Samsung Galaxy Tab S9 FE+ im Test: S-Klasse-Design trifft A-Klasse-Leistung
Samsung-Fans haben 2023 die Qual der Wahl. Neu im Angebot ist nicht nur das Galaxy S23 FE, das südkoreanische Unternehmen verkauft auch die neuen Galaxy Buds FE sowie unseren heutigen Testkandidaten: das Galaxy Tab S9 FE. Wir haben sowohl das Standard- als auch das Plus-Modell getestet und sagen euch, ob die Tablets das Etikett "Fan Edition" wirklich verdient haben.
Pro
- Schönes Design
- IP68 Wasser- und Staubschutz
- Helles 90-Hz-LCD-Display
- Ausgezeichnete (S9 FE+) bzw. gute (S9 FE) Akkulaufzeit
- Gute (und laute!) Dual-Stereo-Lautsprecher
- S Pen in der Verpackung enthalten
- kabelgebundenes Laden mit 45 W
Contra
- Durchschnittliches Leistungsniveau
- Enttäuschende Kameraergebnisse
- Relativ teuer
Kurzfazit und Kaufen
Beide Galaxy Tab S9 FE-Modelle wurden während der "Fan Edition"-Veranstaltung im Oktober 2023 zusammen mit den Galaxy Buds FE und dem eher uninspirierten Galaxy S23 FE angekündigt. Sowohl das Tab S9 FE als auch das Tab S9+ FE erben den Premium-Look der Flaggschiff-Tablets der Tab S9-Reihe, allerdings zu einem niedrigeren Preis, der bei 579 Euro beginnt.
Galaxy Tab S9+ FE | Galaxy Tab S9 FE | |
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Speicheroptionen und Preise |
Die Modelle gibt es in verschiedenen Speichergrößen und ebenso in einer Wi-Fi- und einer 5G-Version. Neu bei den "Galaxy Tab S9 FE"-Modellen ist die IP68-Zertifizierung für Wasser- und Staubdichtigkeit, genau wie bei den Flaggschiff-Modellen des Tab S9. Im Vergleich zur vorherigen "Tab S7 FE"-Generation (beim Tab S8 gab es keine Fan-Edition) wurde auch die Bildwiederholrate des Displays auf 90 Hz erhöht.
Für zusätzlichen Komfort legt Samsung dem Tab S9 FE den S Pen bei, genau wie bei den Vorgängermodellen. Das Ladegerät müsst ihr allerdings separat kaufen, vor allem, wenn ihr die volle maximale Eingangsleistung von 45 W nutzen wollt.
Design und Display
Die "Galaxy Tab S9 FE"-Tablets bieten einen Premium-Look mit einer Aluminiumrückseite, die den Flaggschiff-Modellen des Tab S9 entspricht. Auf der Vorderseite liegt der erste große Unterschied: Das Basismodell hat ein 10,9-Zoll-Display, während das FE+-Modell einen 12,4-Zoll-Bildschirm mitbringt, beide Geräte besitzen 90-Hz-IPS-LCD-Panels.
Vorteile:
- Hochwertiges Design mit Aluminiumrahmen und -rückseite
- IP68 Wasser- und Staubschutz
- Helles Display mit einer Bildwiederholfrequenz von 90 Hz
Nachteile:
- –
Das Gesamtdesign und die Verarbeitungsqualität der "Galaxy Tab S9 FE"-Modelle entsprechen nicht nur den teureren Modellen der Familie, sondern auch den konkurrierenden iPad-Modellen in der gleichen Preisklasse. Was die Apple-Tablets jedoch nicht bieten, ist die IP68-Zertifizierung des Samsung-Tablets, das sogar einem kurzen Eintauchen in Wasser widerstehen kann.
Während Flaggschiff-Tablets (und Laptops) seit Kurzem OLED-Displays verwenden, ist das Galaxy Tab S9 FE mit exzellenten IPS-LCD-Panels ausgestattet. Das Display ist hell, hat die gewohnt guten Blickwinkel und Farben von IPS-Panels und die Bildwiederholrate beträgt glatte 90 Hz, die auf 60 Hz heruntergesetzt werden kann, falls Ihr Wert auf die Akkulaufzeit legt.
Leistung und Software
Während das Design des Galaxy Tab S9 FE direkt aus der Flaggschiff-Familie stammt, ist der Prozessor ein klarer Rückschritt. Der Exynos 1380, der das Tab-S9-FE-Duo antreibt, ist derselbe wie im Galaxy-A54-Smartphone, der zwar gut ist, aber im Vergleich zum Snapdragon 8 Gen 2 in den Flaggschiff-Tablets oder sogar zu den konkurrierenden Chips in den gleichwertigen iPad-Modellen einen deutlichen Leistungsabfall aufweist.
