Besuch bei Motorola: Warum man trotz schwacher Updates wieder auf Spur ist
Motorola ist der Pionier des Mobilfunks und Hersteller vieler bahnbrechender Produkte – so wie beispielsweise das Mobiltelefon StarTAC. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen nicht nur an Glanz verloren, sondern hat ganz nebenbei zwei Mal den Eigentümer gewechselt. Nun will man aber endlich wieder auf die Erfolgsspur kommen. Bei einem Besuch im Headquarter in Chicago hat man uns gesagt warum und wie.
Laute Rockmusik dröhnt aus Lautsprechern des großen Besprechungsraumes im 19. Stock des Marts. Musik gehört zu Chicago – der Stadt, in der auch das Mart steht. Das „Mart“ hat Geschichte: In den 1920er Jahren erbaut und in den 30er Jahren fertiggestellt, war es zu seiner Zeit das größte Gebäude der Welt. Es passt irgendwie zu Motorola, das mit seinen 89 Jahren fast gleichaltrig ist. Nur die Größe des Unternehmens hat in den letzten Jahren ziemlich gelitten. In der Spitze hatte der Konzern über 50.000 Mitarbeiter. Heute, nach der Aufspaltung des Konzerns in Motorola Mobility und Motorola Solutions, sind am Sitz der Smartphone-Einheit in Chicago noch 900 tätig.
Mit Innovationen und besserem Marketing zurück zum Erfolg?
Auch wenn der Vergleich etwas hinken mag – immerhin gehört Motorola mittlerweile zum chinesischen Lenovo-Konzern, mit dem man sich viele Positionen teilen kann – so zeigt sich an der Größe dann vielleicht doch die bewegte Geschichte Motorolas. Einst als Pionier des Mobilfunks und Innovationstreiber gefeiert, kam mit dem Erfolg der Smartphones auch der Absturz der Marke. Das altehrwürdige Unternehmen verpasste es an alte Erfolge anzuknüpfen – und entwickelte irgendwie an den Kundenerwartungen vorbei.
Nach einigen dornigen Jahren und nach der Übernahme durch Lenovo teils ungelenken Versuchen der Marke ein neues Gesicht zu verpassen, sieht man sich am Sitz von Motorola nun wieder voll auf Spur, um anzugreifen und Marktanteile zurückzugewinnen.
Und tatsächlich wirken die Aussagen deutlich klarer als noch vor zwei Jahren. Damals war der Plan den Namen Motorola einzuschläfern und aus der altgedienten Marke nur noch ein peppiges und kurzes „Moto“ zu machen. Heute sieht man das offenbar als einen Fehler und ist sich seines Erbes wieder bewusst (–> Motorola im Interview: Die Marke Motorola ist zurück). Überall im Chicagoer Bürogebäude liest man den voll ausgeschriebenen Namen „Motorola“ und das „Batwing“ – das berühmte Motorola-Logo – prangert stolz an den Wänden. Mal ist es in eine Aluminiumwand eingestanzt, mal als Graffiti an die Wand gesprüht. Aber immer modern, cool und zeitgemäß.
Die Verkaufszahlen von Motorola steigen wieder deutlich
Überhaupt, so erzählt man uns im Marketing, will man wieder sehr viel zeitgemäßer sein. Laut, freche Farben, anders. „We need to take risks“ – also, wir müssen Risiken eingehen, ist das Credo. Und das hat man mit den Moto Mods durchaus getan. Die Moto Mods sind Module, mit denen sich die Motorola-Smartphones der Z-Serie durch einfaches Aufstecken schnell erweitern lassen. Und sie sind durchaus eine Innovation. „Wir möchten damit raus aus der Commoditiy“, sagt uns der Motorola-Produktchef, Jeff Snow.
Die Rechnung scheint langsam aufzugehen. Standen Kunden anfangs den Mods noch durchaus skeptisch gegenüber, sind diese heute der Kaufgrund Nummer 1 mit einer Kundenzufriedenheit von 80-95%. Die Kundenzufriedenheit scheint sich auch auf den Verkaufserfolg auszuwirken. Die Verkaufzahlen sind im Vergleich zum vergangenen Jahr um 37% gestiegen.
Wie passt die Update-Politik zum Qualitätsversprechen?
„Wir möchten sehr gute Qualität zu einem fairen Preis anbieten“, sagt Jeff Snow weiter. Aber wie passt das zur Update-Politik, will ich wissen. Für diese werde man schließlich immer wieder von der Community gescholten. „Wir bringen jeden Monat ein Sicherheitsupdate heraus“, ist die Antwort. Und der Software-Chef, Dave Yen, fügt hinzu, dass gerade die Anpassungen bei Android O sehr zeitaufwändig gewesen seien. „Wir werden mit diesen Arbeiten sehr viel schneller Updates herausbringen können. Allerdings brauchen auch die Chipsatzhersteller einiges an Zeit. Updates sind wirklich ein komplexes Thema“.
Motorola meldet sich in einer Zeit zurück, in der sich oftmals Langweile im Smartphonemarkt breit macht. Eigentlich hat man alles schon gesehen und erlebt. Nur die Preise der beliebten Telefone eilen von Rekord zu Rekord – egal ob Google, Apple oder Samsung. Dabei echte Innovationen? Eher Fehlanzeigen.
