Samsung Galaxy S24 FE im Test: Richtig gut, aber zu teuer
(Fast) alle Jahre wieder beehrt uns Samsung mit einer Fan Edition seiner Galaxy-S-Flaggschiffe. Das Galaxy S24 FE stellt da keine Ausnahme dar. Ebenso haben wir eigentlich immer was zu meckern, obwohl es keine schlechten Smartphones sind. Wir testen heute das Galaxy S24 FE, sagen Euch, was das Handy außer Galaxy AI auf dem Kasten hat – und legen erneut den Finger in die Wunde.
Pro
- Hochwertig verarbeitet
- Tolle Materialien
- Galaxy AI an Bord
- Lange Software-Unterstützung
- Vielseitige Kameras mit starker Hauptkamera
- Ordentliche Akkulaufzeit
Contra
- Zu teuer!
- Ja, wirklich zu teuer!
- Viel zu teuer!!!
- Mäßige Nachtfotos mit der Ultraweitwinkel-Cam
- 128 GB sind mir 2024 zu wenig
- Sagte ich schon "zu teuer"?
Samsung Galaxy S24 FE: Preis und Verfügbarkeit
Das Samsung Galaxy S24 FE – Ende September vorgestellt, seit dem 04. Oktober im Handel – ist laut UVP das günstigste Gerät der Galaxy-S24-Reihe. Die Ausführung mit 128 GB wird für 749 Euro angeboten, wer die Ausführung mit 256 GB vorzieht, ist mit 809 Euro dabei. Ihr könnt dabei wählen zwischen Modellen in den Farben Blue, Graphite, Mint und Yellow.
Aktuell könnt Ihr noch von Launch-Aktionen Samsungs profitieren. Bestellt Ihr das Galaxy S24 FE im Samsung-Online-Shop oder der Samsung-Shop-App, erhaltet Ihr die Samsung Galaxy Watch FE kostenlos dazu. Außerdem gibt es beim Eintausch eines Altgeräts 60 Euro Tauschprämie plus Altgerätewert.
Wieder finde ich, dass Samsung den Preis deutlich zu hoch ansetzt. Findet der Markt übrigens auch, denn nach wenigen Tagen ist der Preis laut entsprechender Preisvergleichs-Portalen längst auf deutlich unter 600 Euro gefallen. Behaltet hier also unbedingt unsere Deal-Artikel im Blick!
Galaxy S24 FE: Neues Handy, vertrautes Design
Bei der Designsprache setzt Samsung auf Kontinuität und präsentiert somit seinen gewohnten Look mit den freischwebenden Kamera-Elementen auf der Rückseite. Das Display ist Samsung-typisch klasse, fällt aber hinter das Panel vom Galaxy S24+ zurück.
Design und Display des Galaxy S24 FE im Überblick
- Tolle Verarbeitung mit Gorilla Glass vorne wie hinten
- Vier Farben verfügbar: Blau, Anthrazit, Mint, Gelb
- Mit 162,0 x 77,3 x 8,0 mm sogar etwas größer als das S24+ und mit 213 g auch 17 g schwerer
- Display wächst auf 6,7 Zoll an gegenüber dem S23 FE
- "Nur" 1080p-Display mit etwas zu dicken Rändern
- Keine LTPO-Technologie
Geschmack? Lässt sich bekanntlich nicht drüber streiten. Aber mit meinem professionell neutralen Blick sehe ich hier in meiner Hand ein wirklich hochwertig verarbeitetes Smartphone, das nichts vom etablierten Samsung-Design vermissen lässt. Gorilla Glass Victus+ sorgt vorne dafür, dass das Display geschützt ist und auch hinten kommt Gorilla Glass zum Einsatz. Mein Testgerät präsentiert sich in Babyblau – nicht meine Lieblingsfarbe, aber mehr als die Farbe stört mich eigentlich, dass die auf Hochglanz polierte Rückseite mehr spiegelt als meine schwitzige Glatze. Aber wie gesagt: Geschmackssache.
Insgesamt ist das Gerät sehr wuchtig und schwerer/größer als das Galaxy S24+, obwohl beide auf ein 6,7 Zoll großes Panel setzen. Damit wächst das S24 FE gegenüber er 23er-Fan-Edition um 0,3 Zoll an. Ich würde mir wünschen, dass Samsung bei vier Modellen mehr Auswahl bietet: Ihr habt jetzt drei riesige Klopper mit 6,7 bzw. 6,8 Zoll und lediglich das Basismodell mit 6,2 Zoll als Gegenpol. Obwohl ziemlich massiv, liegt das Galaxy S24 FE mit seinem Aluminiumrahmen sehr gut und sicher in der Hand.
Oben wie unten findet Ihr die Öffnungen für die Speaker – und die werden tatsächlich ordentlich laut.