Vorteile:
- Gute Leistung bei täglichen Aufgaben
- microSD-Kartenleser
- Mitgelieferter S Pen
- Unterstützung für mehrere Benutzer, mit biometrischer Anmeldung
Nachteile:
- Die Spieleleistung lässt zu wünschen übrig
- Die mitgelieferten Apps mit Stiftfunktionen sind nur als Testversion verfügbar
Bei alltäglichen Aufgaben wie dem Surfen im Internet, in sozialen Medien oder bei Gesprächen über Messaging-Apps ist die Leistung des Exynos mehr als ausreichend, selbst bei einer Bildwiederholrate von 90 Hz sind Animationen und Scrollen flüssig. Das Öffnen von Apps und das Laden von Spielständen geht dank des UFS-Speichers und des RAM schnell genug.
Galaxy Tab S9 FE+ Exynos 1380 |
Galaxy Tab S9 FE Exynos 1380 |
iPad 10 Apple A14 |
Pixel Tablet Tensor G2 |
Galaxy Tab S9 Ultra Snapdragon 8 gen 2 |
Fire HD 10 (2023) MediaTek MT8186 |
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3DMark Wild Life Stresstest |
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Geekbench |
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Die Spieleleistung zeigt jedoch die Grenzen des Exynos-Chips und verrät seine Mittelklasse-Herkunft. In synthetischen Benchmarks liefert das Galaxy Tab S9 FE weniger als die Hälfte der Leistung von vergleichbar teuren Geräten wie dem iPad 10 und dem Pixel-Tablet.
Es bietet nur etwa ein Drittel bis ein Viertel der Spieleleistung des Flaggschiffs Tab S9 Ultra, für das wir in Kürze die endgültigen Ergebnisse erwarten.
In der Praxis konnte ich auf dem Galaxy Tab S9 FE natürlich trotzdem Spiele spielen, allerdings mit einer viel niedrigeren Grafikeinstellung. Genshin Impact zum Beispiel war spielbar, aber musste mit allen Optionen heruntergefahren werden, was zu einem sehr pixeligen Spielerlebnis führte – besonders auf dem großen 12-Zoll-Bildschirm des FE+ mit einer nativen Auflösung von 2560 x 1600 px.
Medienwiedergabe
Bei der Medienwiedergabe schneiden die Galaxy Tab S9 FE-Tablets sehr gut ab, vor allem das 1600p FE+-Modell mit seinem größeren und höher auflösenden Display. Der Exynos-Chip ist mehr als fähig, Medien von den beliebtesten Streaming-Diensten wiederzugeben, und die beiden Stereolautsprecher überraschten mit ihrer Leistung.
Die Klangtrennung war gut und trotz der seitlich abstrahlenden Lautsprecher erzeugen sie ein gutes Klangbild. Sobald Ihr Euch Videos im Hochformat anseht (ihr Ungeheuer!), werden die Grenzen eines Doppellautsprechersystems gegenüber einem Vierersystem deutlich.
Software
Ein Bereich, in dem die Galaxy Tab S9 FE-Tablets mit ihren Flaggschiff-Geschwistern auf einer Wellenlänge liegen, ist die Softwareunterstützung. Sie werden mit Android 13 mit One UI 5.1 ausgeliefert und erhalten wie die Premium-Modelle vier System-Upgrades und fünf Jahre lang Sicherheitsupdates.
Samsung liefert standardmäßig eine Reihe von Drittanbieter-Apps auf seinen Mittelklasse-Tablets mit, darunter das übliche Microsoft-Paket, Netflix, Spotify und die "Galaxy Picks": optionale Apps zum Malen und Notieren in einer kostenlosen Testversion. In einer idealen Welt wären sie kostenlos und ohne Kontobedingungen, aber diese Option haben wir nicht.
Zwei Apps, Clip Studio Paint und Goodnotes, sind eine gute Möglichkeit, den mitgelieferten S Pen zu nutzen, aber Ihr könnt auch mit der Samsung Notizen-App arbeiten, die auch die Option bietet, Eure Handschrift in lesbaren Text umzuwandeln – mit guten Ergebnissen in unseren Tests.
Außerdem gibt es den Dex-Modus mit einem traditionellen PC-ähnlichen Desktop, einschließlich Windows-Verwaltungsoptionen und Unterstützung für externe Displays. Auf der anderen Seite könnt Ihr das Galaxy Tab S9 FE auch als Miracast/Wireless Display-Bildschirm verwenden, aber in unseren Tests war die Latenz zu hoch, um es wirklich als sekundäres PC-Display zu nutzen (statischer Text funktionierte jedoch gut).
