Samsungs Lösung zum Umweltschutz lässt Apple alt aussehen
Für die CES 2021 hat Samsung sein Galaxy-Upcycling-Projekt aus der Schublade gekramt, das die Umweltbelastung durch die Umrüstung und Wiederverwendung seiner alten Galaxy-Smartphones verringern soll.
Das Konzept ist, sein altes Smartphone zu recyceln – beziehungsweise passt hier der Begriff Upcycling besser – und ihm dadurch ein zweites Leben mit einer neuen Funktion zu geben. Das ist eine deutlich interessantere Idee und vor allem relevanter für die Verbraucher als die Mode der optionalen Ladegeräte, die von Apple eingeführt wurde und der leider viele Android-Hersteller, wahrscheinlich auch Samsung, folgen werden.
Samsung sprach bereits 2017 über das Galaxy Upcycling-Projekt, ohne dass auf dem europäischen Markt je etwas Konkretes passiert wäre. Die "Wiederbelebung" dieser Initiative zu Beginn der CES 2021, gibt diesem schönen Versprechen ein wenig mehr Substanz. Wir können deutlicher erkennen, wie Samsung einen wirklich kompletten Produktlebenszyklus erreichen will, verbunden mit einer besseren User-Experience.
Die Grundidee ist es, den Nutzern eines Samsung Galaxy-Smartphones die Möglichkeit zu geben, ein in die Jahre gekommenes Gerät in ein vernetztes Objekt zu verwandeln und es in ein Smart-Home-Ökosystem zu integrieren, anstatt es weiterzuverkaufen, wegzuwerfen oder schlicht in einer Schublade liegen zu lassen.
Verwandelt Eure alten Samsung-Smartphones in ein Babyfon oder einen smarten Schalter
Um dieses Upcycling zu ermöglichen, plant Samsung Software-Updates, die es dem Besitzer ermöglichen sollen, selbst zu wählen, welche neue Nutzung er seinem alten Galaxy-Smartphone zuweisen möchte.
Mit diesen Updates würden also mehrere Funktionalitäten zur Verfügung stehen, um das Gerät bestmöglich an seine neue Aufgabe anzupassen. Der Hersteller nannte während seiner Konferenz auf der CES 2021 einige Beispiele, wie etwa die Möglichkeit, sein Samsung Galaxy Smartphone in ein Babyfon zu verwandeln.
Das Telefon wird in dem Fall mit der Möglichkeit ausgestattet, die Geräusche des Babys zu überwachen und zu erkennen, wenn es aufwacht oder weint. Ihr bekommt dann eine Benachrichtigung auf Euer aktuelles Smartphone geschickt, damit Ihr sicherstellen können, dass alles in Ordnung ist.
Eine weitere von Samsung gezeigte mögliche Anwendung ist die Umwandlung eines Galaxy-Smartphones in einen smarten Schalter, mit dem Ihr Eure angeschlossene Beleuchtung entsprechend der Umgebungshelligkeit Eures Innen- und/oder Außenbereichs steuern könnt. Im Prinzip ist die Initiative durchaus lobenswert und man kann Samsung schwerlich Green-Washing vorwerfen im Vergleich zu der dummen Idee, Ladegeräte separat zu verkaufen.
Aber kommen wir für einen Moment auf den Boden der Tatsachen zurück, denn wir müssen auch die Machbarkeit und vor allem die Rentabilität eines solchen Projekts hinterfragen. Was versteht Samsung unter einem alten Smartphone? Ein Galaxy S9 ist für viele Nutzer noch "neu", so dass sie es als Alltagsgerät nicht loswerden wollen, Upcycling hin oder her.
Was versteht Samsung unter einem Galaxy-Smartphone? Werden nur High-End-, Galaxy S-, Note- und Z-Fold/Flip-Smartphones mit den für das Upcycling erforderlichen Updates kompatibel sein? Oder wird das Projekt auf das Mittel- und Einsteigermodell Galaxy A ausgeweitet?
Wird Samsung die Kompatibilität dieser Upcycling-Funktionen mit einem bestehenden Connected-Home-Ökosystem sicherstellen? Oder wird der südkoreanische Riese eine proprietäre und exklusive Lösung erzwingen? Letzte Frage: Brauchen wir Samsung oder einen anderen Hersteller und spezifische Upgrades, um unsere alten Smartphones selbst zu überholen?
Um sein Projekt zu einer relevanten und "nahtlosen" Lösung mit möglichst geringen Einstiegshürden zu machen, muss Samsung einen echten Mehrwert als fortschrittliche Integration seiner Smartphones in das Ökosystem bieten. Es muss eine Interkompatibilität und Interoperabilität zwischen dem/den Smartphone(s) und allen vernetzten Objekten im Haus geben, die Anwendungen von Drittanbietern nicht bereits bieten.
Wie so oft bei CES-Ankündigungen sind wir nicht sicher, wann Samsung diese Funktionen anbieten wird, aber es verspricht dennoch eine spannende Ausgabe zu werden. Spannender jedenfalls als die optionalen, vollwertigen Ladegeräte, die uns als Option verkauft werden, um angeblich den Planeten zu retten und niemals, wirklich niemals, um seine Margen auf Kosten der Verbraucher zu erhöhen.
"Upcycling"? Verblödende Rethorik für "nicht recyceln und stattdessen für irgendetwas anderes verwenden, für das es bessere Lösungen gibt bzw. man nicht wirklich braucht."