- Auch interessant: Die besten Samsung-Smartphones im Vergleich
Beim Display bekommen wir es mit typischer Samsung-Qualität zu tun, wobei das Panel schwächer ist als beim Plus-Modell. Bedeutet, Ihr bekommt zwar 120 Hz Bildwiederholrate, aber nicht variabel – zudem muss Euch die 1080p-Auflösung ausreichen. Es ist auch nicht ganz so hell (1.200 Nits) wie das S24+, aber fehlende Helligkeit war zu keiner Zeit, auch nicht draußen in der Herbstsonne, ein Problem.
Eher nervt mich da schon der Fingerabdrucksensor, der für meine Bratpfannenhände etwas zu tief sitzt und "nur" ein optischer Sensor ist statt Ultraschall. Zuverlässig reagiert er allerdings trotzdem – und auch schnell, wenn ich ihn denn erst einmal gefunden habe. Das Always-on-Display ist übrigens so voreingestellt, dass Ihr einmal aufs Display tippen müsst, damit es anspringt. Aber das lässt sich natürlich in den Einstellungen anpassen.
Galaxy AI für den kleineren Geldbeutel
Langer Software-Support, Galaxy AI und die aktuellste Software – damit bietet das Galaxy S24 FE all das, was die teureren Flaggschiff-Modelle auf der Pfanne haben.
Software des Galaxy S24 FE im Überblick
- One UI 6.1 basierend auf Android 14
- 7 Android-Updates + 7 Jahre Sicherheitsupdates
- komplette Galaxy-AI-Suite
- DeX-Unterstützung
Dadurch, dass sich Android 15 verspätet hat in diesem Jahr, bekommen wir es hier mit Android 14 zu tun, auf dem die jüngste One-UI-Version aufsetzt und Euch einen ganzen Schwung KI-Spaß aufs Handy zaubert. Während die A-Klasse nur sporadisch mit diesen Galaxy-AI-Elementen bedacht wird, bekommt Ihr beim S24 FE das volle Programm inklusive der neuen Funktionen, die zusammen mit den neuen Foldables vorgestellt wurden.
Wollt Ihr mehr wissen, was die KI-Features angeht? Dann lest Euch am besten unseren Test der Galaxy AI durch und werft auch einen Blick auf unseren Testbericht zum Galaxy S24 Ultra. Um das "Ich mach es mir einfach"-Komplettpaket hier abzurunden, werfe ich Euch auch noch einen Link zu unserem Beitrag über One UI 6 zu. Damit seid Ihr also bestens versorgt, wenn Ihr noch neu im Thema Samsung/One UI seid.
Wer sich eh schon mit Samsungs Overlay auskennt, entdeckt quasi nichts Neues. Neben den obligatorischen Apps von Samsung, Google und Microsoft sind lediglich Spotify und Facebook vorinstalliert. Spannend finde ich, dass auch das Galaxy S24 FE DeX unterstützt, wodurch Euer Handy quasi zum Desktop-Rechner wird. Den gibt es nämlich meines Wissens nach auf den schweineteuren Foldables von Samsung nicht.
Ebenfalls klasse: Wie die anderen Flaggschiffe der S24-Reihe versorgt Euch Samsung auch bei der Fan Edition sieben Jahre lang mit neuen Android-Versionen und Sicherheitsupdates.
Der Exynos 2400e liefert ordentlich ab
Samsung setzt hier auf ein SoC aus der eigenen Halbleiter-Schmiede. Dabei handelt es sich um den Exynos 2400e, den wir vorher noch nicht kannten. Direkt vorweg: Es fehlt dem Galaxy S24 FE definitiv nicht an Performance.
Hardware des Galaxy S24 FE im Überblick
- Exynos 2400e mit absolut ausreichender Performance
- Es handelt sich da um einen leicht heruntergetakteten Exynos 2400
- 8 GB RAM an Bord
- 128 GB Speicher als Einstiegsgröße ist 2024 Quatsch
Der neue Exynos 2400e ist eine etwas schwächere Variante des Exynos 2400, aber eine mit ausreichend viel Dampf im Kessel. Soll heißen, dass Besitzer:innen des Galaxy S24 oder des S24+ keinen wirklich dramatischen Unterschied feststellen dürften. Wer ein Galaxy S23 FE besitzt, darf sich aber über eine spürbare Verbesserung freuen.
Leider habe ich hier kein Galaxy S24+ im Haus, um es direkt mit dem S24 FE zu vergleichen. Stattdessen hab ich mein Galaxy S24 Ultra (Test) zur Hand genommen und siehe da: Manche Apps starteten sogar flotter auf der Fan Edition. Bei anspruchsvolleren Geschichten wie dem Game Genshin Impact, konnte ich auf dem Ultra gleich mehrere Sekunden früher loszocken.