Außerdem liefert Samsung die Flow-App mit, um Inhalte auf dem Tablet mit einem angeschlossenen Handy oder PC zu verbinden. Auf unterstützten Windows-Computern könnt Ihr sogar den Tablet-Screen und Benachrichtigungen spiegeln und Fotos und Videos zwischen den Geräten austauschen.
Diese Funktionen bietet auch die App Link to Windows von Microsoft. Mit Flow könnt Ihr auch schnell die Hotspot-Funktion auf einem Galaxy-Handy aktivieren, und wenn Ihr den Samsung Pass nutzt, könnt Ihr sogar den Zugriff auf Euer PC-Konto mithilfe der biometrischen Funktionen des Smartphones oder Tablets einschränken.
Apropos Biometrie: Die "Galaxy Tab S9 FE"-Tablets verfügen über einen Fingerabdruckleser an der Einschalttaste. Bei unseren Tests hat die Erkennung für die Anmeldung gut funktioniert, was Familien mit mehreren auf dem Tablet eingerichteten Konten helfen sollte. Jeder Nutzer muss seine eigene Ersteinrichtung durchlaufen, wie bei einem Werksreset, und kann seine eigenen Apps und biometrischen Logins nutzen.
Etwas nervig ist, dass der Nutzer auf dem Sperrbildschirm zu seinem Profil wechseln muss, um sich dann mit dem Fingerabdruck anzumelden. Wenn Ihr versucht, Euch direkt nach einem anderen Nutzer auf dem Tablet anzumelden, erwartet das System den Fingerabdruck Eures Vorgängers, anstatt auf Euren Startbildschirm zu wechseln.
Samsung Galaxy Tab S9 FE+: Kamera
Die Kamera-Hardware ist einer der größten Unterschiede zwischen den beiden Tab-S9-FE-Tablets. Während beide über eine 12-Megapixel-Selfie-Kamera und eine 8-MP-Rückkamera verfügen, hat nur das FE+ Modell eine Ultra-Weitwinkelkamera mit ebenfalls 8 Megapixeln. Wie bei den meisten Tablets dürft Ihr von den Kameras nicht viel erwarten, aber zumindest der Sensor auf der Vorderseite bietet ein ausreichend gutes Bild für Videotelefonate.
Vorteile:
- Gute Bilder bei Videotelefonaten
- Selfie-Kamera im Querformat
Nachteile:
- Enttäuschende Bildqualität
Der Mangel an Informationen über die Kamerafunktionen des Galaxy Tab S9 FE von Samsung – es wird nur die Sensorauflösung angegeben – hilft, die Erwartungen niedrig zu halten. Dennoch sind sie gut genug für einen schnellen Schnappschuss, das Scannen eines Dokuments oder eines QR-Codes.
Im Allgemeinen waren die Fotos mit der Kamera des Tablets unscharf, vor allem auf einem großen Bildschirm, und die Farben waren gedämpft. Bei der Ultraweitwinkelkamera des Tab S9 FE gab es zwar einige Unterschiede bei der Farbwiedergabe, aber die Ergebnisse waren ähnlich wie bei der Hauptkamera. Kurz gesagt, benutzt lieber Euer Smartphone.
Selfie-Aufnahmen schienen eine bessere Schärfe zu bieten, und die Frontkamera ist nicht nur im Querformat ideal für Videotelefonate platziert, die Videoqualität war auch gut genug für Firmenbesprechungen oder ein schnelles Familientreffen per Videotelefonie.
Samsung Galaxy Tab S9 FE+: Akku
Die Galaxy Tab S9 FE Tablets sind mit Standard-Akkukapazitäten für ihre jeweilige Größe ausgestattet: 10.090 mAh bei dem größeren Tab S9 FE+ und 8.000 mAh bei dem Tab S9 FE. Beide können mit einem kompatiblen Netzteil mit bis zu 45 W aufgeladen werden und bieten im Allgemeinen eine ordentliche Akkulaufzeit.
Vorteile:
- Gute Akkulaufzeit (ausgezeichnet beim FE+)
- Schnelles kabelgebundenes Laden mit 45 W
Nachteile:
- Kein Netzadapter in der Verpackung
Bei dem größeren FE+-Modell hielt der Standard-Akkutest von PC Mark, den wir bei Smartphone-Tests verwenden, hartnäckig durch und ergab einen Wert von 18 Stunden und 50 Minuten, was für ein Gerät, das nicht so häufig wie ein Smartphone benutzt wird, beeindruckend ist.