Ich brauche kein Babyfon. Und schon gar kein Babyfonersatz. Und ich brauche auch kein Samsung-Umweltprojekt um ein altes Note als Stullenbrett zu verwenden. Und wenn niemand mehr sein altes Teil verscherbelt, werden wohl letztendlich eher mehr preiswerte Phones neu verkauft.
Entschuldigung, aber es ist doch kein Up-Cycling, wenn ich ein ehemaliges Flaggschiff für ~1000 € als Schalter oder Babyphone nutze. In meinen Augen ist das ein Downgrading ohnegleichen. Schließlich kann auch ein drei Jahre altes Handy noch einiges mehr als nur Musik zu spielen.
Ich weiß auch nicht, wieso behauptet wird, dass Apple alt aussähe. Man könnte sich ja mal die Mühe machen, bei Apple ein Gerät online zu bestellen. HIer gibt es die Möglichkeit, ein altes Gerät in Zahlung zu geben, das dann ausgeschlachtet werden kann. Das ist Recycling, wobei noch zu sagen ist, dass Apple wirklich gute Preise anbietet. So wurden für mein 4 Jahre altes iPad Air 2 noch 120 € geboten. Das muss man auf ebay erst mal kriegen.
Mein altes Samsung Galaxy S2 ist immer noch bei uns im Bad als Uhr (display schoner), Wetteranzeige und "Radio" (Amazon Musik) in Betrieb. Da sonst nix drauf ist und nicht damit gesurft wird, ist mir die alte Android Version egal, solange es läuft.
Solange die nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgten Geräte nicht in ein Netzwerk gehängt werden, finde ich die Idee gar nicht schlecht.
Solange die in einem lokalen Netz haengen ist das auch Wurst. Das schuetze ich sowieso anders.
Bei Apple sieht das aber viel cooler aus. Sucht mal bei YouTube nach "Apple Liam". 🙃
(Wie kann man hier Links posten?)
Copy & paste ?
https://www.youtube.com/watch?v=BMOAZ4ZEgng
Danke für die Schützenhilfe. 🙂
Mein Kommentar konnte nicht abgesetzt werden, solange der Link im Text war. Könnte es vielleicht daran liegen, dass ich ein Level-34-Grünschnabel bin und du ein Level-74-Urgestein bist? Ich meine, davon schon einmal gelesen zu haben.
Ja, das ist schon merkwürdig... Ein ITler mit Level 13 kann das. Du und ich aber nicht - trotz höherem Level.
Als Kompromiss geht aber folgendes:
www.youtube.com/watch?v=BMOAZ4ZEgng
"h t t p s ://" weglassen
Copy & Paste muss eben dann der interessierte User nutzen.
Muss nur auch genutzt werden, sonst bringt sowas ja nix. Bisher nimmt das Ding wohl nur iPhone 6S auseinander, das bringt heute herzlich wenig. Zumal der ja schon durch Daisy ersetzt wurde. Auf welches Modell die begrenzt ist wurde aber scheinbar nicht gesagt
Da geht der Schuss aber nach hinten los. Denn das ist kein Recycling mit Umweltschutz. Zum einen habe ich einen Verbraucher mehr, denn das Ding hängt ja immer am Netzteil, und zum anderen binde ich damit wichtige Rohstoffe für die Smartphoneherstellung, die dann nach wie vor umweltschädigend abgebaut werden müssen.
Absurde Argumentation. Aber wenn ich statt dessen ein neues Babyphone kaufe, ist es umweltfreundlicher? Mal abgesehen davon, dass dann deutlich weniger Funktionsumfang hat.
Wußte gar nicht, dass ein Babyphone die selben Rohstoffe wie ein Smartphone beinhaltet, fehlen doch Kameras, Akku, GSM- und andere Module, Simkarteneinschub, etc. Vergleiche doch mal die Platinen und Gehäuse von beiden.
Das macht es aber doch nicht besser. Thorstens Argument ist damit nicht vom Tisch.
Außerdem gibt es auch Babyphones mit Kamera und Akku. Und nu?
Ändert nichts an der Tatsache, dass damit kein Recycling betrieben wird.
Upcycling, nicht Recycling
Es kommt halt drauf an, ob man sowas sowieso gerade braucht. Manchmal ist es im Verbrauch sogar kostengünstiger als andere Hardware, die man separat kaufen muss.
Ist ja schließlich kein Muss, das Phone "up zu cyclen", aber ein tolles Feature.
Apple hat erst vor wenigen Tagen iOS12.5.1 für ein iPhone von 2013 veröffentlicht und Samsung bewirbt deren neue "Upcycling" mit einem Galaxy S9. Ein 900€ Flaggschiff von 2018.
Wo genau lässt man Apple da jetzt alt aussehen?
Denke mal die Hauptidee dahinter dürfte für Samsung eher sein, dass die Leute dann ihre "alten" Geräte anderweitig eben weiterverwenden, statt sie bei eBay und Co. zu verkaufen, was ja dann dafür sorgen würde, dass Samsung weniger Neugeräte verkauft.
Aber egal - die Idee ist gut, die Umsetzung vielleicht (vorausgesetzt es wird auch auf ALLE Galaxy-Geräte von Samsung ausgeweitet), aber die Überschrift ist mal wieder komisch ^^
@Tim
Ich nutze „das alte 6S“ auch als Babyphone mit dem Unterschied zu Samsung das ich sogar noch die aktuellste iOS Version drauf habe 😬☝🏻
Ich hab gleich die neuste Firmware auf das Baby aufgespielt, es kackt jetzt nicht mehr in die Windel !
Aber ein Babyphone mit dem neuesten IOS ist auch nicht schlecht. 😂