Da kann es eigentlich nur gut tun, dass eine etablierte Marke versucht dem Ganzen etwas entgegenzuhalten und sich so zurück ins Leben kämpfen will.
Alleine aus der Kundenperspektive heraus kann man Motorola dafür nur gutes Gelingen wünschen.
Motorola ist nicht schlecht, aber so gut ist es auch nicht. Sie haben viele Ideen auf dem markt gebracht, aber nicht alles ist so toll wie man denkt. Ob Motorola ja wirklich zurück ist oder nicht kann man nur nach ein paar Jahren sagen.
Das ist einen guten Artikel und Chicago ist sehr schöne Stadt.
Ach Fabien...
Ich mag deine Art Artikel zu schreiben einfach unglaublich gern. :)
Das freut mich wirklich sehr. Vielen Dank!
❤️
Sehr gerne. :)
❤️
Ich hatte ja schon ein paar neue Motorola Modelle in der Hand und bin recht beeindruckt. Jedoch bringen die einfach zu schnell zu viele Geräte raus. Da ist es absolut kein Wunder, wenn die mit den Updates nicht hinterher kommen. Meiner meinung nach sollte Motorola sich auf drei oder vier Modelle pro Jahr begrenzen.... Gerne auch das Moto Mods Konzept weiter ausbauen.
Möglich wäre alles , sie bräuchten ja nur die Maße beibehalten, diese sind durchaus ähnlich mit denen eines Mate 10 lite. Der Rücken könnte gleich und damit kompatibel zu den Mods bleiben und auf der Front hätte trotzdem ein 5,9" 18:9 Display Platz. Eventuell kommen die ja von selbst auf diese Idee ?🤣
Wäre wünschenswert
Schöne Geräte an sich, aber was mich an Moto stört sind die Maße. Da sind Geräte der 5 Zoll Klasse so gross wie andere Hersteller mit 5,5 Zoll.
Nun ja, es sieht wilder aus als es ist. Die durchschnittliche Länge eines 5,2" Smartphones liegt bei etwa 146mm.(Galaxy A5 2017 , Huawei P10 lite ect.) Das Moto X4 bei 148mm , das sind nur 2mm.....
Ja, aber sie sehen manchmal ziemlich veraltet. Sogar OnePlus hat eine neue Version auf dem markt mitgebracht. Um "Rahmenloses Design" zu zeigen und Motorola bleib noch ohne irgendwelche Antwort.
Motorola ist zurück und das auch verdient. Die günstigen Modelle sind (seit dem G4?) wirkliche Preis-Leistungsknaller (hatte zeitweise mal ein G4 gehabt mit dual Sim für 110 Euro). Das Moto Z ist letztes Jahr auch wirklich sehr schnell im Preis gefallen, mal schauen wie es dieses Jahr aussehen wird. Die Mods sind aber auch wirklich eine tolle Idee und zeugt von Kreativität. Leider war die Kamera-Mod anscheinend nicht so gut gewesen, sodass ich mich damals anders entschieden hatte.
Motorola reiht sich eher in die Kuriositätenshow ein. Die einzig halbwegs interessanten Modelle sind die Moto Z. Aber bei anderen Modellen (Moto g5 plus) lässt sich die Rückseite abnehmen, aber der Akku ist trotzdem fest verbaut. Beim kleineren g5 geht das ja auch.
Alle Hersteller machen so. Ok fast alle. Aber momentan ist es so und ja muss man das akzeptieren.
Und man muss sich auch drüber aufregen.
Ich mag die neuen Moto Modelle , vor allem die gesteigerte Verarbeitungsqualität. Ein G5s Plus oder Moto X4 fühlen sich schon richtig gut an. Der Preis des X4 wird sicher bald gegen 299€ tendieren, spätestens dann ist es m.M.n. ein ganz heißes Eisen diesem Preisbereich.
Nebenbei war das Angebot für das G5s (169€ bei Amazon) ein echtes Schnäppchen für alle die mit einem SD 430 auskommen können. Der Rest des Moto G5s ist für diesen Kurs doch recht beeindruckend.
5,2" FHD Display
3GB Ram
32GB Speicher
Gorilla Glas 3
Alu Unibody
3000 Ma/H Akku
Fingerprintsensor kann die On Screen Tasten überflüssig machen.
Mich hat Motorola verloren, der Sicherheitsupdatestand bei meinem X Play ist Januar 2017 und auf Android 7. was auch immer kann ich wohl ewig warten.
Ist aber unterwegs , ein Kollege von mir hat vor 2 Tagen das Update auf 7.1.1 für sein X Play erhalten.
Tatsache, ich fasse es nicht! Nach über einem Jahr versprochenem Update (von wegen schlankes System und so...) ist es tatsächlich da. Dann wollen wir mal hoffen, dass das Update eine Bereicherung darstellt und vor allem funktioniert!
Tatsächlich, hab ich gerade überprüft, 7.1.1 ist wirklich verfügbar, na mal Schauen ob es vernünftig läuft.