Was das Aufladen angeht, so legt Samsung kein Ladegerät bei, nicht einmal eines mit geringem Stromverbrauch wie das, das dem Tab S7 FE beilag. Beim Aufladen des kleineren Tab S9 FE mit einem Adapter, der die vollen 45 W liefert, erzielten wir rasante Ergebnisse: 73 Prozent Ladung in einer Stunde und eine volle Ladung in etwas mehr als 1 Stunde, 40 Minuten.
Galaxy Tab S9 FE (8000 mAh | UGreen 300W) |
Galaxy Tab S9 FE+ (10090 mAh | UGreen 65W) |
Pixel Tablet (7020 mAh) |
Xiaomi Pad 6 (8840 mAh | 33 W) |
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5 min |
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10 min |
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20 min |
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30 min |
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1 h |
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Vollgeladen in |
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PC Mark Batterietest |
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Die Verwendung eines Standard-Ladegeräts führte jedoch zu sehr langen Ladezeiten. Das war der Fall, als wir das große S9 FE+ mit einem Ugreen 65W-Ladegerät koppelten, das nicht die erforderliche Stromstärke und Spannung für das 45-W-Laden bot, was Matt Zellmer im Vergleich zu Samsungs 45-W-Ladegerät für das Galaxy S23 weiter untersuchte.
Was zwar schön wäre, aber bei Tablets noch sehr selten ist: das kabellose Laden. Sogar Amazon, das diese Funktion für das 2021er Modell seines "Fire HD 10"- Tablets anbot, hat sie für die 2023er-Ausgabe gestrichen. Mit dem neuen kabellosen Qi-2.0-Standard, der das magnetische Andocken unterstützt, werden wir vielleicht mehr Tablets sehen, die diese Option anbieten.
Samsung Galaxy Tab S9 FE+: Technische Daten
Samsung Galaxy Tab S9 FE+ | Samsung Galaxy Tab S9 FE | ||
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Bild | |||
Display |
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SoC |
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Speicher |
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Selfie-Kamera |
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Abmessungen und Gewicht |
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Abschließendes Urteil
Insgesamt sind die "Galaxy Tab S9 FE"-Tablets eine interessante Option für alle, die ein Premium-Gerät zu einem erschwinglichen Preis suchen. Beide Modelle bieten ein schönes Design und eine hervorragende Verarbeitungsqualität, verfügen über den praktischen S Pen, Produktivitätsfunktionen und sind hervorragend für den Medienkonsum geeignet.
Obwohl sie ungefähr in der gleichen Preiskategorie wie das iPad 10 und das Google Pixel liegen, ist ihre Leistung bei anspruchsvolleren Aufgaben merklich geringer. Dieser Unterschied macht sich vor allem bei grafikintensiven Spielen bemerkbar, bei denen die Bildqualität deutlich gesenkt werden muss, um spielbare Bildraten zu bieten.
Die Galaxy Tab S9 FE-Generation bringt willkommene Verbesserungen gegenüber den Vorgängermodellen Tab S7 FE (12,4 Zoll) und Tab S6 Lite (10,4 Zoll) mit sich: bessere Displays, Wasserfestigkeit und eine längere Akkulaufzeit. Aber selbst, wenn man das berücksichtigt, ist es schwer, die 2023er-Fan-Edition-Modelle gegenüber der Konkurrenz zu empfehlen, es sei denn, ihr seid wirklich in Samsungs Ökosystem investiert.
Kurz gesagt, der Titel der Rezension hat mein Fazit vielleicht schon vorweggenommen. Während die Verarbeitungsqualität und das Design den Namen Galaxy S und den Zusatz Fan Edition verdienen, fallen die Leistung und die Kameraqualität in den Bereich des Galaxy A oder in das, was man als "Lite Edition" bezeichnen könnte, wie mein Kollege Casi beim Test des Galaxy Tab S7 FE der vorherigen Generation bemerkte.
Ist das gleiche Problem wie beim S23 FE. Wer zum Teufel soll die Zielgruppe sein? Das hier ist ebenfalls nix Halbes und nix Ganzes, entweder nimmt man eines der günstigeren Tablets oder gleich ein richtig gutes. Für gut 500€ ist das hier einfach nicht gut genug. Das gebotene reicht nicht um sich von der wesentlich günstigeren A-Reihe abzusetzen. Das einzig Positive das ich sehe ist der beigelegte Stift.
PS: Ein Xiaomi Pad 6 finde ich für den verlangten Preis doch wesentlich ansprechender, auch wenn es ebenfalls ohne AMOLED kommt. Kommt ohne Stift aber ist selbst mit extra gekauftem Stift günstiger.
Dürfte nicht mehr als 350Euro kosten !