Was die Benchmark-Tests angeht: Werft selbst einen Blick drauf in der Tabelle unten. Tatsächlich muss sich der Exynos 2400e kaum hinterm Exynos 2400 verstecken. Allerdings stellte ich fest, dass das S24 FE beim Nomad Test von 3DMark regelmäßig sehr heiß wurde, die Grätsche machte und automatisch neu startete.
Aber im alltäglichen Einsatz und auch beim Zocken blieb die Kiste kalt wie 'ne Hundeschnauze. Allerdings war die Stabilität beim Wild Life Extrem Stress Test in meinen Versuchen jeweils unter 60 Prozent. Wer Bock hat, kann es mir ja mal in die Comments schreiben, ob Euch die Benchmark-Resultate überhaupt jucken, oder ob Euch mehr interessiert, wie sich ein Handy im tatsächlichen Alltag bewährt.
Galaxy S24 FE (Exynos 2400e) |
Galaxy S24+ (Exynos 2400) |
Galaxy S23 FE (Exynos 2200) |
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AnTuTu | 1.620.641 | 1.939.484 | – |
3DMark Wild Life Extreme Stress Test | Bester Loop:3968 Schlechtester Loop: 2615 |
Bester Loop: 4242 Schlechtester Loop: 2637 |
Bester Loop: 2370 Schlechtester Loop: 1809 |
Geekbench 6 | Single: 2145 Multi: 6606 |
Single: 2131 Multi: 3376 |
Single: 1614 Multi: 4073 |
Beim Rest der Hardware will ich eigentlich nicht meckern. Die 8 GB RAM reichen allemal aus. Allerdings nervt mich, dass das Einstiegsmodell im Jahr 2024 immer noch mit 128 GB auskommen muss. Ich kann mit dem Gerät 8K-Videos aufnehmen – da reicht mir ein Trunkenbold-Wochenende mit Freunden, um den Speicher mit diesen Clips auszureizen (okay, ist ein bisschen überspitzt). Aber ernsthaft: Liebe Leute bei Samsung, packt da bitte nächstes Jahr 256 GB ins kleinste Gerät.
Fast so gut wie beim Galaxy S24+
Die Triple-Cam präsentiert sich auf erfreulich hohem Niveau und geht nur bei schlechten Lichtbedingungen ein wenig in die Knie.
Kamera des Galaxy S24 FE im Überblick
- Starke 50-MP-Hauptkamera überzeugt bei Tag und Nacht
- 12-MP-Ultraweitwinkel und 8-MP-3-fach-Tele komplettieren die Triple-Cam
- Ordentliche 10-MP-Selfie-Knipse
- Videos bis 8K jetzt mit 30 Bildern
Ich war sicher, dass die Kamera des S24 FE schwächer ist als die des Galaxy S24+ und ja, sie kann auch wirklich nicht ganz mithalten. Aber es ist viel knapper, als ich dachte. Was heißt das konkret? Dass die Hauptkamera und die Ultraweitwinkel-Cam genau so abliefert, wie es die identischen Sensoren es im 24+ auch tun.
Bei Tageslicht erhaltet Ihr knackig scharfe Ergebnisse in kräftigen, aber noch natürlichen Farben. Bei der Farbwiedergabe war Samsung sonst immer ein bisschen drüber, hat sich aber zu einer realistischeren Experience entwickelt. Auch die Nachtfotos gefallen mir richtig gut, zumindest bei der Hauptkamera. Die Tele-Cam mit 8 MP ist eine schwächere als die in den teureren Modellen, was sich bei den Nachtaufnahmen dann auch stärker bemerkbar macht. Aber auch beim Ultraweitwinkel fallen die Nachtfotos spürbar ab. Der Detailreichtum geht hier ziemlich flöten und vor allem zu den Rändern hin zerfleddern die Bilder regelrecht – da rettet auch der Nachtmodus nicht viel.
Dennoch will ich aber gar nicht schimpfen, da die Kameras davon abgesehen echt vielseitig sind und auch qualitativ einen Daumen nach oben verdient haben. Das Menü der Kamera-App ist nahezu identisch mit dem in meinem S24 Ultra, sodass auch Foto-Freunde hier nichts vermissen dürften. Bei der Selfie-Cam liefert Samsung auch souverän ab, ohne meiner Meinung nach besonders zu glänzen. Cooler finde ich da, dass Ihr Eure 8K-Videos jetzt mit 30 Bildern pro Sekunde inszenieren könnt.
Samsung Galaxy S24 FE: Akku
Samsung vergrößert den Akku gegenüber dem Vorjahresmodel, was bei stärkerem SoC und deutlich größerem Display aber auch fällig war. Die Akkulaufzeit enttäuscht keineswegs.
