofort unter Volllast, auch wenn der Befeuchter in einem anderem Raum steht. Schaltet man den Luftbefeuchter aus, so fährt der Luftreiniger innerhalb von Minuten wieder auf 1/1/1 .
Ist das normal?