Der Akku des Galaxy S24 FE im Überblick
- Immer noch nur 25 W Schnellladen, 15 W kabellos
- Kapazität: 4900 mAh
- Natürlich kein Ladegerät im Lieferumfang enthalten
- Volle Ladung in etwa 80 Minuten
Auch hier tut sich verdächtig wenig, wenn wir es mit vorherigen Samsung-Handys vergleichen: Zu wenig Ladegerät in der Verpackung, zu wenig Speed beim Laden, aber immerhin eine okaye Akkulaufzeit. Der PC-Mark-Akkutest bescheinigt dem Galaxy S24 FE eine Laufzeit von 13 Stunden und 47 Minuten. Das ist richtig ordentlich, eineinhalb Stunden mehr als noch beim S23 FE.
Ist man es gewohnt, sonst Xiaomi-Handys im Handumdrehen zu laden, dann nervt es, wenn man an die 80 Minuten für eine komplette Ladung warten muss. Das ist mir aber fast ein bisschen egal, wenn ich mit einem Handy so entspannt über den Tag komme. Selbst an den Testtagen, an denen ich das S24 FE härter rangenommen habe, waren nachts immer noch über 30 Prozent Akku am Start.
Technische Daten des Samsung Galaxy S24 FE
Technische Daten | |
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Produkt | |
Bild | |
Display |
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SoC |
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Arbeitsspeicher |
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Speicher |
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Software |
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Hauptkamera |
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Selfie |
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Akku |
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Robustheit |
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Konnektivität |
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Maße und Gewicht |
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Kaufen oder nicht? Es ist kompliziert ...
Seit ich wusste, dass ich das Galaxy S24 FE teste, hatte ich schon eine Idee, was ich hier im Fazit schreiben würde. Ich stellte mir vor, dass ich Samsung dafür anpöbeln würde, dass sie ein ganz okayes Handy für einen nicht okayen, weil viel zu hohen Preis anbieten. Aber ganz so ist es ehrlich gesagt nicht. Also ja, natürlich ist die Kiste 200 Euro zu teuer mit der UVP von 749 Euro. Aber dafür bekommt Ihr halt kein okayes, sondern echt gutes Handy.
Ordentliches, großes Display, ordentlicher Akku, gute Performance, Flaggschiff-Design, langer Software-Support und die komplette KI-Rutsche. Das wäre ein richtig geiles Gesamtpaket, hätte das Galaxy S24+ nicht ein besseres. Euch ist sicher aufgefallen, dass ich das Plus-Modell oft zum Vergleich herangezogen habe – liegt ja auch auf der Hand angesichts der identischen Display-Größe und der Features, die sich die beiden Geräte teilen.
Und das ist die übliche Crux bei diesen Fan-Edition-Handys: Bis sie auf den Markt kommen, hat der Originalpreis der Flaggschiffe sich längst Richtung Kellerabteil verabschiedet. Das S24+ mit 256 GB startete bei 1.149 Euro – und ist bei Idealo gerade exakt für die 750 Euro zu haben, die das nagelneue, aber schwächere S24 FE auch gerne hätte.
Allerdings: Der Preis für die Fan Edition ist bei der 128-GB-Ausführung auch schon bei etwa 530 Euro angelangt, wenn Ihr die Marktplatz-Angebote mitrechnet – ein sagenhaft schneller Price-Drop.
Empfehle ich Euch also, das Galaxy S24 FE zu kaufen? Ja, schlagt gern zu – aber bitte, bitte noch nicht jetzt und ganz sicher nicht für 749 Euro! Aber wenn Ihr das Handy für unter 500 Euro bekommt – und das wird nicht mehr lange dauern – dann seid Ihr mit dem Gerät wirklich gut bedient.
Mich stört echt dass der runtergetaktete Exynos 2400e keinerlei Verbesserungen bei der Stabilität zu bringen scheint. Gerade da hätte ich anderes erwartet, weil eine Untertaktung ja im Regelfall auch bessere Kühlung mit sich bringt. Und klar, beim Preis gibt es keine zwei Meinungen. Das Ding konkurriert direkt mit dem S24+, bietet einem aber nicht mehr, bei mehr oder weniger gleichem Preis.
weiteres Problem könnte sein ( das hatte ich mit der Exynos im s22u) das die App Entwickler sich oft auf Ios oder die weit verbreiteten Snapdragons konzentrieren. So kann man z.b mit einem s22u Call of Duty nur auf niedrigen Auflösungen spielen obwohl die Cpu auch mehr könnte.
Habe meine Bedenken das sich etwas daran geändert hat und das viele Apps nicht auf Top Niveau arbeiten werden.
Hätte ich die Wahl würde ich wohl auch das s24+ bevorzugen